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Mo77 24.11.2021 07:58

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1635153)
Diese angebliche "Tatsache" hat sich Herr Homburg aus den über Monaten gemeldeten und leicht recherchierbaren DIVI-Zahlen zusammengereimt und verbreitet sie seit über einem Jahr gebetsmühlenartig auf social media für seine Follower.
Herr Homburg ist Mathematiker und kann durchaus mit Zahlen umgehen. Aber er hat keinerlei Ahnung von Medizin und auch nicht von Virologie oder Epidemiologie. Schade, dass dies nach soviel Monaten Pandemie vielen, die ihm zuhören, immer noch nicht aufgefallen ist.

Diese angeblich 2020 "geschaffenen" Intensivbetten gab es damals faktisch nur auf dem Papier, da Spahns Gesundheitsminister damals den Kliniken beträchtliche Prämien für nicht belegte Intensivbetten (und das Aufbauen einer Bettenreserve) zahlte.
Es gab auch Prämien für nicht belegte Betten auf Normalstation, wenn diese als Reservekapazität (=Quarantänestation) für zukünftige Covid-19-Patienten ausgewiesen wurden.

Mit den 2020 "geschaffenen" Intensivbetten haben viele Krankenhäuser Millionen an zusätzlichen Einnahmen, bezahlt vom Staat, generiert, obwohl die Extra-Betten nie adäquat als echtes Intensivbett betrieben hätten werden können, weil dafür kein spezialisiertes Personal zur Verfügung gestanden ist. Eine normal ausgebildete Krankenschwester kann kein Beatmungsgerät oder gar eine ECMO-Lunge bedienen, so dass es nichts bringt, wenn irgendwo auf einer Intensivstation im Putzraum oder im Pausenraum ein leeres Extra-Bett steht. Das gilt natürlich genauso für Ärzte: kein intensivpflichtiger Covid-Patient will von einem Orthopäden oder Urologen behandelt werden!

Bei uns in der Klinik (wir betreiben keine Intensivstation) haben wir 2020 über Monate einen ganzen Flügel mit 9 Betten als Quarantänestation betrieben. Dort lagen meist gar keine Covid-Patienten (da wir ein sehr gutes Schutzkonzept haben) oder maximal ein bis zwei Patienten.
Trotzdem wurden alle 9 Betten, die "vorgehalten wurden" vom Gesundheitsministerium von April 2020 an bis in den Januar 2021 hinein bezahlt.

Helios, der größte deutsche Klinikkonzern, hat 2020 wegen solcher Sondereffekte das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt, obwohl dort monatelang Elektivoperationen abgesagt werden mussten, mit denen sonst beträchtlich Geld verdient wird und obwohl Deutschland in den ersten beiden Wellen nie besonders viele Covid.Patienten gehabt hatte, so dass unter dem Strich die Kliniken und Intensivstationen leerer als in anderen Jahren waren.

2021 ist offensichtlich einigen Beratern des Gesundheitsministeriums auch aufgefallen, wofür sie hunderte Millionen Steuergelder (mutmaßlich waren es sogar Milliarden Euros) zum Fenster hinausgeschmissen haben, so dass jetzt in der 4.Welle diese Anreize zum Geldverdienen für Klinikkonzerne nicht mehr geschaffen werden.

Wir haben aktuell in unserer Klinik keine Covid-Quarantänestation mehr, weil wir (=unser Klinikbetreiber) die leeren Betten jetzt selbst bezahlen müssten und dann weniger Nicht-Covid-Patienten einbestellen müssten und die Intensivstationen der Akutkrankenhäuser handhaben es genauso.

Zusammengefasst haben also die Krankenhäuser kreativ Geld generiert (den Staat betrogen, getäuscht, abgezockt und in falscher Sicherheit gewiegt)
Wer dann gefakte zahlen ernst nimmt ist der dumme.

Läuft....

noam 24.11.2021 09:08

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1635170)
Zusammengefasst haben also die Krankenhäuser kreativ Geld generiert (den Staat betrogen, getäuscht, abgezockt und in falscher Sicherheit gewiegt)
Wer dann gefakte zahlen ernst nimmt ist der dumme.

Läuft....

So ist das halt wenn Verluste solidarisiert und Gewinne privatisiert werden.


Es ist schlicht wenig sinnvoll, dass Kliniken als unabdingbare Einheiten des Gesundheitssystems Gewinn erwirtschaften „müssen“

repoman 24.11.2021 09:24

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 1635041)
Ich finde das schon fast verstörend.
Da spielt sich ein Forumsmitglied zu einer moralischen Instanz ohne Beschränkungen auf, zusätzlich gibt er sich als Fachmann in Fragen der Forschung, Medizin und insbesondere Virologie aus.
Ich würde vorschlagen, dass zukünftige Fragen der Bundesregierung, der Weltforschung, der Jurisdiktionen und alle virologisch relevante Daten diesem User zur Absegnung 😇 vorgelegt werden.

Man könnte auch sagen wir haben ein Universalgenie in unserem Forum!:liebe053:

TobiBi 24.11.2021 09:33

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1635141)
Statistiken deuten ist jetzt nicht dein Hauptfach gewesen?!?

60,4% aller Tatverdächtigen haben die deutsche Staatsbürgerschaft ( nicht verifiziert) das bedeutet 39,6% aller Tatverdächtigen sind Ausländer.

Nun leben in Deutschland 82 Millionen Menschen, davon sind ungefähr 73 mio deutsche und 9 mio Ausländer….

Nun stellt eine Gruppe von 9 mio Menschen ( also gute 10% der Gesamtbevölkerung) einen Anteil von runden 40% aller Tatverdächtigen?

Und das siehst du als Argument gegen den Fakt dass die Gruppe nichtdeutschen in der PKS als Tatverdächtige überrepräsentiert sind?


Mh… kann man machen, ist nur dumm. Vergleichbar wäre zu sagen, dass die geimpften auch bei einer impfquote von 98% das Virus mehr verbreiten als die ungeimpften, weil man die Zahlen so interpretieren könnte, dass die absolute Zahl aller geimpften Infizierten ja höher ist als die der ungeimpften.

Da hätte ich wohl etwas mehr zu meinem ursprünglichen Beitrag schreiben sollen um das hier zu vermeiden....wie dumm von mir.

Dass der Ausländeranteil bei den Messerangriffen überproportional ist, ist mir natürlich klar. Vielen Dank übrigens dass du mir Dummheit unterstellst, oder die Unfähigkeit, Statistiken zu interpretieren.

Mir ging es mit dem Beitrag darum, dass Schwarzfahrer das in seinem Beitrag so darstellt (zumindest ist das bei mir so angekommen), als ob die 20.000 Messerangriffe größtenteils auf Menschen Muslimischen Glaubens zurückgehen, weil er sie in diesen Kontext stellt.
Und dem ist eben mitnichten so. Ein großer Anteil der "Ausländer" kommt eben auch aus Osteuropa.
Natürlich könnte man das jetzt mit ausreichender Recherche auch irgendwie herausfinden, welche Bevölkerungs-/Glaubenshintergründe wie relativ und absolut an den Messerangriffen beteiligt ist, aber da habe ich wirklich Besseres zu tun.

Und meiner Ansicht nach ist es auch falsch denen zu unterstellen, dass sie sich nicht anpassen wollen. Manche driften auch in dieses Milieu ab, weil ihnen die Mehrheitsgesellschaft auch nicht die Möglichkeit gibt, sich zu integrieren.

Hafu 24.11.2021 09:43

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1635170)
Zusammengefasst haben also die Krankenhäuser kreativ Geld generiert (den Staat betrogen, getäuscht, abgezockt und in falscher Sicherheit gewiegt)
Wer dann gefakte zahlen ernst nimmt ist der dumme.

Läuft....

Betrogen haben die Konzerne den Staat sicher nicht. Und es gab auch -soweit ich das überblicken kann- keine gefakte Zahlen.

Unser Klinikbetreiber hat Betten leer stehen lassen auf Anweisung des Gesundheitsministeriums, die er problemlos hätte belegen können, weil wir stets eine Warteliste an Patienten haben, die gerne zu uns kommen würden.

Was man sicher sagen muss, ist dass Herr Spahn (und seine Berater) falsche Anreize geschaffen hat und -weil er den Medizinbetrieb offensichtlich zu wenig kennt- der Versuchung erlegen ist, es würde genügen, wenn man ein paar Betten und Extra-Beatmungsgeräte organisiert (ohne an die dafür erforderlichen Spezialkräfte zu denken, die das bedienen sollen), um der Pandemie zu begegnen.

Weil ich gerade Zeit habe, habe ich mal kurz gegoogelt, um Zahlen zu finden, wieviel Millionen Steuergelder (bzw. extra neu aufgenommener Staatsschulden) im vergangenen Jahr auf dieser Schiene verpulvert worden. Nach Angaben des Bundesrechnungshofs waren das rund 11 Milliarden Euro (!), die für vorgehaltene Covid-Betten, Schaffung neuer Intensivbetten und als Ausgleichszahlungen für ausgefallene Operationen an die deutschen Klinikbetreiber gezahlt worden sind.


Zitat:

Zitat von Bundesrechnungshof
...Falsche Anreize für Kliniken?

Im zweiten Teil des Berichts bewertet der Rechungshof die Zahlungen an die Krankenhäuser und speziell die Anreize für die Schaffung neuer Intensivbetten. Für die Behandlung von Patientinnen und Patienten hatten die Kliniken im Jahr 2020 schon von den gesetzlichen Krankenkassen 1,3 Milliarden mehr bekommen als im Jahr zuvor, obwohl die Betten um knapp acht Prozent weniger ausgelastet waren.

Zusätzlich erhielten die Kliniken 10,2 Milliarden Euro aus Steuermitteln als Ausgleichszahlungen für verschobene oder ausgesetzte Eingriffe. Auch das stellt für den Bundesrechnungshof eine massive Überkompensation der Krankenhäuser aus Steuermitteln dar. Außerdem mahnen die Prüfer, dass "Unterstützungsleistungen nach dem Gießkannenprinzip" künftig vermieden werden sollten.


Hafu 24.11.2021 09:59

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1635166)
Meinst Du nicht, dass es dann Sinn machen könnte, wenn Du Herrn Homburg auf Twitter mit Fakten entgegen trittst? Das würde ich sehr begrüßen, da Deine eingesetzte Energie dort ggf richtig viel erreichen könnte?!

Beiträge von Herrn Homburg werden mir immer wieder mit Screenshot in meiner Twitterblase angezeigt, obwohl ich selbst ihm nicht folge. Ich weiß aber auch, dass er so ziemlich jeden ernsthaften Kritiker ziemlich schnell blockt, so dass er sicher nicht der Typ Mensch ist, den man mit Argumenten überzeugen kann.

Generell habe ich es schon Mitte letzten Jahres aufgegeben, mich auf FB groß mit Corona-Skeptikern (habe dort auch einige im "Freundeskreis") auseinander zu setzen. Man überzeugt die ohnehin nicht und als Resultat werden einen, sobald man seltsame Covid19-Beiträge kommentiert hat, immer mehr und immer seltsamere Beiträge angezeigt, weil der FB-Algorhythmus dann davon ausgeht, dass Covid19 das absolute Lieblingsthema darstellt. Von FB habe ich mich deshalb fast komplett zurückgezogen.

Twitter funktioniert zum Glück etwas anders. Da folge ich halt solchen Usern, die ich für kompetent, interessant oder unterhaltsam halte und es macht (IMHO) nicht so schlechte Laune wie FB oft (sofern man nicht der Versuchung erliegt, die Kommentare unter manchen Beiträgen von Drosten, Neubauer oder anderen polarisierenden Persönlichkeiten zu lesen).

TriVet 24.11.2021 10:05

Bericht aus der Klinik hier vor Ort:

Wir wissen nicht, ob sie je wieder aufwachen


Diese Geschichte spielt in Bretten. Sie handelt von Nadine Knittel, einer engagierten Krankenschwester, einer mehrfachen Mutter und einem hingebungsvollen Menschen, dem das Wohl der anderen schon immer mehr als alles am Herzen lag. Diese Geschichte könnte aber auch in Bruchsal spielen, in Stuttgart, in Berlin oder jeder anderen Stadt in diesem Land. Aus allen Krankenhäusern der Republik dringen gerade die Hilferufe… laut, verzweifelt und doch scheint sie niemand wirklich zu hören oder überhaupt hören zu wollen. Es sind Rufe von Menschen die ausgelaugt sind, die verzweifelt sind, die einfach nicht mehr weiter können und die reihenweise auf der Strecke bleiben. Seit Wochen galoppieren die Zahlen der Infizierten von einem Extrem zum nächsten, kennen scheinbar nur eine Richtung – immer weiter nach oben.

docpower 24.11.2021 10:33

Sehr berührender, ja verstörender Bericht!!


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