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sabine-g 24.03.2023 20:04

Zitat:

Zitat von LisaH (Beitrag 1703148)
Ich wurde nicht gegen jemanden aufgehetzt - Du?

Ich auch nicht.
Vielleicht war dings in Ungarn zu der Zeit

Schwarzfahrer 24.03.2023 20:10

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1703149)
Ich auch nicht.
Vielleicht war dings in Ungarn zu der Zeit

In Ungarn schaute man mit verständnislosem Kopfschütteln auf Deutschland, und konnte nicht begreifen, wieso die Impfung keine rein private medizinische Entscheidung sein kann, wie jede andere Impfung auch. Vieles mag dort im argen liegen (speziell auch eine extreme politische Polarisierung), aber im Hinblick auf gesellschaftlichen Zusammenhalt bzgl. Corona hätte Deutschland viel von dort abgucken können...

Schwarzfahrer 24.03.2023 20:12

Zitat:

Zitat von LisaH (Beitrag 1703148)
Ich wurde nicht gegen jemanden aufgehetzt - Du?

Schön wenn Du Dich von Sprüchen wie "Tyrannei der Ungeimpften", oder den Vergleich von Kindern mit Ratten bei der Pest, u.ä. nicht hast beeindrucken lassen; allzu viele haben es aber leider genau so angenommen, wie es gedacht war: als Hetze.

El Stupido 24.03.2023 20:52

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1703152)
Schön wenn Du Dich von Sprüchen wie "Tyrannei der Ungeimpften", oder den Vergleich von Kindern mit Ratten bei der Pest, u.ä. nicht hast beeindrucken lassen; allzu viele haben es aber leider genau so angenommen, wie es gedacht war: als Hetze.

Ja, echt böse, bodenlose Sprüche.
Zum Glück kamen von Querdenker*innen-Seite nicht Genozid-Vergleiche, Gleichsetzungen Drostens mit Mengele, "Judensterne" [sic!] mit "Ungeimpft"-Spruch etc.
Zum Glück sind auch keine Leute durch die Straßen gezogen, die prominente Gesichter mit "schuldig" Schriftzug in fiktiven Haftklamotten zeigten.
Oder? Oh, wait...

Schwarzfahrer 24.03.2023 21:05

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1703157)
Ja, echt böse, bodenlose Sprüche.
Zum Glück kamen von Querdenker*innen-Seite nicht Genozid-Vergleiche, Gleichsetzungen Drostens mit Mengele, "Judensterne" [sic!] mit "Ungeimpft"-Spruch etc.
Zum Glück sind auch keine Leute durch die Straßen gezogen, die prominente Gesichter mit "schuldig" Schriftzug in fiktiven Haftklamotten zeigten.
Oder? Oh, wait...

Ja, es gab viel bodenlos dämliches und unangebrachtes von beiden Seiten. Das eine rechtfertigt nie das andere, in keiner Richtung.
Einziger wesentlicher Unterschied: die Seite, die an der Macht ist, hat deutlich höhere Verantwortung und höheres Schadenspotential. Und ein kleinerer Unterschied: wenn ich (wie viele Kritiker des Impfzwangs) die Mengele-Vergleiche verurteilte, hat es keiner mitbekommen. Wenn aber ein verantwortlicher Regierungspolitiker Herrn Montgomery zurechtgewiesen hätte, wäre das sicher nicht untergegangen - davon habe ich aber nichts wahrgenommen.

Klugschnacker 24.03.2023 21:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1703146)
Eine sehr dünne und wenig überzeugende Begründung für solch tiefgreifende Eingriffe bzw. fürs Aufhetzen der Menschen gegeneinander, finde ich.

Deine Darstellung, es seien seitens der Regierung Menschen gegeneinander aufgehetzt worden, halte ich für sehr weit von den Realitäten entfernt. Hetzte gab es überwiegend dort, wo es sie auch in der Flüchtlingskrise und jetzt vor der Klimakrise gab und gibt.

Was es stattdessen gab, war eine intensive gesellschaftliche Debatte, von der Du sagtest, sie sei nicht ausreichend geführt worden.

Klugschnacker 25.03.2023 08:34

Umfrage November 2021 (Quelle 1, 2):

Sind die Deutschen für oder gegen eine Impfpflicht?
69% für Impfpflicht
29% gegen Impfpflicht

Wird in Deutschland zum Schutz vor Corona genug getan?
63% es wird nicht genug getan
31% es wird genug getan
6% weiß nicht

Die Regierung hat gegen die Mehrheit der Bevölkerung keine Impfpflicht eingeführt. Diese Tatsache kontrastiert meiner Meinung nach stark mit der Darstellung, die Regierung habe gegen Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, Hetze betrieben.

Nepumuk 25.03.2023 08:52

Zitat:

Zitat von triathlonnovice (Beitrag 1703128)
Die Frage sollte doch lauten, warum überhaupt unterschieden wurde bei Freiwilligkeit der Impfung. Oder reden für doch über sanktionierte Freiwilligkeit ?

Wir reden darüber, welches Mittel der Staat anwendet. Hier hat man sich für Freiwilligkeit entschieden. Diese Freiwilligkeit ist aber nicht folgenlos, genauso wie in vielen anderen Lebensbereichen auch. Das ist nichts Besonderes oder Schlimmes wie das gerne hin gestellt wird, sondern ein völlig normaler Vorgang in unserer Gesellschaft. Darum geht es mir.

Klugschnacker 25.03.2023 09:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1703150)
In Ungarn schaute man mit verständnislosem Kopfschütteln auf Deutschland, und konnte nicht begreifen, wieso die Impfung keine rein private medizinische Entscheidung sein kann, wie jede andere Impfung auch. Vieles mag dort im argen liegen (speziell auch eine extreme politische Polarisierung), aber im Hinblick auf gesellschaftlichen Zusammenhalt bzgl. Corona hätte Deutschland viel von dort abgucken können...

Was verstehst Du unter gesellschaftlichem Zusammenhalt? Immer wenn es darum geht, als Gesellschaft gemeinsame Lösungen zu finden, wirfst Du mir ein "kollektivistisches" Gesellschaftsbild vor. Besser sei es, jeder Einzelne würde nach eigenem Ermessen tun oder lassen, was er oder sie für richtig hält.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist etwas anderes als Gleichgültigkeit. Wenn es einem egal ist, wie viele alte Menschen sterben, braucht man sich nicht in einer gesellschaftlichen Kontroverse um Schutzmaßnahmen kümmern. Das ist aber kein Zusammenhalt, sondern das Gegenteil von Zusammenhalt.

Weder sind die Ungarn besser als wir, noch wären die Deutschen besser als die Ungarn. Wir brauchen aber von einem Land, das sich regelmäßig bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen quer stellt und homosexuelle Menschen von einer gerechten Teilhabe an der Gesellschaft ausschließt, erstmal keine Nachhilfe in Sachen Zusammenhalt.

sabine-g 25.03.2023 09:46

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703195)
Wir brauchen aber von Ungarn, das sich regelmäßig bei Aufnahme von Kriegsflüchtlingen quer stellt und homosexuelle Menschen von einer gerechten Teilhabe an der Gesellschaft ausschließt, erstmal keine Nachhilfe in Sachen Zusammenhalt.

Danke.

Schwarzfahrer 25.03.2023 09:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703188)
Umfrage November 2021 (Quelle 1, 2):

Sind die Deutschen für oder gegen eine Impfpflicht?
69% für Impfpflicht
29% gegen Impfpflicht

Wird in Deutschland zum Schutz vor Corona genug getan?
63% es wird nicht genug getan
31% es wird genug getan
6% weiß nicht

Die Regierung hat gegen die Mehrheit der Bevölkerung keine Impfpflicht eingeführt. Diese Tatsache kontrastiert meiner Meinung nach stark mit der Darstellung, die Regierung habe gegen Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, Hetze betrieben.

Die Umfrage zeigt für mich das Ergebnis der monatelangen Hetze. Wenn zuvor die Regierung monatelang ohne Widerspruch zuließ, daß führende Politiker und Medien Ungeimpfte pauschal diffamieren, beschimpfen und entmenschlichen (Stichwort Sozialschädlinge u.ä.), sind solche Umfrageergebnisse nicht verwunderlich. Damit hat sich allerdings die Regierung m.M.n. mitschuldig an der Hetze und polarisierte Spaltung der Gesellschaft wesentlich mitschuldig gemacht.

Was die Umfragen Wert bzgl. wirklichen Überzeugung sind, zeigte sich, sobald der Zwang aufgehoben wurde: die Impfzahlen gingen drastisch zurück (analog zu den Umfragen zur Maskenpflicht, angeblich eine Mehrheit dafür, aber nur wenige tragen Maske, sobald sie nicht vorgeschrieben ist. ) Genau das ist für mich erschreckend: wie leicht durch mediale Hetze ohne klare Gegenworte aus der Politik viele Menschen zu totalitären Maßnahmen und Diskriminierung gegen andersdenkende zu mobilisieren sind. Da kann ich Broder verstehen, wenn er sagt: "Wenn ihr euch fragt, wie das damals passieren konnte: weil sie damals so waren, wie ihr heute seid." Oder: Der Mensch ist gut, nur die Leut' sind schlecht.

Schwarzfahrer 25.03.2023 09:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703195)
Was verstehst Du unter gesellschaftlichem Zusammenhalt? Immer wenn es darum geht, als Gesellschaft gemeinsame Lösungen zu finden, wirfst Du mir ein "kollektivistisches" Gesellschaftsbild vor. Besser sei es, jeder Einzelne würde nach eigenem Ermessen tun oder lassen, was er oder sie für richtig hält.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist etwas anderes als Gleichgültigkeit. Wenn es einem egal ist, wie viele alte Menschen sterben, braucht man sich nicht in einer gesellschaftlichen Kontroverse um Schutzmaßnahmen kümmern. Das ist aber kein Zusammenhalt, sondern das Gegenteil von Zusammenhalt.

Zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zählt für mich die Akzeptanz, daß die Menschen innerhalb der Gemeinschaft ihren individuellen Weg und Bewertung haben, daß ihnen dies zugestanden wird. Zusammenhalt entsteht nicht aus identischer Einstellung, sondern aus der Überzeugung, daß man auch bei Unterschieden etwas verbindendes haben kann; für mich entsteht gesellschaftlicher Zusammenhalt primär aus einem Gefühl der Zusammengehörigkeit, die sich üblicherweise aus der gemeinsamen Geschichte, Kultur und (in Grenzen) Sprache ergibt. Wenn so eine Basis da ist, sind Unterschiede im Umgang mit Krisen trotzdem gemeinsam zu bewältigen. Dahinter steht allerdings das Konzept des Nationalstaats als sehr hilfreiche Basis - was in Deutschland bedauerlicherweise irgendwie nicht gern gesehen wird. In Ungarn haben alle nach ihren Möglichkeiten und Ansichten ihr Beitrag geleistet, und keiner wurde angegriffen, weil er es anders anging, als der Nachbar.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703195)
Weder sind die Ungarn besser als wir, noch wären die Deutschen besser als die Ungarn. Wir brauchen aber von einem Land, das sich regelmäßig bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen quer stellt und homosexuelle Menschen von einer gerechten Teilhabe an der Gesellschaft ausschließt, erstmal keine Nachhilfe in Sachen Zusammenhalt.

Nein, keiner ist besser, als der andere. Aber in diesem Punkt haben die Ungarn den besseren Weg gefunden, und das hat gar nichts mit den anderen Themen zu tun. Das ist einfach eine Tatsache. Egal was für ein Feindbild Orbán abgibt - er ist nicht "die Ungarn", ebenso wie Frau Merkel nicht "die Deutschen" ist.

Klugschnacker 25.03.2023 10:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1703197)
Was die Umfragen Wert bzgl. wirklichen Überzeugung sind, zeigte sich, sobald der Zwang aufgehoben wurde: die Impfzahlen gingen drastisch zurück (analog zu den Umfragen zur Maskenpflicht, angeblich eine Mehrheit dafür, aber nur wenige tragen Maske, sobald sie nicht vorgeschrieben ist. )

Wie meistens fehlt bei Deiner Argumentation eine entscheidende Zutat: Die Pandemie.

Du schreibst von Impfung, tatsachenverfälschend von einem Impfzwang, dann von der Aufhebung des Impfzwangs und dem anschießenden Rückgang bei den Impfzahlen.

Die Ursache für den Rückgang der Impfzahlen verschweigst Du: Das Nachlassen der Pandemie. Außerdem die Tatsache, dass sehr viele Menschen sich bereits haben impfen lassen. Dadurch wird die Zahl der Menschen, die sich noch impfen lassen können, immer kleiner.

Was Du schreibst, ergibt für mich alles Sinn – wenn man sich die Pandemie wegdenkt. Mir scheint, dass hier der eigentliche Dissens liegt.

Genussläufer 25.03.2023 10:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703201)
Wie meistens fehlt bei Deiner Argumentation eine entscheidende Zutat: Die Pandemie.

Die Argumentation hat was und beraubt einem auf jeden Fall der Möglichkeit des Nachweises der anderen These. Man hat eben keine Kontrollgruppe. Um ehrlich zu sein, trifft das aber ebenso auf die gegenteilige Meinung zu :Blumen:

Ich hatte weiter oben geschrieben, daß ich ohne Zwang (meinetwegen kannst Du es auch sanften Druck nennen) nie und nimmer eine dritte Impfung geholt hätte. Die Kinder hätte ich gar nicht impfen lassen. Wenn man mal als These aufstellt, daß ich kein Einzelfall bin und würde das verifizieren, könnte man sehen, ob Deine Interpretation oder die von Schwarzfahrer zutrifft. Meine Prognose wäre, daß man bei Neutralisierung der vorhandenen Impfquoten eratische Entwicklungen sehen würde. Karl Lauterbach & co. haben hier ganze Arbeit geleistet und von Greta Thunberg gelernt: "I want you panic!"

Hat gefunzt. Starke Performance ;)

Dabei haben sie stark davon profitiert, daß Menschen einfach nicht in der Lage zu sein scheinen, Risiken angemessen zu bewerten.

TriVet 25.03.2023 10:40

Echt schade, dass sie („die da oben“) nicht hier um Rat gefragt haben, die versammelte Intelligentia haette uns sicher all die Mühsal und Pein erspart. :Lachen2:

Klugschnacker 25.03.2023 10:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1703198)
In Ungarn haben alle nach ihren Möglichkeiten und Ansichten ihr Beitrag geleistet, und keiner wurde angegriffen, weil er es anders anging, als der Nachbar.

Ungarn: Wettlauf gegen den Tod
... In der Statistik der Covid-Toten im Verhältnis zur Bevölkerung, nimmt Ungarn hinter Tschechien den zweiten Platz ein... starben in den vergangenen Wochen im Verhältnis zur Bevölkerung weltweit nirgends so viele Menschen an dem Virus wie in Ungarn.

Gerade die Roma-Gemeinden seien von der Pandemie in besonderer Weise betroffen. Der Bürgerrechts-Aktivist und Rom Aladár Horváth sagte der Presseagentur Reuters, "die Menschen sterben wie die Fliegen"...

... Die Roma-Minderheit lebt oft in großer Armut und in beengten Verhältnissen. Daher kann sich das Virus dort besonders schnell ausbreiten.

Die Regierung steht derweil wegen ihres Umgangs mit der Pandemie scharf in der Kritik.

"Die überwiegende Mehrheit der Krankenstationen sind bereits Covid-19-Stationen, Intensivstationen sind mehrfach belastet, Operationssäle sind geschlossen, dort kämpfen bereits Covid-19-Patienten an den Beatmungsgeräten um ihr Leben".

Wie genau es auf den Covid-19-Stationen aussieht, erfährt die ungarische Öffentlichkeit indes nicht. Die Regierung hat Vertretern der unabhängigen Medien den Zutritt zu den Stationen verboten, auch das Personal darf aufgrund einer Regierungsverordnung nicht mit der Presse reden.
Quelle: MDR

Genussläufer 25.03.2023 10:47

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1703203)
Echt schade, dass sie („die da oben“) nicht hier um Rat gefragt haben, die versammelte Intelligentia haette uns sicher all die Mühsal und Pein erspart. :Lachen2:

Es ist doch spannend in der Retrospektive zu betrachten, was gut und was nicht so gut gelaufen ist. Und nur wenn man als Gesellschaft daraus lernt, wird man auch besser und resilienter. Wahrscheinlich ist hier keiner in einer Position, die neben der Stimme am Wahltag, entscheidungsrelevant ist.

Und dennoch kann jeder einzelne schon damit einen Beitrag leisten, wenn er sich mit derm eigenen Verhalten, Denken und Manipulierbarkeit auseinandersetzt. Das empfinde ich genauso wichtig wie wählen zu gehen.

Das musst Du nicht teilen. Glücklicherweise haben wir hier ein hohes Maß an Freiheit und können das auch lassen. Und dennoch halte ich persönlich diese Freiheit für eine großes Geschenk. Ich würde es ungern ablehnen.

Klugschnacker 25.03.2023 14:51

Freiheit ist ein kompliziertes Ding in einer Gesellschaft mit 80 Millionen Menschen. Wo sie als Argument auftaucht, geht es nach meiner Wahrnehmung meistens um etwas anderes.

Hat das Rauchverbot in Kneipen und Zügen zu mehr oder weniger Freiheit geführt?

Die gleiche Frage kann man sich stellen, wenn es darum geht, ob Menschen mit einer hochansteckenden Krankheit in eine Kneipe gehen dürfen oder ob man das vorübergehend verbietet.

Diese Fragen über den Freiheitsbegriff anzugehen, halte ich für wenig sinnvoll. Besser spricht man von Rechten und Pflichten, finde ich.

Flow 25.03.2023 15:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703220)
Die gleiche Frage kann man sich stellen, wenn es darum geht, ob Menschen mit einer hochansteckenden Krankheit in eine Kneipe gehen dürfen oder ob man das vorübergehend verbietet.

2G bedeutete, daß Geimpfte mit einer hochansteckenden Krankheit in eine Kneipe gehen durften, während gesunde Ungeimpfte draußen bleiben mußten.

Klugschnacker 25.03.2023 15:32

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1703225)
2G bedeutete, daß Geimpfte mit einer hochansteckenden Krankheit in eine Kneipe gehen durften, während gesunde Ungeimpfte draußen bleiben mußten.

Was die ungeimpften Menschen sinnvollerweise vor einer Ansteckung schützt.

sabine-g 25.03.2023 15:35

Niemand mit positivem Test bzw. aktueller Infektion durfte in irgendeine Kneipe.
Egal ob geimpft oder nicht.

Und das wäre auch jetzt noch sinnvoll.
Wenn ich im Büro bin und jemand kommt verschnupft und hustend zur Arbeit, schicke ich ihn direkt nach Hause. Er kann dann Heimarbeit machen wenn er will. Oder sich krank melden.

Flow 25.03.2023 15:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703226)
Was die ungeimpften Menschen sinnvollerweise vor einer Ansteckung schützt.

Herrlich ... :Lachen2:

welfe 25.03.2023 15:53

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703226)
Was die ungeimpften Menschen sinnvollerweise vor einer Ansteckung schützt.

Weil geimpfte Kranke nicht ansteckend sind, ungeimpfte Gesunde schon?:Cheese:

welfe 25.03.2023 15:57

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1703227)
Niemand mit positivem Test bzw. aktueller Infektion durfte in irgendeine Kneipe.
Egal ob geimpft oder nicht.

Und das wäre auch jetzt noch sinnvoll.
Wenn ich im Büro bin und jemand kommt verschnupft und hustend zur Arbeit, schicke ich ihn direkt nach Hause. Er kann dann Heimarbeit machen wenn er will. Oder sich krank melden.

Au ja, praktizieren im Moment etwa 10-12 Kollegen bei uns. Die restlichen machen dann die Arbeit sie mit - und stehen täglich in Klassen mit Scharlach, Grippe und Windpocken (um nur die Krankheitsfälle der letzten Woche zu nennen). Im übrigen auch Krankheiten, die für Ältere und Vorerkrankte enorm gefährlich sind. DAS nenne ich Vermeidung von Ansteckung - nicht.

Schlafschaf 25.03.2023 16:16

Als man noch davon ausging, dass eine Infektion zu 95% vor einer Ansteckung schützt fand ich schon okay, dass Geimpfte keinen Test brauchen und mehr Freiheiten haben. Schließlich war das Risiko bei ihnen deutlich tiefer.
Als man dann aber gemerkt hat, dass sie Impfung überhaupt nicht mehr vor Ansteckung schützt wurden die Regeln schon irgendwie lächerlich und Schikane.

Genussläufer 25.03.2023 16:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703220)
Diese Fragen über den Freiheitsbegriff anzugehen, halte ich für wenig sinnvoll. Besser spricht man von Rechten und Pflichten, finde ich.

Ist die Einschränkung von Rechten nicht automatisch eine Einschränkung der Freiheit? Das kann ja gute Gründe haben.

Im Fall der wirklich großen Unsicherheit zu Beginn der Pandemie habe ich das sogar mitgetragen.

Zitat:

Hat das Rauchverbot in Kneipen und Zügen zu mehr oder weniger Freiheit geführt?
Das Rauchverbot kam nicht über Nacht. Das war eine sehr langwierige Entscheidung. Die ersten härteren Forderungen kamen 1971. Die Umsetzung erfolgte 2008. Ich hätte es mir auch eher gewünscht. Diesen Prozess mit der Umsetzung der Coronamaßnahmen zu vergleichen, ist mit Blick auf die Zeitschine gewagt ;)

Zitat:

Die gleiche Frage kann man sich stellen, wenn es darum geht, ob Menschen mit einer hochansteckenden Krankheit in eine Kneipe gehen dürfen oder ob man das vorübergehend verbietet.
Natürlich kann man diese Frage stellen. Man könnte auch fragen, ob man in ein Auto steigt, weil man damit potentiell jemanden überfahren könnte. Man könnte auch fragen, ob man zuckerhaltige Getränke verbietet, weil diese zu Diabetes führen können.

Daß das hohe Maß an Unsicherheit die Politik zu Beginn der Pandemie die Politik zum Griff und die Schublade der freiheitseinschränkenden Maßnahmen zu greifen motiviert hat, verstehe ich sogar. Aber als sich der Nebel ein wenig gelöst hatte, war das nicht mehr tragbar. Und vergiss bitte nicht, was die Rechtfertigung war. Die ganzen Maßnahmen beruhten auf dem Infektionsschutzgesetz. Und hier war insbesondere die Aufrechterhaltung des Gesundheitswesens im Fokus. Das Thema stand aber spätestens nach dem zur Verfügung stehen der Impfung nicht mehr im Raum. Jeder Bürger der vulnaerblen Gruppe hatte verdammt zügig das Angebot. Ab diesen Zeitpunkt war den Einschränkungen die Basis entzogen. Daß man dann Menschen, die sich selbst nicht (durch Impfung) schützen wollten dahingehend entgegen kam, indem man die Freiheit der anderen einschränkte, ist eine Farce. Selbst wenn es das nicht wäre, gab es zu dem Zeitpunkt bereits keinerlei Basis für die Maßnahmen.

Klugschnacker 25.03.2023 17:01

Zuckerhaltige Getränke? Was für ein Quatsch, sorry! Schönen Samstag noch.

sabine-g 25.03.2023 17:14

Das Niveau sinkt.
Mal sehen wohin noch.
Eigentlich ist es erstaunlich, aber noch dünner geht anscheinend immer.
Oder muss ich 2 "m" kaufen? :Lachen2:

Genussläufer 25.03.2023 17:14

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703239)
Zuckerhaltige Getränke? Was für ein Quatsch, sorry! Schönen Samstag noch.

Das war ein Beispiel. Was alles zu Diabetes führt, ist bekannt. Wir haben in Deutschland 8 Mio diagnostizierte Diabetiker und 6 Mio Menschen mit einer diagnostizierten Koronaren Herzkrankheit. Der überwiegende Teil davon ist lebensstilbezogen und ein extrem relevanter Teil ist die Ernährung. Die daraus resultierenden Todesfälle liegen bei jeweils deutlich über 100.000 jedes Jahr. Ist für mich kein Quatsch und extrem relevant.

Edit: War aber zugegeben ein schlechtes Beispiel in dem Kontext.

Wie auch immer. Wo hast Du denn die Rechtsgrundlage für die Einschränkungen gesehen? Ich habe sehr genau dargelegt, welche das ursprünglich sein sollten und ab wann diese Voraussetzungen, selbst bei Wohlwollen, nicht mehr vorhanden waren.

Schwarzfahrer 25.03.2023 17:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703205)
Ungarn: Wettlauf gegen den Tod
... In der Statistik der Covid-Toten im Verhältnis zur Bevölkerung, nimmt Ungarn hinter Tschechien den zweiten Platz ein...

Ist mir bekannt. Das hat aber nichts damit zu tun, ob Menschen sich gegenseitig persönliche Entscheidungen zustehen, oder Andersdenkende verurteilen und sie ausgrenzen.

Wenn die Angst vor Corona die gegenseitige Hetze in Deutschland erklärt, wäre es in Ungarn noch verständlicher gewesen, wenn die Ungeimpften als Feindbilder gesehen worden wären - aber gerade dort wurde Corona einfach als eine Krankheit gesehen die jeden treffen kann, und nicht als eine Strafe für Nichtbefolgen der Wissenschaft bzw. der Regierungsempfehlungen; niemand hätte dort "die Pandemie der Ungeimpften" postuliert. Und die hohen Sterbezahlen haben auch nichts mit eventuell niedrigerer Impfquote zu tun. Tatsächlich hatte Ungarn anfangs sogar einen "Impfvorsprung", weil sie sich mit Sinovac und Sputnik versorgt haben; viele haben dann wegen der selektiven Europäischen Reiseeinschränkungen zusätzlich noch Biontech o.ä. spritzen lassen müssen; dies nicht mehr als Schutz vor Corona, sondern rein als Nachgeben unter Zwang (viele Ungarn arbeiten im Ausland, und hatten keine Wahl).

Foxi 25.03.2023 17:55

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1703232)
Als man noch davon ausging, dass eine Infektion zu 95% vor einer Ansteckung schützt fand ich schon okay, dass Geimpfte keinen Test brauchen und mehr Freiheiten haben. Schließlich war das Risiko bei ihnen deutlich tiefer.
Als man dann aber gemerkt hat, dass sie Impfung überhaupt nicht mehr vor Ansteckung schützt wurden die Regeln schon irgendwie lächerlich und Schikane.

Wer hier von "lächerlich"und "Schikane" spricht, diskutiert (vorsätzlich oder fahrlässig) an den Tatsachen vorbei.
  • Zu Beginn gab es wenig Hinweise auf die genaue Bauweise des Virus:
  • parallel zur Entschlüsselung des Virus liefen unter Hochdruck die Forschungen zu einem Impfstoff, jeweils auf der Basis des gerade aktuell vorhandenen Wissens.
  • Als der "Bauplan" des Virus' bekannt war, war wenig später der erste Impfstoff (von Biontech) fertig. Er wurde an Freiwilligen getestet, nicht in einer ausführlichen und langlaufenden klassischen klinischen Studie.
  • Die Wirksamkeitsangabe von 95% weckt Erwartungen wie "fast immer", bedeutet aber auch, dass er unter 10.000 Impfungen bei 500 eben NICHT wirkt.
  • Während der beginnenden Impfkampagne (die erst anlaufen musste und öffentlich z.T. übelst verunglimpft wurde) mutierte das Virus, d.h. der Impfstoff passte nicht mehr genau zum Bauplan des aktuell grassierenden Virus'.
  • Vergleichsstudien zeigten dann, dass der Impfstoff (der auch weiterentwickelt wurde - von verschiedenen Einrichtungen, im In- und Ausland, jedoch nicht so aktuell sein konnte wie das Virus) nicht immer vor der Infektion schützen konnte, wohl aber vor einem schweren Verlauf der Krankheit. Und was ein "schwerer Verlauf" sein konnte, wurde uns spätesten mit den Bildern mit den Leichen in langen Kolonnen aus italienischen Militärlastern deutlich.
  • Es war daher folgerichtig, die Kampagne "Masken, Kontakte meiden, Impfen - wir haben nichts Besseres!" laufen zu lassen; eine politische Entscheidung aus der damaligen Situation.
  • Wer sich daran hielt, dem konnten (auch zur Motivation) Ausnahmen von den Restriktionen angeboten werden.
  • Als auch andere Impfstoffe auf den Markt kamen (z.B. Sputnik), wurden sie im Rahmen der üblichen Regeln der scientific community gegengetestet.
  • Aufgrund ihrer deutlich geringeren Wirksamkeit wurden sie als alleiniger Schutz nicht empfohlen.
Das hat nichts mit der elenden Freiheitsdiskussion zu tun (die damals auf den Demonstrationszügen in Berlin ebenso falsch war wie heute), sondern - wie Klugschnacker zutreffend anmerkte - mit Rechten und Pflichten sowie mit VERANTWORTUNG.

Klugschnacker 25.03.2023 19:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1703245)
Und die hohen Sterbezahlen haben auch nichts mit eventuell niedrigerer Impfquote zu tun. Tatsächlich hatte Ungarn anfangs sogar einen "Impfvorsprung", ...

Ungarn hat ein Impfquote wie Honduras und liegt deutlich unter dem Durchschnitt der EU. Dasselbe gilt für die Tschechische Republik.

Das sind meines Wissens nach gleichzeitig zwei Länder mit extrem vielen Toten, gemessen an der Bevölkerungszahl.

Klugschnacker 25.03.2023 19:10

Vierte Welle im EU-Vergleich
Je niedriger die CoV-Impfquote, desto höher die Zahl der CoV-Toten
In den EU-Ländern mit den geringsten Durchimpfungsraten gibt es im Herbst wie befürchtet die höchsten CoV-Sterbezahlen in Relation zur Bevölkerungsgröße.
Lesenswerte Quelle

LidlRacer 25.03.2023 19:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1703245)
... oder Andersdenkende verurteilen und sie ausgrenzen.

Nach meiner Erinnerung haben die Querdenker u.ä. damit angefangen, Normaldenkende faktenfrei als Schlafschafe und Systemlinge etc. zu verunglimpfen.

Ansonsten dreht sich offenbar fröhlich alles lustig im Kreis, seit ich hier vor x Wochen zuletzt geschrieben habe.

Genussläufer 25.03.2023 21:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703250)
Vierte Welle im EU-Vergleich
Je niedriger die CoV-Impfquote, desto höher die Zahl der CoV-Toten
In den EU-Ländern mit den geringsten Durchimpfungsraten gibt es im Herbst wie befürchtet die höchsten CoV-Sterbezahlen in Relation zur Bevölkerungsgröße.
Lesenswerte Quelle

Das bezweifelt doch niemand. Nur steht da eben auch drin:

Zitat:

Eine neue Studie im Fachblatt "The Lancet" aus den letzten Tagen das CoV-Sterberisiko für alle in Schottland geimpften Personen auf 0,007 Prozent, das ist eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu über 14.000. Nahezu alle 236 dieser Todesfälle betrafen Personen, die älter als 75 waren und schwere Nebenerkrankungen hatten.
Das bedeutet, daß das Sterberisiko der nicht vulnerablen nahe Null lag. Und dennoch wurde auch dort der Druck ausgeübt. Die Daten haben doch alles hergegeben. Ich denke, daß jeder hier seinen Eltern sofort die Impfung ans Herz gelegt hätte. Ob Kinder geimpft waren oder nicht, hat nahezu keinen Unterschied gemacht. Oder gibt es hierzu andere Daten, die ich so nicht kenne?

Schwarzfahrer 25.03.2023 22:09

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703249)
Ungarn hat ein Impfquote wie Honduras und liegt deutlich unter dem Durchschnitt der EU. Dasselbe gilt für die Tschechische Republik.

Das sind meines Wissens nach gleichzeitig zwei Länder mit extrem vielen Toten, gemessen an der Bevölkerungszahl.

Stimmt beides (übrigens: Ungarn hatte in der ersten Welle deutlich weniger Tote/100.000 Einwohner, als Deutschland, ohne stärker einschränkende Maßnahmen, erst im Winter 20/21, und dann wieder im Winter 21/22 standen sie schlechter da, als Deutschland - da stecken viele mögliche Ursachen dahinter).

Ebenso stimmt auch, daß seit 2022 die Gesamt-Übersterblichkeit in beiden Ländern deutlich unter dem der höher durchgeimpften Länder ist. Zwei Korrelationen die über eine gewisse Zeit gelten, in beiden Fällen kein ursächlicher Zusammenhang nachweisbar, bzw. vielfache Erklärungen möglich. Und beides hat nichts damit zu tun, worauf ich hinauswollte: daß man die Pandemie menschlicher und mit weniger Haß und Spaltung und mehr Zusammenhalt durchstehen kann, wenn Menschengruppen mit anderen Prioritäten nicht ausgegrenzt und angegriffen werden.

LidlRacer 25.03.2023 22:21

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703268)
[...]

Das bedeutet, daß das Sterberisiko der nicht vulnerablen nahe Null lag. Und dennoch wurde auch dort der Druck ausgeübt. Die Daten haben doch alles hergegeben. Ich denke, daß jeder hier seinen Eltern sofort die Impfung ans Herz gelegt hätte. Ob Kinder geimpft waren oder nicht, hat nahezu keinen Unterschied gemacht. Oder gibt es hierzu andere Daten, die ich so nicht kenne?

Dass Geimpfte ein sehr geringes Sterberisiko hatten, bringst Du als Argument dafür, dass sie sich nicht hätten impfen lassen müssen/sollen?

Das kommt mir ein wenig antilogisch vor. :Gruebeln:

Genussläufer 25.03.2023 22:39

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1703276)
Dass Geimpfte ein sehr geringes Sterberisiko hatten, bringst Du als Argument dafür, dass sie sich nicht hätten impfen lassen müssen/sollen?

Das kommt mir ein wenig antilogisch vor. :Gruebeln:

Lies nochmal genau, was ich geschrieben habe. Im Text steht, daß nahezu alle der 236 Todesfälle über 75 Jahre waren und vorbelastet. Das bedeutet im Umgehrschluss, daß fast keiner unter 75 war und Vorerkrankungen hatte. Das fast keiner schließt sowohl die Geimpften als auch die Ungeimpften ein. Die unter 75 und vorbelasteten sind doch im Artikel klar als die vulnerable Gruppe definiert? Die anderen sind damit die nicht vulnerablen.

Das nun wieder bedeutet, daß die Impfung für diese Gruppe (über 75 und vorerkrankt) sehr wohl eine wichtige und richtige Hilfe war. Der Nutzen ist mit geringerem Alter aber drastisch zurückgegangen. Als 40jähriger hätte ich mich wahrscheinlich schon nicht mehr impfen lassen. Wenn es freiwillig gewesen wäre. Ich hatte das mal als Risikoposition für mich selbst berechnet. Selbst für meine damaligen 48 Jahre hätte die Impfung statistisch noch eine nachweislich positive Auswirkung gehabt. Für einen 20 oder 30jährigen wäre es nahezu egal gewesen. Das Risiko war per se schon extrem gering. Daran ändern auch anekdotische Einzelfälle nichts.

LidlRacer 25.03.2023 23:25

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703280)
Lies nochmal genau, was ich geschrieben habe. Im Text steht, daß nahezu alle der 236 Todesfälle über 75 Jahre waren und vorbelastet. Das bedeutet im Umgehrschluss, daß fast keiner unter 75 war und Vorerkrankungen hatte. Das fast keiner schließt sowohl die Geimpften als auch die Ungeimpften ein. Die unter 75 und vorbelasteten sind doch im Artikel klar als die vulnerable Gruppe definiert? Die anderen sind damit die nicht vulnerablen.

Das nun wieder bedeutet, daß die Impfung für diese Gruppe (über 75 und vorerkrankt) sehr wohl eine wichtige und richtige Hilfe war. Der Nutzen ist mit geringerem Alter aber drastisch zurückgegangen. Als 40jähriger hätte ich mich wahrscheinlich schon nicht mehr impfen lassen. Wenn es freiwillig gewesen wäre. Ich hatte das mal als Risikoposition für mich selbst berechnet. Selbst für meine damaligen 48 Jahre hätte die Impfung statistisch noch eine nachweislich positive Auswirkung gehabt. Für einen 20 oder 30jährigen wäre es nahezu egal gewesen. Das Risiko war per se schon extrem gering. Daran ändern auch anekdotische Einzelfälle nichts.

Nein!

Die 236 Todesfälle beziehen sich allein auf "fully vaccinated people".
Folglich bezieht sich jeder Bruchteil dieser 236 ebenfalls auf die "fully vaccinated".

Vielleicht schaust Du mal ins Original:
https://www.thelancet.com/journals/l...316-3/fulltext

Ein weiterer Beleg für Arnes sinngemäße Aussage, dass Nichtfachleute sich unabhängig von Fakten gern irgendwas zusammenreimen, was ihre vorgefasste Meinung zu bestätigen scheint.

Klugschnacker 26.03.2023 08:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703250)
Je niedriger die CoV-Impfquote, desto höher die Zahl der CoV-Toten

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703268)
Das bezweifelt doch niemand.

Doch, das wird bezweifelt. Schwarzfahrer schrieb kurz vor Dir:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1703245)
... die hohen Sterbezahlen haben auch nichts mit eventuell niedrigerer Impfquote zu tun.

....

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703268)
Das bedeutet, daß das Sterberisiko der nicht vulnerablen nahe Null lag.

Vor ein paar Seiten hatten wir die Zahl der Toten in Deutschland für die jüngeren Altergruppen genannt. Hier nochmal aufgeschlüsselt, Stand 15. März 2023. Ich habe die Zahlen gerundet.

Tote / Altersgruppe:

35.000 Ü90
75.000 Ü80
34.000 Ü70
16.000 Ü60
6.500 Ü50
1.500 Ü40
500 Ü30
200 Ü20
Gesamt: 170.000 Tote

Von den Altersgruppen, die hier im Forum überwiegend vertreten sind, macht das rund 10.000 Tote in Deutschland. Nimmt man die Ü60 hinzu, sind wir bei 26.000 Toten. Ob das ein Sterberisiko von "nahe Null" darstellt, ist wohl Geschmacksache. Mir persönlich war es die drei Piekser wert. Wer das für sich persönlich anders bewertet, hat meinen Segen, aber über die Fakten sollten wir uns schon einigen können.


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