Zitat von Spiegel
Werden Mundschutz und Atemmasken knapp?
Ja, Mundschutzmasken sind in Deutschland zum Teil schon jetzt knapp. Der Chef des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, sagte der "Rheinischen Post", Mundschutzmasken seien kaum noch zu bekommen: Die günstigen und wenig wirksamen Masken seien nahezu vergriffen. Die teuren und wirksameren Masken, die rund zehn Euro pro Stück kosten, würden von den Herstellern kontingentiert.
Auch das RKI hat bereits Mitte Februar darauf hingewiesen, dass es wahrscheinlich zu einem Lieferengpass bei mehrlagigem, dicht anliegendem Mund-Nasen-Schutz sowie bei Atemschutzmasken, sogenannten FFP-Masken, kommen wird. Denn ein großer Teil der Masken für den europäischen Markt werde in China hergestellt, und solange die durch Sars-CoV-2 ausgelöste Krise andauere, erfolge keine Lieferung nach Europa.
Das Institut gibt für den Notfall, in dem es nicht mehr ausreichend Masken gibt, Empfehlungen, wie diese mehrmals verwendet werden können. Es betont ausdrücklich, dass diesen nur gefolgt werden soll, wenn tatsächlich nicht mehr Masken vorhanden sind. Denn die Ansteckungsgefahr steigt durch dieses Verhalten.
Besonders für Ärzte und Pflegepersonal stellt der Engpass ein Risiko dar. Ein Hausarzt in einer deutschen Metropole, der anonym bleiben will, sagte dem SPIEGEL, dass er sich Sorgen um die Sicherheit seiner Zunft mache. Bei einer Teamsitzung im Medizinischen Versorgungszentrum seiner Stadt sei den Mitarbeitern gesagt worden, dass es derzeit Lieferengpässe bei medizinischer Schutzkleidung gebe. "Das macht uns Ärzten, die gewissermaßen an der Front arbeiten, wenn das Coronavirus nach Deutschland kommt, schon große Sorgen", sagte er. "Wenn das so bleibt, können wir die Welle an Patienten, die auf uns zukommen wird, nicht behandeln - weil wir uns selbst nicht ausreichend schützen können."
Die Aussage von Gesundheitsminister Jens Spahn, Deutschland sei gut vorbereitet, zweifelte er an: "Patienten gehen mit grippeähnlichen Symptomen in der Regel zunächst zum Hausarzt", sagte er. Wenn der Eigenschutz von niedergelassenen Ärzten nicht gewährleistet sei, könne man nicht von einer guten Vorbereitung sprechen.
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