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sybenwurz 02.04.2021 12:23

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1593805)
...dass knapp 800km/Tag sehr optimistisch ist. Wenn ich mal von dem ausgehe, was ich mir angelesen habe, wäre meine Planung beim 1000km aktuell: 2 Tage, jeweils 500km/Tag mit einem Ladestop, geg. einem zweiten. Vorausgesetzt, mit vollem Akku sind zumindest 300km drin. mehr würde ich auch aktuell mit einem Verbrenner nicht einplanen. (5h Kinderlieder pro Tag reichen :Peitsche: )

Najaaa, auch mitm Stromer in der Garage könnte man die Maxime erheben, sich die Büchse nicht nach ner ein- oder zweimaligen Notwendigkeit pro Jahr, also ner Urlaubsreise auszuwählen, so wie die Pickupfahrer die Hütte damit begründen, nen Holzofen zu haben und daher zwoma im Jahr in den Wald zu müssen um Holz zu holen, sondern dem häufigsten und regulären Anwendungsfall und bei allzu groben Abweichungen auf ne Autovermietung zurückzugreifen.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1593815)

Individuelle Mobilität, die auf dem Verbrennen fossiler Rohstoffe beruht ist ein Auslaufmodell und dies ist eine unverrückbare Tatsache, egal ob im einen Land evt. noch 5 Jahre länger Verbrener-PKWs zugelassen werden als im anderen.
Ausgehend von dieser Tatsache geht es dann nur noch darum, welche Formen individueller Mobilität ersatzweise mittelfristig noch möglich sind.

Das würde ich ganz klar in Frage stellen so, zumindest, ohne den Satzteil mit den fossilen Brennstoffen und Verbrennern zu streichen.
Individuelle Mobilität mit Karren, die 23 Stunden am Tag, am besten noch mehrfach pro Familie, ungenutzt rumstehen, wird mit ganz grosser Sicherheit nicht die Zukunft der Menschheit darstellen.
Auch dann nicht, wenn sich die Autobauer und -lobby noch so grosse Mühe geben, dieses Thema von der Frage Verbrenner vs. Elektro zu überlagern bzw. so zu tun, als wärs keins mehr, füllen wir nur keinen Saft mehr in nen Tank sondern hängen ein Kabel an ne Batterie.

Insofern halte ich diese Forderung

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1593852)
...aber selbst da ist es -...- schwer für ein akkubetriebenes Fahrzeug mit so einer geringen Jahresfahrleistung seinen produktionsbedingten CO2-Rucksack abzutragen.

, den Rucksack durch ne adäquat hohe Jahres- bzw. Gesamtfahrleistung abzutragen, für halbwegs problematisch, eher dramatisch.
Abgesehen davon, dass ich weiter oben schon Zweifel geäussert habe, dass der geneigte Deutschländer so ne Kiste überhaupt solange behalten will, bis die ordentlich sechsstellig auf der Uhr hat, und nicht klar ist, wo sie dann hinwandert, wenn er sie nimmer haben mag, bzw. was dann mit ihr passiert, sollte generell die Notwendigkeit der Benutzung so ner Ressourcenschleuder möglichst verringert werden, statt auch nur ansatzweise Begründungen zu liefern, weiterhin möglichst viel Auto zu fahren.

Matthias75 02.04.2021 13:54

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1593943)
Najaaa, auch mitm Stromer in der Garage könnte man die Maxime erheben, sich die Büchse nicht nach ner ein- oder zweimaligen Notwendigkeit pro Jahr, also ner Urlaubsreise auszuwählen, so wie die Pickupfahrer die Hütte damit begründen, nen Holzofen zu haben und daher zwoma im Jahr in den Wald zu müssen um Holz zu holen, sondern dem häufigsten und regulären Anwendungsfall und bei allzu groben Abweichungen auf ne Autovermietung zurückzugreifen.

Idealerweise findet man einen Kompromiss, der für alles geeignet ist. Das wäre eben für mich eine realistische Reichweite von ca. 300km. Das kommt im Alltag schon öfter mal vor bzw.ermöglicht auch ein paar Tage ohne eine Ladestation ansteuern zu müssen und würde mit etwas Flexibilität für die Urlaubsfahrt ausreichen.

M.

X S 1 C H T 02.04.2021 15:19

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1593914)
Ein Polestar 2 (Volvo-Tochter aus China), Technik fast identisch in den Volvo xc40 e übernommen.
Keine reine Vernunftentscheidung, aber ich bin sehr zufrieden.
Ersetzt meinen 98er Citroën XM.

Glückwunsch! Tolles Auto.

Schwarzfahrer 02.04.2021 16:04

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1593838)
Es muss überhaupt nicht egal sein. Woraus leitest du ab, dass eine Urlaubsreise "praktisch, effizient und funktional" sein muss.

Nicht die Urlaubsreise muß es sein. Ich meinte eigentlich jedes Produkt: nur dann kann sich ein Produkt durchsetzen, also von Kunden akzeptiert und vor anderen Produkten bevorzugt werden, wenn es praktisch, funktional und effizient ist (im letzteren steckt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis drin). Die Menschen werden in der Masse immer von diesen Kriterien gelenkt (o.k., neben einem gewissen Anteil "Image", das man über Werbung bzw. Propaganda fördern kann, aber nur solange in den anderen Kriterien keine großen Abstriche zu machen sind).
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1593838)
Gibt es ein Grundrecht für Urlaubsreisen?

Zum Grundrecht "Freiheit der Person" gehört eben die freie Entscheidung, eine Urlaubsreise machen zu dürfen, oder nicht, inklusive der Wahl des Urlaubsziels. Daß aktuell ernsthaft diskutiert wird, wie man alle möglichen Grundrechte für ein angeblich "höheres Gut" einschränken darf, macht mir ernsthaft Sorgen, ändert aber nichts an dem Grundrecht selbst.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1593838)
In deiner Denkweise könnte man, sofern es gelingt, den Ölpreis mit noch billigeren Fracking-Technologien noch billiger zu machen, auch auf die Idee kommen, die Menschen angesichts der zunehmenden Verkehrsstaus auf Autobahnen mit Hubschraubern in den Urlaub zu schicken.

Das ist praktisch, weil man nicht im Stau steht, geht schneller, weil ein Haubschrauber schneller fliegt als ein Auto fahren kann...

Dann verstehst Du meine Denkweise falsch. Ich sehe in Deinem Beispiel nichts, das effizient oder funktional und praktisch wäre.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1593838)
Der Klimawandel ist ein längst existierendes Problem. Je länger man wartet, die Ursachen wirklich ernsthaft anzugehen, desto schwerer machen wir es unseren nachfolgenden Generationen, damit umzugehen.

Hier ist die eigentliche Diskrepanz unserer Positionen. Ich halte Deine Vorstellung, die Ursachen des Klimawandels effektiv wirksam anzugehen, für eine hoffnungslose und unrealistische Überschätzung unseres Wirkens. Viele Teile von den dafür anvisierten Ideen halte ich für grundsätzlich richtig, da sie in Richtung Ressorucenschonung und Nachhaltigkeit gehen, aber die Unterordnung von allem Anderen unter dieses Ziel halte ich für falsch und schädlich.

TriVet 02.04.2021 22:01

Zitat:

Zitat von X S 1 C H T (Beitrag 1593958)
Glückwunsch! Tolles Auto.

Dankeschön.
Den bmw wie du hat meine Schwester in Stuttgart, auch Very nice, war für mich jedoch aus diversen Gründen weniger interessant.

Nepumuk 05.04.2021 09:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1593964)
Zum Grundrecht "Freiheit der Person" gehört eben die freie Entscheidung, eine Urlaubsreise machen zu dürfen, oder nicht, inklusive der Wahl des Urlaubsziels. Daß aktuell ernsthaft diskutiert wird, wie man alle möglichen Grundrechte für ein angeblich "höheres Gut" einschränken darf, macht mir ernsthaft Sorgen, ändert aber nichts an dem Grundrecht selbst.

Ich kann dich beruhigen. Deine Sorge kommt nur aus deiner Verwechselung von "Freiheit" mit deinem persönlichen Egoismus. Es gibt kein Grundrecht auf Urlaub. Es besteht auch kein Grundrecht darauf, dass etwas "praktisch und funktional" ist. Das bildest du dir nur ein. Es gibt auch kein Grundrecht darauf, die Atmosphäre als kostenlose Deponie für deine Abgase zu benutzen.

Unser persönliche Freiheit bewegt sich heute schon in fest vorgegebenen Rahmen von Ge- und Verboten, formuliert in Gesetzen. Diese Gesetze bilden genau dieses "höhere Gut" ab, mit dem deinen persönlichen Freiheit heute schon beschnitten wird. Letztendlich ist nur durch die Einigung auf dieses "höhere Gut" ein friedliches Zusammenleben überhaupt möglich.

Ich sehe daher überhaupt keinen Grund und auch überhaupt keinen logischen oder politischen Grund, den Schutz von Atmosphäre und Klima entsprechend ihrer Wichtigkeit als gemeinsam Lebensgrundlage, deutlich höher zu gewichten als die vermeintliche Freiheit des Einzelnen.

Selbstverständlich können wir weiter in Urlaub fahren, aber wir müssen eben als Gemeinschaft asap dafür sorgen, dass das CO2-neutral passiert. Und dafür müssen wir auch ggf. erheblichen Mühen und Kosten in Kauf nehmen.

MattF 05.04.2021 10:26

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1594293)
Ich kann dich beruhigen. ....

Sehr gut zusammengefasst genauso ist das.


Dazu kann man noch sagen, dass Resourcenschonung und CO2 Einsparung in 99% der Fälle zu denselben Konsequenzen führen.

Den Widerspruch den Scharzfahrer da auf macht, den gibt es nicht.

Schwarzfahrer 05.04.2021 13:36

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1594293)
Ich kann dich beruhigen. Deine Sorge kommt nur aus deiner Verwechselung von "Freiheit" mit deinem persönlichen Egoismus.

Wenn für Dich Freiheit mit Egoismus gleichzusetzen ist, dann bin ich gerne Egoist.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1594293)
Es gibt kein Grundrecht auf Urlaub.

Klar geht es auch ohne. Bin selber damit aufgewachsen, daß (u.a.) die möglichen Urlaubsziele höchst eingeschränkt waren. So mancher mag die Zeiten zurückwünschen, ich nicht.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1594293)
Es besteht auch kein Grundrecht darauf, dass etwas "praktisch und funktional" ist. Das bildest du dir nur ein.

Genauer lesen. Das ist natürlich kein Grundrecht, sondern eine notwendige Bedingung, damit ein Produkt erfolgreich ist, also von den Benutzern akzeptiert und benutzt wird.
Ein funktional unterlegenes Produkt kann nur durch massive Subventionen oder Zwang das überlegene verdrängen. Über die Sinnhaftigkeit solchen Vorgehens scheiden sich wohl die Geister.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1594293)
Unser persönliche Freiheit bewegt sich heute schon in fest vorgegebenen Rahmen von Ge- und Verboten, formuliert in Gesetzen. Diese Gesetze bilden genau dieses "höhere Gut" ab, mit dem deinen persönlichen Freiheit heute schon beschnitten wird. Letztendlich ist nur durch die Einigung auf dieses "höhere Gut" ein friedliches Zusammenleben überhaupt möglich.

Dieser Satz stimmt - die Frage ist, was wir unter "höheres Gut" definieren, das die Freiheit begrenzen darf und soll. Da dürften unsere Ansichten stark divergieren. Für mich sind solche Güter z.B. Wohlstand, Sicherheit, Lebensqualität für alle Menschen, und individuelle Freiheit eine wesentliche, notwendige Bedingung, um dies für möglichst viele zu erreichen.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1594293)
Ich sehe daher überhaupt keinen Grund ...den Schutz von Atmosphäre und Klima ... deutlich höher zu gewichten als die vermeintliche Freiheit des Einzelnen.

Genau, sehe ich auch nicht, wieso wegen die vage und (m.M.n.) aussichtslose Idee, das Klima über planwirtschaftliche Eingriffe in wenigen Ländern der Welt zu ändern höher gewichtet werden soll, als die Freiheit und der Wohlstand der Menschen. Aber ich vermute, Du wolltest das Gegenteil ausdrücken :Blumen: .

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1594299)
Dazu kann man noch sagen, dass Resourcenschonung und CO2 Einsparung in 99% der Fälle zu denselben Konsequenzen führen.

Den Widerspruch den Schwarzfahrer da auf macht, den gibt es nicht.

Ich habe keinen Widerspruch postuliert. Ressourcenschonung ist für mich ein wesentlicher, übergeordneter Wert, der eigentlich immer mitbestimmend sein soll. CO2-Einsparung kann auch zur Ressourcenschonung beitragen, engt aber die Sicht auf einen einzigen Aspekt ein, und ist daher m.M.n. weniger effektiv und gelegentlich sogar kontraproduktiv (z.B. weil dadurch der mögliche Handlungsrahmen unnötig eingeschränkt werden kann), wenn das Ziel mehr Wohlstand, Sicherheit, Lebensqualität für die Menschen sein soll.


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