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keko# 22.04.2021 15:33

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1598144)
Die Frage ist dann, ersetzt das Wort Grundeinkommen einfach nur Hartz IV, ohne dass sich an den Voraussetzungen für den Bezug von Hartz IV und an der Höhe inhaltlich etwas ändert, oder handelt es sich um ein echtes bindungsloses Grundeinkommen, von dem die Menschen leben können. Ich würde eher ersteres erwarten.

Zwischen bedingungslosem Grundeinkommen und an Bedingungen gebundenes Grundeinkommen können Welten liegen. Grundeinkommen sind beide ;-)

qbz 22.04.2021 19:38

Mal zwei Youtube Videos mit Reden aus den Anfängen der Karriere von Annalena Baerbock (2008, 2009) mit Völkerrechtsthema und EU-Wahlkampf 2009 in den Anfängen ihrer Karriere.

https://www.youtube.com/watch?v=7niigK_F1Bg
und
https://www.youtube.com/watch?v=XeqA2xmC4ZU&t=1s

Bernd 22.04.2021 19:56

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1598144)
Die Frage ist dann, ersetzt das Wort Grundeinkommen einfach nur Hartz IV, ohne dass sich an den Voraussetzungen für den Bezug von Hartz IV und an der Höhe inhaltlich etwas ändert, oder handelt es sich um ein echtes bindungsloses Grundeinkommen, von dem die Menschen leben können. Ich würde eher ersteres erwarten.

Anhebung bis auf 603 € - grüne Garantiesicherung - Antragsstellung durch bürokratiearme Selbstauskunft und Anhebung Kinderregelsätze auf 444 €

qbz 22.04.2021 20:12

Zitat:

Zitat von Bernd (Beitrag 1598177)
Anhebung bis auf 603 € - grüne Garantiesicherung - Antragsstellung durch bürokratiearme Selbstauskunft und Anhebung Kinderregelsätze auf 444 €

Danke! Ich habe es hier noch nachgelesen: https://www.gruene-bundestag.de/them...Sicherung-2021 . Um im Alter später nicht auf die Grundsicherung angewiesen zu sein, bräuchte es allerdings einen Mindestlohn von 13.- und nicht 12.- wie vorgeschlagen. Ich bin mal gespannt, was von 603.- Garantiesicherung, die auch nur schrittweise erreicht werden soll, nach Koalitionsverhandlungen mit einer CDU/CSU / FDP noch übrig bleiben wird.

Grundeinkommen wäre noch ein anderes Konzept und steht somit nicht im Grünen Wahlprogramm.

Helmut S 23.04.2021 07:57

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1598178)
Um im Alter später nicht auf die Grundsicherung angewiesen zu sein, bräuchte es allerdings einen Mindestlohn von 13.-

13,10 EUR ist der niedrigste Stundelohn (auf Stunden umgerechnet - wir haben festen Monatslohn und Gleitzeit + zusätzliche Sozialleistungen wie bKV Zahn/Brille, bAV Zuschuss usw. für alle MA) den wir bezahlen.

Ich bin davon überzeugt, dass dieser Satz gesellschaftlich richtig ist. Allerdings: Das ist für bestimmte Tätigkeiten extrem grenzwertig aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Das funktioniert nur, wenn der Mitarbeiter relativ zur Anforderung 100% bringt. Leute die langsamer sind, nicht so gut mitdenken, oft krank sind oder oder gehen bei 13 EUR / h in einem kleinen Betrieb nicht mehr für bestimmte Helfertätigkeiten.

Man muss immer beide Seiten sehen: Mindestlohn ==> gewissen Mindestleistung.

:Blumen:

Hafu 23.04.2021 09:36

Deutschlands Manager wollen Annalena Baerbock
 
Rückenwind für den Bundestagswahlkampf der Grünen aus einer Ecke, aus der man es eigentlich am wenigsten vermuten würde:

Deutschlands Manager wollen Annalena Baerbock

Unter Deutschland Wirtschaftsbossen genießt Baerbock höheres Ansehen und es wird ihr deutlich mehr Kompetenz zugeschrieben, als dem CDU-Kandidaten Laschet bzw. dem erfahrenen Wirtschaftsminister Scholz.
Und der Vorsprung ist kerinesfalls knapp, sondern sehr deutlich (Umfrage von 1500 Führungskräften; Fragestellung war, wen man als Kanzler wählen würde, wenn eine Direktwahl des Kanzlers möglich wäre)

TTTom 23.04.2021 10:22

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1598215)
13,10 EUR ist der niedrigste Stundelohn (auf Stunden umgerechnet - wir haben festen Monatslohn und Gleitzeit + zusätzliche Sozialleistungen wie bKV Zahn/Brille, bAV Zuschuss usw. für alle MA) den wir bezahlen.

Ich bin davon überzeugt, dass dieser Satz gesellschaftlich richtig ist. Allerdings: Das ist für bestimmte Tätigkeiten extrem grenzwertig aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Das funktioniert nur, wenn der Mitarbeiter relativ zur Anforderung 100% bringt. Leute die langsamer sind, nicht so gut mitdenken, oft krank sind oder oder gehen bei 13 EUR / h in einem kleinen Betrieb nicht mehr für bestimmte Helfertätigkeiten.

Man muss immer beide Seiten sehen: Mindestlohn ==> gewissen Mindestleistung.

:Blumen:

Betriebswirtschaftlich hast du recht. Gesellschaftlich muss man das differenziert sehen (meine ich). Da meine ich muss man die Frage stellen, ob man aktzeptiert, dass es in unserer Gesellschaft Leute gibt, die trotz Arbeit nicht davon leben können. Und ich persönlich hab ein Problem damit, dass das in unserer Gesellschaft nicht der Fall ist.
Ich hab selber Personalverantwortung und mir sind Mitarbeiter natürlich lieber, die hinter ihrem Job stehen, mitdenken und nie krank sind. Nur ist das nicht die Realität. Auch unter Akademikern nicht.

Am Ende hat der Mindestlohn Einfluss auf den Preis einer Leistung. Man muss da natürlich auf die Wettbewerbsfähigkeit aufpassen. Aber im tendenziell beschissen bezahlten Dienstleistungsbereich gibt es in der Fläche kaum Ausweichmöglichkeiten.
Ich bin im Grenzgebiet zu Tschechien aufgewachsen. Da gehen die Leute dann zum Friseur und zum bumsen nach CZ, weil es billiger ist. Aber das sollte kein Phänomen in der breiten Gesellschaft sein.

Schwarzfahrer 23.04.2021 11:06

Zitat:

Zitat von TTTom (Beitrag 1598246)
Betriebswirtschaftlich hast du recht. Gesellschaftlich muss man das differenziert sehen (meine ich). Da meine ich muss man die Frage stellen, ob man aktzeptiert, dass es in unserer Gesellschaft Leute gibt, die trotz Arbeit nicht davon leben können. Und ich persönlich hab ein Problem damit, dass das in unserer Gesellschaft nicht der Fall ist.

Ich finde, daß dafür der Staat, bzw. Sozialleistungen da sind/sein sollten; ich zahle gerne Steuern, um dies zu ermöglichen: Menschen, die von ihrem Arbeitslohn allein nicht ausreichend versorgt werden können (z.B. weil ihre Leistung betriebswirtschaftlich nicht höher honoriert werden kann), die Versorgungslücke zu schließen, und dabei ihre Teilhabe an der Arbeitswelt zu erhalten. Ist vielfach sinnvoller, als wenn die Jobs wegen Unwirtschaftlichkeit (z.b. wegen zu hoher Mindestlöhne) gar nicht besetzt werden oder gar ins Ausland abwandern, und die Minderleister (die es immer geben wird) komplett auf den Staat angewiesen sind.

Mein behinderter Sohn würde gerne in der "normalen" Arbeitswelt eine Helfertätigkeit ausüben; er könnte aber nie die Leistung erbringen, die dem Mindestlohn auch annähernd entspricht. So kann er nur auf 100 % Staatskosten leben. Dabei hatte er schon Praktika, wo er sehr wohl mehr Nutzen beigetragen hat, als die Betreuung gekostet hat - eine Beschäftigung dieser Art scheitert aber daran, daß eine leistungsgerechte Entlohnung mit Mindestlohn nicht möglich ist. So verbaut es Chancen, und kostet den Staat (also Steuerzahler) mehr.


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