Zitat:
Zitat von HerrMan
(Beitrag 1623321)
Es gibt sehr viele Menschen in diesem Land, die richtig kämpfen müssen und die Vermögensverteilung hat sich auch weiter zu Gunsten der oberen Hälfte verändert. Ob dies aber besser wäre (internationaler Wettbewerb und nicht eu-interner Wettbewerb ist hier relevant!) - wenn man die Arbeitsmarktreform nicht umgesetzt hätte, können wir nicht wissen. Und das viele der klassischen SPD-Stammwähler diese verlassen haben kann auch damit zusammenhängen, dass die Zeit klassischer sozialdemokratischer Ideale einfach vorbei ist. In den 70'ern fand Wirtschaftspolitik in der geschützten Blase Nord-Amerika, West-Europa und Japan statt.
Obendrauf kommt die von Dir schon skizzierte Wohnungsnot. Gerade in Berlin wird das Elend immer prägnanter. Die linke Bausenatorin Lompscher hat aber primär Milieuschutz betrieben und sicherlich nicht zur Entspannung der Lage beigetragen.
|
Sicher, es ist hypothetisch, wie sich die Vermögensverteilung ohne die Arbeitsmarktreform, die Steuerreformen für die Vermögenden und ohne die neoliberalen Privatisierungen unter Rot-Grün in DE entwickelt hätte. In den 70zigern spielte in DE IMHO auch noch die Systemkonkurrenz zur DDR eine gewisse Rolle.
In den USA haben bei den Vorwahlen der Demokraten die sozialdemokratischen Ideen von Bernie Sanders überraschend viel Zuspruch gefunden. Ich persönlich denke, Gewerkschaften, Arbeits- und politische Streiks, sozial gerechte Gesundheit und Bildung, gerechte Verteilung des geschaffenen Reichtums, soziale Ökologie usf., die sozialdemokratische Ideale und Bewegungen entstehen und finden regelmässig Zuspruch allein schon systembedingt, solange keine Diktaturen das gewaltsam unterdrücken, auch wenn in den Zeitungen manche das Gegenteil herbeischreiben wollen. Wählt die SPD hingegen den neoliberalen Kurs, gräbt sie ihr eigenes Grab auf die Dauer (weil tauschbar mit anderen Parteien), auch wenn sie jetzt vielleicht mal wieder knapp vor der CDU bei der Wahl liegen sollte, vor allem wegen der personalisierten Wahlkampfzuspitzung Laschet-Scholz-Baerbock.
|