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Klugschnacker 02.06.2021 11:18

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1604937)
Merkwürdige Logik: die Sichtweise einer Minderheit ist nichtexistent, weil die Mehrheit anders denkt? Ignorieren wir die Anfänge, auch wenn es zunimmt? Ich spreche ja von zunehmend, nicht von Mehrheit.

Du generalisierst – auch wenn Du von einer Minderheit sprichst, nicht von einer Mehrheit. Denn Du behauptest einen zunehmenden Vertrauensverlust dieser Minderheit "in die Medizin". Die Verallgemeinerung besteht darin, den angeblichen Vertrauensverlust auf die gesamte Medizin auszudehnen. Tatsächlich geht es aber nur um einzelne Aussagen der medizinischen Forschung.

Solche Verallgemeinerungen haben im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs meistens das Ziel, eine sachliche Diskussion zu unterminieren. Da schwurblerseits gegen wissenschaftliche Argument nicht anzukommen ist, wird kurzerhand versucht, Zweifel an der Wissenschaft insgesamt zu säen. Mit diesem Absatz meine ich nicht Dich persönlich.

Klugschnacker 02.06.2021 11:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1604937)
„Als sie Künstler nicht mehr auftreten ließen, schwieg ich. Auf YouTube gab es genug Auswahl.

Als sie die Museen schlossen, schwieg ich. Ich hatte ja Wikipedia.

Als sie die Gaststätten schlossen, schwieg ich. Es gab ja Lieferdienste.

Als sie den Einzelhandel schlossen, schwieg ich. Ich konnte ja bei Amazon bestellen.

Als sie die Kontakte beschränkten, schwieg ich. Ich hatte ja Facebook, Twitter und Instagram.

Als sie Ausgangssperren verhängten, schwieg ich. Ich hatte ja Netflix.

Als sie die Schulen schlossen, schwieg ich. Ich hatte keine schulpflichtigen Kinder.

Als sie Urlaubsreisen untersagten, schwieg ich. Ich hatte ja einen Garten.

Eines Tages ging ich raus auf die Straße. Es war niemand mehr da.“

Ergreifend.

Was hier fehlt, ist das Virus.

Schwarzfahrer 02.06.2021 11:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1604939)
Du generalisierst – auch wenn Du von einer Minderheit sprichst, nicht von einer Mehrheit. Denn Du behauptest einen zunehmenden Vertrauensverlust dieser Minderheit "in die Medizin". Die Verallgemeinerung besteht darin, den angeblichen Vertrauensverlust auf die gesamte Medizin auszudehnen. Tatsächlich geht es aber nur um einzelne Aussagen der medizinischen Forschung.

Zu dieser Verallgemeinerung stehe ich. Denn genau so ticken Menschen: die mangelnde Transparenz oder Fehler in einem Bereich wird auf die gesamte Branche projiziert; Fehlentscheidungen eines Spahn oder Söder werden gleich auf die Regierung, bzw. auf die ganze CDU bzw. CSU projiziert. Ist nicht gerecht, aber im öffentlichen Leben muß man damit rechnen und entsprechend handeln.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1604939)
Solche Verallgemeinerungen haben im aktuellen gesellschaftlichen Diskurs meistens das Ziel, eine sachliche Diskussion zu unterminieren. Da schwurblerseits gegen wissenschaftliche Argument nicht anzukommen ist, wird kurzerhand versucht, Zweifel an der Wissenschaft insgesamt zu säen.

Diese Methode gibt es sicher auch - nicht nur auf der von Dir zitierten Seite, sondern auch sehr gerne von der anderen (s. Zuordnung alles Anti-Maßnahmen-Demonstranten zu militant-extremen Teilnehmer-Minderheiten, Kritiker von überzogenen Klima-Aktivitsten pauschal als "Klimaleugner" abtun, etc.). Finde ich schlechten Stil von allen Seiten, und nicht hilfreich. Aber (wiederum gegen Verallgemeinerung) es kommt eben auf den Einzelfall an, wer wie argumentiert. Deshalb können Verallgemeinerungen nicht verallgemeinert abgelehnt werden :). Zweifel an der Wissenschaft zu säen (ode genauer: begründete Zweifel wecken und detailliert zu diskutieren) ist übrigens inhärenter Teil der Wissenschaft und kein Angriff.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1604941)
Ergreifend.

Was hier fehlt, ist das Virus.

Nein, was gefehlt hat, war die Verhältnismäßigkeit.

Klugschnacker 02.06.2021 11:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1604942)
Nein, was gefehlt hat, war die Verhältnismäßigkeit.

Wenn man die Existenz der Bedrohung ausblendet, kommen einem natürlich alle Maßnahmen gegen diese Bedrohung ausschließlich als Entzug der Freiheit vor. Genau darauf zielt das kleine Gedicht: Es zelebriert die Einschränkungen in unserem Alltag, erwähnt aber mit keinem Wort deren Ursache.

Auf einer Intensivstation wird man sich solche Lyrik kaum ausdenken.

Klugschnacker 02.06.2021 12:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1604942)
Zu dieser Verallgemeinerung stehe ich. Denn genau so ticken Menschen: die mangelnde Transparenz oder Fehler in einem Bereich wird auf die gesamte Branche projiziert; Fehlentscheidungen eines Spahn oder Söder werden gleich auf die Regierung, bzw. auf die ganze CDU bzw. CSU projiziert. Ist nicht gerecht, aber im öffentlichen Leben muß man damit rechnen und entsprechend handeln.

Das bestreite ich. Einzelne Entscheidungen von Jens Spahn reichen nicht aus, um das Gesundheitssystem oder die wissenschaftliche Medizin als Ganze in Zweifel zu ziehen. Zumindest kenne ich niemanden, der so denkt.

Selbst erklärte Impfskeptiker und Coronaleugner lassen sich nach wie vor beim Zahnarzt eine Spritze geben, oder den Blinddarm entfernen, bevor sie an einer Entzündung abkratzen.

Es ist kein Zufall, dass sich jene Partei, welche unsere gewählten Regierungen delegitimieren will, unter den Corana-Skeptikern pudelwohl fühlt.

lyra82 02.06.2021 12:25

Myokarditis bei jüngeren Männern nach Biontech-Impfung:

https://www.n-tv.de/wissen/Israel-ve...e22591367.html

bisher 275 Fälle / 2 Tote
Alter 16 - 30

Adept 02.06.2021 12:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1604934)
Niemand wird als Schwurbler oder Egoist abgestempelt, wenn er über die möglichen Risiken einer Impfung spricht. Diese Risiken gehören zum wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurs und sind seit vielen Monaten der Gegenstand zahlreicher Debatten. Es ist definitiv kein Thema von Außenseitern.

Doch, das ist hier reichlich der Fall. Siehe Impf-Thread.

Klugschnacker 02.06.2021 13:25

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1604953)
Doch, das ist hier reichlich der Fall. Siehe Impf-Thread.

Der Verweis auf einen ellenlangen Thread ist mir zu pauschal, was Du sicher verstehen wirst. Ich kann nicht wissen, was Du konkret meinst. Wenn Du es mit einem Zitat aus diesem Thread konkretisierst, äußere ich mich gerne dazu.
:Blumen:

Damit wir uns das nicht zu schwer machen, nehme ich vorweg: Wer in einer Sache aus egoistischen Motiven handelt, ist deswegen nicht als ganze Person ein Egoist. Ich denke, auf diese Unterscheidung zwischen einer als egoistisch bewerteten Handlung und einer pauschalen Bewertung seiner Person können wir uns einigen, oder?

Und weiter: Wenn ich in einer Sache egoistisch handle, verdiene ich dafür Kritik. Ich kann mich dieser Kritik nicht entziehen, indem ich der Gegenseite vorwerfe, sie würde mich pauschal zum Egoisten stempeln. Und dann selbst nur noch über diese vermeintliche Herabsetzung sprechen, ohne auf die mir gegenüber geäußerte Kritik einzugehen.

Das ist ein Trick, wie man einer sachlich geäußerten Kritik entgeht, indem am sich selbst in die Ecke der beleidigten Leberwurst begibt.

Mit letzterem meine ich nur das allgemeine Prinzip und nicht Dich persönlich.
:Blumen:


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