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dr_big 23.03.2021 09:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1592196)
Offenbar war die Faktenlage der Bevölkerung schwer zu vermitteln:
1. allgemein niedrige Inzidenzen mit sinkender Tendenz
2. gleichzeitiges verborgenes Wachstum bei der B117-Mutante
Punkt 1 erreichte ein höheres politisches Gewicht als Punkt 2. Mir ist keine einzige Lobbygruppe bekannt, die das nicht ausgeschlachtet und für Lockerungen der Maßnahmen plädiert hatte. In den Medien las, hörte und sah ich eine große Zahl von Beiträgen, die sich für eine Rücknahme der Beschränkungen aussprachen. Selbst als von wissenschaftlicher Seite das Kommen einer dritten Welle bereits feststand.

Wir hatten das vor der zweiten Welle in gleicher Weise. Das Land sprach überall von Lockerungen, während die Fallzahlen zwar niedrig, das Wachstum aber bereits wieder hoch war. Es kam dann, wie es kommen musste.

Achtung Faktencheck: Die Inzidenz für D war seit Mitte Februar bereits im Anstieg. Zwar nur leicht, aber sie stieg langsam und war auch insgesamt noch über 50.

Für die Ostermaßnahmen habe ich echt kein Verständnis:
- Supermärkte für einen Tag schliessen bringt gar nichts
- Homeoffice bleibt freiwillig
- Testen in Unternehmen bleibt freiwillig
- Verzicht auf Gottesdienste bleibt freiwillig

noam 23.03.2021 10:15

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1592196)
Offenbar war die Faktenlage der Bevölkerung schwer zu vermitteln:
1. allgemein niedrige Inzidenzen mit sinkender Tendenz
2. gleichzeitiges verborgenes Wachstum bei der B117-Mutante
Punkt 1 erreichte ein höheres politisches Gewicht als Punkt 2. Mir ist keine einzige Lobbygruppe bekannt, die das nicht ausgeschlachtet und für Lockerungen der Maßnahmen plädiert hatte. In den Medien las, hörte und sah ich eine große Zahl von Beiträgen, die sich für eine Rücknahme der Beschränkungen aussprachen. Selbst als von wissenschaftlicher Seite das Kommen einer dritten Welle bereits feststand.

Wir hatten das vor der zweiten Welle in gleicher Weise. Das Land sprach überall von Lockerungen, während die Fallzahlen zwar niedrig, das Wachstum aber bereits wieder hoch war. Es kam dann, wie es kommen musste.


Und genau da haben wir das das Paradebeispiel für das politische Versagen. Man lernt nicht aus dem, was passiert ist und macht die selben Fehlen zum dritten Mal.

Besser wäre zB gewesen. Die Lockerungen zwei drei Wochen aufzuschieben mit der klaren Botschaft B117 macht sonst alles wieder kaputt. Gleichzeitig hätte man in jedem Bundesland den Istzustand an Infizierten und darunter die Mutationen durch repräsentative Testreihen feststellen müssen. Dann hätte man Erkenntnisse auf dessen Grundlage man nachvollziehbare Entscheidungen treffen und erklären kann.

Noch besser wäre wenn diese Reihentestungen eh grundsätzlich in sinnvollen Abständen durchgeführt werden würden um aus dieser Reaktivität herauszukommen.

Wir reagieren leider immer erst dann, wenn es eigentlich schon zu spät ist.

Hafu 23.03.2021 10:22

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1592171)
Sehe ich genauso. Einkaufen muss man ja, also gehen alle am letzten/ersten Tag vor/nach Schliessung. So kurzes Schliessen für ein paar Tage bringt doch gar nichts....

Sehe ich anders: gerade diese zwei Extra-Tage, in der die Kontakte reduziert werden bringt angesichts der relativ kurzen Zeitspanne, in der Infizierte auch infektiös sind (max. drei bis vier Tage), sehr viel zur Unterbrechung von Infektionsketten.

Geschlossene Supermärkte bedeuten ja nicht nur, dass die Leute weniger einkaufen gehen, sondern dass auch die Angestellte in den Supermärkten nicht zum Arbeiten fahren und dort auch untereinander keinen Kontakt haben. es bedeutet auch, dass die Supermärkte nicht von Liefer-LKWs angefahren werden usw.

Mit 14 Tagen konsequenten (globalen) Lockdown könnte man bekanntlich die Covid-19-Pandemie komplett beenden. Mit 6 Tagen gelingt das zwar nicht, aber die Inzidenzzahlen lassen sich trotzdem mit einem synchronisierten kurzem und striktem Lockdown besser senken als mit einem langen Wischi-Waschi-Lockdown.

Selbst wenn es an den Tagen davor durch Hamsterkäufe ein paar Übertragungen mehr geben wird, wird die anschließende synchronisierte Kontaktreduzierung dafür sorgen, dass viele Infektionsketten abreißen.

Eine abendliche Ausgangssperre (bis zum Ende der Osterferien hätte ich mir durchaus noch zusätzlich gewünscht, aber man muss auch mal das Positive sehen und nicht nur nach dem Haar in der Suppe suchen. Nach Ostern wird auf jeden Fall die Impfkampagne in Deutschland absehbar in Fahrt kommen und dann werden sich mutmaßlich die positiven Nachrichten rund um die Pandemie häufen.

merz 23.03.2021 10:42

ähnlich optimistisch:
Brockmann vom RKI, ich zitiere mal den ganzen Text weil es aus dem Ticker ist:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/...3-7bc90f45069c

"Epidemiologe: Oster-Shutdown könnte »sehr positiven Effekt haben«
09.14 Uhr: Der Epidemiologe Dirk Brockmann vom Robert Koch-Institut (RKI) hält die Verschärfung der Corona-Maßnahmen über Ostern für wirksam. »Das könnte nach meiner Ansicht einen sehr positiven Effekt haben, weil eine ganze Reihe von Tagen dann quasi Ruhetage sind, also Sonntage«, sagte Brockmann am Dienstagmorgen im Deutschlandfunk. Schon beim »Wellenbrecher« im Frühjahr habe sich gezeigt, dass viele Menschen ihre Aktivitäten runtergefahren hätten. »Und das hatte dann (...) ein, zwei Wochen später einen sehr starken Effekt auf die Fallzahlen, weil sehr viel weniger Kontakte stattfinden«.

Interview (noch nicht gelesen) hier:
https://www.deutschlandfunk.de/model...icle_id=494570

m.

LidlRacer 23.03.2021 10:49

Zitat:

Zitat von Schlafschaf (Beitrag 1592156)
Wer hat hier nochmal behauptet die Supermärkte gehören reguliert? Da hatte ich mich doch völlig verrannt bei dem Thema oder? :Lachanfall:

Herzlichen Glückwunsch!
Die 1(!)-tägige Supermarktschließung ist jetzt die von dir geforderte Reglementierung, die irgendetwas entscheidendes bewegt!?

Gut, man muss ja fast schon froh sein, dass der Lockerungswahn jetzt mal kurz ausgesetzt wird, aber mit einem ernsthaften Versuch, das Virus zu bekämpfen, haben wir es hier nicht zu tun. Das bezieht sich jetzt nicht nur aus den 1 Supermarkttag sondern auf die insgesamt nicht vorhandene Anti-Corona-Strategie.

LidlRacer 23.03.2021 10:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1592214)
Sehe ich anders: gerade diese zwei Extra-Tage, in der die Kontakte reduziert werden bringt angesichts der relativ kurzen Zeitspanne, in der Infizierte auch infektiös sind (max. drei bis vier Tage), sehr viel zur Unterbrechung von Infektionsketten.

Geschlossene Supermärkte bedeuten ja nicht nur, dass die Leute weniger einkaufen gehen, sondern dass auch die Angestellte in den Supermärkten nicht zum Arbeiten fahren und dort auch untereinander keinen Kontakt haben. es bedeutet auch, dass die Supermärkte nicht von Liefer-LKWs angefahren werden usw.

Mit 14 Tagen konsequenten (globalen) Lockdown könnte man bekanntlich die Covid-19-Pandemie komplett beenden. Mit 6 Tagen gelingt das zwar nicht, aber die Inzidenzzahlen lassen sich trotzdem mit einem synchronisierten kurzem und striktem Lockdown besser senken als mit einem langen Wischi-Waschi-Lockdown.

Selbst wenn es an den Tagen davor durch Hamsterkäufe ein paar Übertragungen mehr geben wird, wird die anschließende synchronisierte Kontaktreduzierung dafür sorgen, dass viele Infektionsketten abreißen.

Eine abendliche Ausgangssperre (bis zum Ende der Osterferien hätte ich mir durchaus noch zusätzlich gewünscht, aber man muss auch mal das Positive sehen und nicht nur nach dem Haar in der Suppe suchen. Nach Ostern wird auf jeden Fall die Impfkampagne in Deutschland absehbar in Fahrt kommen und dann werden sich mutmaßlich die positiven Nachrichten rund um die Pandemie häufen.

Der positive Effekt wird klein und vorübergehend sein.
Es sind nur 4 Ruhetage übrig geblieben, von denen 3 ohnehin Feiertage sind:
1. bis 5. April - unterbrochen vom Samstag, an dem die Supermärkte aufmachen.

dasgehtschneller 23.03.2021 11:06

Vielleicht reicht es um die zusätzlichen Kontakte an Ostern zu kompensieren die trotz aller Regeln stattfinden werden;)

Ich denke es geht eher darum einen sprunghaften Anstieg nach Ostern zu vermeiden

TRIPI 23.03.2021 11:08

Sie haben sehr wenig beschlossen, tun aber so als wäre es ein Riesending. Für mich weiteres Spielen auf Zeit in der Hoffnung dass die Impfungen anlaufen und greifen.
Und ein Hinschieben der Schuld zu Landkreisen die über 100 sind...

Gibt es eigentlich irgendetwas neues bzgl. Dunkelziffer? Bekannte von mir haben einen Antikörpertest gemacht und der war positiv, obwohl sie nie irgendwelche Symptome hatten. Überlege das auch zu machen.


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