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Schwarzfahrer 21.10.2020 15:54

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1559600)
Der Verkehr ist doch ein Glanzbeispiel für die nach und nach gesteigerten Restriktionen der Freiheit der Menschen.

Du bestätigst, was ich meine: nach und nach. D.h. trotz zeitweise enorm hoher Todes- und Verletztenzahlen hat man nie eine mit Corona vergleichbare Notbremse gezogen, sondern schrittweise, die jeweils von der Gesellschaft akzeptierten Grenzen einhaltend, Maßnahmen ergriffen. Zu jedem Zeitpunkt war die Gesellschaft als Ganzes offen für Diskussion und Abwägung, und es ergaben sich verändernde Priorisierungen (denk nur an das Motto "freie Fahrt für freie Bürger" - das war nicht immer und für alle so verwerflich, wie es hier und heute viele sehen). Du magst keine Vergleichbarkeit erkennen - ist auch o.k. Was daran dreist sein soll, weiß ich nicht.

Estebban 21.10.2020 15:56

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1559609)
Du bestätigst, was ich meine: nach und nach. D.h. trotz zeitweise enorm hoher Todes- und Verletztenzahlen hat man nie eine mit Corona vergleichbare Notbremse gezogen, sondern schrittweise, die jeweils von der Gesellschaft akzeptierten Grenzen einhaltend, Maßnahmen ergriffen. Zu jedem Zeitpunkt war die Gesellschaft als Ganzes offen für Diskussion und Abwägung, und es ergaben sich verändernde Priorisierungen (denk nur an das Motto "freie Fahrt für freie Bürger" - das war nicht immer und für alle so verwerflich, wie es hier und heute viele sehen). Du magst keine Vergleichbarkeit erkennen - ist auch o.k. Was daran dreist sein soll, weiß ich nicht.

Und wann genau war der Zeitpunkt wo klar war - dieses Jahr gibts 20.000 Tote und wenn wir nichts tun sind’s nächstes Jahr 40.000 und danach 80...

Bockwuchst 21.10.2020 15:59

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1559609)
Du bestätigst, was ich meine: nach und nach. D.h. trotz zeitweise enorm hoher Todes- und Verletztenzahlen hat man nie eine mit Corona vergleichbare Notbremse gezogen,

Die Verkehrstoten haben sich aber auch nie exponentiell vermehrt, so dass man schauen musste, dass einem das nicht plötzlich um dei Ohren fliegt

deralexxx 21.10.2020 16:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1559609)
Du bestätigst, was ich meine: nach und nach. D.h. trotz zeitweise enorm hoher Todes- und Verletztenzahlen hat man nie eine mit Corona vergleichbare Notbremse gezogen, sondern schrittweise, die jeweils von der Gesellschaft akzeptierten Grenzen einhaltend, Maßnahmen ergriffen. Zu jedem Zeitpunkt war die Gesellschaft als Ganzes offen für Diskussion und Abwägung, und es ergaben sich verändernde Priorisierungen (denk nur an das Motto "freie Fahrt für freie Bürger" - das war nicht immer und für alle so verwerflich, wie es hier und heute viele sehen). Du magst keine Vergleichbarkeit erkennen - ist auch o.k. Was daran dreist sein soll, weiß ich nicht.

Ja wahrscheinlich liegt darin das Problem. Man versucht so weit wie möglich, eine Situation mit einer bekannten Situation aus der Vergangenheit zu vergleichen, Dinge zu vereinfachen, weil der Mensch darin gut ist.

Eventuell ist es aber einfach so, dass in den letzten 100 Jahren keine vergleichbare Situation da war. Es ist natürlich möglich, Vergleiche zu machen, in dem man einzelne Faktoren weg kürzt, der Diskussionspartner wird diese Vereinfachung immer wieder gerne nehmen und darauf hinweisen, dass es eben dieser Faktor ist, der den Vergleich unbrauchbar macht.

(Ein Grund warum ich derzeit nicht in der Haut der Politiker stecken möchte, denn sie müssen auf der einen Seite (verschiedenste) Expertenmeinungen einholen, Entscheidungen treffen und diese Entscheidungen und den Entscheidungsprozess (evtl. wieder mit Vereinfachungen, Vergleichen) verständlich machen.

Stefan 21.10.2020 16:15

An die Personen, für die alles iO ist, solange die Hospitalisationen niedrig bleiben (Aussage und Antworten von Bundesrat Berset für die Schweiz):

"Der Bundesrat ist besorgt über die aktuelle Lage. Aktuell verdoppeln sich auch die Hospitalisationen jede Woche."

"Wann ist der Punkt, an dem das Coronavirus die Spitäler überlastet?
«Wir schätzen, dass wir 1600 Intensivplätze in der Schweiz haben, mit einer Möglichkeit der Erhöhung auf 2000», so Berset. In wenigen Wochen könnte man bei etwa 900 sein, und wenn es dann noch einmal eine Verdoppelung gebe, wäre das Gesundheitssystem bereits überlastet.
Das Problem: «Was wir jetzt machen, zeigt erst in 10 Tagen Wirkung», so Berset. «Das heisst, wir müssen in einer Situation Entscheide treffen, in der es noch nicht so schlimm ist.»"

Auch Hospitalisierungen verdoppeln sich...
«Wir beobachten die Situation sehr aufmerksam», sagt Alain Berset. «Es wird schneller schlimm als wir uns das vorgestellt haben.» Es gab am Mittwoch einen Austausch mit Epidemiologen und anderen Wissenschaftlern. «Die Fälle verdoppeln sich jede Woche», so Berset. «Aber wir haben auch eine Verdoppelung der Hospitalisierungen. Und das macht uns wirklich Sorgen. Wir können relativ einfach ausrechnen, was das bedeutet. Wenn sich jede Woche die Hospitalisierungen verdoppeln, wissen wir, wann wir keinen Platz in den Spitälern haben.»

Bockwuchst 21.10.2020 17:23

https://www.spiegel.de/politik/deuts...RPU89NcCvtlFcJ
Spahn positiv getestet.

LidlRacer 21.10.2020 18:23

@Schwarzfahrer

Du hast zwar nicht geantwortet, aber wenn Du die Augen nicht ganz fest zukneifst, müsstest Du inzwischen eingesehen haben, dass wir zwangsläufig irgendwann den Anstieg der Neuinfektionen stoppen müssen, es sei denn, er würde extremst langsam, was fast das Selbe wäre.

Zur Sicherheit frage ich noch mal nach:

Stimmst Du mir da jetzt zu?

Falls Nein: Weitere Verzehnfachung geht dann schon gar nicht mehr.
Dann isses klar, oder?

Nebenbei hat Deutschland heute im Gesamtdurchschnitt die rote Linie von 50 Neuinfektionen pro 100.000 pro Woche überschritten.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/...1-25bc88eb45d0

qbz 21.10.2020 18:49

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1559517)
Ich vermute (beweisen kann ich es natürlich nicht), dass die Entwicklung schon gebremst ist, aber was wir an den aktuellen Zahlen (und an den Zahlen, die in den nächsten Tagen in der Tagesschau präsentiert werden, sehen sind ja die Folgen des Umgangs mit dem Virus wie er vor zwei bis drei Wochen praktiziert worden ist.
............
Es wird wie gesagt noch ein bis zwei Wochen dauern, bis sich solche privaten Verhaltensänderungen in sinkenden Neuinzidenzzahlen widerspiegeln, aber das wird kommen, ohne dass dafür ein echter flächendeckender Lockdown erforderlich wäre.

Eine andere Frage ist natürlich, wie lange die aktuell gestiegene Awareness dann anhalten wird. Ob es für den ganzen Winter reichen wird. Da würde ich mir noch kein Urteil erlauben.

Klar, wir registrieren jetzt den Nachlauf der Infektionsmeldungen. Ich würde allerdings für eine Großstadt wie Berlin die Wirkung der jetzt vom Senat angeordneten neuen Kontaktbeschränkungen, die Sperrstunde mit Alkoholausschank und die Maskenpflicht für einige öffentliche Plätze weniger optimistisch einschätzen wie Du. Man verhindert damit möglicherweise einige Superspreading Ereignisse, aber es gibt zu viele Sektoren des gesellschaftlichen Lebens, die weiterlaufen trotz der steigenden Zahlen und wo halt nicht konsequent genug auf die jeweils vorhandenen Pflicht-Hygienepläne geachtet wird.

So musste z.B. Alba Berlin seine Spiele absagen, weil 6 Spieler positiv getestet wurden. Ähnliches passiert bei Amateurfussballvereinen, bei Hobbyvereinen, in Cafes und Kneipen, in Kirchen, Kino´s, Schulen, Kita´s, auf Arbeitsplätzen usf. Es gibt meines Erachtens einfach zuviele Ausnahmen von den Kontaktbegrenzungen der Ministerpräsidentem und zuviele Missachtung der Regeln. In dieses Bild passt für mich auch die Infektion von Spahn, egal ob bei privaten Kontakten oder bei der Arbeit die Ansteckung verursacht wurde.

Eine Abbremsung des jetzigen Anstiegs reicht auch nicht aus. Das gesellschaftlich breit vereinbarte Ziel liegt unter 35/100 000 für die Landkreise! Dieser Wert wird man n den meisten Regionen, wo die 50/100 000 deutlich überschritten ist, mit den neuen Massnahmen meines Erachtens nicht erreichen. Ich wünschte, ich irre mich.


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