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Estebban 01.07.2020 12:53

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1540460)
Was haben wir erreicht? Kaum Neuinfektionen, Nachverfolgbarkeit von Erkrankten, leichtere Verläufe etc.

Wir wollen wahrscheinlich alle wieder an Wettkämpfen teilnehmen, das Theater besuchen und unsere Kollegen und Kolleginnen in den Büros und am Band wiedersehen. Wir wollen uns Freunde und Familie treffen, wir wollen ihnen nahe kommen und Körperkontakt spüren. Wir erfreuen uns am Sommer und an guter Stimmung und lachenden Menschen in Parks. Das macht das Leben für mich lebenswert.

Risiken werden wir nie ausschließen können. Die WHO geht davon aus, dass alleine durch die Covid-19 Maßnahmen weltweit eine halbe Millionen Menschen an AIDS sterben werden. Auch an anderen Krankheiten sterben in Deutschland Menschen, da sie ihren Arzt nicht aufsuchen und langfristige physische oder psychische Probleme entwickeln.

Deshalb bin ich der Meinung: wir sollten unter Einhaltung einiger Regeln zu einer gewissen Normalität zurückfinden. Sehr lesenswert dazu ist übrigens das bereits verlinkte Interview mit Hendrik Streeck im Tagesspiegel: Hendrik Streeck warnt vor übertriebenen Erwartungen an die Impfstoffentwicklung und fordert einen pragmatischen Weg, um länger mit dem Coronavirus zu leben.





Am Anfang ging es ja um "flatten-the-curve". Das ist ja nun zweifelsfrei erstmal gelungen. Jetzt bleibt die Frage wie man den nächsten Schritt macht.
Indoor-Veranstaltungen, Schlagefestivals, Karnevalszelte wird es erstmal nicht geben (können). Grosse Marathonveranstaltungen mit 40000 Teilnehmern halte ich persönlich auch nicht für durchführbar.
Das sind allerdings für mich auch Dinge, die ich persönlich gerne wieder machen würde, aber die trotzdem auf der Prio-Liste nicht weit oben stehen sollten. Die Zeit ist jetzt da zu schauen, dass man Wirtschaftszweige mit entsprechenden Konzepten wiederbelebt. Gastro, Hotelerie etc. Ein einfach wieder zurück zur Normalität und es geht wieder von vorne los ist halt genauso Unsinnig wie für immer zu hause einschliessen.
Es ist ein Prozess, der langsam sich vortastet, weiterhin Themen wie den MNS beinhaltet etc.
Irgendwann kann man dann sicher auch wieder kleinere Läufe veranstalten etc.


Was ich nicht verstehe? Warum sterben wegen der Corona-Massnahmen Menschen an AIDS?

aequitas 01.07.2020 13:09

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1540464)
Was ich nicht verstehe? Warum sterben wegen der Corona-Massnahmen Menschen an AIDS?

Dann solltest du das verlinkte Interview mit Streeck lesen.

Um es kurz zu erläutern: aufgrund des Zusammenbruchs von Lieferketten für lebensnotwendige Medikamente.

Und das ist lediglich eine der zahlreichen Folgen durch die getroffenen Maßnahmen. Damit will ich nicht sagen, dass alles falsch war und wir wieder weitermachen sollten wie vorher. Aber: Covid-19 ist nicht alles. Gesundheit ist nicht alles. Und in der Diskussion hier sowie auch in anderen Gesprächen hatte ich das Gefühl, dass Lebensschutz (vor Corona) das oberste Ziel zu sein hat. Infektionszahlen, Tote, alle absoluten Zahlen, brutale Bilder und R-Werte (sobald sie mal wieder hoch sind) werden einem vorgehalten und damit wird ein Stillstand begründet/gefordert.

Es braucht breite Gremien aus den unterschiedlichen Wissenschaften, die die Lage einschätzen und Empfehlungen aussprechen.

Hafu 01.07.2020 13:35

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1540460)
Ich habe das Gefühl, dass die Diskussion hier eine Dimension erreicht hat, die nicht mehr in dieser Form besprochen werden kann.

Um noch einmal zu versuchen zum Ausgangspunkt zurückzukommen: Das aktuelle Corona-Virus wird uns noch eine lange Zeit begleiten, da es nicht einfach "vernichtet" werden kann. Entsprechend benötigen wir einen pragmatischen Umgang mit diesem Virus, das sicherlich Risiken und entsprechende Todesfälle mit sich bringen wird. Das lässt sich nicht vermeiden. Die Frage ist nun: Wie gehen wir damit sinnvoll um?

...

Sowas ähnliches habe ich gerade im Hamburg-Thread bezogen auf die dortige Situation geschrieben und übrigens auch schon am 14.März diesen Jahres getippt, als die Infektzahlen in Deutschland gerade erst langsam hochgingen und noch so gut wie nichts verboten war.

Damals waren Grenzen noch offen und sogar Indoor-Starkbierfeste durften noch stattfinden, obwohl allen Verantwortlichen angesichts der Bilder aus Italien längst hätte klar sein müssen, in welche Situation wir hineinzuschlittern drohten.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1516392)
Das Coronavirusproblem ist nicht in 14 Tagen und auch nicht in 4 Wochen gelöst. Das heißt, alle Maßnahmen, die man jetzt hektisch beschließt wird man in 14 Tagen, weil sich bis dahin die infektzahlen nochmal gravierend erhöht haben fortführen und in 4 Wochen dann erst recht.
Und möglicherweise wird man in der Zwischenzeit, weil sich die infektzahlen trotz nahezu totalem Shutdown fast aller Bereiche der Gesellschaft weiter erhöht haben, aus Verzweiflung, Aktionismus oder auch aus schierer Panik weitere Maßnahmen beschlossen haben. Dann müssen neben allen Einzelhandelsgeschäften auch noch VW, Siemens, BMW, usw. ihre Fabriken schließen. Und in 6 Wochen ist ein Drittel oder sogar die Hälfte der betroffenen Firmen Pleite, denn der Staat kann kein Kurzarbeitergeld für alle deutschen Angestellten bezahlen und auch keine Überbrückungskredite für die gesamte deutsche Wirtschaft leisten.

Wir müssen uns jetzt in aller Ruhe (es kommt aktuell nicht auf ein paar Tage an) überlegen, welche Maßnahmen wirklich für das Ziel der Infektreduzierung (nicht Infektvermeidung, denn das ist ein unrealistisches Ziel bezogen auf die gesamte Gesellschaft) zielführend sind und der Gesellschaft und der Wirtschaft nicht allzu großen Schaden zufügen und ansonsten müssen wir einfach lernen mit dem Virus zu leben und natürlich diejenigen Gruppen die durch Covid-19 gefährdet sind, besonders schützen.


...

Ich habe damals unterschätzt, wie gigantisch viel Geld der deutsche Staat in der Lage ist, den Firmen und der kurzarbeitenden Bevölkerung zur Verfügung zu stellen (wenn auch nur zu Lasten einer atemberaubenden Neuverschuldung), aber sonst habe ich mit den Prognosen aus dem Frühstadium der Epidemie eigentlich ziemlich recht behalten.

Auch jetzt gilt noch dasselbe: alles was man jetzt verbietet und erlaubt, sollte man mit gutem Gewissen und wisenschafltich begründet auch langfristig durchhalten. Ansonsten ist es nur beifallheischender Aktionismus.

kupferle 01.07.2020 13:38

Mahlzeit...

Ich war länger weg.

Hier scheint die Mehrheit hinter der Maskenpflicht zu stehen?

Die Bauhaus Uni Weimar hat nachgewiesen, dass die Masken wenig bringen.



https://www.uni-weimar.de/de/univers...uft-ausbreite/

https://vimeo.com/399120258

Wie denkt ihr darüber?

Gab es das Video schon?

Baghi 01.07.2020 13:49

Zitat:

Zitat von kupferle (Beitrag 1540486)
Mahlzeit...


Die Bauhaus Uni Weimar hat nachgewiesen, dass die Masken wenig bringen.

Aus deinem Link:
"Nachtrag vom 6. April 2020:
In Anbetracht der aktuellen Debatte um den Gebrauch eines Mundschutzes weisen wir ausdrücklich darauf hin: Das Experiment wurde mit einer Staubschutzmaske und einer einfachen OP-Maske bzw. chirurgischen Maske durchgeführt. Zu sehen sind Visualisierungen von Raumluftströmungen, d.h. es können auf Basis des Videos keine medizinischen Aussagen bezüglich der Wirksamkeit eines Maskenschutzes getroffen werden. Ob und wie Tröpfchen durch das Material diffundieren muss in weiteren Untersuchungen getestet werden. Unsere Experten stehen diesbezüglich bereits in Kontakt mit Medizinern. Es ist jedoch nicht absehbar, wann verlässliche quantitative Daten zu erwarten sind. "

Ds klingt anders als "nachgewiesen, dass..."

Hafu 01.07.2020 13:50

Zitat:

Zitat von kupferle (Beitrag 1540486)
Mahlzeit...

Ich war länger weg.

Hier scheint die Mehrheit hinter der Maskenpflicht zu stehen?

Die Bauhaus Uni Weimar hat nachgewiesen, dass die Masken wenig bringen.
...

Diesen Nachweis hat die Uni sicher nicht erbracht und räumt dies sicherheitshalber auch gleich proaktiv ein:

Zitat:

Zitat von Uni Weimar
...Zu sehen sind Visualisierungen von Raumluftströmungen, d.h. es können auf Basis des Videos keine medizinischen Aussagen bezüglich der Wirksamkeit eines Maskenschutzes getroffen werden.

Es gibt mittlerweile mehrere epidemiologische Studien aus dem asiatischen Raum (Hongkong, China, Südkorea), die einen Nutzen des Mund-Nasen-Schutzes belegen.

Es werden sicher auch bald Studien aus Europa folgen, die aufzeigen, wie mit der Einführung des Mund-Nasenschutzes das Covid-19-Infektgeschehen in Krankenhäusern und Pflegeheimen abrupt zurückgegangen ist.

kupferle 01.07.2020 13:55

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1540490)
Diesen Nachweis hat die Uni sicher nicht erbracht und räumt dies sicherheitshalber auch gleich proaktiv ein:



Es gibt mittlerweile mehrere epidemiologische Studien aus dem asiatischen Raum (Hongkong, China, Südkorea), die einen Nutzen des Mund-Nasen-Schutzes belegen.

Es werden sicher auch bald Studien aus Europa folgen, die aufzeigen, wie mit der Einführung des Mund-Nasenschutzes das Covid-19-Infektgeschehen in Krankenhäusern und Pflegeheimen abrupt zurückgegangen ist.


Das Video zeigt ja deutlich wie die Luft verteilt wird.

Sie schreiben ja: die medizinische Aussage zur Wirksamkeit der Maske kann nicht getroffen werden. Wie auch, wenn die Verteilung wunderbar zu sehen ist.

Schwarzfahrer 01.07.2020 13:57

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1540440)
Ich behaupte: Das grundsätzliche Tragen von Masken wird es nicht geben. Daran gewöhnt sich keiner.

Na ja, das sehen die Taliban (zumindest für ihre Frauen) anders...
Ob wir das wollen, ist eine andere Frage.
Das heißt nicht, daß ich die Maskenbefürworter für Taliban halte, aber dem Menschen kann man vieles aufzwingen, und irgendwann gewöhnt er sich halt dran, spätenstens wenn die dritte Generation damit aufwächst.


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