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ironmansub10h 19.03.2020 20:33

Zitat:

Zitat von Kampfzwerg (Beitrag 1518173)
Was mir schon länger durch den Kopf geht und jetzt beim Laufen wieder aktuell war.
Beim Thema Ausgangssperre sollte man auch bedenken, dass für ein starkes Immunsystem unter anderem frische Luft, Sonne (Vitamin D), eine positive Grundstimmung und die Ernährung hilfreich sind.
Was passiert wenn man in Form einer Ausgangssperre 3 dieser 4 Punkte mal für 2-4 Wochen vernachlässigt?
Ist danach nicht das Immunsystem bei einem Großteil der Bürger im Keller und somit steht die große Explosion erst danach an, die Viren werden ja nicht zu 100 % weg sein. :confused:

Also wenn du ne Kellerwohnung ohne Fenster hast , dann ja. Wenn nicht, kannst ein Fenster öffnen und die Nase raus halten

Flow 19.03.2020 20:38

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1518317)
https://experience.arcgis.com/experi...3b17327b2bf1d4
Da ändert sich seit zwei Tagen kaum was...

Weiter oben stand :
Zitat:

Molekularbiologe, promoviert.
:)

Was erwartet der Herr Doktor innerhalb von zwei Tagen ?
Wie scharf denkst du, bilden die Zahlen den aktuellen realen Zustand ab ?

ironmansub10h 19.03.2020 20:42

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1518178)
Ist ja nicht so, als würde es nur alte Menschen betreffen, die die Welt nicht mehr verstehen. Bzw. verstehen wäre übertrieben...

Aber ich habe z.B. einen 7,5 Monate alten Sohn daheim. In dem Alter ist Sozialisierung schon wichtig, er sollte andere Babys sehen, von deren Verhalten lernen, etc.pp. auch die Großeltern soll er doch ab und an sehen.

Glaubt einer, dass das den Kleinen gut tut in der Entwicklung?

Von ein paar Wochen Abstand wird dein Sohn keinen Schaden erleiden. Wie sonst hat man früher auf dem Hof unter NUR seinesgleichen Kinder aufgezogen? Dieser Sozialisierungsquatsch ist Quark. Dein Sohn braucht in dem Alter alleinig seine Mama, nicht mal dich. Und nur das zählt. Also schauts das ihr gesund bleibt

chris.fall 19.03.2020 20:43

Moin,

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1518197)
Das scheint ein recht seltsames Krankenhaus zu sein, in dem Du da arbeitest.

ich habe etwas von einem Risiko für die alten Menschen(!) von 25% gelesen. Da das natürlich alles noch mit Unsicherheiten behaftet ist, kan ich nichts an dem besagten Krankenhaus (oder gar an seinen Bahandlungserfolgen?) finden, das "recht seltsam" ist.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1518197)
Vom Ausbruch der Krankheit bis zum Tode durch Ersticken vergehen im Schnitt 8 Tage. Die Wahrscheinlichkeit bezifferst Du mit 20%. Klingt für mich nicht besonders empfehlenswert.

Das klingt für mich auch nicht besonders attraktiv.

Meine Eltern sind beide schon über 80 und haben beiden dem Alter entsprechend schon einige "Wehwechen". Die Chance, dass sie ihre Enkel (= meine Kinder) in diesem Leben nicht mehr wiedersehen, sollte man die Enkelquarantäne wirklich durchziehen monatelang durchziehen, ist also realistisch.

Vor diesem Hintergrund hätte ich durchaus Verständnis, wenn sie sich entscheiden würden, ihre Enkel trotzdem sehen zu wollen.


Viele Grüße,

Christian

ironmansub10h 19.03.2020 20:56

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1518294)
Dann frag mal bitte nach deren Vorerkrankungen bei der Kollegin, und ob beide ebenfalls auf Influenza getestet wurden... :Danke:

TV Tipp jetzt:
Klamroths Konter (n-tv) mit Dr Wyhler, Molekularbiologe...

Yep, schon gemacht, 19-jähriger , drogenabhängig, 8- jährige keine Vorerkrankung, lediglich Asthma in der Familie präsent. Beide kein saisonale Influenza

keko# 19.03.2020 21:18

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1518182)
Ich versuche mich so ziemlich aus allen seriösen Quellen zu informieren, die zur Zeit vernünftige Analysen, Daten und Einschätzungen liefern und mein Eindruck ist ein anderer.....

Danke, dass du dir so viel Mühe machst, so ausführlich auf mein (bzw. andere) Posting zu antworten. Das ist nicht selbstverständlich.
Ich verstehe auch zu 100% deine Argumente und hoffe naürlich, dass du, bzw. die aktuelle Strategie, die beste ist.
Was mir Unruhe bereitet ist halt das Restrisiko, dass uns die Situation irgendwann davon läuft.

Ich habe aber Positives bemerkt: In Stuttgart auf der Grünanlage vor dem Schloßplatz, wo an warmen Frühlingstagen wohl unzählige Menschen chillen würde, war heute nach Feierabend, als ich vorbei fuhr, fast niemand.
Und auch der Berufsverkehr war grob geschätzt max 50% gegenüber sonst.

Jörn 19.03.2020 21:31

Zitat:

Zitat von chris.fall (Beitrag 1518325)
ich habe etwas von einem Risiko für die alten Menschen(!) von 25% gelesen. Da das natürlich alles noch mit Unsicherheiten behaftet ist, kan ich nichts an dem besagten Krankenhaus (oder gar an seinen Bahandlungserfolgen?) finden, das "recht seltsam" ist.

Dann würde ich gerne versuchen, Dir mein Argument etwas näher zu erläutern.

Die älteren Leute haben, sofern unsere Maßnahmen erfolgreich sind, eine zweifache Chance. Die erste Chance besteht darin, dass sie gar nicht erst erkranken. Die zweite Chance besteht darin, dass sie im Falle einer Erkrankung die benötigten Maschinen erhalten.

Wenn wir die Maßnahmen nicht durchführen, nehmen wir den älteren Menschen beide Chancen. Erstens werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit erkranken, wenn sich das Virus weitflächig ausbreiten kann. Zweitens wird eben diese Ausbreitung dafür sorgen, dass sie die benötigten Maschinen nicht erhalten werden, weil wir in einem solchen Szenario nicht genügend Maschinen haben.

Ein weiter Punkt kommt hinzu. Nehmen wir an, ein älterer Mensch nimmt das Risiko bewusst in Kauf oder wird von seinem Arzt auf diese Fährte geführt. (Es kann sich ja jeder entscheiden, wie er will.) Nehmen wir an, dieser ältere Mensch erkrankt tatsächlich und kann sogar die benötigten Geräte erhalten. Dann fehlen diese Gerätschaften aber womöglich bei anderen Patienten, die nicht so lapidar mit dem eigenen Ableben einverstanden sind. Zudem kann der ältere Patient bis zum Ausbrechen der Krankheit ein paar Pflegekräfte oder Mitbewohner anstecken, die damit ebenfalls nicht einverstanden waren. Es kann also kein Patient isoliert für sich alleine entscheiden, ebenso wie wir jüngeren Leute das nicht können. So gesehen sitzen wir alle in einem Boot.

Insofern finde ich die Idee, man solle eventuell alte Menschen ruhig einer Ansteckungsgefahr aussetzen, geradezu bizarr. Man würde andere Menschen gefährden, ohne sie gefragt zu haben.

Wer seinen Patienten unterstellt, sie würden eventuell eine Ansteckung bewusst in Kauf nehmen, der müsste sie eigentlich unterschreiben lassen, dass sie keinem anderen Patienten die nötigen Gerätschaften wegnehmen werden. Diese Patienten würden quasi ihr eigenes Todesurteil unterschreiben, falls sie eine Infektion bekämen. Zur Debatte stehen aber gerade sehr alte Menschen, die den ganzen Sachverhalt nicht mehr richtig verstehen. Also verstehen sie auch die Tragweite dieser Entscheidung nicht. Deswegen finde ich ein Krankenhaus, in dem solche Optionen überlegt oder empfohlen werden, seltsam.

Uns wird schon irgendwas einfallen, um alte Menschen nicht ab sofort bis zum Lebensende komplett allein zu lassen. Im Moment geht es um eine vorübergehende Maßnahme.

speedskater 19.03.2020 21:53

Heutiges Podcast Interview von Steingart mit Prof. Kekule
 
Hörenswertes Interview mit Kompetenz und Klartext
(mehr als bei RKI, Drosten; mehr als bei Politikern sowieso.......).

Habe wieder sehr viel gelernt.
und halte Interviewer und Interviewten IMHO in diesem Fall
für sehr kompetent und glaubwürdig.

Hintergrund und Erfahrung mit den beiden:
Steingarts Podcast (u. Morning Briefing Newsletter) folge ich seit ca. 1 Jahr
und Kekules Äußerungen seit ca. 4 Wochen.

Ab 3.41 min bis 37.59 min.

https://www.gaborsteingart.com/der-podcast/

Vita Kekule:
https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_S._Kekulé

Ich gebe hier auch mal auf die Schnelle und aus Bequemlichkeit
erneut einen Wikipedia Link
(ebenfalls auch immer zu hinterfragen und in den wissenschaftlichen Arbeiten meiner Studierenden aufgrund von Qualitätsschwächen nicht zitierfähig)
zur Vita vom Interviewer und Journalist.
Denn auch diese beeinflussen und arbeiten mehr oder weniger gut.

Vita Steingart:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gabor_Steingart


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