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Man könnte im übrigen auch fragen, welche Risikominimierung wir anderen aufzwingen dürfen und inwieweit Menschen ein Recht auf Selbstverwirklichung zukommt, dass nicht zu einem gesamtgesellschaftlich optimalen Zustand führt. Mann könnte ebenso diskutieren, in welchem Verhältnis Risiken und Verzicht zueinander stehen sollten. Je länger die Pandemie anhalten würde und wir sagen wir einmal keinen Impfstoff fänden, so dringlicher würden solche Fragen werden. In der jetzigen Situation halte ich aber eine Isolierung für auf jeden Fall geboten. Im Übrigen würde ich auch denken, dass wir als Gesellschaft kollektiv für eine Strategie entscheiden und Einzelinteressen dahinter zurückstehen müssen, so als demokratiethoeretisches Argument. Aber warum länger nachdenken, wenn man auch kurz drei, viermal das Beweisziel verschieben, nicht wahr? Dann wird die Argumentation gleich leichter. |
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Gerade die Wirtschaft in Spanien und Italien gehören eh schon zu den schwächsten/anfälligsten in Europa. Einige Wochen Stillstand oder sogar Monate?! Dann können wir direkt schon anfangen nach den hunderten Hilfsmilliarden für die (und nach der) Corona Krise noch ein paar für Italien und Spanien wegzulegen, weil die müssen dann auch gerettet werden - ähnlich wie Griechenland damals. Nur viel viel teurer... PS @ Körbel: Ok, bei Deinen aktuellen "Wohnverhältnissen" scheint Dir das ziemlich egal zu sein. Aber vielleicht würdest Du merken was ich damit meine, wenn die ersten Deiner Mieter ihre monatliche Rate nicht mehr überweisen könnten?! |
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Mein Argument setzt sich mit der Frage auseinander, ob es für ältere Menschen die bevorzugte Option wäre, weiterhin Besuch zu erhalten (z.B. im Altenheim), auch wenn damit das Risiko einer Infektion verbunden ist. Denn das wurde behauptet. Ich habe dargelegt, dass sich diese Infektion nicht auf einzelne Personen begrenzen ließe (sondern es würde schnell das ganze Altenheim inklusive des Personals betreffen). Ich habe zweitens argumentiert, dass das Risiko der eigenen Erkrankung auch dazu führt, dass anderen Patienten die Maschinen fehlen. Drittens habe ich darüber spekuliert, ob jene Patienten, die das Fernbleiben der Verwandten nicht verstehen, die Tragweite einer solchen Entscheidung verstehen können. |
Freiburg darf nimmer raus
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Ich befürchte wirklich, dass wir in DE auf ähnliche Probleme zulaufen, auch wenn wir mehr Intensivbetten als Italien haben. In Berlin laufen Aufrufe und Appelle an alle mit Erfahrung in medizinischen Berufen, sich zu melden, incl. Rentner. https://www.tagesspiegel.de/berlin/m.../25661894.html |
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Aber eigentlich auch egal, im Ergebnis bin ich bei dir. Man sollte aber schon zumindest bedenken, dass aus Sicht der Älteren Selbstisolierung ein OPFER für die Gesellschaft darstellen kann und nicht schon aus Selbstinteresse folgt. |
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Ich sage, dass die Option, Besuche in Altenheimen/Krankenhäusern um den Preis einer Infektion dennoch durchzuführen, nicht besteht. |
Moin,
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Die Empfehlung ist ja, dass alte Menschen möglichst wenig Kontakte haben sollten, da sie einer Risikogruppe angehören. D.h das Risiko für sie an einer Infektion auch zu sterben ist sehr hoch. Nun ist aber das Risiko tatsächlich zu sterben das Produkt aus dem Risiko sich beim Besuch beim geliebten Enkelkind anzustecken und dem (recht hohen) Risiko bei einer tatsächlichen Infektion. Und dieses Gesamtrisiko dürfte bei einem über 80-jährigen Menschen mit einigen Krankheiten und Gebrechen im Vergleich zum Risko eines "natürlichen" Todes noch klein sein. Das ist jetzt allerdings sehr nüchtern und mathematisch. Für mich geht es da auch um das konkrete Schicksal eines Menschen: Meiner Mutter. Sie wird in ein paar Tagen 83 und ich würde nicht drauf wetten, dass sie 85 wird. Sie ist Witwe, ihre geliebte Haushaltshilfe ist vor zehn Tagen tragisch verstorben. Meine Stiefschwester kauft für sie ein, aber im großen und ganzen hockt sie sehr viel alleine in ihrer Wohnung. Denn meine Schwester und ich wohnen zu weit weg, um öfter nach ihr sehen zu können. Internet, Skypen usw. wird sie in diesem Leben nicht mehr lernen. Das alles führt in der Summe dazu, dass ich Verständnis hätte, wenn sie sagen würde, das Risiko (s.o.) wäre ihr gleich, sie will wenigstens ihre Kinder/Enkelkinder ab und zu mal sehen. Was hat sie davon, tatsächlich 85 zu werden, wenn sie dafür monatelang alleine zu Hause hockt?! Zitat:
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Das tun wir natürlich nicht. Es wird (hoffentlich) abgewogen ob ein Kontakt, ein Einkauf, eine Besprechung dieses Risiko für andere wirklich wert ist. Zitat:
Lungenkrebs? Ah, sie haben als junger Mensch geraucht, ja dann.. Krebs? Wie? Sie haben nicht ein Leben lang auf Ihre Ernährung geachtet?... Herzinfarkt, Diabetes? Sport und regelmäßige Bewegung waren nicht so ihrs!... Arthrose in der Hüfte oder dem Knie? Na, bei ihrer Figur... Unfall? Ist denn die Schuldfrage schon geklärt?... ... Zitat:
Und ich würde die Besuche auf Kinder/Enkel beschränken. Viele Grüße, Christian |
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