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keko# 27.05.2020 13:11

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1534790)
...

Was ich nicht verstehe - warum man Wissenschaft dafür kritisiert, "die Meinung zu ändern" bzw ich würde sagen "dazuzulernen".
Alles was von wem auch immer zu Zeitpunkt X gesagt / beschlossen wurde kann man immer nur mit den Informationen bewerten die zu Zeitpunkt X zur Verfüfung standen

Naja, ich möchte nicht unsere Regierung kritisieren, aber momentan scheint sich das "wir fahren auf Sicht und entscheiden kurzfristig" durchzusetzen. Das birgt meiner Meinung auch Gefahren, z.b. dass man möglicherweise jedem "Aufreger" hinterher irrt und die Bevölkerung nach der 3. kleineren Welle abstumpft und nicht mehr reagiert, falls er mal richtig ernst wird.
So wie ich Frau Merkel verstanden habe, will sie verschiedene Beschränkungen verlängern und in dem Fall stehe ich hinter ihr.

Flow 27.05.2020 13:12

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1534790)
Sorry ich verstehe deinen Post auch nach mehrmaligen Lesen nicht.

Ach nu komm ... ;)

Die große Bedrohung war/ist, daß wir ein Virus haben, daß sich sehr schnell, exponentiell ausbreiten kann, so daß innerhalb kürzester Zeit ein erheblicher Teil der Bevölkerung schwer erkrankt. Grundlegende Voraussetzungen dafür sind, daß in der Bevölkerung keine Immunität herrscht (100% Suszeptibilität), sowie die Krankheit in genügend Fällen genügend schwer verläuft.

Bzgl. des Immunitäts-/Suszeptibilitäts-Anteils der Bevölkerung sollte sich nach offiziellen Zahlen gegenüber März nichts geändert haben. Damals ~80 000 000 Unberührte/Suszeptible, heute ~80 000 000.

Die Zahl der Infizierten ist heute/März auch vergleichbar.

Insofern haben wir das gleiche Bedrohungs-Szenario.

Es sei denn, man lag damals mit Einschätzungen zur Suszeptibilität und/oder Gefährlichkeit der Erkrankung etwas daneben.

Flow 27.05.2020 13:15

[Moderation: Bitte bleibe sachlich und beim Thema des Threads]

Trillerpfeife 27.05.2020 13:26

Zitat:

Zitat von Flow
Insofern haben wir das gleiche Bedrohungs-Szenario

Aber wir haben keine wild durcheinanderwuselnde Bevölkerung.

qbz 27.05.2020 13:32

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1534760)
Ja, interessante Frage.
Wie gehabt, bestand/besteht das "Worst Case"-Szenario aus schneller, weil exponentieller, Durchseuchung und 1-2%igen Ableben der gesamten Bevölkerung.
Mit Wahrscheinlichkeit hat das sehr wenig zu tun. Es wurde davon ausgegangen, daß dies ohne "Maßnahmen" einfach genau so stattfindet.

Niemand macht ja ein solches gesellschaftliches Experiment, weil es unethisch wäre. Es würde bedeuten, dass man z.B. alle Personen über 70 / 80 sowie die jüngeren Risikogruppen etc. einfach weiter dem Infektionsrisiko aussetzen würde. Auch Schweden hat sofort die Altersheime etc. geschützt und ältere Menschen sind aus Stockholm in ihre Landhütten gewechselt. Auch in den USA und sogar in Brasilien wissen natürlich alle, wie hoch die Risiken für Ältere und jüngere Risikogruppen sind, und wer sich da schützen kann, tut es auch.

Somit kann man den hypothetischen Fall, alle hätten sich wie zuvor verhalten, den worst Case nur modellieren bzw. abschätzen. In DE leben vielleicht ca. 13 Millionen über 70zigjährigen. Bei über 80jährigen beträgt die Mortalitätsrate einer Covid-Erkrankung ca. 14 %, bei über 70zigjährigen 8 % plus Sterblichkeitsrate bei jüngeren Risikogruppen. Da kommt man dann auf Zahlen von Todesopfern, die sich um 1 Million bewegen, sofern keine Infektionsschutzmassnahmen getroffen werden.

Nobodyknows 27.05.2020 13:37

[Moderation: Bitte bleibe sachlich und beim Thema des Threads]

Flow 27.05.2020 13:52

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1534802)
Niemand macht ja ein solches gesellschaftliches Experiment, weil es unethisch wäre.

Auch wenn mir die Begründung hierfür etwas "romantisch-windige" erscheint ... ;)

... will ich hier natürlich zustimmen :
Zitat:

Somit kann man den hypothetischen Fall, alle hätten sich wie zuvor verhalten, den worst Case nur modellieren bzw. abschätzen.
Mit der Zeit lassen sich allerdings die essentiellen Grundannahmen überprüfen, schärfer fassen, womit die Modellierung und Abschätzung der Bedrohungslage schließlich verfeinert oder korrigiert werden kann.

Ein anderer wichtiger und relevanter Punkt, den du in diesem Zusammenhang anschneidest, ist der Umgang mit der Bedrohung. Allgemein gültige, grobe Restriktionen vs individuelles selbständiges Schutzmanagement sowie Schutz vulnerabler Gruppen.

Für letztere beiden Punkte war wohl etwas Zeit zur Entwicklung und Implementierung nötig.

Estebban 27.05.2020 13:58

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1534797)
Ach nu komm ... ;)

Die große Bedrohung war/ist, daß wir ein Virus haben, daß sich sehr schnell, exponentiell ausbreiten kann, so daß innerhalb kürzester Zeit ein erheblicher Teil der Bevölkerung schwer erkrankt. Grundlegende Voraussetzungen dafür sind, daß in der Bevölkerung keine Immunität herrscht (100% Suszeptibilität), sowie die Krankheit in genügend Fällen genügend schwer verläuft.

Bzgl. des Immunitäts-/Suszeptibilitäts-Anteils der Bevölkerung sollte sich nach offiziellen Zahlen gegenüber März nichts geändert haben. Damals ~80 000 000 Unberührte/Suszeptible, heute ~80 000 000.

Die Zahl der Infizierten ist heute/März auch vergleichbar.

Insofern haben wir das gleiche Bedrohungs-Szenario.

Es sei denn, man lag damals mit Einschätzungen zur Suszeptibilität und/oder Gefährlichkeit der Erkrankung etwas daneben.



Ich hatte ehrlich einfach nicht verstanden, was du mir sagen wolltest ;)
So machts natürlich Sinn. Ich glaube da sind wir uns ja auch einig, dass man prinzipiell ein ähnliches Szenario hat wie im März. Man weiss jetzt aber mehr, bspw dass an der frischen Luft faktisch keine Übertragung statt findet. Entsprechend macht man jetzt nach und nach alles wieder auf - eine Berliner Clubszene wird sich aber ebend noch gedulden müssen.
Aber darum gehts ja auch in der Bild-Thematik; man kann den gleichen Fall halt unterschiedlich framen:

Die Wissenschaft hat in kurzer Zeit viel neues über das Virus gelernt

vs

Diese Virolügen ändern alle 2 Tage ihre Meinung, das geht so nicht


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