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Adept 26.07.2024 13:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1752447)
Entscheidend ist nicht das Wissen um die Fakten, sondern das Wissen um die Unsicherheit dieser Fakten. Es kann schlimmer kommen als gedacht – oder auch nicht. Letzteres ist dann Glück.

Ja genau, das Wissen um die Unsicherheit der Fakten. Und daher finde ich es völlig falsch, auf Basis von unsicheren Fakten harte und obligatorische Maßnahmen festzulegen.

Ich hoffe, man hat was daraus gelernt.

Klugschnacker 26.07.2024 14:17

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1752467)
Ja genau, das Wissen um die Unsicherheit der Fakten. Und daher finde ich es völlig falsch, auf Basis von unsicheren Fakten harte und obligatorische Maßnahmen festzulegen.

Wenn ein Flug mit einem Flugzeug zwischen 3.000 und 4.000 Kilometer weit geht: Wie viel Sprit würdest Du als Pilot mitnehmen?

Viele würden antworten, dass man aufgrund der Unsicherheit bei der Vorhersage der genauen Flugdistanz mindestens für 4.000 Kilometer Sprit mitnehmen müsse, eher sogar noch etwas mehr.

Wenn sich später zeigt, dass die Distanz nur 3.000 Kilometer betrug und die entsprechend kleinere Spritmenge ausgereicht hätte: War es dann falsch, die Sicherheitsreserve mitzunehmen? Ich bin der Meinung, es war richtig, auch wenn es sich nachträglich als falsch herausgestellt hat.

Genussläufer 26.07.2024 14:20

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1752472)
Wenn ein Flug mit einem Flugzeug zwischen 3.000 und 4.000 Kilometer weit geht: Wie viel Sprit würdest Du als Pilot mitnehmen?

Viele würden antworten, dass man aufgrund der Unsicherheit bei der Vorhersage der genauen Flugdistanz mindestens für 4.000 Kilometer Sprit mitnehmen müsse, eher sogar noch etwas mehr.

Wenn sich später zeigt, dass die Distanz nur 3.000 Kilometer betrug und die entsprechend kleinere Spritmenge ausgereicht hätte: War es dann falsch, die Sicherheitsreserve mitzunehmen? Ich bin der Meinung, es war richtig, auch wenn es sich nachträglich als falsch herausgestellt hat.

Deine Vergleiche muten aber aher folgend an: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Flugzeug abstürzt. Wir sollten auf keine Fall fliegen.

Dazu kommt, dass doch viele Dinge bekannt waren. Dass die Masken keinen besonderen Nutzen hatten und dennoch die Bevölkerung drangsaliert wurde und der Markt mit Milliarden Euro auf Kosten der Steuerzahler belohnt wurde.

Wir wissen nun, dass die Kinder keinen signifikanten Beitrag zur Verbreitung der Pandemie geleistet haben, und dennoch hat man die Schulen geschlossen.

Das war nicht nur aus Vorsicht. Man hat den Weg auch dann weiter beschritten, als diese Informationen da waren. Die Files zeigen das sehr deutlich.

Klugschnacker 26.07.2024 14:29

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1752466)
Und ersteres ist dann Pech? Oder kann es Abweichungen nur in eine Richtung geben? Der Umgang mit Unsicherheit und das Eingehen von Risiken nennt sich Leben. Wenn ich jedes Risiko ausschließen will, bin ich gleich tot.

Es fällt mir schwer zu erkennen, worauf Du mit diesen Plattitüden hinauswillst.

Ja, wir hatten bei der Mutation der Virusvarianten auch Glück. In der ersten Zeit war jede Mutation ansteckender als die vorangegangene. Das ist Pech, wenn man das so ausdrücken will, oder ein nachteiliger Zufall. Später hatten wir dann Glück, indem die neuen Varianten weniger tödlich waren. Langfristig war damit zu rechnen, aber es hätte auch anders kommen können.

Es wurde zu keiner Zeit angestrebt, "jedes Lebensrisiko auszuschließen". Sondern die Maßnahmen richteten sich gegen die Verringerung ganz konkreter Risiken. Ich habe kein gutes Gefühl dabei, die Corona-Zeit anhand solcher Übertreibungen zu diskutieren.

Klugschnacker 26.07.2024 14:30

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1752473)
Deine Vergleiche muten aber aher folgend an: Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Flugzeug abstürzt. Wir sollten auf keine Fall fliegen.

Mag sein, dass es sich für Dich so liest. Geschrieben habe ich aber etwas anderes.

Antracis 26.07.2024 14:30

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1752467)
Ja genau, das Wissen um die Unsicherheit der Fakten. Und daher finde ich es völlig falsch, auf Basis von unsicheren Fakten harte und obligatorische Maßnahmen festzulegen.

Ich hoffe, man hat was daraus gelernt.

Die Frage ist halt, welche Lehren man zieht.

Es wird doch angesichts einer Pandemie und der damit verbundenen weltweiten Gesundheitsnotlage auch im Wiederholungsfall immer notwendig sein, zeitnahe Einscheidungen über konkrete harte Maßnahmen auf der Basis unsicherer Fakten zu treffen.

Was aus meiner Sicht ein zukünftig vermeidbares Problem wäre, ist die schlechte und verzögerte Bereitstellung epidemiologischer Daten. Es war selbst in der Spätphase der Pandemie naach meiner Erinnerung nicht möglich, die aktuelle Lage und vor allem den möglichen Nutzen der Maßnahmen zeitnah zu evaluieren, weil sich am Wochenende in den Büros die Faxe stapelten und verstaubten und man die Daten oft erst vorliegen hatte, wenn es schon wieder um ganz andere Situationen ging.

Da müsste man aus meiner Sicht dringend ansetzen und ich habe die Befürchtung, dass man da jetzt wenig Zeit und finanzielle Ressourcen investiert, weil man es eh nicht für wahrscheinlich hält, dass man das so bald wieder braucht und es dafür auch keine wirkliche Lobby gibt.

Eines der größten Probleme der gesamte Pandemie ist für mich persönlich, dass wahrscheinlich ein einziges Bild "unsicheres" Bild aus Bergamo die politischen Entscheidungen maßgeblicher hat, als alle vorliegenden "unsicheren" Daten. Der eigentliche "Skandal" ist, dass es nicht gelungen ist, binnen 2 Jahren deutlich bessere und vor allem zeitnahe Daten zur Verfügung zu haben.

deralexxx 26.07.2024 14:35

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1752476)
Die Frage ist halt, welche Lehren man zieht.

Es wird doch angesichts einer Pandemie und der damit verbundenen weltweiten Gesundheitsnotlage auch im Wiederholungsfall immer notwendig sein, zeitnahe Einscheidungen über konkrete harte Maßnahmen auf der Basis unsicherer Fakten zu treffen.

Was aus meiner Sicht ein zukünftig vermeidbares Problem wäre, ist die schlechte und verzögerte Bereitstellung epidemiologischer Daten. Es war selbst in der Spätphase der Pandemie naach meiner Erinnerung nicht möglich, die aktuelle Lage und vor allem den möglichen Nutzen der Maßnahmen zeitnah zu evaluieren, weil sich am Wochenende in den Büros die Faxe stapelten und verstaubten und man die Daten oft erst vorliegen hatte, wenn es schon wieder um ganz andere Situationen ging.

Da müsste man aus meiner Sicht dringend ansetzen und ich habe die Befürchtung, dass man da jetzt wenig Zeit und finanzielle Ressourcen investiert, weil man es eh nicht für wahrscheinlich hält, dass man das so bald wieder braucht und es dafür auch keine wirkliche Lobby gibt.

Eines der größten Probleme der gesamte Pandemie ist für mich persönlich, dass wahrscheinlich ein einziges Bild "unsicheres" Bild aus Bergamo die politischen Entscheidungen maßgeblicher hat, als alle vorliegenden "unsicheren" Daten. Der eigentliche "Skandal" ist, dass es nicht gelungen ist, binnen 2 Jahren deutlich bessere und vor allem zeitnahe Daten zur Verfügung zu haben.

Sowas z.b.: https://infektionsradar.gesund.bund....covid/abwasser

Da zu investieren und Know how zu haben um das im Falle auf neue Erreger zeitnah und flächendeckend ausrollen zu können, das wäre ne gute Lehre mMn.

Antracis 26.07.2024 14:53

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1752473)
Dazu kommt, dass doch viele Dinge bekannt waren. Dass die Masken keinen besonderen Nutzen hatten und dennoch die Bevölkerung drangsaliert wurde und der Markt mit Milliarden Euro auf Kosten der Steuerzahler belohnt wurde.

Ich lese das anders. Hier finde ich dazu ganz gut Stellung bezogen:

https://www.laborjournal.de/editorials/2977.php

Ja, es gab keine klare klinische Evidenz, aber durchaus Hinweise für die Wirkung und die musste man gegen eine durchaus relevante Gefahr abwägen. Dazu würde ich die Folgen der Maskenpflicht für die Bevölkerung durchaus differenziert betrachten. Es ist schon ein Unterschied, ob es nur nervig ist oder wirklich einen relevanten Schaden hervorruft. Hier hätte man vor allem in der Spätphase der Pandemie durchaus mehr differenzieren müssen, vor allem auch an den Schulen oder in therapeutischen Einrichtungen, wo die Nebenwirkungen sicher gravierender waren, wie bei jemandem, der sich geärgert hat, weil er mit Maske im Kino sitzen musste. Damit habe ich null Probleme und angesichts möglicher verhinderter Todesfälle in entsprechender Gröenordnung muss man halt auch iun Kauf nehmen, dass es immer Krisengewinnler gibt.

Letztlich bin ich aber echt heilfroh, dass es vorbei ist. Ich habe die ersten 2 Jahre meiner neuen Arbeitsstelle mit Leitungsverantwortung in der Pandemie begonnen mit Maskenpflicht. Es war die Hölle. :Blumen:


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