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qbz 14.08.2021 18:41

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1617046)
Und die zu erwartenden Kriegsflüchtlinge dürfen dann nach Europa? China würde sicher mit Wohlwollen die Diskussionen und Streitereien, die dies zur Folge hätte, beobachten.

Krieg gibt es da schon lange, über 50 000 Tote. Aber wegen Verabredungen mit der Regierung wurden trotz des Krieges Flüchtlinge aus der EU nach Kabul bis jetzt abgeschoben. Das hat sich schon bzw. wird sich ändern, wenn die Talibans auch die Macht in Kabul haben.

noam 15.08.2021 01:11

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1617039)
1. Das Desaster in Afghanistan ist wohl nicht gerade der aussenpolitische Qualitätsnachweis für alle beteiligten Parteien.

Gibt / Gab es deiner Ansicht nach einen Konflikt auf der Welt, der durch militärische Intervention dritter die Lebenssituation vor Ort für die Menschen nachhaltig im Sinne der intervenierenden Kräfte (westliche Welt) verbessert hat?

Insbesondere Afghanistan wurde ja nun schon mehrfach von verschiedenen Kräften versucht zu "formen" und alle sind grandios gescheitert.

Ich glaube seit dem Marshall - Plan nach dem WK II gab es keine zufriedenstellenden Lösungen.



Nur wenn wir als Europa es akzeptieren, dass in anderen Ländern im Prinzip Zivilisation abgeschafft wird, Humanität und die daraus resultierenden Menschenrechte mit Füßen getreten werden, dann müssen wir uns ein Konzept überlegen, wir wir den Menschen, die diese Regionen verlassen wollen, ein lebenswertes Zuhause schaffen können. Allein durch umfassende Asylgewährung wird das nicht funktonieren.

qbz 15.08.2021 09:07

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1617079)
Gibt / Gab es deiner Ansicht nach einen Konflikt auf der Welt, der durch militärische Intervention dritter die Lebenssituation vor Ort für die Menschen nachhaltig im Sinne der intervenierenden Kräfte (westliche Welt) verbessert hat?

Insbesondere Afghanistan wurde ja nun schon mehrfach von verschiedenen Kräften versucht zu "formen" und alle sind grandios gescheitert.

Ich glaube seit dem Marshall - Plan nach dem WK II gab es keine zufriedenstellenden Lösungen.

Nur wenn wir als Europa es akzeptieren, dass in anderen Ländern im Prinzip Zivilisation abgeschafft wird, Humanität und die daraus resultierenden Menschenrechte mit Füßen getreten werden, dann müssen wir uns ein Konzept überlegen, wir wir den Menschen, die diese Regionen verlassen wollen, ein lebenswertes Zuhause schaffen können. Allein durch umfassende Asylgewährung wird das nicht funktonieren.

Ich denke, es ist ein sehr grosser Irrtum, anzunehmen, das Hauptmotiv der nach dem 2. Weltkrieg jeweils begonnenen meisten Kriege durch die USA wären die Menschenrechte oder die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen. Bei den nationalen Befreiungskriegen standen die USA und die NATOstaaten meistens auf Seiten der Kolonialisten, in Lateinamerika auf Seiten der Militärdiktaturen, in Kambodscha, als Vietnam Kambodscha vom Massenmörder Pol Pot befreite, sogar auf Seiten von Pol Pot und der roten Khmers (Geschichte_Kambodschas). Die Motive: Kalter Krieg mit regionalen Stellvertreterkriegen, imperiale Interessen (wirtschaftlich, militärisch), Unterdrückung und Ermordung von Sozialisten (weltweit: Lateinamerika, Naher Osten, Asien, Afrika), Rüstungsinteressen. Auch die Kriege der USA / NATO und die Unterstützung der Militärdiktaturen haben jeweils grosse Flüchtlingsströme geschaffen. (Saudi Arabien ist engster Verbündeter der USA im Nahen Osten und bringt einen ins Ausland geflüchteten Landsmann im eigenen Konsulat um.). All diese aus imperialen oder aus Rüstungsinteressen geführten Kriege führten übrigens immer zu Flüchtlingen, von denen die meisten nicht in DE Asyl und eine neue Heimat fanden. Auch der 1. und der 2. Weltkrieg waren Kriege um imperiale (Herrschafts)Einflusssphären unterschiedlich starker Wirtschaftsblöcke.

Die USA erkennen z.B. den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag nicht an und lehnten Ermittlungen zu durch die USA begangenen Kriegsverbrechen in Afghanistan oder Irak ab.

Um auf die Wahl zu kommen: Mittlerweile ist leider in DE die Erinnerung an 2. WK verblasst und DE will wieder im Konzert der Imperien in der NATO und über die EU nach der Wiedervereinigung auch militärisch mitmischen (Stichwort: Europäische Armee). Das geht für die Soldaten und Bürger in DE nicht gut aus wie die Geschichte zeigt. (oder im "Kleinen": Afghanistan). Hoffen wir, dass die in Kabul verbliebenen deutschen HelferInnen und Beschäftigte rechtzeitig und schnell evakuiert werden.

HerrMan 15.08.2021 09:54

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1617093)
Ich denke, es ist ein sehr grosser Irrtum, anzunehmen, das Hauptmotiv der nach dem 2. Weltkrieg jeweils begonnenen meisten Kriege durch die USA wären die Menschenrechte oder die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen.

Die USA haben vor allem ihre eigenen Interessen im Sinn, da bin ich ganz bei dir. Alles andere ist aber ein weinig komplizierter als zu sagen, wenn wir alle nur brav nix tun und die ANDEREN machen lassen, wird die Welt zumindest nicht schlechter.

Eine Kollegin von mir, politisch ansonsten ganz bei dir, hat im Bosnien-Krieg Verwandte und Bekannte verloren, sie selbst ist Kroatien. Europa hat die ganze Zeit "friedlich zugeschaut", so ihre Worte. Bis die Amis kamen, und das Gemetzel beendeten. Sie wird denen ewig dankbar dafür bleiben.

Hier ein lesenswerter Versuch, das ganze Elend und was jetzt kommt in Afghanistan zu beleuchten. Leider nicht umsonst: https://www.zeit.de/2021/33/afghanis...google.d e%2F

qbz 15.08.2021 10:08

Zitat:

Zitat von HerrMan (Beitrag 1617099)
Die USA haben vor allem ihre eigenen Interessen im Sinn, da bin ich ganz bei dir. Alles andere ist aber ein weinig komplizierter als zu sagen, wenn wir alle nur brav nix tun und die ANDEREN machen lassen, wird die Welt zumindest nicht schlechter.

Würde die Welt nur1/10 der wirtschaftlichen, politischen und intellektuellen Ressourcen für die Kriegsprävention und Verhinderung von Kriegen wie die für Kriege ausgeben, wäre die Welt friedlicher.

noam 15.08.2021 14:20

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1617103)
Würde die Welt nur1/10 der wirtschaftlichen, politischen und intellektuellen Ressourcen für die Kriegsprävention und Verhinderung von Kriegen wie die für Kriege ausgeben, wäre die Welt friedlicher.

Das Problem ist eben, dass es keine Weltpolizeibehörde gibt.

Ja Krieg ist scheiße, Krieg erfordert immer Opfer auf allen Seiten und bringt auch auf allen Seiten in Angesicht des Todes das schlechteste im Menschen zum Vorschein. Dennoch kommen diplomatische Sanktionen an Grenzen und was dann? Überlassen wir dann die Menschen ihrem Schicksal? Jeder der für Asyl und Zuwanderung ist, muss eben die andere Seite der Medaille auch kennen und das heißt eben zur Not auch militärische Intervention. Diese per se abzulehnen kann keine Lösung sein.

Körbel 15.08.2021 16:09

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1617079)
Gibt / Gab es deiner Ansicht nach einen Konflikt auf der Welt, der durch militärische Intervention dritter, die Lebenssituation vor Ort für die Menschen nachhaltig im Sinne der intervenierenden Kräfte (westliche Welt) verbessert hat?

Nein und wird es auch niemals geben.

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1617114)
Das Problem ist eben, dass .......


...... die machtgeilen Vollidioten niemals aussterben werden. :dresche

Und wenns nicht um Macht geht, dann um irgendeinen religiösen Scheiss.
Nach so vielen Tausenden von Kriegen steht eins nur fest:

Der Mensch ansich ist ein Arschloch!

keko# 15.08.2021 19:34

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1617093)
Ich denke, es ist ein sehr grosser Irrtum, anzunehmen, das Hauptmotiv der nach dem 2. Weltkrieg jeweils begonnenen meisten Kriege durch die USA wären die Menschenrechte oder die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen. Bei den nationalen Befreiungskriegen standen die USA und die NATOstaaten meistens auf Seiten der Kolonialisten, in Lateinamerika auf Seiten der Militärdiktaturen, in Kambodscha, als Vietnam Kambodscha vom Massenmörder Pol Pot befreite, sogar auf Seiten von Pol Pot und der roten Khmers...

Ist bei den Großmächten Russland und China nicht anders. Mir sind die Amerikaner trotzdem lieber.
:Blumen:


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