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Klugschnacker 03.10.2024 17:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1759529)
Ach so, weil Du nicht glaubst, daß es die Krankheit gibt, gibt es auch keinen Grund, dies bzw. mögliche Behandlungen genauer zu untersuchen und auf eine Evidenz-Basis zu stellen. Sehr wissenschaftlich.

Er bestreitet nach meinem Verständnis nicht die Existenz der Borreliose, sondern kritisiert die teilweise unwissenschaftlichen Behandlungsmethoden.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1759529)
Diese Verachtung des Leides von Patienten finde ich allerdings von einem Mediziner befremdlich.

Nicht das Leid des Patienten wird "verachtet", sondern es wird die Quacksalberei kritisiert.

---

Forschungsergebnisse werden publiziert und dadurch der fachlichen Kritik anderer Experten ausgesetzt – in der Regel bereits vor der Veröffentlichung, aber bei relevanten Arbeiten auch danach. Eine Ausnahme bildet firmeninterne Forschung. Diese Publikationskultur setzt enge Grenzen für Forscher, die als Gefälligkeit für den Auftraggeber irgend einen Murks behaupten.

Trotzdem lohnt oft ein Blick auf die Finanzierung einer Forschungsarbeit oder eines Instituts. Ich tue das regelmäßig in verschiedenen Threads dieses Forums, meistens im Klimathread. Kritisiert werde ich dafür vor allem von Dir, oft auch von Genussläufer.

Antracis 03.10.2024 17:37

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1759529)
Ach so, weil Du nicht glaubst, daß es die Krankheit gibt, gibt es auch keinen Grund, dies bzw. mögliche Behandlungen genauer zu untersuchen und auf eine Evidenz-Basis zu stellen. Sehr wissenschaftlich.

Siehe Arnes Post. Ich bestreite den kausalen Zusammenhang zwischen dem Nachweis eines bestimmten Antikörpertiters und bestimmten persistierenden Symptombildern, vor allem auch in bestimmten Konstellationen ohne nachweisbaren Befall des Nervensystems.

Zitat:

Dank dieser verbreiteten Haltung der "offiziellen" Medizin kämpfen sich viele Borreliose-Patienten mühsam durchs Leben und wenden sich an unseriöse Quacksalber und Heilpraktiker, in der oft nutzlosen Hoffnung, ihr Leiden zu lindern.
Die nicht verbreitete Haltung einer „inoffiziellen“ Medizin unterstellt lediglich einen unbewiesenen Zusammenhang zwischen bestimmten Symptomen und Borrelien. Das dies von Ärzten ignoriert wird, ist erstmal total richtig. Und wie gesagt, ich weiß mich da in guter Gesellschaft der Fachgesellschaften für Neurologie, Dermatologie und Infektiologie und kann mit dem Schimpfwort Mainsteammediziner gut leben. :Blumen:


Zitat:

Ich wünsche Dir ehrlich, daß Du nie am eigenen Leib oder in näherer Verwandtschaft erfahren mußt, wie das ist. Diese Verachtung des Leides von Patienten finde ich allerdings von einem Mediziner befremdlich.
ich finde das jetzt etwas unnötig persönlich, aber egal. Wie Du auf Verachtung kommst, kann ich nicht nachvollziehen. Ich leugne auch das Leid der betroffenen Menschen nicht, bin aber auf Seiten der Ärzte, die in bestimmten Konstellationen keinen wissenschaftlichen Zusammenhang mit Borrelieninfektionen sehen.

Deshalb bin ich auch überzeugt, dass man den Menschen nicht dadurch hilft, dass man in diese Richtung forscht oder Therapien ohne eine wissenschaftliche Grundlage als Kassenleistung anbietet.

Schwarzfahrer 03.10.2024 17:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1759532)
Er bestreitet nach meinem Verständnis nicht die Existenz der Borreliose, sondern die teilweise unwissenschaftlichen Behandlungsmethoden.

Da ist kein Wort von teilweise, sondern eine generelle Unterstellung von "nicht belegten Zusammenhängen", bzw. er spricht von "Fatigue- und andere Symptomatiken", als ob die nichts mit der Borreliose zu tun hätten.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1759532)
Nicht das Leid des Patienten wird "verachtet", sondern es wird die Quacksalberei kritisiert.

Der Satz "Das man dafür keine Forschungsgelder locker macht, ist gut zu hören," vermittelt für mich völlige Verachtung und Verharmlosung: es sei eine Krankheit, die so irrelevant oder inexistent ist, daß er sich freut, daß dazu nicht geforscht wird.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1759532)
Forschungsergebnisse werden publiziert und dadurch der fachlichen Kritik anderer Experten ausgesetzt – in der Regel bereits vor der Veröffentlichung, aber bei relevanten Arbeiten auch danach. Eine Ausnahme bildet firmeninterne Forschung. Diese Publikationskultur setzt enge Grenzen für Forscher, die als Gefälligkeit für den Auftraggeber irgend einen Murks behaupten.

Wie gesagt, medizinische statistische Forschung ist ohne die Kenntnis der Rohdaten praktisch nicht zu bewerten, da die Willkür bei der Auswertung nicht erkannt werden kann. Hier ist ein interessantes Interview zur Wertigkeit von Veröffentlichungen in der Medizin, keine Ahnung, wie gut eine Google-Übersetzung aus dem Ungarischen sein kann.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1759532)
Trotzdem lohnt oft ein Blick auf die Finanzierung einer Forschungsarbeit oder eines Instituts. Ich tue das regelmäßig in verschiedenen Threads dieses Forums, meistens im Klimathread. Kritisiert werde ich dafür vor allem von Dir, oft auch von Genussläufer.

Nein, ich kritisiere nicht den Blick auf die Finanzierung, sondern die Vorverurteilung des Inhalts allein auf Grund der Finanzierungsquelle. Auch noch so verzerrte Studien können interessante und brauchbare Information enthalten (und mich interessieren meist eh nur die Informationen); die Finanzierung beeinflußt vor allem die Schlußfolgerungen und Empfehlungen, und diese sind m.M.n. von den Informationen zu trennen und natürlich immer mit Vorsicht zu genießen.

Schwarzfahrer 03.10.2024 18:01

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1759536)
Siehe Arnes Post. Ich bestreite den kausalen Zusammenhang zwischen dem Nachweis eines bestimmten Antikörpertiters und bestimmten persistierenden Symptombildern, vor allem auch in bestimmten Konstellationen ohne nachweisbaren Befall des Nervensystems.

Damit engst Du die Krankheit auf eine viel schmälere Bandbreite ein, als es nach Ansicht vieler behandelnder Ärzte ist. Der "nachweisbare Befall des Nervensystems" ist nun mal auch begrenzt durch die verfügbaren Methoden, und wie alle Nachweismethoden nie 100 % zuverlässig.
Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1759536)
Die nicht verbreitete Haltung einer „inoffiziellen“ Medizin unterstellt lediglich einen unbewiesenen Zusammenhang zwischen bestimmten Symptomen und Borrelien. Das dies von Ärzten ignoriert wird, ist erstmal total richtig. Und wie gesagt, ich weiß mich da in guter Gesellschaft der Fachgesellschaften für Neurologie, Dermatologie und Infektiologie und kann mit dem Schimpfwort Mainsteammediziner gut leben. :Blumen:

Diese Medizin basiert meist auf Erfahrung in experimentellen Behandlungsmethoden und Beobachtungsstudien an Patienten, deren Leiden häufig deutlich verringert oder gar beseitigt werden können. Mangels breiter Forschung sind leider zu viele Zusammenhänge noch nicht genau verstanden. Aber genau deshalb wäre Forschung wichtiger, um von experimentellen zu mehr gesicherter Erkenntnis zu gelangen in der Behandlung der 1 - 2 % der Patienten, die den Ärzten 90 % der Arbeit machen (Worte eines Hausarztes bei einer Fortbildung, der auf seine Fragen zum Thema damit abgewimmelt wurde, daß es ja nur 1 % der Patienten sei, und daher könne er das gut ignorieren)
(Mainstreammedizin ist für mich kein Schimpfwort, aber eine Kategorie, die leider die Bereitschaft, über Grenzen von Leitlinien hinaus Hilfe zu versuchen, selten beinhaltet).
Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1759536)
ich finde das jetzt etwas unnötig persönlich, aber egal. Wie Du auf Verachtung kommst, kann ich nicht nachvollziehen.

Sorry, aber Dein letzer Satz, daß Du Dich freust, daß es keine Forschung gibt, saß tief.
Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1759536)
Ich leugne auch das Leid der betroffenen Menschen nicht, bin aber auf Seiten der Ärzte, die in bestimmten Konstellationen keinen wissenschaftlichen Zusammenhang mit Borrelieninfektionen sehen.

Diese Ärzte schicken aber meist diese Patienten heim, mit der Unterstellung, sie simulieren, oder bilden sich was ein, und helfen in keiner weise. Daher bin ich auf diese Art des Umgangs etwas allergisch; ich höre zu viele solche Geschichten in der Patientenberatung.
Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1759536)
Deshalb bin ich auch überzeugt, dass man den Menschen nicht dadurch hilft, dass man in diese Richtung forscht oder Therapien ohne eine wissenschaftliche Grundlage als Kassenleistung anbietet.

Wenn man nicht forscht, wird man auch nie eine Therapie auf Kassenleistung anbieten können. Ist das gut so?

sabine-g 03.10.2024 18:03

Ich finde es toll wenn man als Allwissender mehr und besser Bescheid weiß als ein Arzt.

Wo ist der Applaus Smiley?

Antracis 03.10.2024 18:10

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1759537)
Da ist kein Wort von teilweise, sondern eine generelle Unterstellung von "nicht belegten Zusammenhängen", bzw. er spricht von "Fatigue- und andere Symptomatiken", als ob die nichts mit der Borreliose zu tun hätten.

Ich denke, Du weißt sehr wohl, von welchen Konstellationen ich spreche und von welchen nicht. Wir haben ja hier schon mal über den Film „Der Zeckenkrieg“ gestritten, der von mir als sehenswerte Aufklärung und von Dir, wenn ich mich recht erinnere, als infames Machwerk, der das Leid der Kranken verachtet oder verhöhnt, eingeordnet wurde. Insofern sollten da die Fronten schon klar sein.

Zitat:

Der Satz "Das man dafür keine Forschungsgelder locker macht, ist gut zu hören," vermittelt für mich völlige Verachtung und Verharmlosung: es sei eine Krankheit, die so irrelevant oder inexistent ist, daß er sich freut, daß dazu nicht geforscht wird.
Auch da sollte klar sein, auf welche speziellen Konstellationen ich mich bezog, Du hast ja das Feld konkret eröffnet.


Aber ich bin jetzt auch wieder raus und ich hab ehrlich gesagt auch besseres zu tun, als mir hier Menschenverachtung und eine befremdliche Berufsauffassung unterstellen zu lassen. Aber ich kann in bestimmten Themen auch nicht alles unkommentiert stehen lassen.

PS: Also nur noch mal zur Sicherheit: Ich leugne das Leid der Menschen nicht. Ich glaube auch nicht, dass das alles Simulanten sind und man sie nach Hause schicken sollte. Wobei es sicher einen geringen Anteil Simulanten im Sinne eines sekundären Krankheitsgewinnes geben wird. Ich glaube auch nicht, dass alle zu einem Psychiater und Psychotherapeuten gehören, aber schon viele. Und die anderen brauchen mehr Diagnostik. Aber jetzt keine wirksameren Therapien gegen Borrelien, als es eh schon gibt. :Blumen:

Schwarzfahrer 03.10.2024 20:15

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1759542)
Aber ich kann in bestimmten Themen auch nicht alles unkommentiert stehen lassen.

Da haben wir immerhin etwas gemeinsam :Blumen:
Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1759542)
Wobei es sicher einen geringen Anteil Simulanten im Sinne eines sekundären Krankheitsgewinnes geben wird.

Möglicherweise, wie bei allen chronischen Krankheiten.
Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1759542)
Ich glaube auch nicht, dass alle zu einem Psychiater und Psychotherapeuten gehören, aber schon viele.

Tja, jahrelanges Leiden hat halt oft psychische Folgen; das heißt leider nicht, daß psychiatrische Behandlung wesentliche Besserung bringt. (nach dem Motto, "früher litt ich unter Inkontinenz, jetzt bin ich stolz darauf").
Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1759542)
Und die anderen brauchen mehr Diagnostik. Aber jetzt keine wirksameren Therapien gegen Borrelien, als es eh schon gibt. :Blumen:

Bei vielen bringt auch mehr Diagnostik (was ich übrigens allen als erstes rate, da jede andere Diagnose zu besserer Behandlung führt) keine neue Erkenntnis. Du siehst also keinen Bedarf für weiteren Fortschritt und Erkenntnisgewinn? Wie soll dann denen geholfen werden, denen die bisherigen Leitlinien eben nicht helfen? Der letzte Satz klingt so ähnlich überzeugend wie "es braucht keine Forschung zu Long Covid, man weiß ja jetzt schon alles zu solchen Beschwerden" (um den Bogen zum Thread zu schließen). Ein Glück, daß nicht alle Ärzte sich damit zufrieden geben.

Meik 03.10.2024 21:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1759550)
Tja, jahrelanges Leiden hat halt oft psychische Folgen; das heißt leider nicht, daß psychiatrische Behandlung wesentliche Besserung bringt. (nach dem Motto, "früher litt ich unter Inkontinenz, jetzt bin ich stolz darauf"). .

Man muss ja auch nicht gleich zum Psychater, es gibt auch andere Dinge die da helfen, z.B. Selbsthilfegruppen wo man sich mit Leuten die die gleichen Probleme haben austauscht, merkt dass man nicht alleine ist usw.. Oft ist in so einer Situation auch das familiäre Umfeld entscheidend, wie geht der Partner mit der Krankheit um, hat man Unterstützung vom Umfeld, ...

Die psychische Komponente sollte man bei vielen Krankheiten nicht unterschätzen.


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