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Zitat von aequitas
(Beitrag 1577240)
Wolfgang Streeck (Soziologe) verfasste in der FAZ einen besonders lesenswerten Gastbeitrag zur "Gesamt-Corona-Situation" und realistischen Einordnung.
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Man sollte vielleicht auch daran erinnern, dass mit der Stellungnahme der Leopoldina durchaus auch andere Disziplinen ausser der Medizin wie Gesellschaftswissenschaftler und Philosophen einen Lockdown dringend empfahlen bzw. forderten. Es gibt zur gegenwärtigen Politik und zum Lockdown abweichende Meinungen in der Medizin und den Gesellschaftswissenschaften, aber nicht zwischen der Medizin und den Gesellschaftswissenschaften.
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Streek (Schlussfolgerung): "Wenn eine Gesellschaft mit Lungenkrebs leben kann, kann sie, wenn sie muss, wohl auch mit Covid-19 leben. Im Übrigen, wenn man die Alten- und Pflegeheime virenfest aufrüsten würde, was zweifellos nur einen winzigen Bruchteil der gigantischen Corona-Sonderhaushalte erfordern würde, könnte man Totenzahlen und Bettenbelastung nicht unbedingt halbieren, sinken würden sie aber. Wenn man dann noch die Hausärzte dazu bekäme, ihre vorerkrankten Stammpatienten einzubestellen und ins Gebet zu nehmen, wäre eine, und soweit ich sehe, überhaupt die wichtigste Begründung für die mit ewiger Wiederkehr drohenden Lockdowns entfallen. Welche Begründung bliebe dann noch?"
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Zunächst besteht das Ziel wohl darin mit den Impfungen die Pandemiegefahren zu beseitigen, d.h. von "ewiger Wiederkehr" kann keine Rede sein. Das Ende ist in diesem Jahr 2021 absehbar.
Streek plädiert in seinem Konzept für keine Lockdownmassnahmen, allein für individuelle Schutzmassnahmen bei Risikogruppen. Auch keine Quarantänen und Tests? Damit gäbe es viel, viel höhere Infiziertenzahlen wie jetzt, es würden mehr erkranken und es würde dadurch auch mehr schwere Fälle in den Nichtrisikogruppen bei jüngeren und mittelalten Menschen geben. Was passiert aufgrund der wochenlangen Arbeitsausfälle in den Betrieben, wenn Mitarbeiter an Covid schwerer und länger erkranken oder die Risikogruppen aus Schutzgründen freigestellt sind? Wie schaffen es die Krankenhäuser mit den vielen schwer Erkrankten? Wegen der Schutzmassnahmen gibt es jetzt auch viel weniger Grippefälle und grippebedingte Ausfälle im Winter.
Die Risikogruppen (Gruppen mit hohen Todeszahlen) machen immerhin ca. 30 % unserer Gesellschaft aus, neben den Alten auch Übergewichtige, Diabetiker, Bluthochdruck, immunschwache Menschen, anderweitig Erkrankte (Krebs, Niere) usf.. Die Risiken für diese Gruppen nehmen bei hohen Zahlen zu. Spätestens in 3-6 Monaten sollten diese Gruppen alle durchgeimpft sein.
Zustimmen würde ich bei der Forderung nach weiteren Untersuchungen und Datenauswertungen, sinnvoll für seinen eigenen wissenschaftlichen Bereich zu werben.
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