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Schwarzfahrer 31.03.2022 16:02

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1653378)
Isabella Eckerle auf Twitter:



Aber gut, was weiß sie schon besser als Schlafschaf? ;)

Nein, keiner von beiden weiß es besser oder schlechter. Sie kommen nur zu unterschiedlichen persönlichen Risikobewertungen. Keiner mag Covid bekommen - aber nicht jeder ist zu dem gleichen Aufwand bereit, es zu verhindern, und nicht jeder sieht die Verantwortung dafür in gleichem Maßen bei den Mitmenschen.

Canumarama 31.03.2022 16:47

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1653397)
Das ist kompletter Unfug und einfach nur eine sau dämliche Aussage.

Danke :Blumen:

Stefan 31.03.2022 17:52

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1653397)
Hier schreiben immer die selben paar Typen aus ihrer Twitter-Bubble und denken, sie wüssten als einzige wie mit dem Thema umzugehen hat. Ist ja ganz einfach, Maske beim Einkaufen und Impfen, das versteht doch jeder Depp!

So einfach macht es sich fast niemand. Auf der halbwegs sicheren Seite ist man doch damit nur, wenn man als Single/Paar im HomeOffice ist und keine Kinder hat.
In meinem Bekanntenkreis gab es jede Menge Personen in unterschiedlichen Altersgruppen, welche vorsichtig waren, aber in den letzten Wochen mehrere Tage wegen Corona ausgefallen sind.

Als Kunde im ÖV und beim Einkauf Maske tragen schmerzt trotzdem niemanden.

Mikala 01.04.2022 15:30

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1653381)
Bei allem Verständnis für deine Verbitterung, spricht sie doch ein unglaublich großes Problem dieser Pandemie offen aus



So ungeheuerlich ich diesen Vorwurf bei allem Verständnis für deine Situation finde, kann es doch nicht sein, dass man hier einen Schuldigen sucht und in der Ärztin mit einem vermuteten Fehlverhalten auch gefunden zu haben glaubt. Und genau das zieht sich doch durch diese Pandemie wie ein rotes Band. Irgendwer ist immer Schuld, irgendwer muss sich ja falsch verhalten haben. Hätte man sich richtig verhalten, hätte man ja nicht infiziert werden können und schon gar niemanden infizieren können.

Letztendlich hätte man sicher eine Lösung für euch finden können, kann mir aber auch vorstellen, dass die Kooperationsbereitschaft des Krankenhauses nach Kommunikation dieses Vorwurfs auch nicht unbedingt groß war und man sich dann lieber hinter Vorschriften versteckt.

Ich erzähle Dir gerne die ganze Geschichte, damit Du es besser verstehst.
Die Oma war Herzkrank und fast blind. Wir waren darauf eingestellt, dass sie in diesem Jahr sterben wird.
Sie hatte zu Hause nicht nur einen Pflegedienst....es kam auch ein Palliativpfleger, weil Oma auch nicht in ein Hospiz oder Pflegeheim wollte.
Leider ist nachts aufgestanden und gestürzt....der Pflegedienst rief einen Krankenwagen um sie auf Knochenbrüchen untersuchen zu lassen....und dann hatten wir es nicht mehr in der Hand.
Ich denke, es mir nicht aus.....es hat sich so abgespielt.

Das BGU stellt fest, die Knochen sind okay und stellten fest, die Oma hat Wasser in der Lunge und verlegten sie ohne Absprache in ein anderes Krankenhaus.
Hier ist der erste Fehler passiert.
Als wir wissen wollte, wo sie ist, sagte der Typ am Telefon, sie wäre nie im BGU gewesen.
Meine Tochter und mein Ex haben fast alle Krankenhäuser abtelefoniert, bis sie sie gefunden haben. Das Krankenhaus bestätigte, dass sie aus dem BGU gekommen ist.
Sie hatten gleich angefangen Oma wegen der Wassereinlagerungen zu behandeln.
In diesem Krankenhaus sind keinerlei Besucher erlaubt und unsere Oma hat kein Telefon am Bett, weil sie es natürlich nicht selbst einrichten kann.
Man schlug uns vor, ein Mobiltelefon für sie abzugeben....Sie hatte mal ein Telefon für Sehbehinderte, aber kam nicht mehr damit zu recht.
Wir hatten keinen Kontakt zu ihr....wirklich keinen Kontakt.

Nach 6-7 Tagen stellten sie fest, es wird nicht wirklich besser und sie sollte nach Hause kommen. Der Pflegedienst verlangt einen PCR Test, wenn die zupflegende Person aus dem Krankenhaus kommen. Der war leider positiv und der Oberarzt rief an
und sagte, die behandelnde Ärztin hätte sich beim Sohn angesteckt.
Die Behauptung kam also nicht von mir.
Jetzt kam Oma auf die Corona Station und ihr Gesundheitszustand verschlimmerte sich.....nicht wegen Corona.....sie war einfach schwer krank.
Mein Ex und meine Tochter riefen jeden Tag auf die Corona Station an, um zu hören wie es ihr geht. Jetzt hatte sie auch Flüssigkeit im Bauch, die Leber wollte nicht mehr....sie steuerte auf ein Organversagen zu.
Oma verweigerte jetzt auch die Behandlung und das Essen.

Es gab riesen Diskussion, wann der nächste PCR Test gemacht werden kann, weil wir nur eins wollten, Oma aus diesem Krankenhaus zu holen, wo sie hätte nie sein sollen.
Dann war es endlich so weit... nach fünf Wochen, sie sollte in eine Kurzzeitpflegestelle verlegt werden, wieder ohne eine vertraute Person.

Am Tag der Verlegung kam der Anruf, sie läge im Sterben. Man hätte ihr unterstützende Medikamente , wir sollen kommen.
Meine Tochter war relativ schnell am Krankenhaus und als sie im Krankenhaus den Schnelltest machte, rief der Oberarzt an, man hätte ihr die Medikamente gegeben und den Herzschrittmacher ausgeschaltet...sie wäre leider sehr schnell verstorben.

Unsere Oma ist nicht an Corona, aber auf einer Corona Station verstorben, deshalb konnte wir sie nicht nach Hause holen. Wir hätte ihr gerne nochmal gesagt, wie wichtig sie uns ist und sie in den Arm genommen.

Als wir auf die Station gingen, kam nur vom Pflegepersonal..."Ah, sie sind die Angehörigen"....das war's .....Kein Arzt weit und breit , kein Ton des Bedauerns .Ich fragte, ob sie vielleicht einen Geistlichen im Hause haben, die Oma war gläubig und sie hatten ja "St" im Namen.
Das war vielleicht ein überraschende Frage.

Nach ca. 45 min packten wir ihre Sachen und gingen.
Normalerweise lässt meine Familie ein großzügiges Trinkgeld da, weil wir wissen, wie hart der Job ist.....meine Tochter ist OTA.

Ich weiß, in den Krankenhäusern arbeiten auch nur Menschen, keine Superhelden.
Sie werden genauso krank und am Anfang der Pandemie haben wir auch genug Krankenhauspersonal verloren.

Meine Schwiegermutter war aber auch ein Mensch...ja, sie war alt und wäre gestorben...wie oft habe ich hier gelesen, es sterben eh nur die Alten. Die Welt sieht gleich ganz anders aus, wenn man betroffen ist.

Wir müssen uns wirklich ernsthaft überlegen, wie das weitergehen soll.
Die Infektionszahlen sind da....wollen wir aber weiterhin Besucher aus den Krankenhäusern fern halten ?
Wir brauchen ein Konzept...jetzt macht jeder, was er für richtig hält. Die Uni Mainz erlaubt einen Besucher pro Tag....geimpft und getestet mit FFP2

NBer 01.04.2022 16:06

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1653569)
.....Wir brauchen ein Konzept...jetzt macht jeder, was er für richtig hält.....

Man muss sich aber auch klar machen, dass jedes Konzept immer nur ein Kompromiss sein kann, und nie perfekt für alle Fälle.

welfe 01.04.2022 18:06

Für die Schulen bedeutet der Wegfall der Maskenpflicht - zumindest bei uns - auch, dass vulnerable Lehrkräfte und Schüler (oder diejenigen, die mit einem Vulnerablen in einem Haushalt leben) wieder zuhause bleiben dürfen und online beschult werden.

Aktuell fehlen bei uns von 85 Kollegen 21, nur fünf davon wegen Corona; aber sieben Vollzeitkräfte langfristig. Da es keine Vertretungskräfte mehr gibt, unterrichte ich zur Zeit schon per Stundenplan zwei Stunden mehr pro Woche als bezahlt (Vollzeit) und davon drei Stunden doppelt, also parallel in zwei Klassen (in netten Kombinationen wie Doppelstunde in 7 Geschichte und Doppelstunde in 6 Deutsch).
Wenn jetzt die Vulnerablen wieder ausfallen, fehlen nach stand der Dinge weitere 7 Kollegen. Der Rest darf übernehmen und abends die vulnerablen Schüler beschulen. Nein, es geht nicht mehr.

Mo77 01.04.2022 18:11

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1653600)
Für die Schulen bedeutet der Wegfall der Maskenpflicht - zumindest bei uns - auch, dass vulnerable Lehrkräfte und Schüler (oder diejenigen, die mit einem Vulnerablen in einem Haushalt leben) wieder zuhause bleiben dürfen und online beschult werden.

Aktuell fehlen bei uns von 85 Kollegen 21, nur fünf davon wegen Corona; aber sieben Vollzeitkräfte langfristig. Da es keine Vertretungskräfte mehr gibt, unterrichte ich zur Zeit schon per Stundenplan zwei Stunden mehr pro Woche als bezahlt (Vollzeit) und davon drei Stunden doppelt, also parallel in zwei Klassen (in netten Kombinationen wie Doppelstunde in 7 Geschichte und Doppelstunde in 6 Deutsch).
Wenn jetzt die Vulnerablen wieder ausfallen, fehlen nach stand der Dinge weitere 7 Kollegen. Der Rest darf übernehmen und abends die vulnerablen Schüler beschulen. Nein, es geht nicht mehr.

Da geht noch was - Kumi mutet euch noch Willkommensklassen zu.....

crazy 01.04.2022 18:32

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1653600)
Für die Schulen bedeutet der Wegfall der Maskenpflicht - zumindest bei uns - auch, dass vulnerable Lehrkräfte und Schüler (oder diejenigen, die mit einem Vulnerablen in einem Haushalt leben) wieder zuhause bleiben dürfen und online beschult werden.

Aktuell fehlen bei uns von 85 Kollegen 21, nur fünf davon wegen Corona; aber sieben Vollzeitkräfte langfristig. Da es keine Vertretungskräfte mehr gibt, unterrichte ich zur Zeit schon per Stundenplan zwei Stunden mehr pro Woche als bezahlt (Vollzeit) und davon drei Stunden doppelt, also parallel in zwei Klassen (in netten Kombinationen wie Doppelstunde in 7 Geschichte und Doppelstunde in 6 Deutsch).
Wenn jetzt die Vulnerablen wieder ausfallen, fehlen nach stand der Dinge weitere 7 Kollegen. Der Rest darf übernehmen und abends die vulnerablen Schüler beschulen. Nein, es geht nicht mehr.

An der Schule meiner Frau fehlen von 64 Kollegen aktuell 28, an meiner Schule sind es von 85 knappe 20.
Bleibt spannend.

Immer beachten möchte ich den Säugling daheim, weshalb wir kontinuierlich weiter Maske tragen werden. Dennoch habe ich zB den Nichtschwimmerkurs der 5ten Klasse; man muss zwangsläufig mit ins Wasser, mit Maske geht das nicht.
Zum "Glück" ist die Klasse durchseucht, vor zwei Wochen fiel Schwimmen aus, da von 22 Kindern 13 (!!) positiv waren.

Deutlich zu merken in NRW ist die Parteizugehörigkeit der bei Lehrern allseits beliebten Schulministerin Gebauer: Die FDP möchte möglichst wenige Eltern in sinnfreier Kinderbetreuung daheim sitzen haben, dann fehlt ja die wirtschaftliche Arbeitskraft. Diese Herangehensweise war die letzten 2 Jahre sehr deutlich zu spüren.

Welches Bundesland ist es bei euch?


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