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Karhu 02.11.2020 10:33

Stimmt. Ich pflege keinen persönlichen Kontakt zur Zeit. Außer einem Arztbesuch, falls notwendig. 1 x die Woche Einkauf. Nervt langsam ...

Schwarzfahrer 02.11.2020 10:39

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1562374)
Solange wir keine Impfung haben, führt das aus meiner Sicht lediglich dazu, dass sich das Virus außerhalb der Risikogruppe immer weiter ausbreitet, wodurch die Anforderungen an den Schutz der Risikogruppen immer weiter steigen bzw. deren sicherer Bewegungsradius immer weiter eingeschränkt wird.

Wohin führt Deine Sicht uns konkret weiter? Die Impfung wird nach allen Quellen, die ich kenne, kein 100%-iger Schutz sein, nur eine weitere Risikoreduzierung für den Geimpften. Eine 100%ige Durchimpfung ist auch illusion, wie schon bei Grippeimpfung zu sehen. Das Risiko von Corona wird für jeden mehrfach-Kranken weiterhin real vorhanden sein. Hast Du (oder sonst jemand) eine quantifizierbare Vorstellung, ab wann das Risiko analog zu anderen tödlichen Lebensrisiken keine gesamtgesellschaftlichen Eingriffe mehr erforderlich macht? Ohne eine solche Grenze ist die aktuelle "Strategie" in Ewigkeit begründbar. Darum halte ich es für die bessere, weil lebensfreundlichere Option, uns damit abzufinden, daß ein Leben mit dem Virus zu organisieren ist, indem das Risiko gezielt für besonders Gefährdete reduziert wird. Ich zweifle auch stark daran, daß die aktuelle Strategie auf Dauer eine Mehrheit in der Bevölkerung behalten wird - kein Mensch hält den Zustand dauernden Angst aus.

dr_big 02.11.2020 10:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1562366)
Wird darüber nachgedacht, wie sich wirtschaftliche Schäden mittelfristig auf die medizinische Versorgung auswirken? ...

Genau deshalb brauchen wir ja die aktuellen Maßnahmen, um die wirtschaftlichen Schäden zu minimieren.

LidlRacer 02.11.2020 10:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1562366)
Die Nebeneffekte von wiederholten oder auf unbestimmte Zeit verlängerten Lockdowns (egal of euphemistisch light oder nicht) auch nur zeitweise auszublenden kann böse ins Auge gehen, fürchte ich.

Die Effekte und Nebeneffekte (auch wirtschaftliche) von ständig steigenden Infektionszahlen auch nur zeitweise auszublenden kann böse ins Auge gehen, fürchte ich.

Mikala 02.11.2020 10:47

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1562370)
….
Meine Nachbarin erzählte mir gestern, dass sie Samstag auf einer Babyparty war. Hmm, bislang dachte ich halt, das wären so ganz vernünftige Leute aber solche Storys regen mich dann schon auf. Ich brauch wohl nicht erwähnen, dass wir keine Babyparty feiern. Ich weiß auch nicht was die für Freunde haben, ich würde niemals Leute aus meinem Freundeskreis finden, die jetzt zu mir auf eine Feier kommen.

Und das ist leider kein Einzelfall.
In Offenbach gibt es Billard-Cafés , die sich an keinerlei Auflagen gehalten haben. Leider wurden solche Läden nicht konsequent geschlossen.
Am Samstag hatte ein Lokal an der Kleinmarkthalle ca. 30 Stehtische rausgestellt und die Reichen und Schönen haben Nase an Nase ihren Wein gesoffen. Im Innenstadtbereich gilt ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum. Er hat den öffentlichen Raum zum Lokal gemacht.

Meine Tochter arbeitet im Krankenhaus und ihre Geduld mit ignoranten Menschen ist vorbei. Wenn es nach ihr ging, würde man jetzt die Schulen wieder schließen. Ohne ernsthaftes Konzept funktioniert das nicht und auch von meinen Kollegen mussten schon einige in Quarantäne, weil es in den Klassen der Kinder Corona gab.

In Irland hat man den harten Lockdown für 6 Wochen durchgezogen. Keine Kontakte mit anderen Familien, alle Geschäfte zu, nur Lebensmittel und Lieferservice.
Irgendwie machen die Iren aber nicht so ein Drama aus der Aktion und das ist der 2. harte Lockdown in diesem Jahr.

Hier nimmt keiner einen Schaden, wenn er sich jetzt mal ein paar Wochen zurücknimmt. Wenn es so bleibt, wie es jetzt ist, sitze ich Weihnachten alleine da, weil meine Große nicht anreisen darf und meine Kleine um Patienten kümmern muss, die ja nur eine Männergrippe haben.

noam 02.11.2020 10:47

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1562285)
Und ich war sehr irritiert, warum der mit dieser Inkompetenz und Mangel an einfachstem logischen Denken so einen Posten hat.

Viola Priesemann war weitaus überzeugender und hat genau meine Position vertreten.
Wir hätten die Situation nicht derart entgleisen lassen müssen und hätten dann jetzt nicht das Problem in dieser Größe. Und wir müssen wieder zurück auf ein ziemlich tiefes Infektionsniveau, das dann im Gegensatz zum aktuellen Niveau auch mit relativ geringem Aufwand lange Zeit zu halten ist.

Tjoa, ist ja durchaus nachzuvollziehen, dass du diejenige mehr Kompetenz zugestehst, die deine Auffassung vertreten, als denjenigen, die eine andere vertreten. So funktioniert der Mensch nunmal.

Übrigens das Denunziantentum beginnt schon bevor der Lockdown überhaupt beginnt. Wir waren am Samstag spontan auf einer andere Prüfung mit unserem älteren Rüden. Im Fährtengelände kam dann ein Streifenwagen vorbei. Ein besorgter Bürger bat um Überprüfung, ob das denn alles seine Richtigkeit hat. Also Fährten muss man sich so vorstellen, dass der Hundeführer allein mit seinem Hund auf einem Acker (die sich ja meist in weniger besiedelten Gegenden befinden) eine Fährte absucht und ein Leitungsrichter das ganze aus sicherer Entfernung bewertet. Die Hand voll anderer Hundeführer und Begleitungen stehen weit auseinander noch weiter abseits und schauen zu. Manchmal frag ich mich, ob die Leute ihren Kopf nicht benutzen wollen oder können.

Übrigens. Gewerbliche Ausbildung von Hunden auf Hundeplätzen ist weiterhin erlaubt. Vereinsangehörige Hundeausbildung auf Hundeplätzen ist untersagt. Obwohl beide in der Regel vergleichbares machen.

Was mich stört ist schlicht die Ungleichbehandlung nicht die Maßnahmen an sich.

Trimichi 02.11.2020 10:57

Zitat:

Zitat von Lucy89 (Beitrag 1562370)
Und ich frag mich wie sich das ganze mittel- und langfristig auf die Psyche auswirkt. Ich merke an mir selbst schon dass ich oft denke "Ich kann nicht mehr", dabei hab ich noch nicht mal einen großen Schaden durch das ganze und auch niemanden verloren. Meine Familie ist mein Lichtblick und wenn ich allein leben würde, dann will ich mir das gerade gar nicht vorstellen, wie düster alles wäre. Aber ich bin auch sehr kontaktfreudig und leide darunter, so wenig unter Menschen zu sein. Irgendwie halte ich das schon durch, der Horror wäre für mich jetzt wenn die Kita geschlossen werden müsste, weil ich dann das Leid von meinem Sohn sehen muss und das kann ich nochmal viel weniger ertragen als mein eigenes. So tröstet mich wenigstens immer seine Normalität.

Lies mal den Artikel von Lena Brydon (2009). Die von dieser Forschergruppe herausgefundenen Zusammenhänge sind wissenschaftlich, d.h. von der Scientiffic Communitiy, belegt.


Hier das Abstract:

Dispositional optimism and stress-induced changes in immunity and negative mood


Evidence suggests that optimism may be protective for health during times of heightened stress, yet the mechanisms involved remain unclear. In a double-blind placebo-controlled study, we recently showed that acute psychological stress and an immune stimulus (Typhim-Vi typhoid vaccine) synergistically increased serum levels of interleukin-6 (IL-6) and negative mood in 59 healthy men. Here we carried out further analysis of this sample to investigate the relationship between dispositional optimism and stress-induced changes in immunity and mood. Volunteers were randomly assigned to one of four experimental conditions in which they received either typhoid vaccine or saline placebo, and then rested or completed two mental tasks. In the stress condition, optimism was inversely related to IL-6 responses, independent of age, BMI, trait CES-D depression and baseline IL-6. This relationship was present across both stress groups (combining vaccine and placebo) and was not present in the vaccine/stress group alone, suggesting that optimism protects against the inflammatory effects of stress rather than vaccine per se. Typhoid vaccine induced a significant increase in participants’ circulating anti-Vi antibody levels. Stress had no effect on antibody responses overall. However, in the vaccine/stress group, there was a strong positive association between optimism and antibody responses, indicating that stress accentuated the antibody response to vaccine in optimists. Across the complete sample, more optimistic individuals had smaller increases in negative mood and less reduction in mental vigour. Together these findings suggest that optimism may promote health, by counteracting stress-induced increases in inflammation and boosting the adjuvant effects of acute stress.

Keywords: Optimism, Psychological stress, Vaccination, Immune response, IL-6, Mood


Brain Behav Immun. 2009 Aug; 23(6): 810–816.
doi: 10.1016/j.bbi.2009.02.018



Über researchgate solltest du den Artikel lesen können.

P.S.: Aber vllt hat man ihn, den Artikel, inzwischen auch für die Droofen, ähm für die Dorfen, ja Himmel Herrgott, ich habe ein Stück Toastbrot verschluckt während ich eine Tasse Kaffee trinke, und wieder huckgehustet, weil das Toast noch zu trocken war, Drosten freilich, Entschuldigung, also für solche die googlen müssen, freigeschalten. ;) :Huhu:

MattF 02.11.2020 10:59

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1562386)
Übrigens. Gewerbliche Ausbildung von Hunden auf Hundeplätzen ist weiterhin erlaubt. Vereinsangehörige Hundeausbildung auf Hundeplätzen ist untersagt. Obwohl beide in der Regel vergleichbares machen.

Was mich stört ist schlicht die Ungleichbehandlung nicht die Maßnahmen an sich.


Wenn 2 dasselbe tun ist es noch lange nicht dasselbe.

Die Gewerblichen verdienen ihr Geld damit und sässen ohne Geschäft, halt ohne Geld da.

Bei dir ist es nur Hobby.

Das nennt man im übrigen angepasste/verhältnismässige Massnahmen, das was hier oft vehement verlangt wird.

Das Gredo der aktuellen Massnahmen ist, dass wir unsere Freizeit einschränken, damit Schule und Wirtschaft (mit Ausnahme der Freizeitwirtschaft) weiter laufen kann.
Wenn man das verstanden hat, ist die Ungleichbehandlung keine mehr.

Es geht darum im Schnitt die Ansteckungen runter zu bekommen. Dazu muss man nicht alle gleich behandeln, sondern die Summe der Massnahmen senken den Schnitt.


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