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Da mein damaliger Mann und ich uns eigentlich schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so richtig viel nettes zu sagen hatten, habe ich in dieser Zeit die Läufe mehr und mehr ausgedehnt…ich bin einfach gelaufen und gelaufen und gelaufen und kam mir vor wie Forrest Gump; fehlte nicht viel, und mir wäre ein Bart gewachsen. Folgerichtig habe ich mich dann für den Berlin Marathon angemeldet und den quasi aus dem Stand in unter 4 Std gefinished. Dann kam, was zu erwarten war: ich war alleinerziehende Alleinverdienerin, damals noch nicht Ärztin, sondern Hebamme im Schichtdienst. Das war‘s dann erstmal mit dem Ausdauersport und es sollte mehr als ein Jahrzehnt vergehen, bis ich mich daran erinnert habe, wie gut das doch war, damals, mit etwas über Mitte 20. Als Max 12 war und ich 37 und mittlerweile lieert mit meinem aktuellen Ehemann, war da plötzlich ein Marathon-Startplatz zu vergeben; eine Kollegin konnte ganz kurzfristig nicht und so bin ich praktisch von heute auf übermorgen bei meinem zweiten Marathon angetreten und nach 03:45 mit dem fettesten Grinsen auf der Visage ins Ziel geschwebt. Seit dieses Zeit vergingen keine zwei Tage ohne Sport und ich weiss, dass das nur möglich ist aufgrund einer Mischung aus Wahnsinn (das so zu wollen) und Glück (das so zu können). Im November 2016 kam mir die Idee da mit dem Triathlon, einfach so; am Abend der Abgabe meiner Doktorarbeit brauchte ich dringend ein neues Projekt und habe ich mich für den Ironman Hamburg 2017 angemeldet, einfach so ohne Sinn und Verstand. Das hab ich dann auch durchgezogen, ohne strukturiertes Training aber mit dem Hintergrund als Läuferin ging das schon. Und seit dem sind die Trainingsumfänge natürlich ziemlich gestiegen und es gab Zeiten, da ist das meinem Mann auch mehr als nur auf die Nerven gegangen. Schlussendlich mussten wir beide aber konzedieren, dass ich nun mal so bin und zu den Segnungen des Älterwerdens gehört eben auch, dass ich weniger versuche, anders zu sein oder schlimmer noch: jemand anders zu sein, als diejenige, die ich halt nun mal bin. Von ausgemachter Selbszufriedenheit bin ich dennoch meilenweit entfernt; ich denke, es ist mehr sowas wie Akzeptanz. Selbstbewusstsein bedeutet ja nun nicht, sich selber für die Beste zu halten, sondern nur, sich seiner selbst bewusst zu sein mit den ganzen Ecken, Kanten und Scharten. Alter. Das ist jetzt lang geworden und ein wenig Seelenstriptease. Ich drück trotzdem auf antworten. |
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Mir selbst könnte es ja völlig egal sein, ob Du mein Empfinden und Handeln für „reine Show“ hältst oder nicht; Deine Meinung hat für mich ja an sich keinerlei Bedeutung. Dennoch trifft mich diese Anmaßung, mit der Du den Weg oder die Methode, mithilfe derer ich seit mehreren Jahren ein für mich einigermaßen funktionierendes Gleichgewicht geschaffen habe, so schamlos abtust. Hätte ich nicht so eine gute schwäbische Erziehung genossen, würde ich Dir jetzt sagen, wohin Du Dir aus meiner Sicht solch abwertende Kommentare stecken sollst. |
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Ich bin mal direkt nach einer Zahn OP geradelt, täglich, trotz Sportverbot :-(( , bei der Kontrolle wurde mir bestätigt, wie extrem toll die Wunde verheilt ist :Lachen2: Also lebbe und lebbe lasse, sagt der Hesse. |
Während ich noch erfolglos versuche meine Gedanken zu sortieren, erhalte ich diese Nachricht:
https://www.rtl.de/cms/eiskunstlaeuf...t-5030092.html Lungenentzündung, Sepsis, Amputationen….:Gruebeln: :Gruebeln: :Gruebeln: :Gruebeln: |
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So ein Ärger, hab mir beim hier im KH Posten jetzt ne Erkältung zugezogen..halskratzen, bissle husten..alles nach 3 Wochen sauberem Training....Taper FLU???
Es fällt mir schwer im Bett zu bleiben, aber was soll ich machen...ich stelle mir jetzt die Frage, würde jetziges Training helfen? ja oder nein.. |
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Es geht vielmehr darum, dass sportliche Aktivität einfach einen hohen Stellenwert für mein psychisches Wohnbefinden hat. Ich fühle mich dann ziemlich mies und werde sonst ziemlich unausgeglichen bis unausstehlich. Das könnte man jetzt mangelnde Disziplin nennen, aber so isses eben. Und wenn sich der Fitnesszustand dann über 1-2 Wochen kaum bis null Training drastisch verschlechtert (und das tut er halt definitiv, wenn man sonst 15-20h Training abspult), dann hängt mein seelisches Gleichgewicht deutlich in den Seilen. Resultat ist dann, dass ich zum Beispiel auch mit gebrochenen Rippen Zwift gefahren bin. Das war nicht immer komfortabel, aber nun auch nicht gefährlich. Da man sonst sogar Atemtraining machen sollte, sogar bedingt hilfreich. Und mögliche geringe Risiken, die halt doch bestehen, nehme ich gerne in Kauf für mein seelisches Gleichgewicht. Meine Umgebung toleriert das dankswerterweise auch immer. :Blumen: So isses halt bei mir. Ob man das nun Show findet oder nicht, ist mir ehrlich gesagt wurscht. Auch wenn jemand lieber strikt alle Aktivität vermeidet, weil er die Heilung optimieren will. Ich bin da tolerant, würde mir die aber auch von anderer Seite wünschen. :Blumen: Abzugrenzen ist sowas allerdings von Selbstzerstörung, die ich persönlich zumindest nicht betreiben würde. Also zum Beispiel mit höherem Fieber intensiv trainieren oder trotz Verletzung, die klar den Laufstil beeinflusst und stark schmerzt, weitertrainieren. Der Hauptsächliche Grund dafür ist aber, dass es mittelfristig nicht weiter hilft, weil es höchstwahrscheinlich irgendwann in eine wirkliche längere Zwangspause mündet. |
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