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Schwarzfahrer 24.06.2020 09:40

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1539202)
Okay, das führt mich zu den nächsten Fragen:

1) warum treten die ganzen Hotspots jetzt erst auf? Liegt es an den erhöhten Testzahlen? Hat es einfach nur gedauert, bis ein Infizierter vorhanden war, der das jetzt überall verbreitet? Ich weiß ja nicht, wie hoch die Fluktuation in den Betrieben ist...
2) gibt es noch andere Branchen, die ähnliche Arbeitsbedingungen haben, so dass man hier nun präventiv agieren könnte?

Ich ergänze die Frageliste (die mich auch bewegt): wie sehen Fleischbetriebe im restlichen Europa aus, speziell auch in denen mit sehr hohen Fallzahlen? Sind dort ähnliche Häufungen aufgetreten? Sind dort die Arbeitsbedingungen grundlegend anders/besser?

Jimmi 24.06.2020 09:48

Heute in Spiegel-Online hinter der Paywall ein Bericht über 3 Patienten mit leichtem Verlauf, welche aber einige Zeit nach der Gesundung unvermittelt richtig ernsthafte Probleme hatten.

Ich denke, es ist unstrittig, dass das Virus hochansteckend und tödlich sein kann. Beides multipliziert rechtfertigt IMHO die Maßnahmen der Entscheidungsträger. Ich als verantwortlicher Politiker wäre auch nicht den schwedischen Weg gegangen.

Alles andere bleibt noch Spekulation und lässt sich wohl aktuell nur statistisch beurteilen, da die physiologischen Wirkmechanismen noch lange nicht klar sind. Und die Diskussion in diesem Thread zeigt, wie kompliziert, misinterpretierbar und fehlerbehaftet Statistik sein kann und ist. Das ist ein nebliger Dschungel.

qbz 24.06.2020 10:11

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1539202)
Okay, das führt mich zu den nächsten Fragen:

1) warum treten die ganzen Hotspots jetzt erst auf? Liegt es an den erhöhten Testzahlen? Hat es einfach nur gedauert, bis ein Infizierter vorhanden war, der das jetzt überall verbreitet? Ich weiß ja nicht, wie hoch die Fluktuation in den Betrieben ist...
2) gibt es noch andere Branchen, die ähnliche Arbeitsbedingungen haben, so dass man hier nun präventiv agieren könnte?

1) Man müsste das differenziert betrachten, je nach Subunternehmen. Da gibt es wahrscheinlich (reine Vermutung) auch Unterschiede bei der Prävention. Z.B. hoffentlich ein Test, bevor die Saisonarbeiter eingeflogen werden, so dass trotz engen Unterbringung und der engen Bandarbeit keine Ausbreitung erfolgt. Es stellt sich dann immer die Frage nach der Erstinfektion, die bei Tönnies sicher nicht zu klären ist. Ein Superspreader als Initial? Dann spielt die Grösse eine Rolle: Je mehr Beschäftigte, desto höher die Wahrscheinlichkeit von Infizierten.

Das geht ausserdem schon ca. 8 Wochen mit den Hotspots in den Fleischfabriken, die aber kleiner als Tönnies waren. Tönnies und die Ämter waren gewarnt!

2) In Versandhandelszentren bei Logistikern (Amazon, u.a. Paketversender) gab es auch grössere Cluster. Ich würde wie Hafu sagen: Fliessbandarbeit mit zu dicht besetzten Arbeitsplätzen, enge Sanitäreinrichtungen u. Aufenthaltsräume, schlechte Lüftung und Klimaanlage, Schutzmasken, die schnell feucht werden oder gar keine (und die Kühlung in der Fleischfabrik) begünstigen die Virus-Ausbreitung.

Mikala 24.06.2020 10:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1539184)
In diesem Artikel bei SPON steht etwas über mysterlöse Rückfälle Monate nach Erkrankungen mit mildem Verlauf bei Covid-19 Patienten, welche sich die Ärzte nicht erklären können. Es werden Einzelfälle beschrieben. Ich habe den Artikel nicht gelesen, weil er kostenpflichtig ist, kann also nicht sagen, ob er passt.
https://www.spiegel.de/gesundheit/co...c-c6c74daa064f

Danke, dieser Artikel hat überhaupt erst auf diesen Gedanken gebracht.
Leider liest man sehr wenig ( vergleichsweise wenig, drückt es besser aus) über die Fälle, die im Krankenhaus waren und überlebt haben.

Ärzte bekommen solle Infos schneller, deshalb hatte ich gehofft, es hätte schon jemand was gehört. Wir müssen noch ganz viel lernen über dieser Erkrankung.
Es war ein Versuch wert an Infos zu kommen. In Süddeutschland konnten sie schon deutlich mehr Erfahrungen sammeln, als in Thüringen.

:Huhu:

runningmaus 24.06.2020 14:49

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1539178)
....
Unter dem Strich ist das eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten, ....

Außer für die Schweine.

Ich begrüße die angestrebten Änderungen für die Menschen. :)

Körbel 24.06.2020 16:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1539210)
Ich ergänze die Frageliste (die mich auch bewegt): wie sehen Fleischbetriebe im restlichen Europa aus, speziell auch in denen mit sehr hohen Fallzahlen? Sind dort ähnliche Häufungen aufgetreten? Sind dort die Arbeitsbedingungen grundlegend anders/besser?

Also in Spanien siehts ähnlich aus, nur dort arbeiten überwiegend Einheimische, die dann aber nicht im Massenunterkünften hausen müssen.

Hafu 24.06.2020 16:34

Zitat:

Zitat von runningmaus (Beitrag 1539322)
Außer für die Schweine.

Ich begrüße die angestrebten Änderungen für die Menschen. :)

teureres Fleisch (und darauf wird es zwingend hinauslaufen müssen) bedeutet dann (hoffentlich) auch unter dem Strich weniger Fleischkonsum.

(20 000 geschlachtete Schweine an einem einzigen Tag im normalen Betrieb in Gütersloh. Das muss man sich mal vorstellen:Gruebeln: )

Körbel 24.06.2020 16:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1539342)
teureres Fleisch (und darauf wird es zwingend hinauslaufen müssen) bedeutet dann (hoffentlich) auch unter dem Strich weniger Fleischkonsum.

(20 000 geschlachtete Schweine an einem einzigen Tag im normalen Betrieb in Gütersloh. Das muss man sich mal vorstellen:Gruebeln: )

Ich bin ja ganz deiner Meinung, aber egal welche Partei das im Bundestag durchsetzt, diese wird garantiert beim nächsten Mal nicht wieder gewählt.
Vom shitstorm der dann in den sozialen Netzwerken zu lesen sein wird, fange ich garnicht erst an.:-((

Und die Talkshows und Extra-Brennpunkte und Extra-Sondersendungen, das sprengt meine Vorstellungskraft.:dresche


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