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Dafri 09.02.2021 08:52

Und wenn nun ein super harter Logdown kommt ,hat man alles danach in den Griff? Fällt einem schwer das zu glauben.

Bockwuchst 09.02.2021 08:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1583474)
Einen deutlich strengeren Kurs befürworten einige Wissenschaftler. Andere (z.B. Schrappe, Streek, Kekule gerade heute wieder) hingegen empfehlen einen anderen Kurs, der auf ein möglichst normales Leben mit dem Virus zielt. Das setzt die Politik auch nicht um. Auf welche (vernünftige?) Wissenschaft hört dann die Politik denn überhaupt? Was begründet das aktuelle Vorgehen: gibt es eine Strategie die diesen Namen verdient, oder nur spontane Reaktionen auf Ängste vor Mutationen, negative Schlagzeilen, Umfragen zu steigender Unzufriedenheit, ...?

Ich geb dir in dem Sinne Recht, dass "die Politik" keine Strategie erkennen lässt, herumlaviert und hofft man könnte sich irgendwie durchmogeln.

qbz 09.02.2021 08:54

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1583471)
........
Eine niedrige Inlandsinzidenz (in Verbindung mit geimpften Hochrisikogruppenen) würde zwar ein sehr normales Leben ohne echte Einschränkungen erlauben, wäre aber wegen der Attraktivität, die Deutschland dann mitten in Europa auch als Reiseziel gewänne bei offenen Grenzen und auch wegen der vom langen Lockdown befeuerten Reisefreudigkeit der Deutschen selbst bei bestehendem Inzidenzgefälle zu den Nachbarländern nur mit strengen Quarantänebestimmungen beim Reiseverkehr vergleichbar dem australischen Vorbild zu verteidigen.

Diese Debatte, ob man diesen Deal einzugehen bereit ist (weitgehende Freiheiten im Inland bis hin zu fast normalem Kultur- und Profisportbetrieb bei gleichzeitigen massiven Einschränkungen internationaler Reisetätigkeiten) muss man eigentlich schon jetzt im Februar, spätestens im März führen, wenn man die Zielmarke für den aktuellen Lockdown deutlich niedriger ansetzt als unsere Nachbarländer, die jetzt schon angefangen haben zu lockern. Sonst wäre der anhaltende Lockdown mit komplett geschlossener Gastronomie und Handel nur sinnlose und wirtschaftlich teure Zahlenkosmetik.

Es gibt verschiedene Probleme bei der Einreise aus den Nachbarländern:
1. Mangelnde Kontrolle der Quarantäne nach der Einreise (Unterschied zu Ländern, wo die Einreisenden in ein Hotel müssen bis zum Testergebnis oder zur Quarantäne)
2. grenzüberschreitende Arbeitskräfte. In den östlichen Bundesländern z.B. wohnen viele Arbeitskräfte im Nachbarstaat und kommen für die Arbeit nach DE. Das betrifft vor allem die Mangelberufe wie Ärzte, Pfleger, Altenpflege, Landwirtschaft, Handwerker usf.. Krankenhäuser wie in Schwedt/Oder bekämen dadurch grosse Probleme. Umgekehrt fahren viele Deutsche in die CH zur Arbeit. usf.
3. Der Güterverkehr. Ich weiss nicht, ob die Logistiker das hinbekommen, dass an allen Grenzen immer die Fahrer wechseln und welche Verzögerungen in der Versorgung das mit sich brächte.

Deswegen wird das Virus weiterhin in Europa diffundieren. Ich rechne fest mit einer dritten Welle in DE und hoffe nur, dass dann wenigstens die erste Impfgruppe durchgeimpft ist. Die zweite Prioritätsgruppe bliebe wegen des Impfstoffmangels leider weiter gefährdet.

Ein wichtiges erstes pragmatisches Ziel sollte sein, dass die Krankenhäuser endlich wieder dauerhaft "normal" funktionieren können und alle verschobenen Behandlungen durchführen. Dieser Zustand sollte eigentlich aufgrund der jetzt nedrigen Inzidenzen bald eintreten und dann aufgrund der Impfungen der Risikogruppen auch dauerhaft anhalten.

Bockwuchst 09.02.2021 08:57

Zitat:

Zitat von Dafri (Beitrag 1583475)
Und wenn nun ein super harter Logdown kommt ,hat man alles danach in den Griff? Fällt einem schwer das zu glauben.

Der Punkt ist halt, dass leichter zu handeln ist, je niedriger die Inzidenz ist. Nach dem ersten Lockdown in Deutschland war man bei ner Inzidenz von 2-5 oder so und das hat uns den relativ unbeschwerten Sommer ermöglicht. Da müssen wir wieder hin. Leider hat man im Herbst den Punkt versäumt, wo man wieder hätte vorsichitger sein müssen. Es gab schon im Oktober Warnrufe, aber man hat bis Dezember gewartet bis man was unternommen hat.

Es ist klar, was man unternehmen müsste um eine erneute Welle zu verhindern. Wenn das nicht passiert muss man halt anerkennen, dass das eine politische Entschiedung war. Man kann sich entscheiden zu sagen: "Ein harter Lockdown bis Ostern ist nicht gewollt oder auch praktisch nicht umsetzbar." Man darf dann aber halt auch nicht überrascht tun, wenn uns Welle Nummer 3 überrollt. Da würde ich mir dann Ehrlichkeit wünschen.

Helios 09.02.2021 09:00

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1583445)
Link funktioniert (bisher) nicht. Hier mal Wikipedia zu Herrn Kohn :

solche Leute gehören in ein Ministerium, um umfangreich alle Szenarien am Schirm zu haben - "expect the unexpected" - meistens sind das Sachen, die niemandem "passen".

- und wenn man am Ende des Tage "nur" Geheimdientsinformationen an die Presse weiter gibt, mit z.B. einem Video, indem ein chinesischer Handwerker die Tür eines Mehrfamilienhauses zuschweisst - als Beispiel - wie in einem totalitären Staat eine Maßnahme umgesetzt wird.
Egal über was man sich bei uns gerade ärgert, aber in so einer Bevormundungs-Allmacht möchte ich nicht leben.

=>Den Mann zu feuern war nicht richtig.


Ist das RKI nicht dem Gesundheitsministerium nachgeordnet?? (=>das BMI hat dem RKI nix zu sagen).

Dafri 09.02.2021 09:03

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1583478)
Der Punkt ist halt, dass leichter zu handeln ist, je niedriger die Inzidenz ist. Nach dem ersten Lockdown in Deutschland war man bei ner Inzidenz von 2-5 oder so und das hat uns den relativ unbeschwerten Sommer ermöglicht. Da müssen wir wieder hin. Leider hat man im Herbst den Punkt versäumt, wo man wieder hätte vorsichitger sein müssen. Es gab schon im Oktober Warnrufe, aber man hat bis Dezember gewartet bis man was unternommen hat.

Ok. Das ist verständlich. Aber wie lange es tatsächlich dauert die Inzidenz klar und konstant unter 10 zu bekommen, ist auch nicht wirklich berechenbar? Viele sind wirtschaftlich am Ende,und das diese Menschen jeden Tag auf Lockerungen hoffen, ist ebenfalls verständlich.
Alles eine Zwickmühle.

Hafu 09.02.2021 09:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1583477)
Es gibt verschiedene Probleme bei der Einreise aus den Nachbarländern...

Die von dir aufgelisteten Probleme sind potenziell lösbar. Pendelnde Arbeitskräfte müssen engmaschig und flächendeckend mit Schnelltests getestet werden, nicht nur einmal pro Woche wie jetzt, sondern täglich.
Reisen dürften natürlich nur mit weitaus strengeren (und genauer kontrollierten) Quarantänebsetimmungen stattfinden und der Güterverkehr ist auch nicht das Problem, weil Güter das Virus nicht übertragen und der Personaleinsatz in diesem Bereich sehr gering ist (Für LKW-Fahrer die nur einen Tag in Deutschland bleiben, um Ware abzuliefern oder zu holen, genügt auch ein simpler Schnelltest).

Australien und Südkorea sind auch anhaltend eng wirtschaftlich verflochten mit der Welt und nehmen weiterhin am globalen Handel in unvermindertem Umfang teil.

Der Charme einer solchen Idee ist auch, dass Nachbarländer von dieser Taktik inspiriert werden könnten und so dazu gebracht werden würden, eine ähnliche Taktik zu fahren...

Also grundsätzliche wäre so ein Szenario umsetzbar und ich halte es auch trotz der erforderlichen Einschränkungen beim Reisen wegen der viel größeren Freiheiten im Inland für attraktiv, denke aber nicht, dass es dazu kommen wird. Insbesondere nicht, wenn man die gesellschaftliche Debatte, die für derartige anhaltende Einschränkungen im Reiseverkehr erforderlich ist, nicht jetzt führt.

dr_big 09.02.2021 09:11

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1583466)
Weil UK in einem harten Lockdown ist: https://www.gov.uk/coronavirus?s=03
Der wirkt auch gegen B117.

Die Regeln in UK klingen nicht anders als in D. Vielleicht ist die Überwachung und Durchsetzung etwas strenger, aber rein vom Regelwerk sehe ich keinen Unterschied.

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1583466)
Impfungen helfen natürlich, akommen aber viel zu spät um eine dritte Welle zu verhindern. Wir werden erst irgendwann im Herbst genug Menschen geimpft haben, um einen starken Effekt zu sehen.

Verstehe ich auch nicht. Es heisst, jeder Infizierte steckt 3 weitere Menschen an. Wenn jetzt jeder dritte geimpft ist, dann läuft doch 1 von 3 Ansteckungen ins Leere. Da muss doch ein Effekt sichtbar werden? Aktuell sind 3% nachweislich infiziert gewesen, mit Dunkelziffer vielleicht 10%. Wenn noch 20% geimpft sind, dann haben wir bereits 30% Immunisierungsrate.


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