Zitat:
Zitat von LidlRacer
(Beitrag 1560626)
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Ich schließe mich an mit einer dringenden Empfehlung:
Verhaltet Euch so, als seien alle Leute, denen Ihr begegnet, Eure besten Freunde oder enge Verwandte, die aber leider einer Hochrisikogruppe angehören, so dass Ihr sie auf keinen Fall gefährden wollt.
Und verhaltet Euch so, als würdet Ihr selbst einer Hochrisikogruppe angehören, so dass Ihr Euch auf keinen Fall infizieren dürft.
Täten das alle, wäre unser Problem wahrscheinlich gelöst.
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Zitat:
Zitat von Flow
(Beitrag 1560637)
Ich halte das für tendentiell morbide und präferiere eine zuversichtlichere Lebenseinstellung.
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Ich präferiere auch eine optimistische und zuversichtliche Lebenseinstellung und halte trotzdem Lidlracers Verhaltensempfehlung für angebracht.
Wir bräuchten eigentlich gar keine zusätzlichen Gebote und Verbote über das bereits Beschlossene hinaus, um die Situation wieder in den Griff zu bekommen, sondern es kommt alleine auf das individuelle Risikoverhalten des Einzelnen an.
Und man sollte es sich auch mal vergegenwärtigen, in welcher Luxussituation wir derzeit im Vergleich zum Beginn der Pandemie uns befinden. Im März war für viele das größte Risiko, sich am Arbeitsplatz zu infizieren. Da waren Verkäuferinnen hustenden Kunden schutzlos ausgeliefert, in diversen Großraumbüros waberten infektiöse Aerosole (von denen man aber damals noch gar nichts wusste) während Homeoffice für viele Arbeitgeber noch ein Fremdwort war, Schaffner, Busfahrer, Polizisten mussten ihren Dienst wegen fehlender Schutzausrüstung mit unkalkulierbaren Risiken absolvieren.
Ich kann mich noch gut an die Zeit im März erinnern, als die Infektzahlen (trotz geringer Testzahlen wegen fehlender Kapazitäten der Labors) rasant anstiegen und wir in unserer Klinik nur noch eine Restkapazität von 150 chirurgischen Masken und 10 (!) FFP-2-Masken zum Eigenschutz hatten, so dass man nur in Ausnahmefällen (bei hochsymptomatischen Patienten) sich eine Maske aufsetzen durfte. Da habe ich mich wirklich (angesichts der damals aus Italien übertragenen Bilder) unwohl gefühlt.
Jetzt gibt es überall genug adäquate Schutzausrüstung, genügend verfügbare Masken unterschiedlicher Schutzklassen, wer hustet (oder auch nur beunruhigt ist) bekommt halbwegs zeitnah einen Test, wir haben letzte Wochein der Klinik die ersten Schnelltests bekommen und eingesetzt (diese Tests können auch für viele Bereiche des öffentlichen Lebens ein Game-Changer werden), Verkäufer sitzen längst hinter Plexiglas und an allen Arbeitsplätzen gibt es Hygienekonzepte zur Wahrung von Sicherheitsabständen, ausreichender Frischluftzufuhr.
Im Augenblick kommt es also v.a. auf das private Verhalten eines ausreichend großen Teils der Bevölkerung an, wie diese Pandemie weiterläuft. Das sollte man eigentlich hinbekommen.
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