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Siebenschwein 04.05.2020 21:00

Tja... nehmen wir mal an, dass die UD-Streifen so ne Art Speichen sind, dann müsstest Du die eigentlich nur überlaminieren. ABER: bei einem normalen Rad sind die Speichen dauerhaft unter Zugspannung. Ob das hier auch der Fall ist, ist schwer zu sagen. Technisch kann ich mir nicht vorstellen, wie man sowas baut. Also wenn nicht unter Spannung: ein Tape auflaminieren sollte ausreichen. Sauber ausstrecken, dass die Faserlage stimmt, sonst gibts Probleme mit der Druckfestigkeit.
Scheisse aussehen wird’s aber immer.

schlause 04.05.2020 22:02

Danke schon mal für die vielen Antworten. Als Laie dachte ich, die Streben dienen nur der Optik. Wieder was gelernt

Nervig, dass es bei Lightweight so lange dauert (3 Wochen bis zur Diagnose). Irgendwie haben alle viel zu tun und machen trotzdem Kurzarbeit :-((
Ich überleg mal was ich mit dem Laufradsatz dann anstelle...
Dank euch nochmal und einen schönen Abend

Helmut S 05.05.2020 06:30

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1529902)
[...]dann müsstest Du die eigentlich nur überlaminieren.

Schäden in Faserverbundwerkstoffen laminiert man nicht einfach über. Eine fachgerechte Reparatur erfordert schäften. Darüber hinaus werden festigkeitsrelevante Strukturen wenigstens unter Vakuum verpresst. :Blumen:

Hafu 05.05.2020 08:54

Ich sehe es auch so, dass es ein struktureller und nicht nur ein optischer Schaden ist, aber man darf auch nicht vergessen, dass es nur ein Hinterrad ist.

Wenn das ein Trispoke oder Fourspoke-Vorderrad wäre und einer der tragenden Holme hätte einen vergleichbaren Schaden, dann würde ich damit nicht mehr fahren, denn wenn ein Vorderrad beim Fahren versagt, ist ein Sturz die Folge.

Wenn der abgebildete Riss in der Scheibe, sich im Fahrbetrieb vergößern würde (was ich eigentlich augrund meiner Erfahrungen mit Carbon für unwahrscheinlich halte, denn aufgrund der multidirektionalen Carbonfasern wachsen Risse in Carbon nicht genauso wie Risse in Stahl oder Alu), dann würde erstmal ein Seitenschlag entstehen (So ähnlich wie bei einer gerissenen Speiche) und du müsstes die Bremse öffnen und könntest trotzdem noch deine Einheit beenden. Ein Sturzrisiko sehe ich dabei nicht. Wenn die Matte an dieser Stelle schon gerissen wäre, dann würde der Riss klaffen und die Scheibe hätte schon einen Seitenschlag.

Also kurz zusammengefasst: wenn die Scheibe aktuell keinerlei Seitenschlag hat, einfach die Scheibe fahren und die Beschädigung beobachten.

Siebenschwein 05.05.2020 12:36

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1529950)
Schäden in Faserverbundwerkstoffen laminiert man nicht einfach über. Eine fachgerechte Reparatur erfordert schäften. Darüber hinaus werden festigkeitsrelevante Strukturen wenigstens unter Vakuum verpresst. :Blumen:

Radio Jerewan... Im Prinzip ja, aber... bei der Dicke wirst Du nicht viel schäften können. Wie Du Vakuum da drauf bekommst, wenn drunter ein Riss ist und Du von innen nicht rankommst, wäre die nächste Frage. Ich sehe eigentlich keine andere Möglichkeit, als da von aussen einen Streifen aufzubringen. Ob nun vorimprägniert oder handlaminiert, ist vermutlich egal. Die Zugfestigkeit wirst Du wieder hinbekommen. Rein rechnerisch muss die Scherfestigkeit der Überlappung grösser als die Zugbelastung sein. Druckfestigkeit zu erreichen wird schwer. Aber da die gegenüberliegende “Speiche” unter Zug vermutlich immer noch alle Kräfte aufnimmt, sollte das schon gehen. Verlieren kann man nix, ausser der Arbeiszeit und ein paar Euro für Harz und Fasertape.

JENS-KLEVE 05.05.2020 13:27

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1529985)
Ich sehe es auch so, dass es ein struktureller und nicht nur ein optischer Schaden ist, aber man darf auch nicht vergessen, dass es nur ein Hinterrad ist.

Wenn das ein Trispoke oder Fourspoke-Vorderrad wäre und einer der tragenden Holme hätte einen vergleichbaren Schaden, dann würde ich damit nicht mehr fahren, denn wenn ein Vorderrad beim Fahren versagt, ist ein Sturz die Folge.

Ja das Thema beim Vorderrad wäre deutlich riskanter, wir erinnern uns bestimmt alle:Huhu:

https://www.google.com/url?sa=t&rct=...ZUs3Jif849nofI

Helmut S 05.05.2020 14:24

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1530058)
Radio Jerewan... Im Prinzip ja, aber... bei der Dicke wirst Du nicht viel schäften können. Wie Du Vakuum da drauf bekommst, wenn drunter ein Riss ist und Du von innen nicht rankommst, wäre die nächste Frage.

Schäften ist auch bei der Dicke kein Problem. Das ist ne Standardvorgehensweise und is schon machbar. Is nicht mal so schwer.

@Vakuum: Nur weil es vielleicht schwierig ist, ändert das nix an der Notwendigkeit für den Fall, dass es ein statisches Bauteil ist. Ich kenn das Bauteil ja nicht. Aber wenn es ein Sandwichteil ist, ist es eh einfach. Z.B. ne Rietschle Vakuumpumpe und Vakuumsack. Gut is.

Ist die Scheibe hohl, muss man rein. Geht wahrscheinlich dann durch den seitliche Zugang zum Ventil gut. Das ist aber total davon abhängig wie die interne Struktur des Bauteils ist. Man kann im Worst-Case auch durch den Riss selbst rein, evtl. muss man den weiter aufmachen (ausgeschnitten gehört eh), dann bleibt am Ende halt nen kleines Loch vom Schlauch. Oder halt durch irgendein anderes Loch. Wie auch immer: Foliensack rein und Druck drauf, dann das ganze Spielchen in den Vakuumsack rein. Das wird bei normalen CfK Felgen aus Prepregs oder anderen holen Bauteilen die nicht in einer, an einer Trennebene getrennten Form lamininiert werden ja auch so gemacht. Ist halt mehr Abdichtarbeit an den Schläuchen. Was wir auch bei Tragflächen gemacht haben ist: Speziellen Schaum rein, aushärten lassen und dann hinterher auflösen mit passendem Lösemittel. Aber das ist halt alles sehr speziell und vom Bauteil abhängig und was da Laminat halt an Chemie verträgt und die Bauteilsituation zulässt.

Anyway ... Wichtig ist halt vereinfacht gesagt immer: Harzanteil so gering wie möglich und Faseranteil so hoch wie möglich. Deshalb Vakuum. Einfach drüber laminieren ist wirklich das schlechteste was man machen kann. Das ist schwer und hebt nix.

Es sei denn es ist nur ne Schönheitsreparatur. Aber selbst da würde ich schäften. Denn selbst wenn man das nur als Schönheitreparatur macht, braucht man ne Schwabbelscheibe bzw. Polierscheibe. Das sieht sonst voll für'n Arsch aus und von Schönheitsreparatur ist nicht zu sprechen. :Cheese:

Es gibt aber auch Bauteile, die sind fachmännisch nur sehr schlecht oder gar nicht mehr zu reparieren. Die muss man dann halt wegwerfen. So sieht das aber hier aus der Ferne beileibe nicht aus. Is es wie gesagt nur ne Schönheitsreparatur is das sowieso was anderes und ehrlich gesagt würde ich es so machen wie HaFu sagt bzw. echt den Hersteller drüber schauen lassen, wenn es Bedenken gibt. Es gibt auch Betriebe, die reparieren CfK Teile fachmännisch. Hier war mal einer im Forum ... keine Ahnung wie der hieß.

Evtl. ist hier in dem Fall sogar das Thema Unwucht nach der Reparatur ein Probleme. Das macht es ggf. nicht einfacher.

:Blumen:

schlause 05.05.2020 17:01

:Danke: nochmal an alle
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1529985)
Also kurz zusammengefasst: wenn die Scheibe aktuell keinerlei Seitenschlag hat, einfach die Scheibe fahren und die Beschädigung beobachten.

Vielen Dank für den Tipp - werde ich so machen. Bisher hat es keinen Seitenschlag. Ganz nebenbei -cooler Blog :)

Ob jetzt schäften oder Laminieren - ich bastel zwar gerne - aber an das Rad trau ich mich nicht ran. Ich beobachte jetzt erstmal bis sich Lightweight meldet.

Vielleicht suche ich auch einfach einen Laden der das reparieren und verkaufen kann. Für mich ist so ein Autobahn LR Satz eh übertrieben :Schnecke:


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