triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Triathletisches (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=4)
-   -   Lionel Sanders - Lionel wer? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=29734)

schnodo 28.04.2021 00:28

Ironman 70.3 St.George: Race Week - Episode 1
 
Nachdem ich nun sogar im schnodo-schwimmt-Thread freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen wurde, dass ich statt fruchtlos über mein Schwimmen im See zu schwafeln mich lieber mal um Lionel Sanders kümmern sollte, bleibt mir wohl keine Wahl: Ironman 70.3 St.George: Race Week - Episode 1

20:30 Uhr. Rennwoche, Montag. Der Flughafen in Tucson, Arizona. Home of the glorious Lionel Sanders.
Ein Hund. Kläffen. Zwei Frauen, eine davon Erin. "Becky Sanders" wird eingeblendet. Ist das die Schwester, die Mutter, oder der Hund? Ich wage keine Festlegung.


Bildinhalt: Lionels Verwandschaft

Talbot: Lionel, was geht? Es ist die Mutter! (Anm. d. Red.: Wow, gut gehalten! "Schwester" hätte ich auch geglaubt.) Sie ist zum ersten Mal nach sechs Monaten zu Besuch. Lionel ist sehr gut gelaunt.

6:47 Uhr. Villa Sanders. Das Familienglück findet ein jähes Ende. "Warum weckst Du mich um die Uhrzeit auf?" beschwert sich der liebende Sohn. Aha! Eine Dopingkontrolle. Leider ist die Blase leer. Harte Zeiten. Lionel hebt eine Trinkflasche vom Boden auf und nimmt einem Schluck. Ich hoffe, das ist nicht die Urinprobe der vergangenen Nacht.

Nein, Glück gehabt. Lionel berichtet, was los war: Seine Mutter kommt um 6:45 Uhr in sein Schlafzimmer. Er soll ihr einen Kaffee machen mit seiner nicht intuitiv bedienbaren Kaffeemaschine. Lionel ignoriert seine Mutter und dreht sich nochmal um, damit er seine verbleibenden drei Stunden Schlaf genießen kann. Vorher nutzt er aber die Gelegenheit, seine Blase zu entleeren. Drei Minuten später kommt Talbot mit der Ansage "Doping-Kontrolle!" Lionel unterhält sich anderthalb Stunden lang mit den Kontrolleuren während er Kaffee und Wasser in sich schüttet bis er endlich wieder pinkeln kann.
Wie so oft blickt er auf die sonnige Seite des Lebens: Er wird bestens angepasst sein für die St-George-Zeitzone. (Ich bin überrascht. Ich dachte das wäre die gleiche. Vielleicht Unterschiede in der Sommerzeit.)

Talbot gratuliert Lionel zu seiner schönen Kaffeemaschine. Lionel gesteht, dass er keine Ahnung hat, wie man sie bedient. Wenn er sie benutzt, schmeckt der Kaffee beschissen, bei Erin wird der Kaffee wunderbar.

10:43 Uhr. Vistoso Hügel. Lionel und seine Mutter machen sich fertig zum Radfahren. Sie soll sich vorstellen. Sie gackert. "Mama Sanders" kriegt sie noch über die Lippen bevor sie "cut! cut!" ruft. Talbot gehorcht.
Lionels Mutter klickt ein. Nein, sie versucht es. Steigt lieber wieder ab. Okay, keine Profi-Triathletin. Das erkenne auch ich als Nicht-einmal-mehr-Bratwurst. Obwohl, wenn ich daran denke, wie die Profis in Daytona und Miami in T2 umgefallen sind wie die Fliegen...

Lionel erzählt vom anstehenden Rennen. Dass er es in 2019 wegen seines Ermüdungsbruchs in der Hüfte verpasst hat, hat ihn sehr gewurmt. Das ist vermutlich sein liebstes 70.3-Rennen. Seine Mutter ist auch gemeldet. Sie ist zuletzt vor sieben Monaten geschwommen. Das wird eine interessante Erfahrung. Sie ist in der ganzen Zeit auch nur auf Zwift gefahren. Sie ist auf Erins Rad unterwegs, versucht sich daran zu gewöhnen.

Später im Auto ist sich Lionel sicher, dass Daniel Lund Bækkegård antritt, um Lionel Schmerzen zuzufügen. Man versucht nicht, sich gegenseitig umzubringen, ist aber nur wenig davon entfernt. Sie versuchen sich zu zerstören, ohne sich zu berühren. Erin: "Sie wollen deine Seele." Lionel: Er ist schwierig, sich das einzugestehen, aber es geht darum, Selbstsicherheit und Träume zu zerstören. (Anm. d. Red.: Hat da jemand zu viel über die "Dementors" in den Harry-Potter-Romanen gelesen?)


Bildinhalt: ...sie zu knechten, sie alle zu finden...

Man wünscht sich, dass Sam nach Hause fährt und denkt, "ich glaube, ich werde ihn niemals schlagen können. Er ist besser als ich." Irgendwas motiviert Jan [Frodeno], damit fortzufahren, alle zu zermalmen. Und Lionel würde gerne jeden zerquetschen, der an der Startlinie steht. Das würde ihm gefallen. Er nippt an seinem Kaffee, die Füße auf dem Armaturenbrett.

Wer ist der Favorit im Rennen? Er glaubt, dass Bækkegård, Von Berg und Kanute zusammenarbeiten können. In Texas hatte Kanute niemanden.

14:30 Uhr. Aquabear Swim Club.


Bildinhalt: Nicht Tibet, sondern Arizona

Lionel diskutiert mit Ari Klau, ob sich noch anders Geld aus seiner Popularität herausschlagen lässt. Im Wortsinne, wie es scheint. Er könnte gegen Cameron Wurf boxen und das Ganze würde Pay-per-View abgerechnet. Ob sich wohl 10 000 Zuschauer zu je 50 Dollar finden würden? Er regt an, dass Ari gegen Morgan Pearson kämpft. Ari ist nicht abgeneigt.

20:04 Uhr. Sams Haus. Sam Long kaut gerne mit offenem Mund. Sein Haus, seine Regeln. Er erklärt, dass er keinen Pfannkuchen isst, sondern Chapati, eine kenianische Speise. Seine Mitbewohnerin ist eine kenianische Siegerin des Boston Marathons. Sie hat ihm versichert, dass sie aus dem großen Mzungu (ein Weißer) einen schnelleren Läufer machen wird, indem sie ihn mit selbstgemachtem Chapati füttert und ihm den Weg zeigt.
Sam erinnert daran, dass er vor zweieinhalb Wochen von Lionel versägt wurde. Das war nicht der Kampf, den Lionel von ihm erwartet hat. Er war vermutlich enttäuscht von Sams Schwimmen. Vielleicht nocht enttäuschter als Sam selbst. In diesem Rennen wird er eine Schippe drauflegen müssen. Wenn er und Lionel nicht gut schwimmen, dann werden sie alleine zehn Jungs jagen müssen, die zusammenarbeiten.

Sams Coach Ryan Bolton kommt dazu. Es wird darüber diskutiert, ob sein Training zusammen mit dem Chapati dazu führen wird, dass Sam den Halbmarathon in 1:09 laufen kann.
Sam fragt seinen Coach ob er übertrainiert ist. Übertrainiert wofür? Ryan lässt seiner Weisheit freien Lauf: Wenn er in St. George absolut zerstört wird, dann ja. Wenn es anders läuft und er alle anderen platt macht, dann war das eine passende Periodisierung. ;)
Er glaubt, dass er bereit sein wird, St. George ist ein großes Rennen, aber er bereitet sich auch auf Tulsa vor. Beim Rennen in Texas war er müde, aber das war nicht unabsichtlich. Er sollte nicht topfit sein für ein B-Rennen mit wenig Ausschüttung und harter Konkurrenz.

Es geht in die Küche, um die nette aber scheue Caroline Rotich vorzustellen. Sie versucht seit vier Jahren, Sam das Laufen beizubringen.


Bildinhalt: Sam futtert, Caroline Rotich kocht

Fortsetzung folgt...

TiJoe 28.04.2021 06:45

Du wirst immer besser! :Blumen:

Thomas W. 28.04.2021 06:54

Ich verneige mich in hochachtungsvoller Dankbarkeit!

Jimmi 28.04.2021 07:25

Danke!

Necon 28.04.2021 07:33

Sehr, Sehr geil!

suze 28.04.2021 08:24

Bedankt für deine Arbeit und die Unterhaltung!

uk1 28.04.2021 14:10

Danke:Blumen:

schnodo 28.04.2021 21:32

Ironman 70.3 St.George: Race Week - Episode 2
 
Freut mich, dass es Euch gefallen hat! Weiter geht's!

Dienstag. Die zweite Episode: Ironman 70.3 St.George: Race Week - Episode 2

9:15 Uhr. Lionels Haus. Er schaut sich das Rennwochenvideo vom Vortag auf dem Laptop an. Sam Long erzählt gerade davon, wie enttäuscht Lionel von Sams Schwimmen gewesen sein muss, wie notwendig es ist, dass er und Lionel gut schwimmen.


Bildinhalt: Der Jäger taxiert das Wild

10:15 Uhr. Aquabear Swim Club. Ein wolkenverhangener, windiger Tag. Lionel hüpft in den Pool. Chelsea Burns und Joanna Brown haben sich als Orakel bewährt, deswegen werden sie von Talbot auch zum anstehenden Rennen befragt. Sie haben Lionels Sieg über Sam vorhergesagt. Wen wird er im nächsten Rennen schlagen? Auch wieder Sam! Und den da drüben! John! (Kein Kameraschwenk, es bleibt dem Zuschauer überlassen zu erraten, wer sich hinter John verbirgt.)
Paula Findlay wird er vermutlich auch schlagen. Bei Daniela [Ryf] sind sie sich nicht ganz so sicher. Lionels Aero-Position ist besser geworden. Und er ist schön braun. Man weiß es nicht.


Bildinhalt: Das Orakel hat keine guten Nachrichten für Sam

Zwischendurch sieht man Lionel auf dem Rücken schwimmen. An abomination, würde der Amerikaner sagen. Ein Verbrechen an der Menschheit.

Lionel berichtet von seinem Lieblings-Set, das er gerade geschwommen ist. Er hatte sich wohl auf lockeres Schwimmen eingestellt, aber da ging es richtig zur Sache. Startgeschwindigkeit beim Rennen war das Leitmotiv:
25, 50, 75, 100 hart geschwommen, jeweils gefolgt von 125 locker. Das ganze fünfmal. Er stellt sich vor wie 75 Profis an der Startlinie stehen. Gedrängel, der Startschuss fällt, Chaos. In dem Gewühl geht es dann darum, trotz des Adrenalins das Wassergefühl zu finden. Das ist seine große Aufgabe. Darum ging es in der Einheit.

Ari Klau erzählt, von einer schweren Laufeinheit mit Lionel. Er hat erkannt, dass er nicht so hart ist wie Lionel. Er dachte niemals, dass Lionel die 10-km-Einheit zu Ende bringt, weil der nach einem Viertel geschnauft hat wie ein Walross kurz vor dem Verenden. Er hat sich aber durchgebissen. Ari dachte, er selbst sei derjenige, der eine hohe Leidensfähigkeit hat und Lionel einiges beibringen könnte. Eine demütigende Erfahrung. Er hat noch nie einen Mann getroffen, der so einstecken kann. Die Legenden sind wahr.


Bildinhalt: Ari Klau hat seinen Meister gefunden

14:00 Uhr. Villa Sanders. Es regnet. Triste Bilder. Lionel ist in der Garage und macht sich Gedanken wie er seine Reifen und Schläuche besser organisieren kann. Er braucht blaues beschriftbares Klebeband.

Lionels Mutter liegt auf dem Sofa und liest Frankenstein. Sie hat eine Aquabear-Jogginghose an. Oh nein, ich tue ihr Unrecht, sie hat ein Handtuch auf den Beinen liegen. Talbot fragt sie nach ihren Gedanken bei Lionels ersten Ironman-Finish im Jahr 2010, Louisville, KY. Es war gut. Lionel war am Ende. War es emotional? Sie windet sich. Schließlich gibt sie leise zu, dass sie sich nicht mehr daran erinnern kann. Sehr sympathisch: Eine ehrliche Haut.


Bildinhalt: Das wird noch für Ärger sorgen...

Dann kommen doch noch ein paar Erinnerungen. Der Zielbereich war toll. Lionel hat gesagt, das war das Dümmste, was er je gemacht hat. (Lionel murmelt aus dem Off: "Das sage ich auch heute noch nach jedem Rennen!") Danach hat er eine Pizza mit dreifach Käse gegessen. Lionel: "Daran erinnere ich mich. Köstlich!"

Später, Lionel liegt in der Ecke, die Füße lässig hochgelegt. Talbot fragt ihn, ob das einen Anschiss von Erin geben wird. Lionels verdatterte Gegenfrage: Warum? Schnitt zu rabenschwarzen Fußsohlen. Diese liegen auf einem Fußkissen oder Polsterhocker mit weißem Überzug. Lionel tut betont unschuldig. Erin bekommt Wind davon. Sie ist entsetzt, das Wort Schornsteinfeger fällt. Die Szene endet schnell.


Bildinhalt: Unschuldslamm

Danach sieht man Lionel im Waschraum, umgeben von Wäsche; man kann nicht erkennen, ob sie sauber oder schmutzig ist. Erin gibt im Waschaufträge, die er kommentiert, aber augenscheinlich ignoriert. Schließlich gibt es Läden in Utah.

Talbot will wissen, ob es angenehmer ist, mit dem Auto zum Rennen fahren zu können. Ja, absolut; das Packen vor dem Fliegen stresst ihn gewaltig. Wenn sie selbst fahren, kann er einfach eine Viertelstunde vorher alles ins Auto werfen, ohne das Rad zerlegen zu müssen.


Bildinhalt: Kurz vor der Abreise

16:38 Uhr. Vor dem Anwesen. Es finden Verladearbeiten statt. Lionel hat keine abschließenden Gedanken. Talbot versucht mit wenig Erfolg die konstruierte Rivalität zwischen Lionel und Bækkegård zu befeuern. Lionel springt nicht darauf an.

Der Sanders-Treck zieht los, nach Utah.

Demnächst mehr...

JeLü 28.04.2021 22:01

Mal wieder absolut klasse, Schnodo. Ist so gut geschrieben, es würde sich fast nicht lohnen, sich noch das Video anzuschauen (na gut, lohnt sich auch immer noch, da Sanders immer ein paar sehr lustige Momente liefert), aber dieses Mal bietet Lionel
auf Youtube einen echten Leckerbissen:

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1599232)

Zwischendurch sieht man Lionel auf dem Rücken schwimmen. An abomination, würde der Amerikaner sagen. Ein Verbrechen an der Menschheit.

Ist schon krass, oder?

flachy 28.04.2021 22:06

Vielen Dank für die kurzweilige Lektüre zur Nacht!
:Blumen:
Triplecheesepizza, Dreckswäsche quer durch die Zimmer, Machosprüche - und am Ende haben doch die Ladies die Eier resp. Hosen an...
Ein wenig erinnern mich die Tagesabläufe an zwei meiner drei Lieblings-Sitcoms aus dem Ende des vorherigen Jahrtausends, eine Mixtur aus Al Bundy's "Schrecklich netter Familie" und Doug Heffernan's "King of Queens".

Fehlt eigentlich nur noch ein Lionel-Remake von "Sledge Hammer" und ich suche meine alten DVD's - für die ich gar keinen Player mehr besitze - raus und gucke mir deren Hüllen am Renntag an.
Deren Informationsgehalt wird vermutlich der Qualität des Livestreams der Rennübertragung kaum nachstehen...

schnodo 28.04.2021 23:10

Zitat:

Zitat von JeLü (Beitrag 1599237)
Ist schon krass, oder?

Ohne Frage. Wenn ich wieder auf die Idee komme, optimistische Prognosen für seine Verbesserung beim Schwimmen abzugeben, werde ich mir vorher die Szene mit dem Rückenschwimmen anschauen. Das wird überbordende Euphorie zuverlässig eindämmen. :Cheese:

Zitat:

Zitat von flachy (Beitrag 1599238)
Ein wenig erinnern mich die Tagesabläufe an zwei meiner drei Lieblings-Sitcoms aus dem Ende des vorherigen Jahrtausends, eine Mixtur aus Al Bundy's "Schrecklich netter Familie" und Doug Heffernan's "King of Queens".

Der Vergleich ist nicht so daneben. Auch wenn ich persönlich niemand bin, der beim Fernsehen die Hand in der Hose parkt, so konnte ich Al Bundys ausgeprägtem Sinn für Gemütlichkeit viel abgewinnen. Eine ähnlich rustikale aber herzliche Atmosphäre findet man auch im Hause Sanders. Vielleicht ist es das, was mich bei der Stange hält (no pun intended). :Lachen2:

wutzel 29.04.2021 07:45

Danke für die kurzweilige Früh-Kaffee Lektüre!
:Blumen: :Blumen: :Blumen:

marse 29.04.2021 10:23

Vielen Dank Schnodo!

Helios 29.04.2021 11:52

Merci Master schnodo!

Eigentlich hab ich es aufgegeben bei Lionel irgentwas "mitzunehmen" - das "Stop sucking at swimming" hat ein Swimm-Boot Camp suggeriert, bei dem man nachträglich per yt schauen kann, wie so ein Ass geschliffen wird und ob man da was ablinsen kann - schaut schlecht aus, außer das man einen plöckenden yow yow yow - Typ am Beckenrand braucht.

In der Zwischenzeit habe ich von gealterten Olympiasiegern gelesen, dass die Jugend zu trainieren und zu erleben, wie sie ihre Zeiten verbessern und sich darüber freuen wie ein nie aufhörender Rausch für einen Coach ist - Asse verbessern sich kaum, sie werden eher schlechter - das macht keinem Coach Spaß.

Der Long-Axis-Stroke als Combo ist also Free und Back gemischt - keine Ahnung wie das geht, aber ich hab eine dvd von total immersion, dort gibt es einen speziellen Stil, der sich "Backstroke for Boomers" nennt, bei dem man so eiert wie ein besoffener Seemann - dafür würde der Lionel-Style hervorragend passen - bei TI kann er als Coach anfangen. :)

Merci fürs neugierig machen :)

Trimichi 29.04.2021 13:02

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1599295)
Merci Master schnodo!


Der Long-Axis-Stroke als Combo ist also Free und Back gemischt - keine Ahnung wie das geht, aber ich hab eine dvd von total immersion, dort gibt es einen speziellen Stil, der sich "Backstroke for Boomers" nennt, bei dem man so eiert wie ein besoffener Seemann - dafür würde der Lionel-Style hervorragend passen - bei TI kann er als Coach anfangen. :)

Merci fürs neugierig machen :)

Ja, jetzt bin ich auch neugierig. Wobei deine Beschreibung reicht um zu wissen was gmeint ist. Merci auch dir lieber Helios. Ich denke, ich kann mich dann aus der ps. Schwimmbetreuung ausklicken und dir das Feld überlassen. :)

Denn TI halte ich im Gegensatz zu dir genauso wie du also für reine Geldmacherei. Würde mich aber freuen, falls LS dort in Lohn und Brot stünde. Ich selbst bin ja pfeilschnell im Wasser, ach was schreib ich, ich gleiche einem Torpedo wenn ich getaucht bin mit der Monofin, alles Dinge die LS noch lernen muss, falls er nicht als Coach bei TI anfängt. ; )

Damit bin ich aus diesem Faden raus'. Thank God.

Abschließend zu deiner Frage: du bringst hier was richtigerweise durcheinander, also richtiger Fehler!

mein Tipp : denke nicht so viel in Kategorien der nordischen Kombination nach, sondern eher in Richtung der Kategorien des Triathlon: a) man geht auf Arbeit, b) der Rausch hält an und c) als dreifacher Toeloop gedacht, ok, weil du's mit Wintersport hast - aber nicht in der Horizontalen unter Wasser, Torpedos, die wie Präzisionsbomben um die eigene Achse rotieren gibt es nicht - fahr Fahrrad, denn so bist du ja, richtig, auf Arbeit und der Rausch hält an aber das nur so am Rande.

Btw. daher richtig gestellt auch in System der "dualen categories" der "nordischen Kombinierer": der Rausch hält an UND auf.

P.S.: unter uns, bald ist wieder Winter. :Blumen: Kein Streusalz in die Loipen! ... :Huhu:

schnodo 29.04.2021 13:25

Freut mich, dass es Euch gefällt und gern geschehen! :Blumen:

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1599295)
Eigentlich hab ich es aufgegeben bei Lionel irgentwas "mitzunehmen" - das "Stop sucking at swimming" hat ein Swimm-Boot Camp suggeriert, bei dem man nachträglich per yt schauen kann, wie so ein Ass geschliffen wird und ob man da was ablinsen kann - schaut schlecht aus, außer das man einen plöckenden yow yow yow - Typ am Beckenrand braucht.

Von einem boot camp war nie die Rede (außer bei Dir), sondern davon über einen Zeitraum von einigen Monaten öfter zu schwimmen, ohne dass das restliche Training darunter leidet, und das unter permanenter fachkundiger Aufsicht. Genau das spielt sich ab, meiner Meinung nach.

Ich glaube, Deine Erwartungshaltung deckt sich nicht mit der Idee hinter den Videos. Das "stop sucking at swimming" ist auf Lionel bezogen. Das ist kein Video-Workshop, der Dich zur Hydro-Rakete machen soll. :Lachen2:

Besser schwimmen durch YouTube-Osmose klappt noch nicht reproduzierbar, dementsprechend wirst Du Dich vielleicht selbst einmal bei den Aquabears einbuchen müssen für ein paar Monate. :Cheese:

Ich habe durch die Videos nichts revolutionär Neues erfahren, aber ich finde, dass es ein enorm spannendes und aufschlussreiches Experiment ist: Kann man aus einem schlecht schwimmenden Triathlon-Profi ("schlecht" natürlich immer bezogen auf die Konkurrenz) in endlicher Zeit einen passablen Schwimmer machen?

Und das mit dem Ansatz, nicht primär über Härte und Distanz zu gehen, sondern Technik, Wassergefühl, Koordination und Rhythmus zu verbessern. Eigentlich müsstest Du als Total-Immersion-Veteran ganz begeistert sein von so viel Fokus auf mindfulness , deliberate practice und continuous improvement. Ich bin fast entsetzt, dass Du dem so wenig abgewinnen kannst. :Lachen2:

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1599295)
Der Long-Axis-Stroke als Combo ist also Free und Back gemischt - keine Ahnung wie das geht, aber ich hab eine dvd von total immersion, dort gibt es einen speziellen Stil, der sich "Backstroke for Boomers" nennt, bei dem man so eiert wie ein besoffener Seemann - dafür würde der Lionel-Style hervorragend passen - bei TI kann er als Coach anfangen. :)

Ich kann mich erinnern, dass Terry Laughlin auch spannende Varianten wie "Butterfrog" erfunden hat. Vielleicht hat Lionel irgendwann versehentlich ein paar Total-Immersion-DVDs in die Finger bekommen. ;)

Helios 29.04.2021 14:35

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1599306)
.........
Denn TI halte ich im Gegensatz zu dir genauso wie du also für reine Geldmacherei.
..........

TI ist ein SCW (= self coached workshop)
thats very hinterfotzig

Um TI zu verstehen musst erst ein Coach werden und das geht nur, wennst den alten Wegen und Pfaden des Wissenserlangens folgst - gehst dann zum scw retour, bekommst Deine Wut - erst dann bist fähig dich konstruktiv mit TI auseinanderzusetzen - es werden unheimlich viele Fehlerbilder von der DVD gezeigt - der große Meister redet von der Position der Hände im Wasser, dabei gibt er seine Balance auf, hängt wie ein osmanischer Kutschenführer im Wasser und bremst mit den Füßen.

Wahrscheinlich ist das Erkennen der Fehlerbilder eine art Feedback, ob das mit dem self-coachen hinhaut.
Man muss nicht jeden Scheiß nachmachen *grübel* - es ist aber echt ätzend, das man das Rätsel nicht mehr auflösen kann.

Das Verstehen und Umsetzen dauert sehr lange im Gegensatz zum Nachahmen, das funzt einfach so bei jungen Leuten.

Der Böcherer und der Funk,jr. konnten nach einer MD locker ein Interview geben, während ich vom Keller auf den Brustwarzen hochkrabbel und nix mehr auf die Reihe kriech. :-((

schnodo 30.04.2021 00:33

Ironman 70.3 St.George: Race Week - Episode 3
 
Lionel und ich sind etwas müde, aber da müssen wir durch. Es ist wieder so weit, das nächste Rennwochen-Video ist online: Ironman 70.3 St.George: Race Week - Episode 3

Mittwoch, 13:00 Uhr. Das Apartment der Sanders in St. George.


Bildinhalt: Lionel Sanders reinigt den Trinkschlauch

Lionel war schon so weit, in Tucson einen Camper zu mieten und damit nach St. George zu fahren. Es gab nur ein Hotel mit Kochgelegenheit, in dem Tiere erlaubt waren. Erin hatte eine Apartment-Anfrage an Red Rock Vacation Rentals geschickt und wollte bis zum nächsten Morgen auf Antwort warten. Am nächsten Morgen war das Hotelzimmer weg und es gab immer noch keine Nachricht von Red Rock. Wenn die sich nicht gemeldet hätten, dann wäre der Camper die letzte Möglichkeit gewesen. Offensichtlich hat es dann wohl doch noch geklappt.

14:30 Uhr. TTL Hauptquartier (TTL = That Triathlon Life). Paula unterhält sich per Video-Chat mit jemandem, den ich nicht erkenne. Paula gesteht, dass sie kein kaltes Wasser mag. Samstag soll ein warmer Tag werden. D.h. kaltes Schwimmen, später Hitze und man wird dankbar sein, dass es anfangs frisch war. Eric Lagerstrom brabbelt vor sich hin, leider ziemlich unverständlich. Talbot schlägt vor, dass er seine Drohne fliegen lassen soll, sie könnten Inception nachverfilmen(?). Mehr unverständliches Brabbeln, vielleicht ein Filmzitat (sachdienliche Hinweise sind willkommen), alle lachen.

Eric Lagerstrom kann es nicht abwarten, bis das Rennen losgeht. Ist Paula bereit? Sie liebt die Rennstrecke in St. George. Sie liebt Snow Canyon, der Untergrund ist perfekt, keine Autos. Wer ist ihre größte Konkurrenz? Auf jeden Fall Daniela [Ryf] und Holly [Lawrence]. Sie könnte aber noch zehn andere nennen. Wenn sie mit Daniela und Holly auf dem Podium stünde, wäre alles bestens. Hat sie nicht vor Daytona das Gleiche gesagt? Sie fühlt sich jetzt etwas anders. Vor Daytona hatte niemand etwas von ihr erwartet. Sie empfindet mehr Druck, weil die Leute sie weiter vorne sehen, auch wenn wohl niemand annimmt, dass sie die beiden schlagen kann. Es ist schwer zu beschreiben.


Bildinhalt: Paula Findlay spricht über hohe Erwartungen

17:30 Uhr. Sand Hollow Road. Lionel versucht gestikulierend, seiner Mutter den Verlauf der Radstrecke zu erklären. Sie kann ihm nicht folgen. Versucht er sie zu veralbern? Nein! Hat sie Angst? Nein, sie ist nur orientierungslos. Alles kein Problem, sagt Lionel. Da kann man überhaupt nichts falsch machen. Sie ist etwas beunruhigt weil der Radstreifen keinen Asphalt-Belag hat.

Lionel ballert durch die Wüste. Lionel will gut tapern, erzählt Erin im Begleitfahrzeug. Er möchte komplett frisch und ausgeruht sein, weil er am Renntag seinem Körper alles abverlangen will.

Frage an Lionel nach der Ausfahrt: Ist er zufrieden? Die Beine sind okay. Aber der Seitenstreifen auf der Abfahrt war dubios, voller Schutt von den Bauarbeiten.


Bildinhalt: Lionel erkundet die Radstrecke

18:30 Uhr. Vor der Unterkunft der Sanders. Lionel ist unzufrieden mit seinen Laufschuhen, kommt kaum rein. Sie fühlen sich hart an, vielleicht waren sie im Koffer nass geworden.

Becky kommt angeradelt. Wie war Beckys Ausfahrt? Gut. Wie fühlt sie sich? Okay. Übertriebene kann man ihr nicht vorwerfen. Ich frage mich, ob Lionel vielleicht adoptiert ist.Geschwätzigkeit

Becky tut sich schwer damit, sich ans Fahren zu gewöhnen. Sie saß wohl monatelang nur daheim auf der Rolle. Was ist ihre Startnummer, eventuell wollen einige Zuschauer sie tracken? Sie weiß ihre Startnummer nicht. Sie möchte auch lieber nicht getrackt werden. (Anm. d. Red.: Good luck with that! ;)) Die Leute sollen Lionel tracken!

20:15 Uhr. Washington Pool. Lionel ist ungnädig: Will Talbot ihn vielleicht auch beim Urinieren filmen? Man sieht nicht, wohin Lionel verschwindet. Hoffentlich nicht an den Beckenrand.
Was steht auf dem Plan? Es ist spät für seine Verhältnisse, er ist müde. Er möchte lediglich sein Wassergefühl bewahren, vermutlich schwimmt er nicht einmal ein Programm. Morgen wird wieder gearbeitet.


Bildinhalt: Lionel Sanders beim Rückenschwimmen

Später sitzt Lionel im Jacuzzi. Ist das sein tägliches Ritual? Ja, er macht das schon seit einem Monat täglich. Das ist das Einzige, was ihm mit der Kniesehnenentzündung geholfen hat. Die plagt ihn seit ziemlich genau einem Jahr. Das Knie tut nicht mehr weh, seit er seine hot-tub-Therapie macht. Er vermutet, dass es mit mangelnder Durchblutung zu tun hat und eine halbe Stunde im 40 °C warmen Wasser wirkt Wunder.

Ist er bereit fürs Rennen? Nein, er braucht noch zwei Tage. Er wird nicht jünger. Er braucht länger für die Erholung nach einem Rennen. Er erinnert sich, wie schnell er sich früher erholt hat. Inzwischen braucht er zwei Tage mehr. Nach der Halbdistanz in Texas hatte er nur 3 Tage, um einen ordentlichen Trainingsblock unterbringen zu können. Fünf Tage braucht er aber eigentlich mittlerweile. Er hat das Training also ziemlich müde beginnen, hat dann die Intensitätsschraube auf dem Rad noch etwas hochgedreht.

Sein Tapering wird er auch anpassen müssen. Früher war die Müdigkeit nach drei Tagen weg. Jetzt braucht er fünf oder sechs Tage bis die Müdigkeit überwunden ist.

Fortsetzung folgt...

schnodo 30.04.2021 01:03

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1599318)
TI ist ein SCW (= self coached workshop)
...
Um TI zu verstehen musst erst ein Coach werden...

Hier sind wir zwar schwer off-topic, aber derart Halbgares kann man natürlich nicht so stehen lassen. ;)

Total Immersion ist in erster Linie eine relativ klar definierte Methode um (hauptsächlich) Kraulen zu lehren und zu lernen, die sich überwiegend an Erwachsene richtet. Die empfohlene Variante ist, einen Workshop zu besuchen oder Trainerstunden zu nehmen. Der self-coached workshop hat zwar den Anspruch für sich alleine zu stehen, wird aus meiner Sicht aber besser ergänzend oder als Notbehelf für Leute eingesetzt, die keinen Zugriff auf einen TI-Coach haben.

Total Immersion ist allerdings nicht nur eine Lehr- und Lernmethode, sondern propagiert auch eine spezielle Kraul-Ausprägung, die sehr stark auf Balance, Leichtigkeit und Gleiten fixiert ist. Der typische Total-Immersion-Schwimmer ist leicht an niedriger Zugfrequenz, langer Gleitphase und einem Zweierbeinschlag zu erkennen ("Overglider" im Swim Smooth System).

Aus meiner Sicht lehrt Total Immersion die Wasserlage sehr gut, den Vortrieb ziemlich schlecht. Der verstorbene Terry Laughlin war der charismatische Führer dieser – sich fast sektenartig aggressiv gegen Kritik wehrenden – Methode/Ausprägung. Mit seinem Tod scheint die Luft raus zu sein, ich kann keine Weiterentwicklung mehr erkennen.

Mein erster Schwimmworkshop war übrigens einer von Total Immersion. Ohne würde ich vermutlich gar nicht schwimmen, aber es lag (zumindest seinerzeit) einiges im Argen, was ich mir ahnungslos lange angewöhnt und später mit mehr Ahnung noch länger abgewöhnt habe.

Helios 30.04.2021 07:36

Das Rückenschwimm-Foto hast gut eingefügt.

Von TI hab ich DVD's und 2 Bücher, deren Inhalt sehr oft nicht zu den Bildsequenzen passt, da dort sehr oft krasse Fehler gezeigt werden, offensichtlich geht es den TI-Leuten mehr an Wassergewöhnung und ihnen ist klar, dass erwachsene Anfänger nicht mehr die Beweglichkeit von Kindern haben (- ich hab auch sonst nie einen Coach oder einen Schwimmverein besucht oder wurde unterrichtet, außer den Diskussionen hier, hauptsächlich mit Dir, thx dafür).

Macht Lionel thumbs first out und pinky first in?? - so richtig kann man das nicht erkennen, ob er den Arm dreht.

uruman 30.04.2021 09:07

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1599419)
Lionel und ich sind etwas müde, aber da müssen wir durch,...

Fortsetzung folgt...

Genial!:cool:

Auf ein nicht viel sagendes Video , die ich wahrscheinlich ohne dich mir nicht angucken würde machst du es unterhaltsamer und weckst du an mir Interesse :Blumen:

Vielen vielen Dank dafür! :Huhu:

schnodo 30.04.2021 10:23

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1599436)
Macht Lionel thumbs first out und pinky first in?? - so richtig kann man das nicht erkennen, ob er den Arm dreht.

Bei Lionel findet so ziemlich alles flach statt: Der Handrücken wird flach aufs Wasser gelegt, dann macht er eine Karate-Bewegung nach außen, Körperrotation lehnt er ab. :Cheese:

Schau es Dir an dieser Stelle im Rennwochenvideo 2 selbst an.

Zitat:

Zitat von uruman (Beitrag 1599455)
Vielen vielen Dank dafür! :Huhu:

Gerne! :Blumen:
Ich will vielleicht irgendwann als Redenschreiber in die Politik und da hilft es, wenn ich jetzt schon mal übe, aus einem Haufen Mist Gold zu spinnen. :Lachen2:

__________off-topic__________

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1599436)
Von TI hab ich DVD's und 2 Bücher, deren Inhalt sehr oft nicht zu den Bildsequenzen passt, da dort sehr oft krasse Fehler gezeigt werden, offensichtlich geht es den TI-Leuten mehr an Wassergewöhnung und ihnen ist klar, dass erwachsene Anfänger nicht mehr die Beweglichkeit von Kindern haben (- ich hab auch sonst nie einen Coach oder einen Schwimmverein besucht oder wurde unterrichtet, außer den Diskussionen hier, hauptsächlich mit Dir, thx dafür).

Gut gemeint ist selten gut gemacht. Ich glaube, die ursprüngliche, eigentlich lobenswerte, Idee war, zu zeigen, dass auch "normale" Schwimmer die Übungen machen können, vielleicht um die Einstiegshürde kleiner zu machen.

Man ist dann aber teilweise noch einen Schritt weitergegangen. Ich kann mich an eine junge Dame erinnern, die eine Behinderung hatte. Ich glaube, ihr fehlte mindestens ein Körperteil. Inklusion ist eine schöne Sache, aber ich vermute, dass 99 % der Betrachter der DVD zwei Arme und Beine haben und dementsprechend von der Behinderung eher abgelenkt werden und noch mehr Schwierigkeiten haben, die notwendige Transferleistung von DVD-Inhalt zu eigenem Schwimmen zu erbringen.

Ein besserer Weg wäre aus meiner Sicht gewesen, darauf hinzuweisen, dass die Übungen natürlich auch von Behinderten durchgeführt werden können, idealerweise nach Anpassung und Einweisung durch einen Coach. Vielleicht hätte man auch eine speziell darauf zugeschnittene DVD herausbringen können. Es gibt genügend Leute ohne ausgewiesene Behinderung, die durch Alter oder diverse Wehwehchen in ihrem Bewegungsumfang gravierend eingeschränkt sind. Auch diese hätten von einer solchen Abhandlung profitieren könnten.

Ein weiterer Aspekt ist natürlich das, was ich auch bei meinem eigenen Amateurvideo festgestellt habe: Man kann nur das verwenden, was man hat. Wenn man sich keine Profischwimmer anmieten will, verbunden mit entsprechenden Kosten und Verträgen für die Nutzung der Rechte am eigenen Bild, sieht es halt vielleicht nicht optimal aus und man muss darauf hoffen, dass die Zuschauer den Blick auf das richten, was man demonstrieren möchte und nicht auf das, was nebenher total in die Hose geht.

In meinem Video z.B. ist das Kick-Timing in vielen Szenen absolut unterirdisch. Das sind aber die Clips, in denen fürs Thema relevante Teile gut zu erkennen sind. Ich habe natürlich versucht, den Blick optisch dahin zu lenken (z.B. mit den Fadenkreuzen im Overview-Segment), aber jemand, der sich mit Schwimmen auskennt und auf Details schaut, wird wahrscheinlich mit den Ohren schlackern angesichts der Performance des Vorschwimmers. Und solche "Ungänzen" gibt es zuhauf, z.B. dort, wo ich von einem 90°-Winkel erzähle, den Arm dann aber selbst auf eher 50° zusammengekniffen habe... ;)

Für den Betrachter ist das alles natürlich potenziell Mist, weil er oder sie – schlimmstenfalls als kompletter Schwimmanfänger – unterscheiden muss, ob
  • das die gewünschte Reinform ist,
  • ich nicht nachvollziehbar beschreiben kann,
  • oder womöglich nicht ordentlich schwimmen kann.

Ich weise bei Nachfragen immer gerne darauf hin, dass man nur das befolgen soll, was auch zur Erzählung passt und den Rest möglichst ignoriert. Das scheint in der Regel zu klappen. :cool:

Helios 30.04.2021 13:31

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1599483)
..............
Ich glaube, ihr fehlte mindestens ein Körperteil. Inklusion ist eine schöne Sache, aber ich vermute, dass 99 % der Betrachter der DVD zwei Arme und Beine haben und dementsprechend von der Behinderung eher abgelenkt werden und noch mehr Schwierigkeiten haben, die notwendige Transferleistung von DVD-Inhalt zu eigenem Schwimmen zu erbringen.
..............

Die junge Dame wird in "Happy Laps" Toby genannt und sie hat eine phantastische Wasserlage - ihre Hüfte wird magnetisch von der Wasseroberfläche angezogen. Der Lerninhalt ist die waagrechte Ausrichtung des Körpers im Wasser mit leichtem Beinschlag und ausgestrecktem Körper (auch in Rückenlage, das wäre ne Übung für Lionel), dabei rotierendem Oberkörper, Kopf soll still stehen.

Legt man dann die Backstroke dvd ein, dann erkennt man, dass die Schwimmer versuchen bewusst zu rotieren, indem sie ihre Schulter aus dem Wasser "heben", aber gleichzeitig geht das Verwinden des Körpers los und sie eiern wie Harry, die Koordination mit dem Beinschlag und einem verwrungenem Körper haut nicht so hin.

Lustig wird es dann bei den UW-Aufnahmen, da zeigen die Füß nach links und der Kopf wird rechts rübergerückt um die Richtung zu halten, dazu der Hintern rausgedrückt :Lachanfall: - wer's erkennt, hat die versteckte Lernzielkontolle bestanden :Lachen2: - beim Seitenwechsel fängt das System natürlich zum Pendeln an, lachen tu ich da nicht, bin doch auch so ein krummer Heini. :-((

Als erfahrener YT-Producer, Actor und Risiko-Kapitalgeber hast Du einen Blick hinter die Kulissen - Du hast Dich klar auf den Armzug fokusiert - ist da ordentlich Schmackes, dann zieht es hinten die Kiste gerade raus, komme es was da wolle - als kritischer Betrachter staune ich über Deine Buckelkavitation, so kann man auch das Umkehrwasser und damit den Sog im Rücken zerstören - Respekt!!

JeLü 30.04.2021 13:48

Sam Long haut heute um 15 Uhr sein Pre-Race-Video raus. Titel: Swimming with THE Lion(el). Bei Sanders dürfte nach Vorankündigungsbild das Schwimmen mit Long auch ein Thema sein. Vielleicht möchte Sam Long ja Lionel bloßstellen und wir kriegen auch noch Delle und Brust zu sehen. Ansonsten bin ich gespannt, ob Sam Long noch eine Ansage der Form, dieses Mal bleibe ich beim Schwimmen an Lionels Füßen, treffen wird. Beim letzten Aufeinandertreffen war das Schwimmen ja sehr deutlich zu Gunsten von Sanders ausgegangen.

Hafu 30.04.2021 15:28

ich versuche mal den Bogen zum Sportlichen zu spannen, nämlich Rennvorhersage St. George.


Unter normalen Umständen hat auf der technisch einfachen Strecke dort weder Sam Long noch Lionel Sanders besonders gute Siegeschancen, auch wenn Talbot jetzt gerade krampfhaft versucht, das Rennen auf ein Duell zu reduzieren.

Ich würde bei normalem Rennverlauf Baekkegard vorne erwarten, evt. im Duell mit Ben Kanute und Rudy von Berg. Auch Angert muss man als Topschwimmer auf der Rechnung haben.

Beim letzten 70.3-Rennen in Texas hatte Ben Kanute Pech und war der einzig Topschwimmer im Feld mit Gesamtplazierungsambitionen. Das wird am WE anders sein.
Neben den o.g. wird auch noch Lagerström mutmaßlich vorne aus dem Wasser kommen, so dass die Spitzengruppe 2min vor Sanders/ Long so gut bestückt ist, dass sie untereinander ordentlich Kraft sparen können.

Spielverderber dieser Rennprognose kann natürlich wieder Andi Dreitz sein (und evt. auch Magnus Ditlev), wenn er ein weiteres mal Sanders so nach vorner fährt (und dabei seine eigenen Laufbeine zerstört), dass Sanders kaum auf dem Fahrrad Arbeit verrichten muss und so seine Laufbeine mit der Kraftersparnis durch 10m Abstand auf den 90 Radkilometern schonen kann.

JeLü 30.04.2021 18:38

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1599572)
ich versuche mal den Bogen zum Sportlichen zu spannen, nämlich Rennvorhersage St. George.

Würde ich schon weitgehend mitgehen. Nur Sanders sehe ich schon Top3. In Daytona und Miami hat er von Berg und Kanute jeweils hinter sich gelassen. In Texas noch einmal Kanute. Klar, Texas war Rennverlauf schon so wie von Dir beschrieben, aber insgesamt würde ich Sanders da schon mindestens auf Augenhöhe sehen.
Bei mir wären es also Baekkegard, Sanders und dann Kanute.

Was ich auf jeden Fall beitragen kann, ist, dass mindestens Sanders und Talbot Anfang der Woche auch Baekkegard gehypt haben. Das Duell Sanders vs Long ist mMn vor allem für Long wichtig. Ist halt sein Vorbild und in nahezu jedem seiner Videos gibt es Bezüge zu Lionel. Aber dass es sportlich eigentlich ein Duell zwischen den beiden sei, behauptet weder Sanders noch Long.

Lebemann 30.04.2021 20:04

Michael Raelert könnte da ein Wörtchen mitreden. Trainiert ja mittlerweile unter Sebastian Zeller. Würde mich nicht überraschen, wenn er richtig gut drauf ist.

Hafu 30.04.2021 20:28

Zitat:

Zitat von Lebemann (Beitrag 1599609)
Michael Raelert könnte da ein Wörtchen mitreden. Trainiert ja mittlerweile unter Sebastian Zeller. Würde mich nicht überraschen, wenn er richtig gut drauf ist.

Du meinst ein Wechsel von Trainerlegende Brett Sutton zu Herrn Zeller, der ja Sportwissenschaftler und hochbegabter Youtuber ist und nur im Nebenjob Trainingspläne schreibt, führt automatisch oder vorhersagbar zu Verbesserung?

Nicht dass ich es Michi Raelert nicht gönnen würde (seinem Bruder Andi würde ich ein Comeback allerdings noch mehr gönnen): mich würde es sehr überraschen, wenn er im Gesamtklassement ein Wort mitsprechen könnte.

sabine-g 30.04.2021 20:32

Ich hoffe er kommt ins Ziel

Lebemann 30.04.2021 21:01

Denke schon, dass Michi unter dem Zeller besser performen kann. Brett Sutton ist nicht jedermanns Trainier. Frag mich bis heute warum er unter ihm trainiert hat. Was Männer angeht, sind mir auch nicht wirklich viele Namen hängen geblieben.
Zeller als YouTuber und Nebenjob Trainer zu bezeichnen? :-(( Ich glaube du tust dem Kerl unrecht.

Edith: Vll versteh ich deine Aussage auch falsch und du siehst ihn als Sportwissenschaftler?

Hafu 30.04.2021 21:20

Zitat:

Zitat von Lebemann (Beitrag 1599622)
...

Edith: Vll versteh ich deine Aussage auch falsch und du siehst ihn als Sportwissenschaftler?

Ich wollte ihn nicht diskreditieren. Er verdient sein Geld als Sportwissenschaftler (soweit ich weiß), macht gute Youtube-Videos und den Trainerjob macht er meines Wissens nur nebenbei.

Michi Raelert war doch vor ein paar Wochen für die Challenge Miami gemeldet? Wahrgenommen habe ich ihn dort im Rennen nicht.

schnodo 30.04.2021 22:19

Ironman 70.3 St.George: Race Week - Episode 4
 
Die abschließende (nein, doch nicht! die vorletzte!) Rennwochen-Episode: Ironman 70.3 St.George: Race Week - Episode 4

Donnerstag, 7:48 Uhr. Das Haus der Metzlers. Jeanni und Justin Metzler gehen an ihren Laptops den Zeitplan fürs Rennen durch. Justin wurde diese Woche oft angeschrieen. Sie trainieren nicht zusammen, aber in der Woche vor der Rennen macht eigentlich jeder dasselbe. Er sucht die Radstrecke raus und dann zicken sie sich an wie ein altes Ehepaar.

Sie sind seit fast zwei Jahren verheiratet. Talbot ist frisch verlobt. Justin gibt Talbot Beziehungstipps: Man muss kommunizieren, man muss sich aussprechen. Wenn z.B. er Jeanni bei den Ausfahrten "abhängt", dann gibt es Tränen. Er hängt sie aber nicht ab, sondern er macht einfach nur seinen Job. Es ist gut für Talbot, dass er keine Triathletin heiratet, denn alle Triathleten sind «ausgepiepst» crazy.


Bildinhalt: Justin Metzler gibt Talbot Beziehungstipps

Mag Jeanni die Strecke? Ja, sie freut sich. Auch sie mag Snow Canyon. (Wie eine ihrer Kolleginnen. Ich habe vergessen wer es war, gestern schrieb ich noch davon. Paula Findlay?) Es wird ein tolles Rennen.

8:42 Uhr. Sams Longs Behausung. Sam ist bestens gelaunt. Er ist sicher: Die Menschen lieben ihn. Im Hintergrund gibt es Lärm, eine lachende Frauenstimme, Sam ruft zur Ordnung. "Sorry!" hört man, wenig schuldbewusst. Sam bereitet das Publikum darauf vor, dass er unter Strom steht. Das Testosteron fließt in Sturzbächen und er spürt den Drang, Dinge von sich zu geben, die anstößig und nicht koscher sind. Der Wettkämpfer und das Tier brechen aus ihm heraus. Manchmal fühlen sich einige davon in ihren Gefühlen verletzt. Solche Kollateralschäden muss man in Kauf nehmen. Er steht unter Hochdruck, er ist bereit.

Als er das Rennen zum ersten Mal bestritten hat, hat Lionel gewonnen, in 2016. Lionel hatte 31 Minuten Vorsprung auf Sam. Er versucht, dieses Szenario vor Augen, mit Händen und Füßen zu berechnen, wie viele Minuten er aufholen muss, um vor Lionel zu sein. Das Sportlerhirn in der Taperphase funktioniert vermutlich nur noch mechanisch, es dauert: 32 oder 33. Respekt!

Er sieht in den sozialen Medien, dass viele der Mitstreiter sich auf das große Starterfeld beziehen, die starke Konkurrenz. Sam ist nur auf sich selbst fokussiert. So macht man sein bestes Rennen.


Bildinhalt: Sam Long ist bereit. Bring it!

Wenig später ist die Euphorie verflogen. Er hat Lionel im Verdacht, dass er seinen Akku (Schaltung?) geleert hat, um ihn wütend zu machen. Sam hat eine schlimme Vermutung, fast Gewissheit: Lionel will insgeheim, dass Sam kocht, so dass sie gemeinsam allen anderen die Beine kaputtfahren, damit die guten Läufer am Ende die Hügel hochwandern müssen.

Ein anderer Sam rollt vorbei: Sam Appleton. Er frag Talbot, ob er irgendwelche speziellen Wünsche erfüllen soll. Ich hätte spontan für ein wheelie oder einen Salto votiert. Ich kann nicht verstehen, was Talbot sich wünscht. Vermutlich findet das erst nach Drehschluss statt.
Wie fühlt sich Herr Appleton beim ersten Rennen in diesem Jahr? Ziemlich gut, er ist freudig erregt. WM-Kurs, gutes Feld, man wird sehen was die Beine hergeben.

10:00 Uhr. Rudy Von Berg ist bei einer Gastfamilie untergekommen. Er joggt. Rudy hat das Rennen in 2019 gewonnen. Er ist immer sehr motiviert bei Rennen, die er bereits gewonnen hat. Er hat sich Lionels Prognose mit der Zehnergruppe angehört, die nach dem Schwimmen davonziehen soll, so wie bei der Weltmeisterschaft in Australien vor einigen Jahren. Er glaubt nicht, dass es so kommen wird. Er vermutet, dass es keine einheitliche Geschwindigkeit geben wird. Vielleicht fahren einige zusammen, aber sicher nicht 10 oder 15 Mann. Es geht darum, Leute wie Lionel und Sam unter Kontrolle zu halten. Er selbst wird nicht riskieren, dass diese aufholen können, indem er in der Gruppe die Beine hängen lässt. Er wird gewaltig aufs Gas drücken.

11:49 Uhr. Das Apartment der Sanders. Lionel steigt in die Radschuhe. Talbot fragt, ob er Darts spielt, weil eine Scheibe an der Wand hängt. Lionel schaut wie ein Schwein ins Uhrwerk, er kennt die Regeln nicht. Aber er findet, das ist ein cooler Sport.

13:06 Uhr. Ironman Village, Mike Reillys alter Chinook-Camper. Mike gehört die Stimme, die man mit Ironman verbindet.

Familie und Freunde lachen ihn immer noch wegen der Gatorade-Kühlbox aus, die hinten auf den Camper montiert ist. Die ist vom Ironman California im Jahre 2001, da gab es die für lau. Die alten Zeiten! Mike fährt gerne mit dem Camper zu jedem Rennen, das ohne Flugzeug erreichbar ist. Vom Fahrrad bis zur Toilette passt da alles rein, zur Not auch ein paar Anhalter. Er lacht lauthals. So ein Brüller war das nun auch nicht. Man müsste vielleicht mal schauen, was aus den Anhaltern geworden ist.

Es war ein langes Jahr, er konnte keine Rennen moderieren. Wie war das Leben? Seine Frau hat inzwischen genug davon, mit "DU BIST MEINE FRAU!" angebrüllt zu werden, wenn sie morgens aufwacht, nur damit er in Übung bleibt.


Bildinhalt: Mike Reilly spricht von Anhaltern; ich denke an den Tatort im Ersten.

Es ist als ob man Kinder hat und die ziehen weg und man sieht sie lange Zeit nicht mehr. Seine Ironman-Familie fehlt ihm, die lachenden Gesichter im Ziel. Das war hart. Seine biologische Familie ist in der Nähe, auch die Enkelkinder, das ist schön. Mittlerweile werden es wieder mehr Rennen; Ironman kommt zurück, besser als je zuvor.

Er hat Rose, seiner Frau, erzählt, dass er nach St. George fährt und dann nach Tulsa. Gut! Gut! Dann Coeur d'Alene. Gut! Früher hat sie sich beschwert, dass er so oft weg ist. Heute freut sie sich wenn er mal abhaut. Gut! Gut! Gut!

Vor COVID war er in den sozialen Medien so gut wie nicht vertreten. Jetzt ist er viel aktiver. Die Fans haben ihm viele nette Dinge gesagt, ihm viele private Nachrichten geschickt, und ihn wissen lassen, dass sie seine Stimme vermissen. Deswegen lässt er sie seine Stimme hören; damit sie motiviert bleiben, ist er in den sozialen Medien aktiver geworden. Das hat auch ihm geholfen, die eigene Motivation zu bewahren. Er hat ein großes Projekt am Kochen, das im Mai bekannt gegeben wird. Er vermisst, dabei zu sein, wenn etwas geleistet wird, und er weiß, was die Sportler durchgemacht haben, die keine Rennen bestreiten durften. Es war hart. Aber nun sind sie da, startklar.

13:30 Uhr. Summit Athletics, augenscheinlich eine Sportanlage mit Schwimmbad. Lionel schwimmt gegen und mit Sam Long. Der reifere Sportler bekommt die bessere Bahn. Sie wollen ihre Differenzen beilegen weil die Jungs vor ihnen, die guten Schwimmer, definitiv einen Vorteil haben werden, wenn sie nach dem Schwimmen im Peloton am Vorderrad lutschen. Deswegen müssen Lionel und Sam zusammenarbeiten und zusammen schwimmen.


Bildinhalt: Andreas Dreitz bei der Werksspionage

Sam hakt noch einmal bei Lionel nach, ob er denn nicht ziemlich enttäuscht von ihm gewesen sei. Lionel macht ein ernstes Gesicht: "Das ist eine Untertreibung."

Man sieht die beiden miteinander schwimmen (besser zu sehen in Sam Longs eigenem Channel). Es ist mir ein Rätsel, wie Sam langsamer sein kann als Lionel. Da muss unter Wasser einiges falsch laufen. Von oben sieht sieht das viel besser aus. Bei einer Blindwette, wer der schnellere Schwimmer ist, hätte ich viel Geld liegen lassen. Puh!

Sam erinnert sich an Mont Tremblanc, 2018. Dort war Sam Vierter oder Fünfter geworden, Lionel hat das noch parat. Sein schönster Moment war aber das Erinnerungsfoto mit Lionel. Eine Bromance bahnt sich an.

Lionel kommt aufs Handgreifliche zurück: Er würde gegen Cameron Wurf kämpfen. Gegen wen würde Sam kämpfen? Starky? Ja, nein, der kämpft schmutzig. Meinst du nicht? Er nimmt sich lieber Rudy Von Berg vor. Lionel macht einen Vorschlag, der vermutlich noch schmutziger ist als Starkys Kampfstil und deswegen von Talbot schnell zensiert wird. Leider nicht schnell genug um als Zuschauer darüber zu rätseln, wen er wohl gemeint hat.

Mama Sanders stößt dazu. Sie ist nach wie vor medienscheu, auch wenn sie Talbot in ihrer Nähe duldet. Die Schwiegertochter springt ihr zur Seite: Wenn sie Talbot loswerden will, soll sie ihm den Mittelfinger zeigen. Sie probiert es aus; Gelächter. (Anm. d. Red.: Mama Sanders ist absolut goldig!) Talbot macht die Kamera aus.


Bildinhalt: Mama Sanders lernt die Geheimwaffe gegen Talbot Cox

14:48 Uhr. PTO Fotosession. Dale Travers ist der Fotograf. Lionel in gewohnter Pose, verschränkte Arme, ernster Blick: Race-ready.

15:18 Uhr. Ironman Live Interview. Eigentlich keiner Erwähnung wert. Alle werden besser, es ist nicht leicht, blablabla...

Matt Lieto ist Lionels Interviewer, vielleicht ist es auch ein Doppelinterview: Schmerzen, der härteste Kurs... Zum Glück gibt Talbot uns schnell den Gnadenschuss mit dem nächsten Schnitt.

Lionel erzählt, dass Magnus ein Problem werden könnte, wenn er gut aus dem Wasser kommt. Er fabuliert über Kienle und 430 Watt, die der mal getreten hat. Talbot, der uns den Mist überhaupt erst eingebrockt hat, erlöst uns erneut. Stockholm-Syndrom, wir lieben unsere Peiniger.

Wie fühlt sich Lionel? Angeblich wird er ungemütlich vor dem Rennen?


Bildinhalt: Nimm die verschissene Kamera aus meinem Gesicht!

21:49 Uhr. Die Unterkunft der Sanders. Abschluss im Jacuzzi. Talbot zeigt, dass er weiß, was ein J-Cut ist. Lionels Schwimmen war okay, endlich mal wieder im metrischen System. Wenn man einen Tag vor dem Rennen heiß darauf ist, es krachen zu lassen, dann war das Tapern erfolgreich.

Das ist morgen; dann noch einmal schlafen und es ist race day!

sabine-g 30.04.2021 22:26

Hey schnodo, hoffentlich macht Lionel noch lange Triathlon, ich würde deine erfrischenden Reportagen vermissen.
:Huhu: :Blumen:

Lebemann 30.04.2021 22:27

Auf der HP der Raelert Brüder steht „Saisonauftakt“. Vermutlich ist er in Miami nicht gestartet ?
Zeller arbeitet soweit ich weiß bei ProAthletes. Die wiederum betreuen Sportler in verschiedenen Bereichen sowohl in Trainingplanung, Diagnostik und Fitting. Im Pushing Limits Podcast gehört er neben Mario Schmitt-Wendlinh und Nils Görke zum „Team Coaches Corner“
Zu welchen Teilen sein Gehalt aus Trainer, Wissenschaftler oder YouTube zusammen setzt weiß ich natürlich nicht...

Sorry für off-topic

Helios 01.05.2021 07:34

O.K. - heut nachmittag um kurz vor 3 gehts los - Matt Hanson ist mein Tip, wenn er nicht wieder mit der Brechstange versucht die 3:40h zu knacken.

@schnodo machst du live kommentare??? - das wäre dann das Schlagobers.

schnodo 01.05.2021 09:13

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1599655)
@schnodo machst du live kommentare??? - das wäre dann das Schlagobers.

Wovon träumst Du nachts? :Cheese:

Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob ich das Rennen überhaupt live schaue. Vermutlich schon, aber da hat die Holde noch ein Wörtchen mitzureden.

Gibt es denn überhaupt einen Thread für das Rennen? Der einzige St.-George-Thread, den ich in letzter Zeit gesehen habe, war der für die WM im September. :Gruebeln:

triconer 01.05.2021 09:33

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1599655)
O.K. - heut nachmittag um kurz vor 3 gehts los - Matt Hanson ist mein Tip, wenn er nicht wieder mit der Brechstange versucht die 3:40h zu knacken.

@schnodo machst du live kommentare??? - das wäre dann das Schlagobers.

Helios: Das ist die mit Abstand beste Idee, die ich seit längerem im Forum gelesen habe.

Schnodo: Da kannst Du gar nicht Nein sagen...

spanky2.0 01.05.2021 09:39

Zitat:

Der Wettkampf wird vom Veranstalter über “Ironman now” auf Facebook im Livestream übertragen. Die Liveübertragung beginnt eine Viertelstunde vor dem Startschuss der Profis.
Weiss jemand ob man dafür einen facebook account haben muss, oder kann man sich das auch ohne account anschauen? Wie war das denn mit 'Ironman now' in der Vergangenheit? :Gruebeln:

Steppison 01.05.2021 09:57

Facebook Account plus Facebook App auf Telefon, Homepage am Rechner müsste auch gehen.

schnodo 01.05.2021 12:39

Ironman 70.3 St.George: Race Week - Episode 5
 
Jetzt aber nun doch das Ende der endlosen Geschichte, Teil 5: Ironman 70.3 St.George: Race Week - Episode 5

7:50 Uhr. Das Haus von Ben Kanute. Ben trägt seine Tochter durch den Flur. Sie hat noch nie so viele Menschen gesehen. Es wird ihr erstes echtes Rennen sein. Vorher nur im Fernsehen. Jim Vance, Bens Trainer, hat nachts um 4:30 Uhr eine Zusatzfunktion wahrgenommen: Er hat mit der furzenden und kötzelnden Briella gespielt.


Bildinhalt: Briella Kanutes erstes Rennen

Ben spricht darüber, was er davon hält, dass jemandem ein Rennkurs liegt. Er meint, das sei heutzutage eigentlich kein Thema mehr. Wenn man z.B. Alistair Brownlee betrachtet, dann ist es dem egal, wo er unterwegs ist, er greift auf jedem Kurs an. Es ist keine Kurs- sondern eine Mentalitätsfrage. Man braucht einzelne oder eine entsprechend eingestellte Gruppe, um ein Rennen aufzubrechen.

In Texas musste er sein Rennen ans Feld und an die Bedingungen anpassen; das war sehr taktisch, es wurde zurückhaltend gefahren. Dieses Rennen wird anders, viel direkter und intensiver auf dem Rad. Viele werden um den Sieg fahren und versuchen, niemanden davonkommen zu lassen. Das könnte es für die Verfolger schwierig machen, aufzuschließen. Vorne wird niemand die Beine hängen lassen. So wie er die anderen wahrgenommen hat, sind alle bereit, Vollgas zu geben. Es wird spannend.


Bildinhalt: Matt Lieto bereitet sich aufs Kommentieren vor

10:30 Uhr. Snow Canyon. Matt Lieto wird das Rennen von der Strecke kommentieren. Wie wichtig ist es für ihn, sich mit der Strecke vertraut zu machen? Sehr. Er fährt jede Strecke, die er kommentiert, zwei- oder dreimal ab. Er legt Wert darauf, gut vorbereitet zu sein, ein Gefühl für den Kurs zu entwickeln. Auch Kona? Ja, da können es auch fünf oder sechs Besichtigungen werden, wenn er jemandem die Strecke zeigt. Talbot ist beeindruckt.

Später wird Holly Lawrence abgefangen, die gerade ihre Radausfahrt beendet. Es fühlt sich für sie so an, als wäre dies das erste Rennen in Jahren.


Bildinhalt: Holly Lawrence gibt Auskunft

Sie muss ich Mühe geben, sich daran zu erinnern, was sie mit den einzelnen Beuteln macht. Die Wechselzonen sind nicht am selben Ort, deswegen muss man besser planen. Es fühlt sich wie das erste Rennen an, in dem wieder Normalität herrscht. Es wäre ihr lieber wenn nicht gleich so viele starke Konkurrentinnen am Start wären, aber sie freut sich darauf, wieder bei einem Rennen mitzumachen.

Ist sie heiß darauf, ihre Fitness an Daniela Ryf auszutesten? Naja, etwas weniger hätte es schon sein dürfen, um etwas Selbstvertrauen aufzubauen und die Spinnweben abzuschütteln. Aber sie ist immer bereit für die Herausforderung, sie tritt gerne gegen die Besten an, auch wenn das bedeutet, dass sie das Rennen vielleicht nicht gewinnt oder nicht aufs Podium kommt. Sie mag die Strecke und freut sich, dass sie diese zweimal genießen darf in 2021.

14:30 Uhr. Das Apartment der Sanders. Man sieht den Grund dafür, dass eine tierfreundliche Unterkunft benötigt wird. Warum trägt die furchteinflößende Bestie keinen Maulkorb?


Bildinhalt: Der Kampfhund der Sanders bewacht die Küche

Lionel hat seine Rennutensilien ausgelegt. Er hat die Startnummer 48. Daneben liegt eine Kettenpeitsche. Die wird er wohl nicht zum Rennen mitnehmen wollen um damit die Konkurrenz zu traktieren?

Er nimmt zwei Glieder aus einer neuen Kette. Ist das mit der Kette ein echter Vorteil oder nur Hype? Man kann fühlen, wenn man mit einer neuen Kette fährt. Er kann nicht genau beziffern, wie viel Vorteil eine neue, gut laufende Kette bringt, aber in Rennen, die teilweise mit 20 Sekunden Differenz ausgehen, kann es vielleicht den Unterschied machen, wenn bei jeder von tausenden Kurbelumdrehungen etwas weniger Energie durch Reibung verloren geht. Welchen Wattmesser benutzt er? Den SRAM AXS.


Bildinhalt: Lionel bereitet die neue Kette vor

Ich habe den Post in zwei Teile aufgeteilt, weil ich mich nicht entscheiden konnte, welche Bilder ich behalte und es gehen immer nur sechs. Demnächst geht es weiter, vermutlich noch bevor das Rennen startet. :)


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:00 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.