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schnodo 14.09.2019 08:10

...und wenn jemand, jemanden kennt, der halbwegs gut Russisch spricht, so würde es mich mittlerweile brennend interessieren, was Herr Popov zum S-Zug zu erzählen hat. Danke! :Blumen:

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1465562)
Wo ich eben Popov erwähnt habe: In den letzten Tage durfte ich wieder bedauern, dass ich kein Russisch verstehe. Es gibt auf YouTube einen zweistündigen Vortrag von Alexander Popov, wo er zwischendurch etwas über den S-Zug erzählt: Олимпийское плавание. Мировая легенда Александр Попов. в Лектории

Die automatische Übersetzung der Beschreibung: "In der Vorlesung von I Love Running wurde Alexander Popov, 4-facher Olympiasieger, 6-facher Weltmeister und 21-facher Europameister! Während des Treffens hörten wir motivierende Geschichten über das Leben im Sport, sprachen über die Psychologie des Gewinners und stellten Alexander alle interessanten Fragen."

Die Übersetzung ist vermutlich nicht hundertprozentig korrekt, wenn man sich anschaut, was Popov während der Vorlesung alles geleistet haben soll, aber gut genug. :)



papa2jaja 14.09.2019 10:35

Ich hatte mal auf Youtube ein Video von einem deutschen Schwimmmeister gesehen, der einem Triathleten was über's Schwimmen erzählt. Und der hat damals dieses Abklappen des Unterarms als idealen Bewegungsablauf bezeichnet. Der hatte lange in den USA trainiert, also ist/war es dort vielleicht eine Zeit lang die Lehrmeinung?

Dass der Arm im letzten Wegabschnitt unter Wasser nicht gestreckt sein soll, dürfte mit den physischen Realitäten zusammenhängen, wie man den Arm am glattesten und rundesten wieder aus dem Wasser rauskriegt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man den Arm gestreckt bis zum Schluss durchzieht, damit würde man sich ja nicht nur nach unten drücken, anstatt nach vorne, sondern hätte den Arm außerdem in einer ungünstigen Stellung für's „nach vorne holen“.

Was die Handhaltung angeht, beim Bernoulli-Effekt musste ich schon schmunzeln. So naheliegend der Gedanke ist, man muss sich eine Hand doch nur mal anschauen und mit Oberflächen und Körperformen vergleichen, bei denen dieser Effekt wirklich auftritt.

Was die Wirbeleffekte und andere Einflussfaktoren auf den Widerstandsbeiwert oder den tatsächlich erzeugten Widerstand angeht, bleibt für mich der Fakt, wenn ich die Finger schließe, wie in Position C, mit einer ganz leichten Abwinkelung ausschließlich in der Handmitte, dann kann ich das nicht nur ganz leicht hinkriegen, das Ziehen fühlt sich dabei auch ein bisschen druckvoller an, als bei anderen, offeneren Fingerstellungen. Empfindest du das nicht auch so?

Ich bewundere dein gründliches Studium der Materie und deine methodische Herangehensweise, aber wenn mir meine Muskeln sagen, dass ich mit einer bestimmten Handstellung mehr Druck aufbaue, ist das ein nicht von der Hand zu weisender Umstand. Letzendlich könnten die Computermodelle (die ja anscheinend allen Studien zugrunde liegen, anstelle echter Messungen der auftretenden Kräfte im Wasser) ja auch mangelhaft sein. Gerade bei einem relativ komplexen Gebilde mit vielen unterschiedlich geformten und sich auch noch verformenden Oberflächen wie einer menschlichen Hand (die ja auch noch von Mensch zu Mensch unterschiedlich geformt ist). Wenn ich böse wäre, würde ich mich still wundern, ob diese Studien vielleicht alle dasselbe (unzureichende) Computermodell verwendet hätten ;)

Ich warte mal ab. Ich danke dir, dass du dir die Mühe machst, all dieses Wissen hier zu teilen. Die ganzen Überlegungen sind sehr interessant, und verleiten mich dann zum Lesen solcher Studien :) was ich sonst nicht mehr tun würde. Und das ist gut für's Denkvermögen :)

Ich habe aber auch immer im Hinterkopf, wie oft sich Studienlagen im Verlauf meines Lebens geändert haben, und manche eherne Wahrheit sich später als Unsinn herausgestellt hat :cool:

Letztendlich bleibt nur eins unangezweifelt, wie diese amerikanische Schwimmerin, die du ab und an erwähnst, zweifelsfrei beweist: pure Kraft und Ausdauer sind Gold wert :) und durch nichts zu ersetzen

FlyLive 14.09.2019 10:48

Zitat:

Zitat von papa2jaja (Beitrag 1477553)

Was die Handhaltung angeht....

Ich bin auch der Typ C.
Schon immer gewesen !

Ich habe natürlich auch andere Handpositionen ausprobiert und komme zum selben Schluss wie Du. Die Finger gehören für mein Empfinden auch zusammen, um das zu haltende, halten zu können.

Bei auch nur leicht gespreizten Fingern (die angeblich auch geschlossen sind, weil die Wasserverwirbelung die Lücken schließt....) empfinde ich Entlastung und somit weniger Druck im Zug.

Wenn es also eines gibt, das ich nicht ändern will, dann die Handhaltung zu gespreizten Fingern.
Den anliegenden Daumen kann ich mir noch vorstellen. Ob es aber lohnt, für einen halben Daumen sich darauf zu fokussieren. Glaube nicht.

schnodo 14.09.2019 21:01

Zitat:

Zitat von papa2jaja (Beitrag 1477553)
Ich hatte mal auf Youtube ein Video von einem deutschen Schwimmmeister gesehen, der einem Triathleten was über's Schwimmen erzählt. Und der hat damals dieses Abklappen des Unterarms als idealen Bewegungsablauf bezeichnet. Der hatte lange in den USA trainiert, also ist/war es dort vielleicht eine Zeit lang die Lehrmeinung?

Welches Abklappen des Unterarmes in welcher Phase meinst Du denn? Prinzipiell hört sich das nämlich richtig an, allerdings stark abhängig vom Kontext.

Zitat:

Zitat von papa2jaja (Beitrag 1477553)
Dass der Arm im letzten Wegabschnitt unter Wasser nicht gestreckt sein soll, dürfte mit den physischen Realitäten zusammenhängen, wie man den Arm am glattesten und rundesten wieder aus dem Wasser rauskriegt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man den Arm gestreckt bis zum Schluss durchzieht, damit würde man sich ja nicht nur nach unten drücken, anstatt nach vorne, sondern hätte den Arm außerdem in einer ungünstigen Stellung für's „nach vorne holen“.

Nun, es geht schon. Man leitet dann die Rückholphase nicht mit einer Schwingbewegung ein, sondern indem man den Ellenbogen beugt und ihn in Richtung Decke anhebt, so als wäre ein Schnur daran befestigt und von oben zöge jemand, wie bei einer Marionette.

Zitat:

Zitat von papa2jaja (Beitrag 1477553)
Was die Wirbeleffekte und andere Einflussfaktoren auf den Widerstandsbeiwert oder den tatsächlich erzeugten Widerstand angeht, bleibt für mich der Fakt, wenn ich die Finger schließe, wie in Position C, mit einer ganz leichten Abwinkelung ausschließlich in der Handmitte, dann kann ich das nicht nur ganz leicht hinkriegen, das Ziehen fühlt sich dabei auch ein bisschen druckvoller an, als bei anderen, offeneren Fingerstellungen. Empfindest du das nicht auch so?

Bei mir ist es etwas anders als bei Dir. Meine natürliche Handhaltung ist D. Leider ist damit nicht alles gut, denn diese natürliche Handhaltung sorgt dafür, dass ich nicht darauf achte, was die Hand im Bezug zum Unterarm macht. Außerdem kann ich damit dem Wasserdruck nicht gut standhalten und klappe das Handgelenk ab, was ich dummerweise nur selten merke.

Wenn ich eine gute Stabilität des Hangelenks bewirken will, dann schaffe ich das nur, indem ich Position C einnehme. Das braucht aber vergleichsweise viel Aufmerksamkeit. Meine Strategie ist, vermehrt darauf zu achten, Haltung C einzunehmen, in der Hoffnung, dass ich die Stabilität später auf D übertragen kann. Da stecke ich aber mittendrin und das ist derzeit auch nicht das Wichtigste für mich. Es kann durchaus sein, dass ich später einfach bei C bleibe.
I'll cross that bridge when I get to it. ;)

Zitat:

Zitat von papa2jaja (Beitrag 1477553)
...aber wenn mir meine Muskeln sagen, dass ich mit einer bestimmten Handstellung mehr Druck aufbaue, ist das ein nicht von der Hand zu weisender Umstand.

Selbstverständlich. Und die Handhaltung ist derart unwichtig im Vergleich zu anderen Themen wie Wasserlage, Streckung, Zugweg, Rotation oder Timing, dass es nicht lohnt auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, es sei denn aus Spaß an der Freude. Ganz abgesehen davon ist mir ist der Stand der Wissenschaft auch egal, wenn etwas einfach nicht zu mir passt. Es geht schließlich um ein schönes Hobby und nicht um eine Marsmission oder den Weltfrieden. :)

Und ich wäre nicht überrascht, wenn sich das Verständnis der Fortbewegung im Wasser in den nächsten 20 Jahren grundlegend verändert. Da wird, wie ich es beobachte, immer noch sehr viel vermutet.

Zitat:

Zitat von papa2jaja (Beitrag 1477553)
Ich danke dir, dass du dir die Mühe machst, all dieses Wissen hier zu teilen.

Danke für Dein Lob und gern geschehen! Allerdings handelt es sich bei meinen Ergüssen oft um geteiltes Halbwissen und Stochern im Nebel.
Ich danke Dir und den anderen, dass Ihr mir auf die Sprünge helft. Letztendlich ist es reiner Egoismus, der mich umtreibt. Ich möchte das Geschenk des Schwimmens besser verstehen und beherrschen, und die Interaktion hier hilft mir dabei, festzustellen, wo ich Wissenlücken habe und wo die Würfel in Forschung und Lehre noch nicht gefallen sind.

So kann ich mir ein halbwegs informiertes Gesamtbild zusammenschustern. Dieses Gesamtbild kriegt dann jeder, der mich im Schwimmbad arglos um Tipps bittet, in einem sturzbachartigen Wortschwall verabreicht, der - trotz vermutlich weitgehender Korrektheit - nur für Menschen mit exzellenter Auffassungsgabe und fotografischem Gedächtnis praktische Relevanz hat. :Cheese:

Zitat:

Zitat von papa2jaja (Beitrag 1477553)
Letztendlich bleibt nur eins unangezweifelt, wie diese amerikanische Schwimmerin, die du ab und an erwähnst, zweifelsfrei beweist: pure Kraft und Ausdauer sind Gold wert :) und durch nichts zu ersetzen

Abgesehen von unumstrittener Kraft und Ausdauer muss Janet Evans allerdings noch einige andere, ganz wesentliche Dinge richtig gemacht haben. Ansonsten hätte sie keine 100 Meter überlebt. Meine Lehre daraus ist - in Anlehnung an Antoine de Saint-Exupéry - dass sich nicht alles, was wichtig ist, auf den ersten Blick dem Auge erschließt. :)

schnodo 14.09.2019 21:21

Mir wurde übrigens vor Kurzem u.a. von triconer ein Floh ins Ohr gesetzt, der dazu geführt hat, dass ich mir die Anmeldung zum Chiemsee Langstreckenschwimmen im nächsten Jahr zum Geburtstag gewünscht habe. Die Anmeldung war ab Mitternacht möglich und der Schenker hatte ein glückliches Händchen: Ich habe die Startnummer 11.

Die Relevanz der Startnummer erschließt sich nicht sofort, aber wenn man wie ich einige Zeit versucht hat, fürs Bahnenzählen eine Korrelation zwischen Zahlen und Liedern herzustellen, kommt man darauf, dass das 11. Zeichen im Tierkreis der Wassermann ist. Wenn das kein gutes Omen ist! :liebe053:
Mein Geburtstag steht zwar erst noch an, aber ich freue mich jetzt schon. :Lachen2:

badenonkel28 15.09.2019 12:40

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1477522)
...und wenn jemand, jemanden kennt, der halbwegs gut Russisch spricht, so würde es mich mittlerweile brennend interessieren, was Herr Popov zum S-Zug zu erzählen hat. Danke! :Blumen:

Meine bessere Hälfte spricht russisch.
Das sagt er laut ihr zum S-Zug
Zunächst gleitet der rechte Arm und bewegt sich anschließend zuerst nach außen und beschreibt die S-Form ( bei der rechten Hand dementsprechend spiegelverkehrt). Dann nach innen, dabei dreht sich der Oberkörper. Während der rechte Arm durchzieht gleitet der linke Arm.

schnodo 15.09.2019 13:13

Zitat:

Zitat von badenonkel28 (Beitrag 1477661)
Meine bessere Hälfte spricht russisch.
Das sagt er laut ihr zum S-Zug...

Klasse! Tausend Dank an Euch beide! :Blumen:
Lässt sich dem Kontext entnehmen, ob er den S-Zug empfiehlt oder für veraltet hält?

badenonkel28 15.09.2019 15:08

Das war nur eine Frage aus dem Publikum, er sagt in den Minuten davor und danach nichts dazu. Ist wirklich nur eine kurze Beschreibung zu dem S-Zug.


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