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Zitat von merz
(Beitrag 1543300)
Wie immer, seit Monaten, Danke für die unglaublich hilfreiche Aufarbeitungen und in den Kontext Setzung!
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Nichts zu danken. Im Prinzip denke ich hier nur laut und versuche meine eigenen Gedanken bei m Lesen und Analysieren der durchaus komplizierten Materie zu ordnen. Prof. Drosten wird bei der Materie durchaus vermisst, da sein Podcast bei der Einordnung der Wertigkeit all der täglich neu erscheinenden Erkenntnisse immer sehr hilfreich war. Hoffe mal, dass dessen Sommerpause bald vorbei ist.
Zitat:
Zitat von merz
(Beitrag 1543300)
Eine Frage: ich lese das so, dass die Anämie in einer MenACWY -Kontrollgruppe war, oder ist das eine Kombination gewesen? (ich verstehe wahrscheinlich den Sinn einer Kontrollgruppe hier nicht)
m.
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Ja, so lese ich das auch. Die Gruppe in der die Nebenwirkung hämolytische Anämie auftrat, war quasi die Kontrollgruppe (ohne Paracetamolgabe) für die MenACWY-Gruppe
mit Paracetamol-Gruppe.
Grundsätzlich braucht man in vernünftigen prospektiven Studien immer eine vergleichbar große Kontrollgruppe mit identischen Einschlusskriterien, wenn man danach vergleichende statistische Verfahren anwenden will.
Ich vermute, dass man die beiden Paracetamol-Subgruppen erst nach Beginn der mit 1000 Teilnehmern gar nicht so kleinen Studie gebildet hat weil diese Paracetamolgruppen mit jeweils um die 50 Testpersonen im Verhältnis zur Gesamtzahl der Studienteilnehmer doch relativ klein waren. Wenn die ersten paar hundert Teilnehmer ihre Impfdosen bereits erhalten haben, kann man diese ja nicht noch ein zweites mal, dann mit zuätzlicher paracetamolgabe, impfen.
Eine direkte Aussage dazu, warum man nicht z.B. gleich je 250 Studienteilnehmern Paracetamol gegeben hat (mit dann höherer statistischer Aussagekraft), habe ich beim Querlesen im Text jedenfalls nicht gefunden.
Eine einzige wirklich ernst zu nehmende Nebenwirkung unter insgesamt 1000 gesunden Studienteilnehmern kann einfach Pech sein und vielleicht findet man bei der nächsten größeren Studie nur ein bis sagen wir mal zehn ernste Impfkomplikationen unter 100 000 Geimpften, was bei einer potenziell für deutlich mehr Menschen tödlichen Erkrankung eine vertretbare Größenordnung im Risikovergleich wäre.
Es könnte aber auch sein, dass man bei der hundertfachen Studiengröße von 100 000 Geimpften dann 100 oder mehr ernsthafte Komplikationen sieht , die gerade für ältere und vorerkrankte Menschen kaum weniger gefährlich wäre als die Infektion, vor der die impfung eigentlich schützen soll. Bei Impfungen älterer multimorbider Patienten, die man ja eigentlich hauptsächlich in der Pandemie schützen will muss man ohnehin realistischerweise mitdeutlich mehr Impfnebenwirkungen rechnen.
Ach ja: Und dass die Studie nur einfach verblindet war, d.h. die Studienteilnehmer wussten alle, was sie erhielten (keiner erhielt statt Paracetamol oder statt des impfstoffs ein Placebo) muss man natürlich auch noch erwähnen, da auch das die Aussagekraft der Ergebnisse abschwächt.
Aber das soll jetzt hier auch nicht zu negativ rüberkommen. Evt. kann man mit besser angepasster Dosis (sowohl des impfagens als auch der die Impfreaktion stimulierenden Zusatzstoffe) auch das Nebenwirkungsrisiko noch deutlich reduzieren. Sehr positiv ist auf jeden Fall der Befund, dass man als Folge der impfung nicht nur spezifische Antikörper gefunden hat, die bei Covid-19 bekanntlich bei echten Erkrankten relativ schnell wieder absinken oder sogar verschwinden, sondern dass auch wohl auch eine sog. T-Zell-Impfreaktion hervorgerufen wird, von der zu hoffen ist, dass sie deutlich länger als die rein Antikörper-assozieerte Immunität anhält, oder die zumindest geeignet ist, Zweitinfektionen mit SARS-CoV-2 deutlich abgeschwächt verlaufen zu lassen.