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-   -   Lionel Sanders - Lionel wer? (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=29734)

schnodo 05.03.2020 09:59

Off-topic: Eric Leckerstrom
 
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1514207)
Er hat skandinavische Wurzeln, so dass die korrekte Schreibweise wohl die mit einem durchgestrichenen o wäre (Ø).

Nun habe ich mal das corpus delicti genauer in Augenschein genommen und meine, dass die skandinavische Schreibweise mittlerweile verjährt ist, nachdem sich der Familienname seit 1880 langsam in den Westen der USA ausgebreitet hat.

Zitat:

I’ve always been very active, even as a kid. I loved building jumps in my family’s Oregon cul-de-sac to launch my wagon and my bike into orbit.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1514207)
Im Deutschen macht man aus solchen Namen ein ö (weil man es auch als ö ausspricht), aber im Englischen gibt es ja keine Umlaute, so dass dann ein o daraus wird.

Tendenziell neige ich dazu, einen Namen so auszusprechen wie der Träger es selbst tut. Ich erinnere an die bedauernswerte Mirinda Carfrae, deren Name auch von intelligenten, gebildeten und medienerprobten Menschen gerne wie der einer Damenbinde ausgesprochen wird. ;)

Ich habe leider auf Anhieb – und noch ein paar Minuten draufgelegt – keine Fundstelle gefunden, wo Eric seinen vollen Namen selbst sagt. Aber Bob Babbitt spricht ihn fast wie "Leckerstrom" aus. Potenziell ein schöner Markenname für einen Energieerzeuger. :Cheese:

Genug dazu. Vermutlich hat Herr Leckerstrom schon seinen eigenen Thread. :)

Memph1921 05.03.2020 10:34

Hy Schnodo,

möchte einmal danke sagen für die ganzen
Übersetzungen/Analysen der Videos:Blumen:

Gruß Memph

Klugschnacker 05.03.2020 10:59

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1514246)
Ich erinnere an die bedauernswerte Mirinda Carfrae, deren Name auch von intelligenten, gebildeten und medienerprobten Menschen gerne wie der einer Damenbinde ausgesprochen wird. ;)

:Cheese:

Immerhin steht in der Bauchbinde "Carafrae".

:Lachen2:

schnodo 05.03.2020 12:58

Meet Lionel's Coach – David Tilbury-Davis – Teil 1
 
Zitat:

Zitat von Memph1921 (Beitrag 1514258)
möchte einmal danke sagen für die ganzen
Übersetzungen/Analysen der Videos :Blumen:

Gerne, das mache ich ja auch zur Übung. Wobei das Wort "Analyse" für meine Transkriptionen sicherlich mehr als übertrieben ist. :)

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1514266)
Immerhin steht in der Bauchbinde "Carafrae".

Kein Wunder kommt die Challenge-Serie in den USA nicht auf die Beine. :Lachen2:

-----

Der Vollständigkeit halber habe ich nun begonnen, das Meet-Lionel's-Coach-Video anzuschauen.

Zu Beginn des Videos verlangt Talbot Cox jubelnd mehr Geld von Sanders und droht ihm mit Klage, weil jemand im Internet schreibt, dass Lionel Sanders' Nettovermögen bei 52 Millionen Dollar liegt. Es wird ein Zitat von Abraham Lincoln eingeblendet: "Glaub nicht alles, was du im Internet liest."

Schnitt zu David Tilbury-Davis, der mit Tom-Cruise-Top-Gun-Gedächtnis-Sonnenbrille und lässig aufgeknöpftem floral-fruchtigem Kurzarm-Hemd auftritt. Er wird von Talbot Cox interviewt.

Talbot: Wen coacht du?
David: Einige Leute, aber ich vermute, alle wollen etwas über Lionel Sanders hören, den Typen aus Kanada.

Talbot: Wie habt ihr euch kennengelernt?
David: Zuerst haben wir uns beim Ironman Texas getroffen, in dem Jahr als er einen Einbruch hatte. Ich habe ihn nach dem Rennen getroffen weil ich zu dem Zeitpunkt Matt Hanson trainiert habe. Ich habe mich kurz mit ihm unterhalten. Und dann hat es bis Kona 2016 gedauert, dass ich auf ihn zugekommen bin und ihm gesagt habe, dass ich ihm helfen kann. Und so ging es los.

Talbot: Hast du ihn fast das ganze Jahr 2016 gecoacht?
David: Lionel? Nein, nein!
Talbot: Sorry, ich meinte 2017!
David: Ja, 2017. Nach Kona haben wir uns unterhalten und ich habe ihm einige Vorschläge unterbreitet, was er tun soll im Vorfeld von Arizona. In 2017 war es eine Partnerschaft, in der ich Vorschläge machte und einen Blick von außen und einen Trainingsrahmen bereitstellte, der von Lionel im Detail ausgefüllt wurde.

Talbot: Somit hast du in 2017 einen Beitrag zu Lionels bestem Abschneiden in Kona geleistet?
David: Ich habe dazu beigetragen. Meine Aufgabe war es, zu vermeiden, dass Lionel im Lauf des Jahres dumme Entscheidungen trifft.

Talbot: War es schwer für dich, Lionel zu beobachten, nachdem ihr getrennte Wege gegangen seid?
David: 2018?
Talbot: 2018 und 2019.
David: Ja, absolut.
Talbot: Schildere deine und Lionels Beziehung in 2018 und 2019.
David: Wir hatten gelegentlich Kontakt. Es gab kein böses Blut zwischen uns. Ich wollte immer das Beste für ihn, unabhängig davon, ob ich sein Coach war oder nicht. Mit der Vertrautheit und dem Wissen um seine Fähigkeiten, war es schwer für mich, zu verfolgen wie die Dinge für ihn liefen.

Talbot: Wann ist Lionel in 2019 auf dich zugekommen?
David: Das war nach Kona. Lionel hat mir eine E-Mail geschickt und hat mich gebeten, ihm dabei zu helfen, einigen Dingen auf den Grund zu gehen und bessere Entscheidungen zu treffen. Wir hatten in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet und er wollte wissen, ob das für mich in Ordnung wäre. Ich war gerne bereit dazu und damit begann es.

Talbot: Hattest du Bedenken, dass Lionel nicht auf dich hören würde?
David: Nein, wir sind beide Menschen und haben unsere Momente. 2017 nach dem Rennen brach die Kommunikation etwas zusammen. Ich habe mich vermutlich etwas zu wichtig gemacht und Lionel hat mir zurecht gesagt, dass es so nicht geht. Ich war etwas angesäuert deswegen und wir gingen unserer Wege. Aber wir kamen immer miteinander aus, wir haben uns nichts übel genommen. In 2019 hatten wir eine sehr offene Unterhaltung, in der wir unsere gegenseitigen Erwartungen auf den Tisch gelegt haben. Natürlich werden wir nicht immer einer Meinung sein, vielleicht gibt es eine Diskussion, vielleicht kotzen wir uns aus. Aber wir sind groß genug und hässlich genug ("ugly enough" - sagen Leute das?) um das wie Erwachsene zu besprechen und nicht verbohrt zu sein.

Talbot: Als du Lionels Training wieder übernommen hast, hast du seine komplette Trainingsplanung gemacht?
David: Nein, denn das ist nicht was Lionel will oder braucht.

Talbot: Kannst du uns durch den Ablauf führen, wie du die Trainingsziele definierst usw.?
David: Ja, ich mache einen Vorschlag, der den Rahmen des Trainings absteckt. Als Metapher gesprochen: Wenn ich ein Malbuch entwerfe, dann zeichne ich das Bild und Lionel füllt die Farben aus. Ich gebe ihm einen Rahmen hinsichtlich des Zieles in den nächsten drei oder sechs Monaten: Das sind die Bausteine, die dafür notwendig sind. So stelle ich mir vor, dass sie nacheinander abgearbeitet werden. Bei manchen Details mache ich Vorschläge und dann baut er diese in seine Woche ein. In anderen Fällen sage ich ihm nur, dass er sich auf eine bestimmte Art des Trainings konzentrieren soll und er entwirft die Einheit so, dass er damit zurecht kommt. Ich sehe Daten, ich sehe Videos, ich sehe Bewegungsmuster, aber Lionel fühlt das Training. Er fühlt, wie es ihm geht, wie hart die Einheiten sind. Dafür gibt es Maß an Kommunikation, um zu klären, was alles bedeutet, wie alles zusammenpasst, Schritt für Schritt.

...so, nun sind wir bei 7:37 von 18:46 und ich mache irgendwann später weiter... :)

schnodo 05.03.2020 18:46

Meet Lionel's Coach – David Tilbury-Davis – Teil 2
 
Weiter geht es. Dieser Part war etwas zäh, denn es geht hauptsächlich mal wieder um den Sinn und Umfang der Tests auf Kona, deswegen habe ich das eher lustlos runtergeschrieben... :-((

Talbot: Ich glaube, die am häufigsten gestellte Frage ist, ob du Lionels Lauftechnik umstellen willst.
David: «Lacht» Es gibt eine wichtige Sache, die man verstehen muss: Man kann anatomische Fehlfunktionen nicht auf Zuruf beheben. Was ich meine, ist, dass man niemandem ein Bewegungsmuster angewöhnen kann, das derjenige anatomisch begründet nicht ausführen kann. Lionel läuft so seit er 9 Jahre alt ist. Ist das etwas, das behoben werden muss? Ich glaube, die Frage, die man stellen muss: Ist Lionels Art zu laufen wirklich biomechanisch ineffizient? Ich habe Erfahrung in Laufstilanalyse und ich sage "nein". Es gibt definitiv Asymmetrien, aber es gab schon Weltklasse-Sportler mit Asymmetrien. Beispiel: Haile Gebrselassie, 10-km-Weltrekordler und Olympiasieger, der immer einen Arm höher hielt als den anderen. Das kommt daher, dass er als Kind immer mit Büchern unter dem Arm zur Schule rannte. Man muss den Kontext beachten. An Lionels Laufstil ist nichts zu drehen. Sollten wir an Lionels Fähigkeit arbeiten, die für ihn bestmögliche Lauftechnik möglichst lange zu halten? Absolut.

Talbot: Was ist die eine Sache, an der du wirklich mit Lionel arbeiten wolltest? Hast du im Prinzip bei Null angefangen als du ihn wieder unter deine Fittiche genommen hast? Wolltest du alles ändern oder die Dinge geradebiegen, bei denen du dachtest, dass er Hilfe braucht?
David: Es stand nie zur Debatte, dass er alles über Bord wirft und tut, was ich ihm sage. Ich habe nicht alle Antworten parat. Lionel ist nicht derselbe Sportler, der er war, als ich mit ihm in 2017 gearbeitet habe. Wir haben den Kontext hergestellt: Was funktioniert gut, was könnte besser funktionieren, und wo arbeiten wir hin? Wenn Lionel gesagt hätte, "okay, wir müssen herausfinden, wie ich in Kona 2:38 laufen kann", hätte das einen sehr anderen Ansatz fürs Lauftraining gebraucht. Aber das wäre nicht notwendigerweise der richtige Weg, die Dinge anzugehen.

Talbot: Erzähl uns etwas darüber, wie es ablief als du und Lionel darüber gesprochen habt, nach Kona zu kommen. Was ist dein Ziel hier? Wann habt ihr angefangen darüber zu reden?
David: Wir haben fast sofort angefangen über Kona zu reden. Das war eine Diskussion, die wir in 2017 geführt hatten. Es war absehbar, dass es geschieht, die Frage war eher, wann tun wir es und was erwarten wir uns davon? Es ging immer darum, hierhier zu kommen und so viel zu testen wie möglich und so viel quantitative Information zu bekommen wie möglich. Das mit dem Ziel, bessere Fragen stellen zu können. Es könnte dabei herauskommen, das wir nach der Woche feststellen, dass manche Daten nicht wirklich hilfreich sind und andere sehr nützlich, die uns dann die Möglichkeit geben, das Training in der Zukunft zu formen.

Talbot: Führst du uns durch Lionels Ernährungsplan bevor uns mit den Tests beschäftigen? Wie siehst du Lionels momentanen Ernährungsplan und ist das einer der zentralen Punkte während eures Aufenthaltes?
David: Es ging eher darum, herauszufinden, was der effektivste Weg ist, dafür zu sorgen, dass er hydriert und mit Treibstoff versorgt ist. Nachdem wir diese Tests beendet haben und Gatorade sie analysiert hat und uns erklärt hat, was die Zahlen bedeuten, schnappen wir uns Bleistift und Papier und bestimmen, was zu geschehen hat; das ist, was am Renntag geschehen muss. Das haben wir in 2017 gemacht, uns zusammengesetzt und eine Trink- und Ernährungsstrategie erstellt. Rückblickend findet man immer Details, die man anders hätte machen können. Dieses Jahr gehen wir nach Kona und wissen genau, wie viel Flüssigkeit, wie viel Elektroylte und wie viel Kalorien notwendig sind. Und dann geht es nur darum, dass Lionel das am Renntag umsetzt.

Talbot: Worauf freust du dich am meisten in eurer Zusammenarbeit?
David: Uff... Ehmm... Einfach das Beste aus Lionel rauszuholen. Ich weiß, dass er mehr kann. Ich weiß, was unter der Motorhaube steckt und ich weiß, dass wir noch nicht Lionels Bestes gesehen haben. Was wir bis jetzt gesehen haben und viele werden sagen, das ist offensichtlich, bei vielen professionellen Sportlern wie Lionel, ist, dass das kardiovaskuläre System nicht den Limiter beim Schwimmen darstellt. Es ist die Fähigkeit, diese Fitness aufs Schwimmen zu übertragen. Mit Lionel wurde das noch klarer während der Tests, mit den Videoaufnahmen und den Daten welche die Kraftentwicklung, Bewegungsmuster, Handbwegung, Timing und Zugfrequenz dokumentieren. Das sagt uns, dass man sich um Lionels schwimmspezifische Fitness an sich keine Sorgen machen muss. Wir müssen nur sicherstellen, dass er in der Lage ist, so viel Kraftentwicklung wie möglich aufrecht zu erhalten, die Technik unter Belastung zu halten so lange es nur irgendwie geht.

Talbot: Habt ihr etwas herausgefunden, das sich sofort umsetzen lässt?
David: Absolut. Beim Schwimmen haben wir einige Signale gefunden ("external cues"?), auf die Lionel achten kann, einiges an Technikarbeit, die er im Pool verrichten kann, um seine Körperhaltung und Wasserlage zu verbessern. Die Schweiß-Tests – zum Glück haben wir Gatorade, die uns mit den Test-Kits versorgt haben – da schauen wir auf den Schwitzrate, die Rate des Elektrolytverlusts. Das war der erste Teil der Tests. Und wir haben das mit einer Belastung gemacht, die der im Rennen entspricht. Und der zweite Teil, da wollte ich sehen, was sich in Sachen Stoffwechsel tut. Baut Lionel Laktat auf obwohl das nicht der Fall sein sollte, weil der unterhalb der Schwelle arbeitet? Der letzte Teil war der Blick auf Bewegungsmuster. Jeder erkennt, dass Lionel nicht der geschmeidigste Radfahrer ist aber wir wollten herausfinden, wie viel Bewegung da ist. Und wir können dann daran arbeiten, das zu verbessern.

Talbot: Beeinflusst seine Bewegung auf dem Rad ihn negativ? Willst Du das ändern oder lässt du es?
David: Es ist mit einem aerodynamisch zu zahlenden Preis verbunden. Wenn wir es etwas verbessern können, dann hat das nur Vorteile. Wir werden das als Teil des Puzzles berücksichtigen, aber es hat keine dramatischen Auswirkungen auf das Training. Der Lauftest ähnelte dem auf dem Rad, wieder der Blick auf Laktat und die Schwitzrate. Das Wichtigste, das wir daraus ziehen werden, ist, zu erfahren, wie viel er trinken muss. Ausgehend davon müssen wir herausfinden, inwieweit sich das trainieren lässt. Die menschliche Flüssigkeitsaufnahme und Absonderung aus dem Verdauungstrakt ist begrenzt. Wir müssen herausfinden, was der Kipppunkt hinsichtlich Lionels Flüssigkeitszufuhr ist und wie viel Kalorien er aufnehmen kann, ohne dass es negative Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt hat.

Talbot: Habt ihr das erfasst?
David: Ja, wir haben viele Informationen gewonnen, die wir uns vorgenommen hatten: Schweiß, Laktat, Sauerstoffaufnahme, Aerodynamik. Es gibt vieles, das wir nun aufarbeiten müssen. Ich glaube, wir haben nichts ausgelassen.

Talbot: Letzte Frage, wie war es bis jetzt, mit Lionel zu arbeiten? Hat er sich gewehrt oder ist er an einem Punkt seiner Karriere, wo er tatsächlich auf dich hört?
David: Es geht nicht darum, ob er auf mich hört. Er hat immer auf mich gehört. Unsere Zusammenarbeit funktioniert so gut, weil wir uns auf gleicher Höhe gegenüberstehen. Es ist keine Diktatur. Und dementsprechend, wenn es unterschiedliche Auffassungen darüber gab, was wir tun sollten, dann haben wir das diskutiert. Wir haben nicht darum gekämpft. Es ist keine Angelegenheit von Schwarz und Weiß, keine Drohung, dass er etwas tun muss oder ich arbeite nicht mehr mit ihm. Ob wir Erfolg hatten, stellen wir im Oktober nächsten Jahres (bin überrascht, vielleicht hat er sich versprochen) fest. Erfolg ist, wenn Lionel sein Rennen so ausführt, wie wir es geplant haben, die Flüssigkeit, Kalorien und Elektrolyte aufnimmt wie berechnet, und wenn er als Endresultat das beste Rennen abliefert zu dem er jemals in der Lage war.

Talbot: Wie können wir mehr über Herrn David Tilbury-Davis herausfinden?
David: Ihr könnt euch meine Website anschauen oder mein Instagram.

Talbot: Danke! Ich hoffe, ihr habt diesen Regenbogen genossen und die Kona-Serie. Das ist das Ende davon. Die nächsten Videos gibt es wieder im normalen Stil in Tucson, Arizona. Vielen danke euch allen, dass ihr dabei wart. Wir sehen uns in Tucson und bald darauf in St. George. Mahalo!

Klugschnacker 06.03.2020 08:43

Danke für das Script, wirklich klasse! :bussi: :Blumen:

schnodo 12.03.2020 09:30

"People who never go over the edge never find their limit"
 
Ein neues, glücklicherweise relativ kurzes Video: Oceanside 70.3 Prep

Zum Einstieg sieht man Lionel Sanders gemütlich eingepackt auf dem Sofa liegen und ein Müsli futtern. Der Kaffee läuft durch. Lionel erzählt vom fantastischen Wetter. Der Winter letztes Jahr in Tucson war furchtbar aber in diesem Winter gab es noch keinen schlechten Tag.

Talbot Cox fragt, während Lionel sich für seine Einheite auf der Rolle vorbereitet, ob ein umfangreicher Trainingblock für Oceanside ansteht. Lionel bestätigt dies. Ist heute ein Tag mit großen Umfängen? Nein, nichts Außergewöhnliches. Eine Stunde locker auf dem Rad, eine ordentliche Schwimmeinheit, und ein Schwellen-Workout am Nachmittag.

Man darf nicht den einzelnen Tag beurteilen, sondern muss sich den ganzen Block anschauen. Die Umfänge sind ziemlich hoch, mit den neuen Radeinheiten, die er leistet. Er läuft viel im Gelände, mehr hartes Laufen, in technisch anspruchsvollem Terrain, was nicht ohne ist. Gleichzeitig versucht er, eine gute Qualität der Schwimmeinheiten zu erhalten. So betrachtet ist es vielleicht doch ein "großer" Tag, aber an sich nichts Monströses. Es folgen Nahaufnahmen auf der Rolle von Stoppeln auf dem Rücken, Krümeln vor dem Tablet, auf dem Zwift läuft. Dinge, auf die man gut verzichten kann. ;)

Dann geht es zum Laufen. Lionel hat als Trainingspartner Corey Bellmore dabei, der den Weltrekord über die Biermeile hält, falls das noch aktuell ist. Lionel lobt Corey für seine Kamera-Präsenz – "ein Naturtalent" – und prophezeit ihm eine große Zukunft als YouTube-Sensation.

Das geplante Workout: 10 Minuten aufwärmen auf dem Trail, dann geht es auf den im ersten Teil steilen und fordernden 50 Year Trail. Vier Minuten hoch und dann zwei oder drei Minuten runter. Anschließend auf den Asphalt für 2 × 5 km mit 4 Minuten Pause. Abschließend 2 × 4 Minuten den Hügel hoch, wieder runter, 10 Minuten Auslaufen. Insgesamt sollten das 18 bis 20 km sein.

Nach dem Aufwärmen pumpt Lionel schon wie ein Maikäfer. Er ist sich nicht sicher, ob "warm up" der richtige Ausdruck ist. Wenn man einen schönen Trainingseffekt "geschenkt" habe möchte, soll man einfach mit Corey ein paar Hügel mit 8 % Steigung laufen. Wenn man oben ist, möchte man kotzen. Lionel zieht für die Fünfer seine Straßen-Laufschuhe an, weil er mit diesen (bzw. ähnlichen, mit Carbonsohle) das Rennen bestreiten wird. Die Schuhe fürs Aufwärmen sind ihm außerdem zu weich für Tempoarbeit auf der Straße und er hat Angst, dass er sich damit Probleme einhandelt. Er prognostiziert, dass das Laufen eine fiese Angelegenheit wird. Aber so fühlt man sich auch, wenn man im Rennen vom Rad steigt, wie Wackelpudding.

Die ersten 5 km läuft er in 16:41. Talbot fragt, ob Lionel es packt. Lionel wird es versuchen. Allerdings kann man ein Rennen nur gewinnen, wenn man es zur Startlinie schafft. Die Intensität passt, die Saison ist noch jung. Es folgen Aufnahmen der zweiten 5 km, Abklatschen mit dem entgegenkommenden Corey, der vermutlich einigen Vorsprung hat. Talbot feuert Lionel an, "Du läufst das Oceanside Boulevard runter, let's go!" Lionel hat einen Käfer verschluckt. Husten, spucken, röcheln, Gatorade. Seine Zeit: 16:44.

Wie fühlt er sich? Es geht. «Bleep» Die Saison fängt gerade erst an. Er sollte keine 16:40er Zeiten raushauen als wäre das nichts. Es ist in Ordnung so. Außerdem waren da noch die harten Hügelläufe vorher. Was stellt er sich vor? Nichts, er versucht nur, bewusst zu laufen, die Technik zu halten, die Atmung zu kontrollieren.

Zum Abschluss gibt es eine Massage. Lionel ist nicht verspannt, nur überdreht, weil er es sich beim Laufen so besorgt hat. Tatsächlich ist er ziemlich entspannt, wird tastend und drückend festgestellt. Lionel: "Ich ändere mein Leben." Der Masseur lacht: "Ich bin so stolz auf dich!"

Lionel berichtet, dass David ihm gesagt hat, dass er härter trainieren muss. Lionel hatte darauf erwidert, dass er nicht durchdrehen soll; es gut läuft und er schießt sich nicht komplett ab. David meinte dann wohl, dass er es endlich kapiert hat.
Der Masseur philosophiert, dass die Leute das Rennen gewinnen, die sich selbst am besten kennen. Garniert mit Poker-Sprüchen "you know when to hold it and when to fold it" (ich fühlte mich Kenny Rogers' The Gambler erinnert) und anderen Weisheiten – "Wer nie über die Klippe gegangen ist, findet nie sein Limit" – endet das Video.

tom81de 12.03.2020 14:10

Danke dir :Huhu: :Blumen:

limaged 13.03.2020 16:52

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1514163)
Neues Video: 73 Questions with Lionel Sanders. Während er Golf spielt.
Das vorherige, die Vorstellung(?) seines Coaches (Meet Lionel's Coach) habe ich noch nicht gesehen.

Q-1: Was ist dein voller Name?
A-1: Lionel James Sanders.

Q-2: Was ist dein Lieblingssport, außer Triathlon?
A-2: Keine Ahnung.

Q-3: Welchen Sport magst du als Zuschauer am liebsten?
A-3: UFC.

Q-4: Was ist deine Lieblingsfarbe?
A-4: Grün.

Q-5: Wenn du dir jetzt ein Auto aussuchen könntest, welches wäre das?
A-5: Vermutlich ein frisiertes Golfmobil.

Q-6: Wer ist dein Lieblingstriathlet, bevor du Profi wurdest?
A-6: Das ist wohl Craig Alexander.

Q-7: Wer hat dich als Jugendlicher als Sportler am meisten inspiriert?
A-7: Dave Mirra vermutlich.

Q-8: Was wäre deine Henkersmahlzeit?
A-8: Vermutlich eine richtig gute Pizza.

Q-9: Coke oder Pepsi?
A-9: «Erster Teil unverständlich, wer es raushört bitte melden» Pepsi, keine Frage.

Q-10: Bist du ein Typ für Shorts oder Jeans?
A-10: Shorts, wenn es nur ansatzweise warm genug ist. Ich hätte heute welche anziehen sollen.

Q-11: Wenn du mit jemandem Golf spielen könntest, tot oder lebendig, wer wäre das?
A-11: Ich würde mit niemand anderem spielen wollen als mit den Leuten, die gerade da sind, weil ich nicht möchte, dass jemand sieht, wie schlecht ich spiele.

Q-12: Würdest du jemals bei einem Gravelbike-Rennen mitmachen?
A-12: Das würde ich ausprobieren, hört sich spaßig an.

Q-13: Wann hast du zuletzt einen Brief geschrieben und verschickt?
A-13: «Erin quäkt dazwischen, nicht verstanden» Das letzte Mal, dass ich das gemacht habe, war vermutlich von hier, als ich zum ersten Mal da war, da habe ich dem Radladen eine Postkarte geschickt.

Q-14: Espresso oder Kaffee?
A-14: «Feuert seinen Golfball an, ins Loch zu rollen» Espresso.

Q-15: Liebste Spielkonsole als du jünger warst?
A-15: Playstation 1.

Q-16: Wenn du eine Zeitmaschine hättest, in welche Epoche würdest du reisen?
A-16: Vermutlich in die Zukunft.

Q-17: BMW, Mercedes oder Bentley?
A-17: Egal, alle überteuert.

Q-18: Lieblingsfilm in der Kindheit?
A-18: Space Jam.

Q-19: Momentaner Lieblingskünstler?
A-19: Ich mag Nora En Pure.

Q-20: Was war der Moment in deiner professionellen Karriere, der dich am meisten mit Stolz erfüllt hat?
A-20: «Scherzt: Der Birdie, den er gerade auf dem Par 3 geschafft hat, der normalerweise im Wasser landet» Zweiter Platz in Kona, definitiv.

Q-21: Was war deine härteste Trainingseinheit?
A-21: Ich habe einige verrückte Einheiten absolviert, die oberflächlich nicht sehr hart waren. Ich bin 4 Stunden lang 340 Watt gefahren. Das ist ziemlich heftig.

Q-22: Hat deine Familie Spitznamen für dich?
A-22: «Feuert wieder seinen Golfball an» Line.

Q-23: Wer ist dein liebster YouTuber?
A-23: «Talbot Cox! -- Nein, im Ernst!» Eric Lagerstrom. Ja, echt, ich mag sein Zeug. «Zweifelnd:Was war sein letzter Clip? -- Ich habe ein neues iPad gekauft! -- Unverständlicher Kommentar von Talbot»

Q-24: Lieblingssnack spät nachts?
A-24: Eine Schüssel Müsli.

Q-25: Standard-Laufeinheit?
A-25: 3 × 5 km.

Q-26: Bevorzugtes Schimpfwort?
A-26: du kennst die «bleep» Antwort darauf! «Kichert»

Q-27: Wer ist dein Lieblingstriathlet momentan?
A-27: Jan Frodeno.

Q-28: Was ist deine liebste Erinnerung an deine Kindheit?
A-28: Ich habe gerne Basketball unten bei Colechester Harbour gespielt.

Q-29: Wenn du irgendwohin in der Welt reisen könntest, wohin?
A-29: Ich bin schon da. «Tucscon, echt?» Ja!

Q-30: Wenn du morgen im Lotto gewinnst, was machst du?
A-30: Ich würde überhaupt nichts anders machen. Die großen Rennen kann ich nur gewinnen, nicht kaufen.

Q-31: Wann hast du gemerkt, dass du ein Talent für Triathlon hast?
A-31: Leider schwimme ich immer noch beschissen. Ich bin gut im Biathlon, am Triathlon arbeite ich noch. duathlon! «Lacht» Sorry! Da bin ich schon eine Weile draußen.

Q-32: Was ist der beste Rat, den du jemals im Triathlon bekommen hast?
A-32: Keine Ahnung. Genieß die Reise? Versuche, jeden Tag eine besserer Sportler zu werden?

Q-33: Wenn du etwas am Triathlon ändern könntest, was wäre das?
A-33: Ich finde nicht, dass es schlecht bestellt ist. Ich würde Triathlon etwas zugänglicher machen. du weißt, was ich meine? Momentan ist der Sport ziemlich teuer.

...to be continued, vielleicht. :)

Wer mit Englisch halbwegs zurecht kommt, kann sich das ruhig mal anschauen. Es geht Schlag auf Schlag. Und ich bin dankbar, wenn jemand die Stellen ausfüllen kann, die ich nicht hinbekommen habe. :Lachen2:

du bist ein traum!!!

schnodo 21.03.2020 17:05

Zwei Videos von Lionel Sanders – Mount Lemmon KOM
 
Die Welt steht still, doch der Planet dreht sich weiter. Dem will ich nicht im Wege stehen und kümmere mich mal etwas ums Tagesgeschäft. ;)

Durch Wettkampfabsagen und die Ungewissheit darüber, wann denn überhaupt irgendwas stattfinden kann, hat Lionel Sanders Zeit, sich um andere Dinge zu kümmern. Zum Beispiel, sich den KOM für das "M0 To Summerhaven" Segment am Mount Lemmon zu holen, und sich danach an dem "offiziellen" Segment zu versuchen.

Attempting the Fastest Time Up Mt. Lemmon
Erin hat dieses Video gefilmt und Talbot hat es geschnitten. Sadie Holmes ist zu Besuch, und muss am nächsten Tag wieder heim (Sanders: "Get out of Dodge") bevor die Grenze schließt. Lionel meint, dass er aus seiner Sicht den Mt.-Lemmon-KOM noch hält, weil für ihn der "echte" Anstieg bis Ski Valley geht. Aber Phil Gaimon hält den Rekord nach Palisades; danach kommt eine kurze Abfahrt. Sanders' finales Ziel ist, sich diesen zu holen.

Zuerst will er sich aber den KOM nach Summer Haven schnappen, wo The Cookie Cabin liegt. Die Bestzeit ist 1 Stunde 31 Minuten. Es folgen Aufnahmen vom Anstieg. Lionel meldet hörbar angestrengt, dass er im Schnitt 374 Watt tritt. Mir fällt spontan auf, dass Lionel ziemlich auf der rechten Seite überzuhängen scheint. Fährt der immer so?

Nach dem Aufstieg erzählt Lionel, dass er mehr Gas gegeben hätte, wenn ihm bewusst gewesen wäre, dass er in Schlagdistanz zu Phils Rekord war. Leider hat er es erst bei Windy Point gemerkt. Aber egal, er hat den KOM geholt, den er haben wollte. Er hat ihn drei Minuten verbessert und seine eigene Bestzeit um sechs Minuten. Er meint aber, er hätte noch 10 Watt oder so mehr drauf gehabt, wenn er geahnt hätte wie nah er am "offiziellen" KOM dran ist.

Sanders schaut sich die Daten an und meint, dass Phil Gaimond leichter ist, aber mehr Watt getreten hat. Lionel spekuliert, dass er selbst zwischen 385 und 390 W schaffen muss, um Gaimonds Vorsprung von 1:58 einzuholen. Er will zwei Wochen abwarten und es dann krachen lassen. Lionel philosophiert dann nochmal darüber, warum er meint, dass er den "echten" Rekord hält. Aber das spielt keine Rolle, er holt sich alle KOMs: "I'm coming for you, Phil. I'm coming for you!"

Erins Kameraführung ist noch ziemlich zappelig, aber es bleibt zu hoffen, dass sie im Lauf der Zeit mit Tipps von Talbot ordentliche Aufnahmen hinbekommt. Übung macht den Meister und viel hilft viel. :)

A Perfect Day on Mount Lemmon
Nur drei Tage später. Auch dieses Video hat Erin gefilmt und Talbot hat den Schnitt gemacht. Lionel fährt diesmal etwas früher los. Es ist windstill, was von Vorteil sein könnte. Er hat am Rad den Flaschenhalter entfernt und fährt im Einteiler, einem neuen nahtlosen von Garneau. Diese Optimierungen hat er sich von Phil Gaimons Videos abgeschaut. Und die wichtigste Änderung: Er wird mehr Watt drücken.

Lionel erzählt bei der Fahrt zu Mile Zero, warum ihm der Mt.-Lemmon-KOM überhaupt irgendwas bedeutet. Im Jahr 2011 kam er als Newbie nach Tucson, mit Barrie Shepley und seinem C3 High Performance Camp. Dabei war eine ganze Reihe von Athleten, die er respektierte und von denen er sich wünschte als guter Sportler anerkannt zu werden. Um sich zu beweisen wollte er Sean Bechtels Zeit schlagen, weil dieser ein guter Radfahrer ist. Lionel hat reingehauen und brauchte 1 Stunde 52 oder so. Es wurde dann gewitzelt, dass Lionel auf dem von Sean geliehenen Rad schneller gefahren war als dieser selbst. Das war sein erster Ausflug in die Domäne des Hochleistungssports. Seither ist der Berg eine ganz persönliche Angelegenheit. Und so war jedes Jahr seit 2011 wenn er nach Tucscon gekommen ist, das Erklimmen des Berges der Höhepunkt. Einmal kam sein Flieger nachmittags um drei an und Barrie fuhr ihn direkt zum Anstieg, und während ihnen das Tageslicht allmählich ausging, versuchten sie, vor Sonnenuntergang den Berg zu bezwingen.

Erin erwähnt, dass viele Leute sich Sorgen über die Riemen an Lionels Helm gemacht haben, im ersten Video. (Die Riemen waren verdreht und zu lose.) Lionel antwortet, wenn er die Zeit um eine Sekunde verpassen sollte, wird er wissen, dass das der Grund war und wird den Helm wutentbrannt zur Seite werfen.

Lionel erklärt: Er ist im Segment zu Ski Valley bereits mit 1 Stunde 39 Minuten in Führung. Im letzten Video hat er sich Cookie Cabin/Summer Haven geschnappt, mit 1 Stunde 28 Minuten. Und jetzt arbeitet er den Berg nach unten ab. Hier zählt es, denn hier haben sich Mike Woods, Tom Danielson, Phil Gaimon – alles großartige Radprofis – versucht. Und Phil Gaimon führt die Liste an.

Lionel sinniert darüber, dass es irgendwie dämlich ist, die Strava-Segmente zu attackieren, von denen es vermutlich 9 Millionen gibt, den Berg hoch. Aber die beherrschenden zwei Segmente, "Mt. Lemmon Official" (1:15 bei 379 W) und "Mt. Lemmon" (eine Meile länger, ca. 1:18:30, 355 W, vermutlich ein lockerer Tag), werden beide von Phil Gaimon gehalten.

Es folgen drei Minuten Aufnahmen vom Anstieg. Lionel fährt dann auf die Kamera zu, bereits ein virtuelles Krönchen auf dem Kopf. Er meint, dass er genügend Vorsprung herausgefahren hat, um sicher sein zu können, dass auch bei eventuellen Korrekturen nach dem Strava-Upload der KOM ihm gehört.

Später am Laptop ist er dann doch etwas nervös, aber dann ist es klar: Er hat die Mt.-Lemmon-Official-Zeit um zwei Minuten verbessert. Es hört sich verrückt an, aber das war einer der Träume seines Lebens, diesen KOM zu holen. Was hat er dieses Mal anders gemacht? Er ist viel länger tiefer, also Untergriff, gefahren; das war der Hauptunterschied, während die Leistung mit 381 W nur unwesentlich höher war. Außerdem hatte er das Strava-Segment auf den BOLT geladen und wusst so immer, ob er Vorsprung hat oder zurückliegt. Er wusste nicht, wie genau die Angabe sein würde, aber er konnte sehen, dass er die ganze Zeit über Vorsprung hatte. Das war das erste Mal, dass er Strava Live Segments verwendet hat und soweit er es beurteilen kann, war die Anzeige "bang on", lag komplett richtig. Außerdem ist er so lange wie möglich auf dem weißen Begrenzungsstreifen gefahren, weil er vermutet, dass die Oberfläche schneller ist.

Er ist sehr glücklich. Er befürchtet, dass Phil sich jetzt schon auf den Weg gemacht hat, um die Zeit zu unterbieten. Das hat er in Palm Springs schon mal getan, auf dem Tramway-Segment. Seinerzeit, 2018, war das Lionels härtester Ausritt überhaupt. Er holte den KOM, aber zwei Wochen später tauchte Phil auf und pulverisierte seine Zeit. Lionel bettelt mit gefalteten Händen Phil an, ihm wenigstens einen Monat zu geben.

Flashback, zurück zum Ende der Strecke: Lionels Spezi Corey Bellemore zaubert eine Sektflasche aus dem Auto. Lionel ist unwillig, aber Corey hat extra einen Regelmantel angezogen. Lionel wendet sich an die Kamera, während er sich daran macht, die Sektflasche zu öffnen und adressiert Phil: "Du bist eine echte Inspiration. Und das sage ich in vollem Ernst. Wenn ihr dies hier unterhaltsam und motivierend findet, Phil war eine riesige Inspiration für mich. Ich weiß, dass vor der Corona-Krise Pläne hatte, für eine Spendenaktion eine große Radtour im Osten zu fahren und Geld zu sammeln. Leider musste er dieses Vorhaben abbrechen. Ich hoffe, ihr unterstützt seine Organisation." Lionel schüttelt die Flasche. "Danke für die Inspiration, Phil." Schüttelt weiter. "Ich weiß nicht, warum ich das tue, es ist lächerlich." «Plopp» Der Schampus sprüht. "Yaaahhh!"

"Noch etwas: Die Organisation, die Phil unterstützt, ist No Kid Hungry. Ich hoffe, ihr spendet. Es gibt viele, die weniger Glück hatten. Wir sind wirklich privilegiert; wir sind gesund, können Rad fahren. Wir gehen durch harte Zeiten und lasst uns dies als Gelegenheit nutzen, Menschen zu helfen, die unsere Hilfe brauchen. Wir wollen, dass alle sicher und gesund bleiben. Ich werde meinen Worten Taten folgen lassen und spenden, ich hoffe, ihr tut das auch. Cheers!"

Videobotschaft von Phil: "Ich habe eine Nachricht für Lionel." Läuft an einem Trikot vorbei. "Das war eben mein Jersey für die nationale Berg-Meisterschaft." Ernster Blick. "Wir werden keinen Triathleten diesen KOM behalten lassen. Diese Aggression wird nicht geduldet werden. Ich werde nicht auf den Versuch, diese Gräueltat durch scheinheilige Spendenaufrufe reinzuwaschen, hereinfallen. Niemand wird sich davon täuschen lassen. Momentan geht diese Virusgeschichte um, also weiß ich nicht wann, aber das hier ist nicht vorbei." Er hebt mahnend den Zeigefinger. Verachtung, Enttäuschung, Trauer, tiefe Entschlossenheit: "Es ist nicht vorbei."

:)

beckenrandschwimmer 10.04.2020 09:13

Lionel Sanders versohlt einer illusteren Gruppe von Rad- und Zwiftprofis den Hintern
 
Sanders hat anscheinend Blut geleckt....

https://youtu.be/s53oS6IHlbM

beckenrandschwimmer 10.04.2020 10:50

Wundert mich dass da niemand zugeschaut und bereits längst gepostet hat oder ist das bereits in einem anderen Thread?

BananeToWin 10.04.2020 11:02

Ich hab das Video bereits gesehen. Irre Wattwerte. Wenn ich mich erinnere in den letzten 5min 530 Watt.

Ich denke körperlich ist Sanders nach wie vor oder vielleicht sogar mehr als zuvor voll auf der Höhe. Er muss jetzt nur seinen Kopf gerade bekommen und sich nicht immer mit möglichen Detailfehlern beschäftigen.

Ich könnte mir vorstellen, dass er von der aktuellen Situation profitiert. Während viele ein bisschen Motivation verloren haben zieht er einfach weiterhin durch. Da nicht unmittelbar Wettkämpfe bevorstehen, macht er wohl auch keine so verrückten Dinge wie die 180km auf der Rennbahn. Und sollte er ein bisschen auf seinen Coach hören, dann könnte sich da was zusammen brauen. Möglicherweise sehen wir ja doch noch ein richtig geiles LD-Duell Frodo gegen Sanders. Ein bisschen Träumen muss erlaubt sein.

Hafu 10.04.2020 17:09

Zitat:

Zitat von BananeToWin (Beitrag 1523843)
Ich hab das Video bereits gesehen. Irre Wattwerte. Wenn ich mich erinnere in den letzten 5min 530 Watt.

Ich denke körperlich ist Sanders nach wie vor oder vielleicht sogar mehr als zuvor voll auf der Höhe. Er muss jetzt nur seinen Kopf gerade bekommen und sich nicht immer mit möglichen Detailfehlern beschäftigen.

Ich könnte mir vorstellen, dass er von der aktuellen Situation profitiert. Während viele ein bisschen Motivation verloren haben zieht er einfach weiterhin durch. ...

Als bekennender Indoor-Spezialist kommen Sanders natürlich Formate wie Zwift enorm entgegen. Da ist es egal wie breit er seine Knie beim Pedalieren führt, was er mit seinem Kopf macht, wo er den Lenker greift usw.
Dazu liegen ihm die kurzen Wettkampfzeiten, da er ja ohnehin stets seine Stärken im Vo2-max-Bereich und nicht so sehr in längeren Wettkampfzeiten hat. In den letzten Jahren gab es ja schon stets bei ihm eine deutliche Diskrepanz zwischen seinen 70.3-Leistungen, die fast immer Weltklasse sind und seinen Ironman-Leistungen, wo er zweimal deutlich von Cody Beals geschlagen wurde und in Kona sogar mehrfach von vielen anderen, die er auf der halb so langen Distanz stets im Griff hat.

Dass andere Profi-Athleten die Motivation verloren haben, sehe ich so nicht. Im Gegenteil sehe ich bei vielen Athleten, denen ich auf Strava folge derzeit eher einen Anstieg der Wattwerte gerade bei kürzeren intervallen. Durch das weltweit fehlende schwimmspezifische Training, haben die meisten Profis mehr Zeit für qualitatives Rollentraining.

Helmut S 10.04.2020 19:47

zwiftinsider.com hat nen Artikel dazu gepostet. DEAR PRO CYCLISTS: THIS IS WHY YOU’RE LOSING ZWIFT RACES

:Blumen:

marse 13.04.2020 17:49

Eine Frage an die Gemeinde: in besagtem Ronde de Zwift Race-Video sagt Lionel am Anfang dreimal, dass er hin- und hergerissen war, teilzunehmen. Auf Englisch nutzt man dazu gern "torn" oder "torn between".

Lionel sagt aber etwas wie "I have been him emem and harm/harn"???? Ich verstehe das einfach nicht - selbst beim vierten Mal nicht: Selbst der Audio-Google-Translator versagt völlig LoL

Wer hat es verstanden und welches Idiom benutzt Lionel? Vielen lieben Dank im Voraus und bleibt alle schön gesund. :Blumen:

El Niño 13.04.2020 18:30

Zitat:

Zitat von marse (Beitrag 1524465)
Eine Frage an die Gemeinde: in besagtem Ronde de Zwift Race-Video sagt Lionel am Anfang dreimal, dass er hin- und hergerissen war, teilzunehmen. Auf Englisch nutzt man dazu gern "torn" oder "torn between".

Lionel sagt aber etwas wie "I have been him emem and harm/harn"???? Ich verstehe das einfach nicht - selbst beim vierten Mal nicht: Selbst der Audio-Google-Translator versagt völlig LoL

Wer hat es verstanden und welches Idiom benutzt Lionel? Vielen lieben Dank im Voraus und bleibt alle schön gesund. :Blumen:

"Hem and haw is an expression that dates back to the mid-seventeenth century. We will examine the definition of the term hem and haw, where it came from and some examples of its use in sentences.

To hem and haw means to dither, to speak hesitantly, usually because one is unprepared to speak or is attempting to avoid saying something in particular. Hem and haw is also used to mean to be indecisive. Related phrases are hems and haws, hemmed and hawed, hemming and hawing. The term hem and haw first appeared in the 1630s. The word hemis an imitative word of a throat clearing, and the word haw is related to the term haw-haw, which references a haughty British accent. The phrase hem and haw is primarily an American term."

Also sowas wie unentschieden oder hin und her gerissen, ob es eine gute Idee ist

marse 13.04.2020 19:09

Zitat:

Zitat von El Niño (Beitrag 1524472)
"Hem and haw is an expression that dates back to the mid-seventeenth century. We will examine the definition of the term hem and haw, where it came from and some examples of its use in sentences.

To hem and haw means to dither, to speak hesitantly, usually because one is unprepared to speak or is attempting to avoid saying something in particular. Hem and haw is also used to mean to be indecisive. Related phrases are hems and haws, hemmed and hawed, hemming and hawing. The term hem and haw first appeared in the 1630s. The word hemis an imitative word of a throat clearing, and the word haw is related to the term haw-haw, which references a haughty British accent. The phrase hem and haw is primarily an American term."

Also sowas wie unentschieden oder hin und her gerissen, ob es eine gute Idee ist

Vielen, vielen Dank :Blumen: super Phrase!

Trimichi 14.05.2020 09:12

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1514163)
Neues Video: 73 Questions with Lionel Sanders. Während er Golf spielt.
Das vorherige, die Vorstellung(?) seines Coaches (Meet Lionel's Coach) habe ich noch nicht gesehen.

Q-1: Was ist dein voller Name?
A-1: Lionel James Sanders.

Q-2: Was ist dein Lieblingssport, außer Triathlon?
A-2: Keine Ahnung.

Q-3: Welchen Sport magst du als Zuschauer am liebsten?
A-3: UFC.

Q-4: Was ist deine Lieblingsfarbe?
A-4: Grün.

Q-5: Wenn du dir jetzt ein Auto aussuchen könntest, welches wäre das?
A-5: Vermutlich ein frisiertes Golfmobil.

Q-6: Wer ist dein Lieblingstriathlet, bevor du Profi wurdest?
A-6: Das ist wohl Craig Alexander.

Q-7: Wer hat dich als Jugendlicher als Sportler am meisten inspiriert?
A-7: Dave Mirra vermutlich.

Q-8: Was wäre deine Henkersmahlzeit?
A-8: Vermutlich eine richtig gute Pizza.

Q-9: Coke oder Pepsi?
A-9: «Erster Teil unverständlich, wer es raushört bitte melden» Pepsi, keine Frage.

Q-10: Bist du ein Typ für Shorts oder Jeans?
A-10: Shorts, wenn es nur ansatzweise warm genug ist. Ich hätte heute welche anziehen sollen.

Q-11: Wenn du mit jemandem Golf spielen könntest, tot oder lebendig, wer wäre das?
A-11: Ich würde mit niemand anderem spielen wollen als mit den Leuten, die gerade da sind, weil ich nicht möchte, dass jemand sieht, wie schlecht ich spiele.

Q-12: Würdest du jemals bei einem Gravelbike-Rennen mitmachen?
A-12: Das würde ich ausprobieren, hört sich spaßig an.

Q-13: Wann hast du zuletzt einen Brief geschrieben und verschickt?
A-13: «Erin quäkt dazwischen, nicht verstanden» Das letzte Mal, dass ich das gemacht habe, war vermutlich von hier, als ich zum ersten Mal da war, da habe ich dem Radladen eine Postkarte geschickt.

Q-14: Espresso oder Kaffee?
A-14: «Feuert seinen Golfball an, ins Loch zu rollen» Espresso.

Q-15: Liebste Spielkonsole als du jünger warst?
A-15: Playstation 1.

Q-16: Wenn du eine Zeitmaschine hättest, in welche Epoche würdest du reisen?
A-16: Vermutlich in die Zukunft.

Q-17: BMW, Mercedes oder Bentley?
A-17: Egal, alle überteuert.

Q-18: Lieblingsfilm in der Kindheit?
A-18: Space Jam.

Q-19: Momentaner Lieblingskünstler?
A-19: Ich mag Nora En Pure.

Q-20: Was war der Moment in deiner professionellen Karriere, der dich am meisten mit Stolz erfüllt hat?
A-20: «Scherzt: Der Birdie, den er gerade auf dem Par 3 geschafft hat, der normalerweise im Wasser landet» Zweiter Platz in Kona, definitiv.

Q-21: Was war deine härteste Trainingseinheit?
A-21: Ich habe einige verrückte Einheiten absolviert, die oberflächlich nicht sehr hart waren. Ich bin 4 Stunden lang 340 Watt gefahren. Das ist ziemlich heftig.

Q-22: Hat deine Familie Spitznamen für dich?
A-22: «Feuert wieder seinen Golfball an» Line.

Q-23: Wer ist dein liebster YouTuber?
A-23: «Talbot Cox! -- Nein, im Ernst!» Eric Lagerstrom. Ja, echt, ich mag sein Zeug. «Zweifelnd:Was war sein letzter Clip? -- Ich habe ein neues iPad gekauft! -- Unverständlicher Kommentar von Talbot»

Q-24: Lieblingssnack spät nachts?
A-24: Eine Schüssel Müsli.

Q-25: Standard-Laufeinheit?
A-25: 3 × 5 km.

Q-26: Bevorzugtes Schimpfwort?
A-26: du kennst die «bleep» Antwort darauf! «Kichert»

Q-27: Wer ist dein Lieblingstriathlet momentan?
A-27: Jan Frodeno.

Q-28: Was ist deine liebste Erinnerung an deine Kindheit?
A-28: Ich habe gerne Basketball unten bei Colechester Harbour gespielt.

Q-29: Wenn du irgendwohin in der Welt reisen könntest, wohin?
A-29: Ich bin schon da. «Tucscon, echt?» Ja!

Q-30: Wenn du morgen im Lotto gewinnst, was machst du?
A-30: Ich würde überhaupt nichts anders machen. Die großen Rennen kann ich nur gewinnen, nicht kaufen.

Q-31: Wann hast du gemerkt, dass du ein Talent für Triathlon hast?
A-31: Leider schwimme ich immer noch beschissen. Ich bin gut im Biathlon, am Triathlon arbeite ich noch. duathlon! «Lacht» Sorry! Da bin ich schon eine Weile draußen.

Q-32: Was ist der beste Rat, den du jemals im Triathlon bekommen hast?
A-32: Keine Ahnung. Genieß die Reise? Versuche, jeden Tag eine besserer Sportler zu werden?

Q-33: Wenn du etwas am Triathlon ändern könntest, was wäre das?
A-33: Ich finde nicht, dass es schlecht bestellt ist. Ich würde Triathlon etwas zugänglicher machen. du weißt, was ich meine? Momentan ist der Sport ziemlich teuer.

...to be continued, vielleicht. :)

Wer mit Englisch halbwegs zurecht kommt, kann sich das ruhig mal anschauen. Es geht Schlag auf Schlag. Und ich bin dankbar, wenn jemand die Stellen ausfüllen kann, die ich nicht hinbekommen habe. :Lachen2:

Q-34 Was macht LS aktuell in Sachen Radfahren?
A-34: ich nix wissen.

Q-35: Hat er als Matrose angeheuert?
&
Q-36: Konnte er seine Flugangst abstellen?
A-35 & 36: wir hatten ja ueberlegt, ob Lionel Sanders mitm Schiffchen nach Hawaii tuckert.

Q-74: Was ist da los??? Macht er, LS, inzw. mit beim Team Bahrein?
A-74: to be continued?

Eher nicht. Imho. AB und JS, die Gurke (ich) und das Frodochen. Muss reichen. Wer soll das begahlen? Zudem hatte ich ja ein Gravel bezahlt um in AU mit Cmdr. Macce ab Herbstilein zu trainieren.

Was soll ich nur tun? Ich weis es nicht?

Gruesse,
M.

merz 11.10.2020 09:53

Sanders versucht sich am kanadischen Ein Stunden Rekord der bei 48,57 km liegt. Letztes Video ist aus der Vorbereitung und über die Tücken des Bahnfahrens :cool: - weil draussen fährt er das ja durchaus als Schnitt im Rennen :Cheese:

https://www.youtube.com/playlist?lis...are&playnext=1

Unterhaltsam, schauen wir mal

m.

Stefan 11.10.2020 10:06

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1557326)

Du wolltest wahrscheinlich das Video verlinken:
1 Hour Record || Practice
36.389 Aufrufe, 09.10.2020

merz 11.10.2020 10:14

Uppps, ja klar, sorry, alte Menschen und Technik:Lachanfall:

m.

TiJoe 11.10.2020 14:21

Wirklich unterhaltsam und interessant!
L. S. wirkt ungewöhnlich vernünftig...:-((

aequitas 13.10.2020 17:45

Gucke gerade zum ersten Mal in seinen YouTube-Kanal rein und habe mir bisher nur ein paar Lauf-Videos angesehen. Es wurde hier sicherlich schon oft diskutiert und es ist nichts Neues, aber: Wie schlimm ist denn sein Laufstil?

Ansonsten tatsächlich sehr unterhaltesamer und doch irgendwie sympathischer Typ - hätte ich irgendwie nicht gedacht.

Steppison 14.10.2020 13:52

Bin mal gespannt was das bei ihm wird. Er hat ja vor den Kurven ganz schön Respekt. Das 61er KB ist ja lt. Insta die Tage angekommen, dann wird er wohl bald wieder berichten. Nur warum er nicht knallhart eine UCI-konforme Position einstellt und sich daran gewöhnt verstehe ich noch nicht. Da kommt er ja nicht drum rum.

Microsash 22.10.2020 21:45

Morgen ist es soweit :-)

https://www.youtube.com/watch?v=taTM...Bg4T0Pt dYyRA

merz 22.10.2020 21:50

Wetten werden angenommen ;) - schaffbar für ihn? (Wobei ich gefühlsmässig befürchte dass irgendetwas am Bahnfahren oder am Rad oder oder oder problematisch wird)


Kontext: die kanadische Marke von Ed Veal ist 48.587 und auch der Weltrekord in der M40
m.

Hafu 23.10.2020 07:23

Habe gerade mal bei Wikipedia nachgesehen: der US-amerikanische Rekord liegt bei 53 km/h (Tom Zirbel, der mir nicht wirklich was sagt), der österreichische Rekord liegt bei 52 km/h , ebenso der Schweizer Rekord. Für Deutschland habe ich außer dem Ex-Welrekord von Jens Voigt (51km/h) keine sonstigen Zeiten gefunden.

In Kanada scheint der Rekord also nicht so besonders interessant zu sein, wenn die Zeit soviel langsamer ist als in anderen, vergleichbaren Ländern. Von den verfügbaren Wattleistungen kann Sanders das auf alle Fälle schaffen. Alex Dowsett hat mal verraten, dass er für seinen Ex-Rekord von 53km/h weniger als 400 Watt getreten hat. Die FTP von Sanders liegt bekanntlich auch in diesem Bereich.
Der CdA-Wert von Sanders ist zweifellos signifikant schlechter, als bei 'nem Zeitfahrspezialisten aber zwischen 53 und 48 km/h liegt ja doch ein ziemlicher Unterschied, so dass Sanders ein gewissen Polster für schlechtere Aerodynamik, schlechtere Fahrtechnik und schlechteres Pacing hat.

Memph1921 23.10.2020 18:48

Der Rekordversuch hat soeben begonnen. :)

Come on Lionel!!!! :Blumen:

captiva 23.10.2020 19:31

15min to go.
Wird aktuell etwas schneller @51,282km/h.
Sieht gut aus.

Schlafschaf 23.10.2020 19:47

51.2 Kilometer. Verrückter Typ!

merz 23.10.2020 19:52

Man muss Opfer bringnen, der Schnäuzer ist weg :cool: - jedes Watt zählt

m.

Adept 23.10.2020 20:00

Ist sogar 51,30km geworden. Guter Junge! :liebe053:

schnodo 24.10.2020 09:43

Ich habe mir schon einige Zeit keine von Lionels Videos mehr angeschaut; den Stundenrekord habe ich mir aber gestern reingezogen und heute habe ich ihm im Halbschlaf mit einem Kaffee in der Hand bei seinem 5-km-Bestzeitversuch zugeschaut. Oddly satisfying. :)

Nicht, dass ich Ahnung hätte, aber ich finde, er macht es genau richtig, dass er in dieser Phase, wo leider wenig passiert, an der Grundgeschwindigkeit arbeitet. Sein Laufstil scheint mir wieder etwas besser geworden zu sein, nachdem eine Zeit lang wieder sein charakteristisches Humpeln eingeschlichen hatte. Ich bin gespannt, was er in Daytona reißen kann.

CHA23 24.10.2020 12:44

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1560167)
Ist sogar 51,30km geworden. Guter Junge! :liebe053:

200 Meter weiter als Jens Voigt bei seinem WR, den er 2014 nach einer kompletten Saison mit 93 Renntagen gefahren ist. Damals auch mit Spezialausrüstung von Trek, also durchaus gut vorbereitet.

Das Ergebnis spricht in dieser Relation für sich und ist (IMHO überraschend) sehr sehr gut. In Kombination mit der 5k-PB in dieser Woche zeigt es, dass der Typ unfassbar gut über den Punkt gehen kann.

FLOW RIDER 24.10.2020 13:12

Wenn er z.B. Dan Lorang als Trainer hätte (und ihm bedingungslos folgen würde), dann hätte er schon 3 x Hawaii gewonnen.

Ausdauerjunkie 24.10.2020 15:32

Zitat:

Zitat von FLOW RIDER (Beitrag 1560296)
Wenn er z.B. Dan Lorang als Trainer hätte (und ihm bedingungslos folgen würde), dann hätte er schon 3 x Hawaii gewonnen.

...hätte :Huhu:

Thomas W. 29.11.2020 19:31

Neues Video - endlich

https://youtu.be/pFwhHsYgi0o


;)

schnodo 15.12.2020 07:16

Thoughts After The PTO Championship || Daytona
 
Lionel Sanders hat sich einige Tage Zeit gelassen, um seine Einschätzung des Rennens in Daytona zu liefern. Immer denkt man, nun müsste er eigentlich gelernt haben, dass ein wichtiges Rennen nicht dazu geeignet ist, irgendwelche grundlegenden Experimente zu machen. Weit gefehlt. :Cheese:

Es bräuchte mal eine Variante von Bullshit-Bingo für Sanders:
Zu aggressiv angegangen... *pling* ... nicht an den Rennplan gehalten ... *pling* ... ungeeignete, ungetestete Klamotten getragen ... *pling* *pling* *pling*...

Unglaublich der Mann. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass er es irgendwann lernt, seine Impulse zu kontrollieren. ;)

Wie dem auch sei, hier nach langer Zeit mal wieder ein Mitschrieb zu diesem Video –Thoughts After The PTO Championship || Daytona – nicht ganz chronologisch:

Er hatte seinen Zeitfahranzug, den er beim Stundenrekord trug, beim Rennen an. Der war viel zu eng. Er hat schon beim Aufwärmen gemerkt, dass die Schultern spannten.

Schwimmen war wie erwartet. Er hat er es ("once that elastic snapped") nicht mehr gepackt dranzubleiben und er war am Ende eine Minute hinter der Gruppe, die er eigentlich halten wollte. Er kam mit dreieinhalb Minuten Rückstand zum Führenden aufs Rad. Deswegen kam es zu "throw caution to the wind" und er musste "smash it" draufhalten, um ranzukommen. Business as usual, möchte man fast sagen. :)

Seine lessons learned: Wenn man beschissen schwimmt, wird es anstrengend. Nicht nur, weil man zeitlich zurückliegt, sondern weil viele Überholvorgänge notwendig sind, was an die Substanz geht. Wenn man im Schnitt über 48 km/h fährt, dann muss man, um regelkonform zu überholen, schneller als 50 km/h fahren. Dazu braucht es über 400 W bei jedem von etwa 30 Überholvorgängen. Er war darauf vorbereitet, 360 bis 370 W zu treten. (358 waren es am Schluss.) Aber er war nicht darauf vorbereitet, dass dieser Schnitt auf diese Weise zusammenkommen würde.

Seine Beine fühlten sich nach dem Radfahren so schwach an wie selten zuvor. Und das, obwohl er nicht einmal die volle Strecke einer Mitteldistanz gefahren war. Und weil es so wild zuging, war er zu abgelenkt, um sich an seinen Verpflegungsplan zu halten.

Eigentlich war er in top Laufform, aber die ersten zwei Runden fühlte er sich fürchterlich und kam nicht voran. Teilweise führt er das auf die Fehler bei der Verpflegung zurück. Nachdem er dann etwas Gel und Cola intus hatte, ging es und fühlte sich nach Laufen an.

Es war insgesamt sehr enttäuschend, weil er in keiner der drei Disziplinen die vorbereitete Leistung abrufen konnte. Er erkennt mal wieder, dass schlechtes Schwimmen das Problem insgesamt vergrößert. Er reibt sich auf, um trotzdem Zeit zu verlieren.

Er lobt Gustav Idens Renngestaltung, die er sehr intelligent findet: Ein überschaubarer Abstand von einer Minute im Schwimmen, Heraushalten aus den Führungskämpfen auf dem Rad mit gleichmäßigem Einsatz und dadurch ordentlich verpflegen.

Er bedankt sich bei der PTO und der Challenge-Serie für das Rennen. Insgesamt ist er mir seiner Leistung auf dem Rad und dem Laufen (kombiniert die schnellste Zeit des Tages) sehr zufrieden.

Er merkt an, dass er seine Watt-Leistung auf dem Rad noch effizienter einsetzen könnte. Er will an einer "UCI-legal" Radposition arbeiten (weniger aero vermutlich?), was ihm beim Laufen besser bekommt.

Sanders sagt von sich selbst, dass er es mit dieser Schwimmleistung nicht verdient hat, zu gewinnen. In den nächsten sechs Monaten will er weiter mit Hochdruck daran arbeiten. Er hat in Tucson jemanden kennengelernt, der einen Pool mit 5 Bahnen besitzt, ganz in der Nähe, wo er auch im Lockdown schwimmen kann. Der Typ soll auch ein guter Coach sein und er wird fünf Tage pro Woche "one-on-one" bei ihm trainieren.

Wenn Schwimmen so funktionierte wie Radfahren und Laufen, wo er keinen Input von außen braucht, dann wäre er mittlerweile ein Top-Schwimmer. Es ist aber eher wie Golf, wo er Ewigkeiten auf dem Grün stehen kann und nicht besser wird, weil er die Mechanik nicht versteht. Er meint, dass es beim Schwimmen das Gleiche ist.

Sanders sagt, dass er damit leben könnte, wenn er beim Schwimmen alles versucht hat und irgendwann feststellt, dass ihm komplett das Talent fehlt und er es einfach nicht schafft. Er glaubt aber, dass es noch lange nicht so weit ist. Er hat es noch nie ernsthaft genug versucht, mit der gleichen Leidenschaft, mit der er seine Rad- oder Laufleistung verbessert.

Nach dem Rennen hat er sich beim Doping-Test mit Gustav Iden unterhalten und ihm erzählt, dass er ein beschissener Schwimmer ist und daran arbeiten will. Dieser antwortete: "Oh ja, ich auch!" Und der Typ war 2 Minuten 10 Sekunden schneller, merkt Sanders an, um zu herauszustellen, welche Einstellung Iden hat. Aus Sanders Sicht ist Iden der schlagende Mann für den Rest seiner Karriere und es gruselt ihm etwas davor, wenn er auf die Langdistanz kommt.

Am Ende hofft er noch, dass Talbot genügend Videomaterial aufgezeichnet hat, um Lionels Gelaber zu neutralisieren. Schnitt auf Talbot, der wohl auf dem Weg zum Rennen einen Unfall hatte und sich die Schulter ausgekugelt hat. Somit leider von ihm kein Video, woran er Lionel freundlich erinnert. :Cheese:


Bildinhalt: Talbot Cox beim Videoschnitt

Lionel Sanders macht aus meiner Sesselpupser-Sicht zwar immer wieder ähnliche vermeidbare Fehler, bei denen ich mir an den Kopf lange, aber was ich ihm nicht ankreiden will, ist seine problematische Schwimmleistung. Ich habe den Eindruck, dass er daran seit langem immer ernsthafter arbeitet und glaube, dass da irgendwann der Knoten platzen wird. So wie er davon erzählt, erinnert es mich an die mittlerweile lange zurückliegende Zeit als ich mit dem Rauchen aufgehört habe. Irgendwann ging es mir derartig auf den Sack, dass ich einfach aufhören musste, um jeden Preis. ;)

sabine-g 15.12.2020 07:45

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1573646)
aber was ich ihm nicht ankreiden will, ist seine problematische Schwimmleistung. Ich......glaube, dass da irgendwann der Knoten platzen wird.

Ich glaube das nicht. Es gibt zu viele Gegenbeispiele die sich da vergebens dran versuchen.
Schwimmen ist einfach ne Sache die man in der Kindheit lernen muss ansonsten reicht es immer nur zum Mittelmaß aber nur für ganz vorne.


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