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Wolf 18.08.2020 10:27

Problem mit Wasserlage / Körperspannung
 
Hallo zusammen,
ich bin neu hier, also erstmal Grüße an alle aus dem schönen Erzgebirge. Ich habe ein Problem mit dem Kraulschwimmen, was ich grad erlernen will. Ich mache dazu einen Kurs an der Volkshochschule (1x pro Woche, über 6 Wochen, noch ca. 6 Teilnehmer). Mir ist klar, dass das richtige Erlernen deutlich länger dauern kann, aber irgendwie habe ich schon ein grundsätzliches Problem, was mich nicht wirklich Fortschritte machen lässt.
Ich "sacke" immer ab! Ich versuche ja immer, Körperspannung zu halten, also Gesäß und Bauch anspannen. Trotzdem bleib ich nie auch nur halbwegs flach an der Wasseroberfläche. Bei unserer 1. Übung sollten wir uns einfach auf den Rücken legen. Trotz Bauch und Gesäß angespannt, sacken sofort die Beine ab. Die eigentlichen Kraultechnik-Übungen klappen auch nicht so ganz, weil ich mit dem Oberkörper so weit absacke (Bauch und Gesäß angespannt), dass ich mit dem Kopf nicht mehr hoch genug komme um Luft zu schnappen. Selbst mit dem Pullbuoy, den ich gestern das 1. mal ausprobiert habe, klappt es nicht wirklich besser, zumindest Oberkörper sackt noch ab.
Als ich den Trainer (ist auch Personal Coach) bat, mir Tipps zu geben, meinte der nur "Körperspannung, Körperspannung, Körperspannung", aber mehr als Bauch und Gesäß anspannen kann ich doch nicht...? Ich mach auch Trockenübungen, so mit seitlicher Drehung, das geht so halbwegs. Auch mache ich viele Liegestütze und gehe 1x die Woche laufen und das Brust- und Rückenschwimmen klappt auch.
Bin fast schon etwas "verzweifelt", . Habt ihr vielleicht noch Tipps für mich?
Vielen Dank!
Gruß,
Wolf

longtrousers 18.08.2020 10:42

Dies hier

https://www.triathlon-szene.de/forum...ad.php?t=48546

könnte für dich interessant zum Durchlesen sein.

widi_24 18.08.2020 10:47

Aus meinen Erfahrungen weiss ich nur, dass bei mir zu starkes Fokussieren auf Körperspannung genau das Gegenteil bewirkt. Meistens ist dann ein Teil super angespannt und die anderen Partien leiden drunter.

Ein riesiger Punkt ist u.a. die Kopfhaltung. Die Blickrichtung sollte nahezu senkrecht auf den Beckenboden erfolgen, vlt. 5m vor dir auf den Boden. Das hilft schon mal einen grossen Teil der Wasserlage zu erhalten. Du kannst das mal testen. Einfach am Beckenrand abstossen und mal gleiten lassen. Dabei von mal zu mal die Kopfhaltung variieren. Du merkst schnell, dass du mit der korrekten Kopfhaltung und besserer Wasserlage deutlich weiter gleiten wirst.

Dann einfach möglichst lang machen. Gibt verschiedene Übungen für die Beweglichkeit aus den Schultern. Lang machen hilft unbewusst eine gesunde Körperspannung in allen Bereichen zu erreichen.

Hier im Forum findest du wohl noch viele Beiträge zu ähnlichen Themen. Ein guter Sammelthread ist z.B. Schnodo's Schwimmblog. Viel Erfolg :)

Bettinako 18.08.2020 10:58

Hallo,

bin ja absoluter rookie hier (was Triathlon betrifft), aber was schwimmen betrifft habe ich damals, als ich meinen ersten Kraul-Kurs gemacht habe, die Erfahrung gemacht, dass es wirklich einige Zeit dauert bis sich die Muskulatur aufbaut und bis man die Körperspannung halten kann.

Wir haben damals in den Kraul-Kursen sehr viel Techniktraining gemacht, also nur Beine, nur Arme, nur ein Arm (OHNE Beine!), Abschlag-schwimmen, mit Brett oder pullboy,...es hat 3 Monate mit mindestens 2x pro Woche Training gedauert, bis ich die Körperspannung halten halbwegs halten konnte und nochmal so lang, bis ich wirklich jede Technikübung aus dem ff (in MEINEM Tempo:Cheese: ) zeitlich praktisch unbegrenzt machen konnte. Und das, obwohl ich vor den Kraulkursen schon locker 3-4km in halbwegs brauchbarer Zeit Brustschwimmen konnte!

Kannst du einarmig schwimmen, ohne Beine? Kannst du Nur-Beine schwimmen, ohne Brett, die Arme ruhig nach vorne auf dem Wasser gestreckt? Wenn nicht, DAS war es bei mir, was die Wasserlage wesentlich verbessert hat.

Den "Feinschliff" habe ich dann durch die Videoanalyse bekommen. Das hört sich mal sehr professionell an, aber tatsächlich hat nur ein Trainer vom Beckenrand aus meine Technik mit einer ganz normalen Kamera gefilmt und nachher mit mir besprochen. Das kann bei dir auch ein Freund oder Verwander (ev. mit dem Handy) machen und du zeigst das Video dann einfach einem erfahrenen Schwimmer bzw. Triatlethen. Der sagt dir dann schon, was Sache ist.

widi_24 18.08.2020 11:34

Zitat:

Zitat von Bettinako (Beitrag 1547795)
...bis ich wirklich jede Technikübung aus dem ff (in MEINEM Tempo:Cheese: ) zeitlich praktisch unbegrenzt machen konnte...

Stimme dir zu, nur eine Ergänzung: bei Technikübungen kommt es meiner Meinung nach nie auf die Geschwindigkeit an. Wichtiger ist eine saubere Ausführung und anschliessend die Integration in die komplette Lage.

tridinski 18.08.2020 11:56

Zitat:

Zitat von widi_24 (Beitrag 1547793)

Ein riesiger Punkt ist u.a. die Kopfhaltung. Die Blickrichtung sollte nahezu senkrecht auf den Beckenboden erfolgen, vlt. 5m vor dir auf den Boden. Das hilft schon mal einen grossen Teil der Wasserlage zu erhalten. Du kannst das mal testen. Einfach am Beckenrand abstossen und mal gleiten lassen. Dabei von mal zu mal die Kopfhaltung variieren. Du merkst schnell, dass du mit der korrekten Kopfhaltung und besserer Wasserlage deutlich weiter gleiten wirst.

"senkrecht auf den Boden" finde ich genau richtig, 5m nach vorne ist je nach Beckentiefe ja schon fast gerade nach vorne. Ich würde im Training wirklich SENKRECHT nach unten empfehlen

der Gleittest ist super um die unterschiedlichen Effekte zu spüren

Weitere Übungen:
- Wechsellage, also ein Arm liegt vorne, anderer macht einen Kraularmzug, Körper und Beine machen eine Delphinbewegung, also beim Eintauchen des Zugarmes vorne gehen Arme und Kopf und Schultern nach unten, Körper folgt, Hüfte und Beine gehen hoch und folgen dann dem Körper nach unten, nach Auftauchen (nicht tief, 20-30cm) das Selbe mit anderem Arm. Wichtig ist das Abtauchen vorne und damit verbunden das hochkommen der Hüfte/Beine
- Seitenlage, Bauchnabel zeigt zur Seite, unterer Arm am Körper angelegt, Gesicht senkrecht nach unten, aktiv Gesicht und untere Schulter nach unten drücken, spüren wie die Hüfte hochkommt, idealerweise schaut die Hüfte seitlich leicht aus dem Wasser, locker Beinschlag und locker Armzug mit dem oberen Arm. Zum Atmen Kopf 180 Grad drehen, Körperlage bleibt wie sie ist

bergflohtri 18.08.2020 12:52

Was mir geholfen hat ist den Kopf bewusst tief zu halten und bei der Atmung möglichst nur zu drehen und nicht zu heben. Und weiters die Armezüge und Beinschläge zu synchronisieren - ich mache das so, dass ich wenn ich mit einem Arm eintauche und den Arm strecke bewusst mit dem gegenüberliegenden Bein den Beinschlag mache und umgekehrt. Dadurch entsteht automatisch eine Körperspannung, dazwischen mache ich zwei Beinschläge mit geringerem Impuls.
- keine Ahnung, ob das für Leute die richtig Schwimmen gelernt haben Sinn macht, mir hat es geholfen.

papa2jaja 18.08.2020 12:53

Wolf, als ich vor anderthalb Jahren das Kraulen lernen wollte, hatte ich genau dieselben Probleme. Ich dachte damals, es läge an der Beinarbeit und habe mich dazu hier erkundigt. Am Ende kamen aber viel mehr Informationen zum Thema Kraulen insgesamt zusammen, die mir schnell über die Anfangsschwierigkeiten hinweg geholfen haben. Schau dir diesen Thread doch mal an.

Ich glaube, bei mir waren es wie bei bergflohtri die Atemtechnik und die Kopfhaltung, die den Unterschied gemacht haben.


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