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echt tolle Bilder. Lionel hat es sich gut besorgt? Sieht krass aus was Herr Sanders gemacht hat mal wieder. Ich dachte, der wäre ziemlich fertig wegen der zahlreichen Wettkampfstarts in der letzten Saision? Offensichtlich braucht er's? Tjo. Jedenfalls lieben Dank für die deine ausführliche und sehr genaue, wie auch bildinhaltstechnisch präzise Beschreibung und Berichterstattung. Muss ich mir wegen der Qualität an vermutetem Detailreichtum später genauer durchlesen. Leider geht es mir wie Sanders, im Unterschied zu Lionel bin ich aber beim TEAM ERDINGER ALKOHOLFREI;) Diese Saison. Übrigens: ich bin gestern im Gedanken mit LS zusammen gegen JF, JG und AB im Team Edurance Bahrain 130 nach Hawi geradelt. Jan hat Recht, AB ist echt ein Penner. Von der Insel. In der meiner Simulation hatte ich AB als echter Alistair Brwonlee Fan Beine gemacht. Ich wäre wohl in 5:15 h min Gesamtzeit auch wieder zurück gekommen ins Alii-Drive bei Kona, allerdings wollte Herr Frodene koppeln, ich lief nicht mit, weil das McDonalds gleich beim Kreisverkehr auf Hawi war. Ist auch nicht so wichtig. Starte LS jetzt im Team Bahrain oder nicht? Das habe ich mich gefragt gestern. Aber wie geschrieben von mir weiter oben, muss ich mir später genauer durchlesen. Außerdem gehts jetzt gleich aufs Fahrrad und dann zum Schwimmen. Lieben Dank also nochmalig dafür, dass du uns hier auf dem Laufenden hältst. Dankeschön, Gruss Trimichi. P.S.: Hier noch etwas Restalkohol, ein Kumpel hatte gestern Geburtstag. Und sorry wegen der fehlenden Smileys. ; - ) |
Lionel Sanders Press Conference || Ironman World Championship
Lionel Sanders veranstaltet seine eigene Pressekonferenz, die gestreamt wird und über Discord können Fragen gestellt werden: Lionel Sanders Press Conference || Ironman World Championship
Ich hatte mich schon etwas gewundert, dass in den letzten Tagen überhaupt nichts von ihm zu hören war und vermutet, dass er sich sammeln will. Aber er hat sich auch, als er mit 3:20er Pace den Berg runter Ari hinterhergerannt ist, hingelegt und an Hüfte und Ellenbogen verletzt. Aus eigener Dummheit, wie er sagt, aber es war nicht schlimm und alles ist wieder okay. Die Schwierigkeit für alle Athleten beim Rennen in St. George scheint tatsächlich zu sein, überhaupt gesund an der Startlinie aufzutauchen. Bildinhalt: Der Ellbogen sieht nicht dramatisch aus Ich erspare mir, hier die naheliegenden Dinge des knapp einstündigen Videos wiederzugeben oder solche, die er schon einmal gesagt hat, und werde nur das ansprechen, was ich selbst interessant oder überraschend fand. Lionel bemerkt, dass im Gegensatz zu Kona sich die Menge der Athleten in St. George mehr verläuft. In Kona ist es viel gedrängter und man ist dauernd von Hunderten anderer Sportler umgeben. Dieses Gefühl hat er in St. George nicht. Um an der Startlinie stehen zu können, hat Lionel die letzten vier Monate mehr oder minder in einer Blase verbracht und sich von der Umwelt abgeschottet. So war er zum Beispiel auch zum ersten Mal nicht bei der Pressekonferenz in Oceanside. Das war mir tatsächlich aufgefallen und ich hatte mich gewundert, was der Grund sein könnte. Vor Oceanside hatte er gemerkt, dass er beim Versuch, die Umfänge von Blummenfelt und Iden zu erreichen, seinem Körper zu viel zugemutet hatte. Er hat deswegen das Training danach etwas reduziert und fühlt sich jetzt viel besser. Er glaubt nicht, dass der Sieger das Rennen unter acht Stunden beenden kann. Dafür ist der Kurs, speziell wenn die Bedingungen so bleiben, zu hart. Eine Radzeit unter 4 Stunden 20 Minuten wäre für ihn eine große Überraschung. In der Vergangenheit hatte Lionel seine Misserfolge meistens an einer einzelnen Ursache festgemacht. Das tut er nicht mehr. Lionel glaubt, dass es möglich ist, wenn es windig bleibt, wie es jetzt aktuell ist, dass er beim Schwimmen fünf Minuten Rückstand draufgepackt bekommt. Was Lionel beim Schwimmen verändert hat, ist, dass er seine Geschwindigkeit nun nicht mehr wie früher eher anaerob erreicht, sondern aerob. Er schwimmt dadurch nicht schneller, aber er kommt frischer aus dem Wasser. Das wäre ein Problem bei einem ITU-Rennen, aber im Ironman ist es genau die richtige Strategie. Die Art und Weise, wie er früher das Schwimmen trainierte, hat die zweite Hälfte seines Ironman negativ beeinflusst. Sein Rad- und Lauftraining hatten die gleichen Auswirkungen. Und dazu kam natürlich die Ernährung. All das hat zu seinen schlechten Resultaten beigetragen. Dass er mittlerweile eine gute Vorstellung davon hat, wie er sich verpflegen sollte, muss nicht bedeuten, dass er im Rennen tatsächlich in der Lage sein wird, dies umzusetzen. Sollte er mit Sam Long und Sebastian Kienle aus dem Wasser kommen, wird er die ersten 20 Minuten mit denen mitfahren, ohne auf seine Wattmessung zu schauen und danach wird er prüfen, wie viel Leistung er treten muss. Wenn das z.B. 340 W wären, wird er da nicht mithalten können bzw. wollen, weil er seine Kräfte für den Lauf aufsparen muss. Es ist ein furchtbares Gefühl, wenn man nach acht Meilen im Marathon feststellt, dass überhaupt nichts mehr im Tank ist. Das hat dann auch mit einem Wettkampf oder einem Rennen überhaupt nichts mehr zu tun. Durch seinen neuen Coach Mikal Iden hat Lionel begriffen, dass man nicht gleichzeitig in hervorragender Form für die Halb- und die Langdistanz sein kann. Lionel ist jetzt in Topform für eine Langdistanz. Dafür fällt es ihm sehr schwer, das Tempo zu erhöhen. Lionel glaubt nicht, dass es für Mikal einen Interessenkonflikt gibt bezüglich des Trainings von Kristian und Gustav. Ari hatte schon manchmal angesichts der belastenden Einheiten gefragt, ob Mikal nicht einfach überprüfen will, wie weit er gehen kann, bevor Lionel die Reißleine zieht und sagt, "das mache ich nicht mit!" Aber dann haben sie sich auf Strava die Daten der anderen angeschaut und gesehen, dass sie weniger gemacht haben als Gustav und Kristian. Er kann sich allerdings vorstellen, wenn es einige Rennen gibt, die knapp sind und er vor Gustav im Ziel ist, dass sich dann die Einstellung ändert. Momentan sieht er die Gefahr nicht. Danach befragt, wie wichtig seine Frau Erin für ihn ist und für seinen Erfolg sagt er, dass sie die Allerbeste ist, sie organisiert alles. Außerdem sitzt sie während des Interviews mehr oder minder direkt vor ihm, da wird er sich sowieso nicht trauen, etwas anderes zu sagen. Sie sagt ihm, was er zu tun hat, und er tut es meistens. Tut er es nicht, dann wird sie böse und er tut es dann doch. ;) Bildinhalt: Good job! |
Danke Schnodo :Blumen:
Und das um die Zeit... :Schlafen: |
Ja, auch von mir vielen Dank für deinen Einsatz schnodo :Blumen:
Ich freue mich schon auf das Rennen morgen :cool: :liebe053: |
Schließe mich meinen VorrednerInnen an. Besten Dank!
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Danke für die Zusammenfassung.
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Merci für die Zusammenfassung - ich schaue es mir trotzdem an (oder erst recht:))
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Lionel Sanders: Breakfast with Bob St George Championship Edition
Lionel nach dem Rennen noch einmal bei Bob Babbitt: Lionel Sanders: Breakfast with Bob St George Championship Edition
Lionel hat sich nur darauf konzentriert, für die siebte Stunde fit zu sein. Deswegen hat er die anderen auf dem Rad ziehen lassen. Die letzten 40 Minuten waren trotzdem die Hölle, aber auf eine gute Art und Weise, verglichen mit Coeur d'Alene, wo er darum kämpfen musste, nicht in sich zusammenzufallen und zum Ziel zu kriechen. Er hat den Plan befolgt und ihn so gut ausgeführt wie es ihm möglich war und er hat das bestmögliche Resultat erreicht. Bildinhalt: Lionel bei Bob Babbitt Er hatte bis zum Zeitpunkt als es geschah, nie das Gefühl, dass er Braden Currie einholen könnte. Er hatte Glück, dass dieser komplett am Anschlag war und nicht reagieren konnte. Lionel selbst wurden schon die Hände taub. Kristian Blummenfelt ist eine Inspiration für ihn. Lionel hatte sich immer darauf berufen können, dass er relativ schwer ist für einen Läufer und viel Flüssigkeit verliert. Blummenfelt verliert drei Liter pro Stunde, die Ausrede ist weg. Lionels Gewicht hat sich seit ca. sechs Jahren nicht verändert, aber seine Köperzusammensetzung. Sein Körperbau sieht nun eher aus wie der eines Ausdauersportlers. Lionel glaubt, dass seine besten Zeiten noch vor ihm liegen. Er erwartet, dass er sein Zenit in zwei bis drei Jahren erreichen kann. |
Ich fand das Interview bemerkenswert und die Leistung in den letzten Rennen auch. Er scheint wirklich langsam ein gereifter Athlet zu sein und seine Emotionen und Instinkte im Rennen besser im Griff zu haben. Das kann doch noch spannend die nächsten Jahre werden. :cool:
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Virtuos übrigens auch die Fotos-Auswahl bei Instagram von Canyon bei Sanders, wo man Ihn als einzigen Canyon-Athleten frontal fotografiert hat, um nicht so zur Schau zu stellen, dass er wieder auf dem alten Speedmax unterwegs ist. :Cheese:
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Wenn der erfolgreichste Athlet das alte Speedmax nutzt, obwohl mehrer Exemplare des neuen Modells in der Garage hängen, dann ist das zumindest für überzeugte Canyon-Nutzer, nicht unbedingt ein Argument auf die Disc-Version upzugraden. Aber wahrscheinlich hat das mittlerweile sowieso schon fast jeder, der den Geldbeutel dafür hat, getan. |
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- ich hab es bewusst wegen der Disc gekauft - würde zumindest bei mir als Amateur nicht glauben, dass irgendwo gemessene Wattwerte bezüglich des Rahmens bei mir wirklich von Relevanz sind im Vergleich zu anderen Stellschrauben - würde es vor allem wegen der verbesserten Einstellung- und Storagemöglichkeiten kaufen Aktuell ist es ja auch nur eine Einzelfallentscheidung. Dass das neue Speedmax wirklich ein schlechtes Rad ist, dafür hab ich bisher keine Hinweise. Aber es würde mich schon interessieren, was Sanders bewegt. Vermuten würde ich ja, das er einfach im Training damit minimal schneller ist und nicht zweiter in der WM wegen 20s Rückstand oder so werden wollte. Den Sprint in Oceanside hätte er ja damit sicher auch verloren. ;) |
Nicht das jetzt alle ihr SLX verkaufen, weil es nicht mehr "state of the art" ist :Lachanfall:
Flo Angert war auch noch "felgengebremst" unterwegs, und das bei den Abfahrten, unglaublich wie er das fahren konnte. Flo Angert IMHO in der geilsten Kit/Bike Kombination. Sam Long auch sehr geil, und Lionel auf seinem grünen SLX ist normalerweise auch sehr geil anzusehen. |
Hier ist ein Interview mit Sanders vor dem Rennen, soweit ich das verstanden habe, hat er das Rad auf Grund der Höhenmeter gewählt weil es leichter ist.
https://www.youtube.com/watch?v=DuNxyK-EZrE Edit: Sanders kommt ab ca. 0:52 |
Ich find es überraschend fair von Canyon, daß die Ihren Wettkämpfern überhaupt gestatten nicht das neueste gesponserte Material zu fahren.
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Lionel Sanders hat das Vorgängermodell aufgrund 860 Gramm Gewichtsersparnis gewählt - O-Ton: Ich werde mit dem leichtesten Fahrrad am Start stehen. Wolfgang Kohl bestätigte, dass LS sehr zeitig und transparent seine Entscheidung Canyon mitgeteilt hatte und bekräftigte, dass er sich nicht umstimmen lassen würde. Man hat seitens Canyon noch einige "Messwert-Geschütze" aufgefahren und die besseren Werte an Sanders Manager geschickt - wohl aber keine Hoffnung gehabt. Kohl bestätigte, dass Canyon seinen Athleten in letzter Instanz freie Hand bei der Materialwahl lassen würde. Kohl hat einen Unterschied von 20 Watt zwischen Vorgänger- und aktuellem Canyon errechnet UND fairerweise zugegeben, dass es aktuell wohl nur noch 7 Watt seien, da LS noch einmal mit dem Fitter auf der Bahn war und die noch einmal sehr viel über die Position rausgeholt hatten. |
JP Ballard (Swissside) bitte bei den Aussagen nicht mit Wolfi Kohl (Canyon) verwechseln.
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Bin überzeugter Canyon-Fanboy und hatte den Reminder bei Verfügbarkeit des Canyon CFR gesetzt, um meinem "Sanders-Canyon" noch ein "Laura" CFR an die Seite zu stellen. Die Eine hat es leider nicht an die Startlinie geschafft. Und King Lionel hat mit der ollen Felgenbremsenmöhre sowohl in Oceanside als auch quer durch Utah toll performt. Den Big Blu Body hab ich ja bereits. Daher wäre ich ja mit diesen Supervoraussetzungen bescheuert, das Canyon-Lionel-Überbike gegen das lahme&sackschwere CFR zu tauschen. Und nach einem entspannten DL inkl. Triathleten-Nerd-Talk mit dem Radmechaniker meines Vertrauens vom lokalen Bikehouse haben wir eine sehr gute Lösung gefunden, um die Radbesitzregel "N+1"dennoch nicht zu brechen...;) |
Was ich an Lionel Sanders mag
Ich wundere mich manchmal, was ich an Lionel Sanders so mag. Es gibt nicht viele Dinge, in denen wir uns gleichen. Sein schlechtestes Schwimmen/Radfahren/Laufen ist immer noch ungleich besser als mein bestes, dafür macht er den gleichen Fehler fünfmal so oft wie ich es mir jemals erlauben würde.
Und dann sehe ich, wie er mit Konkurrenten oder den Damen im Rennen umgeht: Vorbildlich menschlich und mitfühlend, ohne jede Berechnung. Er schleicht, Sekunden nachdem er sich für den zweiten Platz komplett abgeschossen hat, zum Zielbogen zurück, um Braden Currie zum dritten Platz zu gratulieren oder er verbrät seine letzte verbleibende Energie dafür, sich mit ersichtlich sehr viel Mühe in Zeitlupe zu erheben, um Daniela Ryf zu beglückwünschen. Er weiß, dass es anständig ist – 'cause his mama taught him that – und dass sie seinen Respekt verdienen. Bildinhalt: Lionel quält sich hoch, um Daniela Ryf zu gratulieren Wenn ich diese Szenen sehe, verbunden mit denen, wo sich Braden Currie panisch umdreht, weil er ahnt, dass irgendwann Lionel Sanders humpelnd hinter ihm auftauchen könnte ;) weiß ich ganz genau, was mich an Lionel fasziniert und warum ich ihn so mag. :) |
Weiß eigentlich irgendwer außer Lionel Sanders wann und vor allem warum er sich umgezogen hat und auf der Laufstrecke (wie es mir erschien) normale Laufsachen trug?
Sonst sieht man ja alle so im feschen racesuit; seine Klamottage barg so ein charmantes understatement aber irgendwas hat er sich ja sicher dabei gedacht. Irgendwelche Infos? PS man sei mir bitte gnädig, falls dies entweder bereits diskutiert wurde oder aber für Allgemeinwissen gehalten wird - oder drittens alle außer mir das irrelevant finden. ;) |
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Umgezogen hat er sich natürlich in T2. Ich schaffe es nicht, die einzelnen Fundstellen zusammensuchen, wo ich das aufgeschnappt habe und es ist alles ohne Gewähr:
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Wenn ich mich recht erinnere hat das Macca öfters auch so gehalten, lange her - wird aber keine Referenz bei Sanders sein
m. |
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Ich habe eigentlich das ganze Rennen geschaut, und keine einzige Stelle ausser unmittelbar vor T2 und bei den 3 Wendepunkten gesehen, wo man hätte bremsen müssen. Vielleicht habe ich aber auch einfach nicht gut genug geschaut. Ruedi Wild hatte auch oftmals aus Gewichtsgründen das Cervelo P5 anstatt des P5x eingesetzt, wenn die Strecke nicht flach war. Mein bestes Pferd im Team-Stall (mehrfacher AgeGroup-Sieger auf der LD und MD) zieht sich auf der LD in T2 auch immer um und läuft in Shorts und Singlet, das sei für ihn deutlich angenehmer, gerade bei heissen Temperaturen. |
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Aber es hängt von anderen Dingen und nicht von den Bremsen ab. Der User Bulldog hat anhand der Strava-Flyby-Daten ja gezeigt, dass z.B. Sam Long in den Abfahrten jeweils über eine Minute (erste Abfahrt 90s) Zeit gewonnen hat gegenüber Blummenfelt, was im Profifeld eine Welt ist und unterstreicht, das Aerodynamik auf diesem Kurs eine große Rolle spielt. Bei den Frauen würde ich vermuten, dass Ryf in den Abfahrten letztlich das Rennen entschieden hat, denn dort stieg der Vorsprung jeweils gravierend an und man konnte in einigen Einstellungen sehen, dass Ryf auch den Mut hatte sich in den Hochgeschwindigkeitsabschnitten so richtig klein zu machen, was ich selbst in der Spitzengruppe der Männer so nicht beobachten konnte (die blieben dort einfach auf den Aerobars liegen und mussten dann auch bergab z.T. weiter treten). Aber ich werde -bezogen auf diesen Sanders-Thread- schon wieder offtopic. |
Meine Beobachtung im privaten Umfeld ist, dass Leute, die auf Rädern mit Scheibenbremsen fahren, bergab schneller sind als mit ihren felgengebremsten Rädern. Möglicherweise liegt es an den steiferen Laufrädern und Achsen. Möglicherweise sind die TT-Bikes der neuesten Generation generell steifer als die Vorgänger. Anders kann ich mir das nicht recht erklären.
Ein befreundeter Triathlet auf einem Specialized Triathlonrad (Doppelgabel), der allerdings ein exzellenter Abfahrer ist, fährt mit dem Teil bergab wie mit einem Rennrad. Dass man einem Blummenfelt bergab Zeit abnehmen kann, ist sehr bemerkenswert. Er ist in Norwegen (Bergen) zu Hause, wo es überall bergauf und bergab geht. Er war vermutlich bereits als Jugendlicher ein hervorragender Abfahrer, anders kann ich mir das nicht vorstellen. In den Höhentrainingslagern hat er wohl in jeder Ausfahrt ernste Abfahrten und ist das gewohnt. Dazu kommt seine Physiognomie als Kanonenkugel. 90 Sekunden sind abartig. Vielleicht ist sein Setup bei Seitenwind shitty? Oder er musste mal pinkeln? Sehr seltsam. |
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Vielleicht haben die anderen zusätzlich Gas gegeben und er hat sich erholt und rollen lassen. Was ja auch vernünftig ist im Hinblick auf den folgenden Marathon. Das ist ja gerade das tolle an profilierten Strecken, man kann sich hin wieder ein bisschen regenerieren und die Position verändern. |
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Ich dachte, wir waren uns einig, dass Blummenfelt nicht gut (also aerodynamisch) auf seinem Fahrrad sitzt. Die Position macht nunmal viel mehr der Gesamtaerodynamik aus als das genutzte Fahrrad. Nur weil er jetzt ein Rennen mit überragender Laufleistung gewonnen hat, ist seine Position jetzt plötzlich top aerodynamisch? Ob er im Gesamtpaket der Radstrecke mit seiner Position Zeit liegen hat lassen, darüber lässt sich zweifellos streiten, denn wie ich bereits im Nachbarthread geschrieben habe, hat eine aufrechte und weniger aerodynamische Zeitfahrposition bergauf auch Vorteile und dort hat Blummenfelt ja Zeit gut gemacht gegenüber Sam Long, aber dass er bergab Zeit hat liegen lassen ist nunmal Fakt. |
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Bei 80 km/h bekommt ein Fahrer mit 85kg Gesamtgewicht bei 8% Gefälle eine „Watt-Unterstützung“ durch die oben genannte Umwandlung potentieller Energie von knapp 1500 Watt. Ein Fahrer mit 75kg Gesamtgewicht in derselben Situation bekommt „nur“ 1300 Watt Unterstützung (ich hoffe richtig gerechnet zu haben). Das müsste den Einfluss des etwas höheren CdA-Wert vermutlich übersteigen. Edit: Dass die beiden Kugeln (anfangs) fast gleich schnell fallen liegt daran, dass in den ersten Sekunden die Höhenenergie zunächst für die Beschleunigung benötigt wird (also Umwandlung Höhenenergie in kineteische Energie). Dabei kürzt sich die Masse raus, da die schwere Kugel auch mehr Energie für die Beschleunigung benötigt. Erst bei Erreichen hoher Geschwindigkeiten wird der Großteil dann benötigt zur Überwindung des Luftwiderstandes (so wie bei der Abfahrt einer Radfahrers). Würde man die Kugeln aus einem Flugzeug werfen, dann würden beide anfangs fast gleich schnell fallen, nach der Beschleunigung erreichen beide dann einen Zustand (fast) gleichmäßiger Geschwindigkeit. Und die wäre bei der 10 kg Kugel sehr deutlich höher. Diese Kugel würde auch weit vor der anderen Kugel am Boden ankommen. |
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Letztes Jahr auf Mallorca hatte ich auf der Abfahrt von der Tanke in Lluc runter unzählige Typen mit Disc überholt, und da muss man mit den vielen engen Kurven DEUTLICH mehr bremsen als auf "normalen" Wettkampfstrecken. Mein Aerium mit ARC 1100 hat das problemlos gemeistert. Und ja, ich habe mich extra darauf geachtet, weil mich das richtig interessiert hat, ob man im Wettkampf auf solchen Streckenabschnitten wirklich schneller ist mit Disc. Tatsache ist aber auch, dass mir Kurvenfahren (Technik und Linienwahl) aus meiner sehr aktiven Motorradvergangenheit (Rennstrecke, Motocross, Enduro) vergleichsweise leicht fällt. Es ist wie überall, das beste Material nützt nix, wenn man es nicht anwenden kann. |
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Natürlich hat die 10kg Bleikugel, wenn sie auf dem Boden aufschlägt wesentlich mehr kinetische Energie als die 1kg Holzkugel, nämlich exakt 10mal so viel, die sie dann schlagartig an den Boden weitergibt, was zu einer stärkeren Erwärmung des Bodens (oder je nach Bodenbeschaffenheit zu einer plastischen Verformung) führt. Aber die 10kg Bleikugel hat eben nicht wesentlich mehr Geschwindigkeit als die gleich große Holzkugel (und bei einem Fall im Vakuum wären die beiden Körper trotz ihrer gravierend unterschiedlichen kinetischen Energie exakt gleich schnell). Und um zurück zu unserem Beispiel zweier unterschiedlich schwerer Radfahrer zu kommen: der schwerere Radfahrer benötigt mehr Beschleunigungsenergie, um überhaupt erstmal ein höheres Tempo zu erreichen als der leichtere Radfahrer. |
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Edit: für Interessierte: https://rechneronline.de/g-beschleun...windigkeit.php Wenn man die Daten der Kugeln eingibt (ich habe jetzt mal "gut geschätzt") und jeweils nur das Gewicht variiert (alle anderen Werte genau gleich lässt), kommt man auf folgende konstante Fallgeschwindigkeiten: 10kg Kugel: 162 km/h 1 kg Kugel: 51 km/h |
Physik aus dem Studium ist zwar eine weile her, aber die Hangabtriebskraft hab ich noch im Kopf
F=m*g*sin(a) die Hangabtriebskraft geht also linear mit dem Gewicht einher. Je schwerere, desto schneller also. Das stimmt aber nicht ganz, da der Luftwiederstand mit 2er Potenz zunimmt. Doppelte Geschwindigkeit, vierfacher Luftwiederstand. Ein Fahrer mit 100kg Systemgwicht ist bergab immer schneller als einer mit 70kg Systemgewicht. Es hält sich jedoch in Grenzen, da die Hangabtriebskraft nahezu vollständig zur Überwindung des Luftwiderstands gebraucht wird |
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In unserem Beispiel erreicht die 10mal so schwere Kugel mit gleicher Aerodynamik gerade mal eine dreimal so hohe Geschwindigkeit. Leider geht aus dem Rechner nicht hervor, ab welcher Fallhöhe diese Endgeschwindigkeit erreicht wird. Die Abfahrten in St. George sind halt im Hochgeschwindigkeitsbereich nur rund 200 bis 250hm lang (in den flacheren Abschnitten muss man treten), so dass die theoretisch erreichbare Endgeschwindigkeit dort sowieso nicht erreicht wird und Blummenfelts Systemgewicht ist darüberhinaus nicht 10mal so hoch wie das Systemgewicht von Sam Long, sondern nahezu identisch. Sam Long wirkt nur schlanker, weil er eben viel größer ist. Ich würde meine These weiterhin aufrechterhalten, das Radfahrer unterschiedlichen Körpergewichts in der Realität des Radsports keinen echten Vorteil haben, da die höhere Hangabtriebskraft bei höherem Gewicht (denn höheres Gewicht bedeutet bei einem Menschen nunmal stets auch breiter) von der höheren Frontangriffsfläche aufgefressen wird. Ich bin schon so viele Abfahrten mit meiner deutlich leichteren Frau bergab (und wir fahren oft mit identischen Rahmen) gerollt: wenn wir nebeneinander fahren, ist stets derjenige, der die schnelleren Laufräder hat auch der schnellere (ich fahre oft bewusst langsamere Laufräder um den geschlechtsbedingten Unterschied in unserer Leistungsfähigkeit auszugleichen) (oder eben derjenige, der sich kleiner macht) und dieselbe Beobachtung macht man bei langen Geraden auf Alpenabfahrten. Hier in diesem Tour-Text wird auch auf unterschiedliche erreichbare Geschwindigkeiten eingegangen: das Gewicht wird dabei überhaupt nicht angesprochen, weil es einfach im Radsport bergauf sehr wohl, bergab aber eben nicht praxisrelevant ist gegenüber der eingenommenden Abfahrtshaltung, die die Aerodynamik massiv beeinflusst. |
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Hafu, mich würde interessieren wie du zur eher zweigeteilten Meinung stehst, dass einerseits Blumis "Agegrouperposition" nicht gut sei, weil auf dieser Strecke Aerodynamik sehr wichtig sei, andererseits schreibst du er hatte damit Vorteile, weil er deutlich länger in Aero bleiben konnte als andere. Wäre nun eine sportlichere Haltung besser oder schlechter gewesen? |
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Allerdings: Ich habe nen Sportsfreund, der mal zwei Jahre in nem Continentalteam als Neo-Pro gefahren ist. Der ist von uns immer der Schnellste bergab. Er hat ein vergleichsweise „altes“ Rad mit Felgenbremsen und ohne Steckachsen. Ich vermute deshalb, dass Fahrkönnen technische Aspekte dominiert ;) Zitat:
Jedoch: Die Frage ob der schwerere Radfahrer in der Realität (d.h. die Radfahrer werden nicht vom Lehrer in einer Vakuumröhre fallen gelassen ) schneller den Berg runter rollt als der Leichte, ist doch ne klassische „Einserbremse“. :Lachen2: Selbstverständlich rollt der Schwerere deutlich schneller. Der Punkt ist, dass nicht nur Newton hier seine Finger im Spiel hat, sondern auch Stokes mit seiner Reibung. Ich weiß echt nicht mehr genau wie das ging, aber der Punkt ist, dass die Masse sich hier nicht mehr raus kürzt und im Reibungsanteil (der wiederum der Geschwindigkeit entgegenwirkt) im Nenner steht. Je größer die Maße, umso weniger wird also von der Geschwindigkeit „abgezogen“. Ich konnte mir vergleichsweise das gut merken, denn - sagen wir mal so - meine Interpretation der Dinge fand seinerzeit im Lehrerkollegium keine Anhänger. :Cheese: :Blumen: |
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