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welfe 16.06.2022 09:31

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1666043)
Da ich mich infolge eines langen Aufenthalts auf dieser Station und durch berufliche Qualifikation selbst zum AvD des Triathlon Szene Lazaretts ernannt habe, hier ein paar warme Worte an den Rehabilitanten.

Was für ein Drama. Mit 46 km/h vom Bike geholt zu werden und unlängst nach einwöchigem stationärem Aufenthalt zu Hause anzukommen klingt nach wahrhaft harten Unfallfolgen.

Ich hoffe wie alle anderen hier so sehr, dass es Dir bald besser und dann wieder gut geht.
Ich kann mir beileibe nicht vorstellen, dass der*die Fußgänger*in diesen Anprall nicht wahrgenommen haben soll. Wenn keine aussagekräftigen Zeugen vorhanden sind, kann man nur darauf hoffen, dass der*die Unfallverursacher*in im Besitz eines funktionsfähigen Gewissens ist, welches ihn den Nachtschlaf raubend dazu zwingt, sich bei der Polizei oder dem Veranstalter zu melden.

Anzeige gegen Unbekannt hast Du bestimmt schon erstattet; ich frage mich allerdings auch, ob man nicht sogar den Veranstalter in die Verantwortung nehmen kann. Aber gut, ich bin Arzt und kein Jurist.

Worüber ich in den Lazarettbeiträgen immer wieder stolpere und was mich nach meinem eigenen Verkehrsunfall im Dezember immer so irritiert hat, war der Verweis auf „es hätte alles viel schlimmer ausgehen können.“
Ich habe mit das auch immer wieder gesagt, wenn ich nachts wachlag und immer wieder das Geräusch von berstendem Plastik beim Anprall des PKW in den Ohren hatte. Ein Glück, ich hätte ja auch mausetot sein können.

Sicher ist es sinnvoll, das ganze in einem größeren Kontext zu betrachten und, um nicht in tiefer Depression darüber zu versinken, was jetzt in Folge des Unfalls alles nicht mehr geht, sich gelegentlich vor Augen zu führen, dass alles noch viel schlimmer hätte kommen können.
Ich denke aber auch, dass man aufpassen sollte, damit die logischerweise auch aufkommende Wut und/oder Aggression zu unterdrücken. Ich unterstelle niemandem, dass er*sie das tut, ich beobachte nur allzu häufig bei meinen Patientinnen, dass so eine Art Pflicht zum Positivdenken zu bestehen scheint.

Sicher ist jeglicher Heilung zuträglich, wenn da positive Gedanken und Emotionen sind. Dennoch muss auch Raum sein, das alles einfach nur gottverdammt (sorry) scheisse zu finden.
Es ist ja auch einfach scheisse, so vom Bike geholt zu werden und anstelle lustiger Ausfahrten und flotter Wettkämpfe nun zu Hause das Siechenlager zu hüten und nachts nicht schlafen zu können, weil der Leib schmerzt.

Ich hätte, glaube ich, zuerst mal eine unfassliche Wut auf diese*n Passant*in, die mich zuerst umnietet und dann einfach abhaut. Was soll das, man kann es doch nicht nicht merken, dass man einen Radfahrer mit über 40 Sachen vom Bike holt und der sich danach um einen Laternenpfosten wickelt.

Es tut mir leid, Carsten, sollte ich Dir mit diesen Gedanken auf den Sack gehen. Ich stolpere eben sowohl privat als auch beruflich immer wieder darüber, wenn so schnell alles positiv gesehen werden kann und habe immer wieder die Erfahrung gemacht (jetzt nicht bei Dir, ich kenne Dich ja gar nicht), dass der Schritt, einfach das ganze scheisse zu finden, also: so richtig scheisse, dabei ausgelassen wird und ein zu frühes emotionales Arrangement mit der Situation dem Zweck der Aggressionsabwehr dient, wobei eine Phase der Wut und Hilflosigkeit eben zumeist auch durchschritten werden muss auf dem Weg der Aufarbeitung.

Bei mir selbst habe ich das daran bemerkt, dass es mir zunehmend auf die Nerven ging, wenn Freund*innen oder Kolleg*innen immer wieder sagten, ich könne froh sein, dass es nicht noch schlimmer gekommen sei. Natürlich war das alles gut gemeint von denen. Ich wollte aber nicht froh sein müssen, dass ich nicht tot oder im Pflegeheim bin - ich wollte einfach unversehrt sein so wie davor!

Insofern wünsche ich Dir ausser einer raschen Genesung und idealerweise restitutio ad integrum eine gute und effektive Verarbeitung des ganzen auch emotional. Für die juristische Aufarbeitung wünsche ich Dir, dass die betreffende Person erstens geschnappt wird und zweitens eine private Haftpflichtversicherung hat.

Volle Zustimmung und danke für den Beitrag!

NiklasD 16.06.2022 13:25

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1666043)
Bei mir selbst habe ich das daran bemerkt, dass es mir zunehmend auf die Nerven ging, wenn Freund*innen oder Kolleg*innen immer wieder sagten, ich könne froh sein, dass es nicht noch schlimmer gekommen sei. Natürlich war das alles gut gemeint von denen. Ich wollte aber nicht froh sein müssen, dass ich nicht tot oder im Pflegeheim bin - ich wollte einfach unversehrt sein so wie davor!

Super Beitrag und gerade der zitierte Teil ist mmn am treffensten. Habe das nach meinen Crash auch jetzt oft zu hören bekommen, dass ja nur das Kahnbein gebrochen ist und was noch alles hätte passieren können. Aber das hilft einem 0,0, wenn man selber für die nächste Zeit auf hold gestellt ist und operiert werden muss. Aber vermutlich meint die andere Seite das auch wiederum gar nicht in dem Sinne, sondern mehr aufmunternd.

Man sollte auf alle Fälle Wut und auch Traurigsein nach einem Unfall/plötzlichen Ereignis zulassen, weil auch eben das zur Bewältigung gehört. Aber eben dann auch nicht 4 Wochen, wie ein begossener Pudel rumlaufen, sondern dann auch wieder positivere Energie verspüren.

tuben 16.06.2022 13:36

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1665876)
Haste Scheisse am Fuß, haste Scheisse am Fuß. Nach meinem Abszess am Rücken nun also Corona. Gestern Abend 10x1000 laufen gewesen die sich während der Einheit gut anfühlten, aber nach der Einheit war ich komplett im Eimer und hab auch Scheisse geschlafen. Heute morgen Kopfschmerzen und da dachte ich, nachdem ich letzte Woche in New York war quasi immer ohne Maske, machste nen Test bevor du in die Arbeit gehst. Tja, zwei Tests innerhalb 1er Minute positiv. Mal schauen wie die nächsten Tage sich entwickeln. Diese Woche wäre noch ein langer Lauf und 2 Roth Runden abgestanden, Mal schauen ob das geht. Jedenfalls nicht wirklich zuträglich für Roth in 3 Wochen...

Ganz sicher: nein, das geht nicht und auch Roth solltest du dir genau überlegen oder dich auf einen schönen Tag, mit bisschen Schwimmen, einer schönen Radausfahrt und ner Joggingrunde mit Gleichgesinnten einrichten.
Ich sage das aus postcoronaler Erfahrung, Notaufnahme und Klinikaufenthalt.:)

fastrainer 16.06.2022 15:30

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1665876)
Haste Scheisse am Fuß, haste Scheisse am Fuß. Nach meinem Abszess am Rücken nun also Corona. Gestern Abend 10x1000 laufen gewesen die sich während der Einheit gut anfühlten, aber nach der Einheit war ich komplett im Eimer und hab auch Scheisse geschlafen. Heute morgen Kopfschmerzen und da dachte ich, nachdem ich letzte Woche in New York war quasi immer ohne Maske, machste nen Test bevor du in die Arbeit gehst. Tja, zwei Tests innerhalb 1er Minute positiv. Mal schauen wie die nächsten Tage sich entwickeln. Diese Woche wäre noch ein langer Lauf und 2 Roth Runden abgestanden, Mal schauen ob das geht. Jedenfalls nicht wirklich zuträglich für Roth in 3 Wochen...

Ich bin auch der Meinung, nach meiner eigenen "Corona-Erfahrung", dass du dir das genau überlegen solltest. Trotz guter Vorbereitung, Erfahrung, etc ist jede Langdistanz ein Anschlag auf deinen Körper, den man bestimmt problemlos wegstecken kann. Mit Corona als Vorbelastung sehe ich so ein Unternehmen sehr skeptisch.

Unterm Strich bleibt halt bei möglichen Problemen danach die Frage ob es das Wert war. Nur meine Meinung dazu, aber dafür ist ja ein Forum da.

welfe 19.06.2022 06:01

Komme dann auch mal dazu. Gestern noch putzmunter Rad in Luxemburg eingecheckt, heute gefühlt sterbend auf der Couch: nach vier Tests steht es dreimal negativ, einmal positiv. Einmal gehabt (ohne Symptome), dreimal geimpft (und dreimal krank) und jetzt die breite Palette. Dann hoffe ich mal, dass mein Mann heute mein Rad abholen darf…:Gruebeln:

svmechow 19.06.2022 07:49

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1666443)
Komme dann auch mal dazu. Gestern noch putzmunter Rad in Luxemburg eingecheckt, heute gefühlt sterbend auf der Couch: nach vier Tests steht es dreimal negativ, einmal positiv. Einmal gehabt (ohne Symptome), dreimal geimpft (und dreimal krank) und jetzt die breite Palette. Dann hoffe ich mal, dass mein Mann heute mein Rad abholen darf…:Gruebeln:

Fuck fuck fuck. Die Zombie Apocalypse schlägt erneut zu und das ausgerechnet am Tag deines Rennens. Das tut mir so leid für Dich!!!!!!!!
Ich würd jetzt gerne was bedeutungsvolles sagen, aber mir fällt nix ein außer fuuuuuuck!!!!

welfe 19.06.2022 07:59

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1666444)
Fuck fuck fuck. Die Zombie Apocalypse schlägt erneut zu und das ausgerechnet am Tag deines Rennens. Das tut mir so leid für Dich!!!!!!!!
Ich würd jetzt gerne was bedeutungsvolles sagen, aber mir fällt nix ein außer fuuuuuuck!!!!

Das ist auch das einzige, was man dazu sagen kann. Canyon lieferte pünktlich das neue Rädchen und dann so ein Schxx.

HerrMan 19.06.2022 08:03

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1666443)
nach vier Tests steht es dreimal negativ, einmal positiv.

Huch. Ich habe nach drei negativen Tests an 2 Tagen aufgehört und einfach beschlossen, dass es eine Erkältung ist... Jetzt Tag vier und fast alles wieder gut. Also sicher kein Grund hier rumzujammern.

Wenn da nicht die erste Nacht gewesen wäre. So etwas habe ich mein ganzes Leben noch nicht gehabt. Jetzt weiß auch ich, wie krass Halsschmerzen und Husten sein können.

Das könne angeblich damit zusammenhängen, dass mein Körper seit Jahren keinen Stress mehr mit Erkältungsviren hatte. Also sozusagen komplett aus der Übung ist. Klingt plausibel für mich.


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