Schwarzfahrer |
27.05.2020 11:18 |
Zitat:
Zitat von dasgehtschneller
(Beitrag 1534716)
Im Grunde hast du recht. Im Moment musst du richtig suchen dass du jemanden findest der dich anstecken kann. Wenn allerdings jeder so denkt wird der 0.01% Fall eben auch unvorsichtig handeln, und sich anstecken und schnell ist die Anzahl wieder so hoch dass man sich überall infizieren kann.
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Wann konnte man sich jemals in Deutschland "überall infizieren"? Die derzeit aktuellen über 180.000 bestätigen Infektionen sind gerade mal 2 Promille der Bevölkerung; mit Faktor 10 als Dunkelziffer sind es 2 Prozent - diese waren aber nie alle gleichzeitig infektiös. D.h. es war nie mehr als 1 % der Bevölkerung infektiös - ob das für eine "überall" Ansteckungsgefahr reicht? Es war schon immer in bestimmten Umgebungen ein nennenswertes Risiko (längere Zeit in geschlossenen Räumen mit mehreren Menschen), aber sicher nicht überall.
Zitat:
Zitat von dasgehtschneller
(Beitrag 1534716)
Ich werde mich weiterhin so verhalten als sei jeder um mich herum ansteckend ;)
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In sinnvollen Grenzen hat man das immer schon getan, unabhängig von Corona, und so tue ich es weiterhin. Man leckt nicht an den Fingern, wenn man den Einkaufswagen oder Geländer in der Öffentlichkeit angefasst hat; man rückt anderen nicht unnötig auf die Pelle, das hat was mit Benehmen auch zu tun. Staatliche Regelung dazu braucht keiner. Aber alles vorm Anfassen zu desinfizieren (bis vor Corona war doch eher Konsens, daß antibakterielle, desinfizierende Reinigungsmittel im Alltag overkill und kontraproduktiv sein können), oder beim Bäcker die 5 Minuten mit 2 m Abstand im Freien zu warten, und sich wegzudrehen oder Maske aufzusetzen, wenn man angesprochen wird, ist m.M.n. übertrieben.
Zitat:
Zitat von Matthias75
(Beitrag 1534733)
Vorsicht/Umsicht hat nichts mit Misstrauen und Verdächtigungen zu tun? Ich kann schlicht nicht wissen, ob und wer in meiner Umgebung infiziert sein könnte (er weiß es ja vielleicht selbst noch nicht) und ich merke es vermutlich auch erst (zu?) spät, wenn ich selbst infiziert bin.
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Stimmt, aber wußte ich vor Corona, ob nicht ein vergleichbarer Anteil der Bevölkerung einen agressiven Influenza-Virus, den Noro-Virus, Tuberkulose oder sonst etwas ekliges mir "anvertrauen" könnte, ohne daß ich es ahne? Warum glauben wir, gerade bei Corona mehr Sicherheit zu brauchen, als bei so vielen anderen Alltagsgefahren? Nur weil die Presse uns mit beeindruckenden Absolutzahlen von Betroffenen bombardiert, ohne sie in Relation zu anderen vergleichbaren Risiken zu setzen?
Ja, Corona kann für die Betroffenen schwerwiegend sein, aber die Wahrscheinklichkeit, es im normalen Alltag zu bekommen, wird m.M.n. maßlos übertrieben.
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