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qbz 01.10.2020 12:27

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1555627)
Das sieht nach einem gewagten Testzentrum aus. Ist das echt? Kann keine Informationen zu einem Testzentrum in Kreuzberg finden:

https://www.berlin.de/corona/untersuchungsstellen/

Natürlich echt. Er war gestern da und hat es eigenhändig fotografiert. Bei der Charite hätte er 3 Tage Wartefrist auf den Test gehabt, hier zwei. Jeder Bezirk muss eine Corona-Testzentrale (Corona-Praxis), reserviert für die Bezirkseinwohner, vorhalten. Dahin vermitteln die Praxen alle Verdachtsfälle.

Bockwuchst 01.10.2020 13:00

Man lehnt sich ja immer sehr weit aus dem Fenster, wenn man Sachen anzweifelt ohne selbst nen Beleg zu haben. Aber für mich sieht das auch nicht echt aus.
Man kann nen Abstrich aber natürlich auch in ner Garage machen. Wieso auch nicht? Muss nicht zwingend hübsch aussehen.

Flow 01.10.2020 15:16

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1555637)
Muss nicht zwingend hübsch aussehen.

Was paßt dir an der Garage nicht ... ? :-((

tandem65 01.10.2020 16:09

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1555677)
Was paßt dir an der Garage nicht ... ? :-((

Es ist nicht Joe's Garage
:bussi:

Schwarzfahrer 01.10.2020 16:31

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1555619)
Ein Freund sandte mir dieses Foto. Es zeigt die einzige Corona-Testzentrale in Berlin-Kreuzberg für 150000 Einwohner. Sie versprüht einen gewissen Charme und für Lüftung ist ausreichend gesorgt. Er bekam einen Termin nach Voranmeldung mit 2 Tage Wartezeit. Offenbar verbindet die Stadt Klimaschutz mit Corona durch die Nutzungsänderung von Garagen.

Kann man so machen, funktioniert auch, und es wäre z.B. in Uganda oder Bangladesh nichts besonderes. In einem der reichsten Länder der Welt mit hohen Medizinischen und Hygienestandards ist es schon etwas merkwürdig. In Verbindung mit dieser Meldung, daß der Bezirk offenbar Hilfsangebote von Kramp-Karrenbauer, bzw. der Bundeswehr abgelehnt hat erscheint es aber schon etwas merkwürdig.

El Stupido 02.10.2020 08:29

Falls in einer möglichen zukünftigen Diskussion erneut Herr Dr. Schiffmann und dessen Äußerungen auf den Tisch kommen:

https://twitter.com/glr_berlin/statu...56284123549698

Der Tweet beinhaltet ein Video des Genannten in dem er den angeblichen MNS-bedingten Tod eines Kindes beklagt. Er wisse es aus erster Hand usw.

Cogi Tatum 02.10.2020 08:32

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1555619)
Ein Freund sandte mir dieses Foto. Es zeigt die einzige Corona-Testzentrale in Berlin-Kreuzberg für 150000 Einwohner. Sie versprüht einen gewissen Charme und für Lüftung ist ausreichend gesorgt. Er bekam einen Termin nach Voranmeldung mit 2 Tage Wartezeit. Offenbar verbindet die Stadt Klimaschutz mit Corona durch die Nutzungsänderung von Garagen.

Aus Garagen heraus kann Großes entstehen! :Cheese:
Bill Gates und Paul Allen programmierten einst in einer Garage, Susan Wojcicki vermietete den Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin einst ihre Garage . Als Geburtsort des Silicon Valley gilt seit dem Jahr 1989 hochoffiziell die Garage in der 367 Addison Avenue in Palo Alto: Dort gründeten Bill Hewlett und Dave Packard im Jahr 1939 ihr Unternehmen.

Bockwuchst 02.10.2020 08:41

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1555810)
Falls in einer möglichen zukünftigen Diskussion erneut Herr Dr. Schiffmann und dessen Äußerungen auf den Tisch kommen:

https://twitter.com/glr_berlin/statu...56284123549698

Der Tweet beinhaltet ein Video des Genannten in dem er den angeblichen MNS-bedingten Tod eines Kindes beklagt. Er wisse es aus erster Hand usw.

Das kursiert heftig in Facebook- und sonstigen Social Media Gruppen. Es soll angeblich schon das dritte Kind sein, das in Deutschland an einer Maske erstickt und tatsächlich verstorben ist. Die Polizei sah sich mittlerweile genötigt, das deutlich zu dementieren. Die Leute, die das verbreiten gleuben das natürlich nicht - Stichwort Staatsmedien usw.
Die Stimmung in diesen Gruppen finde ich wirklich erschreckend. Alles voll mit persönlichen heftigen Beleidigungen der "üblichen Verächtigen" und auch Aufrufen zu Gewalt und Vergeltung. Fakten interessieren keine Sau.

Trimichi 02.10.2020 08:53

Wir müssen uns keine Sorgen machen. Alles wird gut. Weil wir hier in Bayern haben Söder (Raumschiff Söderprise) und die in Kalifornien den Terminator. Wegen der allgemeinen Unklarheit der Situation wird derzeit an einer "God-AI" gearbeitet, da die Menschen dazu neigen zu tun, was der Computer sagt. Und womöglich findet auch der Computer die Lösung der Corona-Krise? ;) Möglich ist allerdings alles, siehe Infoquelle hier:

https://www.br.de/mediathek/video/ku...437e001b1581cb


Keine Sorge, der Forschungsturbo wird eingelegt? Innovationen, Trägersysteme für Raketen und Satelliten, Flugtaxis, Hyper-Loop High Life (genau habe ich letzteres nicht verstanden; Anmk. d. Verf.) usw. Bayern wird eine Schmiede für Nobelpreise!

Jetzt ist eben die Frage wer den Nobelpreis gewinnt: der, der die God-AI programmiert oder doch der knuffige Drosten?

P.S.: ist ja auch egal. Ins Schwimmbad ins Nachbarkaff geht nicht mehr. Die Sammelumkleiden für die Sportschwimmer sind zu klein. Oder so. Irgendwas mit baulichen Maßnahmen. Was bisher ging wird mit Wirkung am Tag der dt. Einheit zum Problem. Lösung: man bucht Sauna- und Thermenwelt einfach mit, dann darf man auch Sportschwimmen gehen. :Huhu: :Lachanfall:

Cogi Tatum 04.10.2020 07:44

Schwund bei den Querköpfen
 
Gerhard Mayr, einer der führenden Köpfe beim Konstanzer Ableger der bundesweit aktiven „Querdenken“-Bewegung hatte bereits Ende August auf einer „Querdenken“-Demonstration in Berlin angekündigt, dass er auch in Konstanz eine Großveranstaltung plane. Mit bis zu 250.000 Teilnehmenden sollte eine „Friedenskette“ rund um den Bodensee gebildet werden. 127 Kilometer lang – ein Weltrekord. Und auf der Abschlusskundgebung, so der Plan, „werden wir Merkel abwählen“.
https://taz.de/Querdenken-Aktionen-i...tanz/!5718279/

Die Polizei berichtete von etwa 10.000 bis 11.000 Menschen am deutschen Ufer.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-...stanz-100.html

Eine Million :Cheese: in Berlin, 11.000 am Bodensee. :Gruebeln:
Sollte es doch noch Hoffnung geben? Werden die Dummen weniger?

ThomasG 04.10.2020 17:53

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1555810)
Falls in einer möglichen zukünftigen Diskussion erneut Herr Dr. Schiffmann und dessen Äußerungen auf den Tisch kommen:

https://twitter.com/glr_berlin/statu...56284123549698

Der Tweet beinhaltet ein Video des Genannten in dem er den angeblichen MNS-bedingten Tod eines Kindes beklagt. Er wisse es aus erster Hand usw.

Ich kenne Bodo Schiffmann nicht und man kann selbst wenn man einen Menschen sehr gut kennt oder meint sehr gut zu kennen letztlich in keinen anderen "hereinschauen".
Von diesem Video habe ich zwar schön gestern gehört, aber ich habe es erst eben erstmals gesehen und gehört.
Ich glaube nicht, dass Bodo Schiffmann da eine Show abzieht.
Die gezeigntetn Emotionen sind glaube ich echt, aber ich kann mich natürlich täuschen.

NBer 04.10.2020 18:11

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1556210)
....Die gezeigntetn Emotionen sind glaube ich echt, aber ich kann mich natürlich täuschen.

ich habe das vidore nicht gesehen, kann als zur echtheit der dortigen emotionen nichts sagen. aber ich erinnere mich an das komische xavier naidoo video, wo er auch geweint hat, als er über die gequälten Qanon kinder berichtet hat. auch seine emotionen waren vielleicht sogar echt. aber eben sachlich nicht berechtigt bzw beruhten auf ausgedachten "tatsachen".

Frau Müller 04.10.2020 18:13

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1556210)
Ich kenne Bodo Schiffmann nicht und man kann selbst wenn man einen Menschen sehr gut kennt oder meint sehr gut zu kennen letztlich in keinen anderen "hereinschauen".
Von diesem Video habe ich zwar schön gestern gehört, aber ich habe es erst eben erstmals gesehen und gehört.
Ich glaube nicht, dass Bodo Schiffmann da eine Show abzieht.
Die gezeigntetn Emotionen sind glaube ich echt, aber ich kann mich natürlich täuschen.

Der hat eine erstaunliche „Karriere“ hingelegt. Zu Beginn der Pandemie gehörte er zu frühen Vertretern, die das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes als hilfreich bei der Bekämpfung der Ausbreitung des Virus einstuften. Heute behauptet er ja genau das Gegenteil. An welcher Stelle er falsch abgebogen ist, lässt sich wohl nur schwer sagen. Ich bin mir immer nicht sicher, ob mich das wütend, ungläubig oder traurig macht. Ist von allem etwas dabei.

ThomasG 04.10.2020 18:27

Ich verfolge seine Videos u.ä. noch nicht so lange, sehr unregelmäßig und oft nur ausschnittsweise.
Mir ist Bodo Schiffmann erstmals positiv aufgefallen, als ich ein langes Interview mit ihm sah.
Vermutlich werde ich mich in nächster Zeit länger und intensiver mit dem beschäftigen, was Bodo Schiffmann selbst so an Beiträgen u.ä. erstellt hat.

Das kann schon ganz schön an die Nerven gehen glaube ich, wenn man sich so posiitioniert, wie es Bodo Schiffmann tut bzw. tat und das über mittlerweile denke ich einen ziemlich langen Zeitraum.
Mir ist er nach wie vor immer noch sympathisch und ich halte ihn für einen gebildeten und intelligenten Menschen, der sich bemüht nach ethischen und moralischen Werten zu handeln und zu leben.
Da ich aber sehr wenig von ihm weiß bzw. kenne, ist das zugegebenrmaßen eher ein Bauchgefühl von mir, aber meine Menschenkenntnis ist denke ich ganz passabel.

ThomasG 04.10.2020 18:35

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1556217)
ich habe das vidore nicht gesehen, kann als zur echtheit der dortigen emotionen nichts sagen. aber ich erinnere mich an das komische xavier naidoo video, wo er auch geweint hat, als er über die gequälten Qanon kinder berichtet hat. auch seine emotionen waren vielleicht sogar echt. aber eben sachlich nicht berechtigt bzw beruhten auf ausgedachten "tatsachen".

Wie sich Naiddoo entwickelt hat in den letzten Monaten und Jahren, kann ich nicht beurteilen, da ich das so gut wie gar nicht verfolgt habe.
Mitbekommen habe ich natürlich, wie man über ihn spricht und die Art und Weise wie manche es tun, lehne ich völlig ab.
Er hat tolle Musik gemacht und ich denke er war da ehrlich.
Das ist aber auch ein Bauchgefühl von mir.

Frei sein von Xavier Naidoo: https://www.youtube.com/watch?v=pT0PTdwuTyA

LidlRacer 04.10.2020 19:32

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1556221)
Ich verfolge seine Videos u.ä. noch nicht so lange, sehr unregelmäßig und oft nur ausschnittsweise.
Mir ist Bodo Schiffmann erstmals positiv aufgefallen, als ich ein langes Interview mit ihm sah.
Vermutlich werde ich mich in nächster Zeit länger und intensiver mit dem beschäftigen, was Bodo Schiffmann selbst so an Beiträgen u.ä. erstellt hat.

Wenn ich Dir einen Rat geben dürfte:
Ignoriere Bodo Schiffmann! Das spart Zeit und vor allem erspart es Dir jede Menge gefährliche Desinformation.

Tote Kindern durch Masken sind natürlich Fake-News:
PERFIDE: PANDEMIE-LEUGNER ERFINDEN TOTE KINDER, UM GEGEN MASKEN ZU HETZEN.

ThomasG 04.10.2020 19:53

Danke Lidl :-)!
Keine Angst - ich vertraue Schiffmann nicht einfach so über ein gewisses Maß hinaus.
Ich verhalte mich so, als würde das alles stimmen, was man so überwiegend hört und zwar unabhängig von meinen Zweifeln, weil ich eben auf gar keinen Fall anderen Menschen gefährden möchte oder ihnen schaden.

ThomasG 05.10.2020 07:10

Zitat:

Bill Gates zur Corona-Krise
Drei Bedingungen, um die Pandemie zu
stoppen

Von Bill Gates Aktualisiert - am 30.09.2020 - 11:07

[...]

Zwingend findet diese Entwicklung aber nicht statt. Um dorthin zu gelangen, braucht die Welt zuerst drei Dinge: die Kapazitäten, Milliarden Impfstoffdosen zu produzieren, die finanziellen Mittel, um sie zu bezahlen, und Systeme, die diese verbreiten können.
Quelle: https://www.faz.net/2.1690/bill-gate...-16977815.html

dr_big 05.10.2020 08:04

Was willst du mit dem Zitat ausdrücken?

qbz 05.10.2020 08:49

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1556245)

Wie ein möglicher Umgang mit Corona Impfstoffen in DE auf der Zeitschiene aussieht, berichtet die FAZ in diesem Artikel: Das Impfen wird sehr lange dauern. (Link nur für Abonnenten).

"„Eine Zahl, die unter Fachleuten genannt wird, ist fünf Millionen Dosen“, sagt das Stiko-Mitglied Klaus Überla, ein Virologe von der Universität Erlangen-Nürnberg. So viel hätte Deutschland in den ersten Monaten nach der Zulassung zur Verfügung. Der Vorsitzende der Impfkommission, Thomas Mertens, bestätigt, dass diese Schätzung kursiert. Er wolle aber nicht über „ungelegte Eier gackern“. Fünf Millionen Dosen bedeuten aber nicht fünf Millionen Geimpfte.

Der Mainzer Universitätsmediziner Fred Zepp, dienstältestes Mitglied der Impfkommission, schildert das Problem: „Die meisten Impfstoffe, die im Moment in der Entwicklung sind, brauchen zwei Dosen, damit sie wirken. Um alle Menschen in Deutschland zu impfen, brauchten wir dann mehr als 160 Millionen Dosen.“ Fünf Millionen Dosen würden also gerade einmal für zweieinhalb Millionen Menschen reichen.

Die Impfkommission muss deshalb entscheiden, wer zuerst drankommt. Fachleute nennen das Priorisierung. Wie schwierig das ist, zeigt eine Rechnung: Angenommen, es stehen zu Beginn doch 18 Millionen Dosen zur Verfügung, so viele wie für die Grippeimpfung in diesem Herbst. Die Bundesländer beschließen, zuerst alle Menschen über sechzig zu impfen, alle chronisch Kranken und alle Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Selbst für diese drei Gruppen würde es bei weitem nicht reichen. Rund 18 Millionen Menschen in Deutschland sind über sechzig Jahre alt, fast 22 Millionen haben Vorerkrankungen, Hunderttausende arbeiten in den Krankenhäusern."

qbz 05.10.2020 11:37

Berlin
 
Es wundert mich etwas, dass bisher noch niemand die Entwicklung in Berlin kommentiert hat, welche kontinuierlich mehr positive Tests verzeichnet und was in der Tendenz nicht ausschliesslich auf mehr Testungen zurückgeführt werden kann. Mittlerweile sind 4 Bezirke mit je ca. 250000 Einwohnern (ca. 1 Million) deutlich über der 50/100 000 Infizierte-Grenze im 7-Tage-Durchschnitt, z.T. 60/100000, 1 Bezirk mit 48,5 nur knapp drunter, was ca. 1/3 der Einwohner ausmacht.

Bis jetzt kann ich nicht erkennen, wie der Senat, die Bezirke, Teile der Berliner Einwohnerschaft den Trend stoppen.

Die einzige Beruhigungspille: Die Krankenhausbelegung incl. Intensivbehandlung von Covid-19-Patienten steigt (noch?) nicht im gleichen Verhältnis wie die Zahl der Infizierten sprich positiven Tests, und der Anteil der Senioren ist im Verhältnis (noch?) geringer wie im Frühjahr. Wird das so bleiben?

Die meisten meiner Freunde und Bekannten leben in Berlin. Insofern bin ich indirekt involviert und mit dem Anstieg besuchsweise konfrontiert, während in "meinem" Wohn-Landkreis der Schnitt gerade mal aktuell 1,7/100 000 beträgt (und das nur wegen einer einzigen grossen Feier mit zahlreichen Gästen von ausserhalb des Landkreises.)

https://interaktiv.tagesspiegel.de/l...nd-landkreise/

BananeToWin 05.10.2020 18:47

Drei Professoren der Medizin bzw. Epidemiologie (aus Havard, Standford und Oxford) haben sich am Wochenende getroffen und eine ganz kurze "declaration" ausgearbeitet, wo sie zu einem neuem Umgang mit der Pandemie aufrufen. Geht in die Richtung der Forderungen von Prof. Streek bzw. etwas darüber hinaus.

ThomasG 05.10.2020 19:14

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1556248)
Was willst du mit dem Zitat ausdrücken?

Auf den FAZ-Artikel wurde ich durch ein Video von Clemens Arvay aufmerksam gemacht.
Bisher habe ich lediglich den Anfang gehört und gesehen, aber höchstwahrscheinlich werde ich mir heute Abend noch den Rest zu Gemüte führen.
Mir war nicht nach Krach bzw. danach attackiert zu werden, also habe ich lediglich auf den Artikel aufmerksam gemacht und wollte ganz bewusst nicht dazu schreiben, wie ich das aktuell beurteile.
Arvay hat mich also schon beeinflusst, aber ich denke von ihm kann man sich duchraus mal dazu verleiten lassen bestimmte Blickwinkel einzunehmen und sich darum zu bemühen selbst Hintergrundinformationen dahingehend sich zu suchen, dass man zu einem eigenständigen Urteil kommen kann bzw. sich ihm zumindest annähern.

In Bezug auf Gates bin ich höchstwahrscheinlich bzw. so gut wie sicher durch Jebsen beeinflusst.
Der hat sich in meinen Augen in Bezug auf die Coronakrise nicht immer gerade mit Ruhm bekleckert.
Sogar ich habe an manchen Stellen bemerkt, dass er sich nicht immer wirklich sehr gut auskannte vermutlich bzw. nicht sorgfälltig genug über seine Worte nachdachte u.ä..
Das macht aber nichts.
Jebsen ist auch nur ein Mensch und das wurde mir vor Augen geführt.
Er dürfte wahnsinnig belesen sein und ziemlich viel wissen, aber auch er kocht nur mit Wasser.

So jetzt mal eine sehr subjektive Sache von mir zu Gates.
Ich war voreingenommen ihm gegenüber und das beeinflusste von vornherein wie ich ihn beobachtete, wenn er was öffentlich sagte.
So viel habe ich da nicht gesehen, aber das Interview damals in den Tagesthemen schon.
Er wirkte da auf mich ziemlich kalt.
Es geht um ein sehr ernstes Thema und er schlürft gemütlich an seiner Kaffeetasse oder was da war mitten im Interview vor laufender Kamera.
Und er beeilt sich nicht einmal mit dem Trinken fertig zu werden.
Das ist wieder eine subjektive Sicht von mir.
Was ist das?
Eine Machtgeste?
Ich würde sagen in die Richtung könnte es zumindest gehen.
Auf jeden Fall passt so eine Geste in einem solchen ersten Gespräch in meinen Augen gar nicht zu einem Menschenfreund.

Hier das Video von Clemens Arvay, was ich mir vermutlich gleich jetzt anschauen werde:
https://www.youtube.com/watch?v=8eEMWsuOUiM

ThomasG 05.10.2020 21:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1556252)
Wie ein möglicher Umgang mit Corona Impfstoffen in DE auf der Zeitschiene aussieht, berichtet die FAZ in diesem Artikel: Das Impfen wird sehr lange dauern. (Link nur für Abonnenten).

"„Eine Zahl, die unter Fachleuten genannt wird, ist fünf Millionen Dosen“, sagt das Stiko-Mitglied Klaus Überla, ein Virologe von der Universität Erlangen-Nürnberg. So viel hätte Deutschland in den ersten Monaten nach der Zulassung zur Verfügung. Der Vorsitzende der Impfkommission, Thomas Mertens, bestätigt, dass diese Schätzung kursiert. Er wolle aber nicht über „ungelegte Eier gackern“. Fünf Millionen Dosen bedeuten aber nicht fünf Millionen Geimpfte.

Der Mainzer Universitätsmediziner Fred Zepp, dienstältestes Mitglied der Impfkommission, schildert das Problem: „Die meisten Impfstoffe, die im Moment in der Entwicklung sind, brauchen zwei Dosen, damit sie wirken. Um alle Menschen in Deutschland zu impfen, brauchten wir dann mehr als 160 Millionen Dosen.“ Fünf Millionen Dosen würden also gerade einmal für zweieinhalb Millionen Menschen reichen.

Die Impfkommission muss deshalb entscheiden, wer zuerst drankommt. Fachleute nennen das Priorisierung. Wie schwierig das ist, zeigt eine Rechnung: Angenommen, es stehen zu Beginn doch 18 Millionen Dosen zur Verfügung, so viele wie für die Grippeimpfung in diesem Herbst. Die Bundesländer beschließen, zuerst alle Menschen über sechzig zu impfen, alle chronisch Kranken und alle Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Selbst für diese drei Gruppen würde es bei weitem nicht reichen. Rund 18 Millionen Menschen in Deutschland sind über sechzig Jahre alt, fast 22 Millionen haben Vorerkrankungen, Hunderttausende arbeiten in den Krankenhäusern."

Danke Jürg :-)!
Wenn ich mich hätte spontan äußern müssen, wieviel Imfdosen voraussichtlich innerhalb kurzer Zeit für Deutschland verfügbar wären, hätte ich eine wesentlich höhere Zahl genannt.
Ich bin wie wahrscheinlich viele Menschen ein bisschen zwigespalten.
Auf der einen Seite ist die Furcht vor bedrohlichen Verläufen und auf der anderen Seite gibt es da Bedenken in Bezug auf die Impfstoffe, die da aktuell wohl innerhalb sehr kurzer Zeit entwickelt und getestet werden usw. usf..
Wir werden uns wohl am Besten alle darum bemühen uns selbst in die Lage zu versetzen kompetent die Risiken einer Impfung oder eben den Verzicht darauf beurteilen und gegeneinander abwägen zu können.
Aktuell sehe ich für den Großteil der Menschen viel eher die Risiken in Verbindung mit ungewöhnlich schnell entwickelten Impfstoffen.

Clemens Aray hat heute ein weiteres Video bereitgestellt.
Was er das sagt, finde ich sehr gut.
https://www.youtube.com/watch?v=9FKxN6Kcums&t=7s

Hafu 06.10.2020 07:28

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1556370)
...

Clemens Aray hat heute ein weiteres Video bereitgestellt.
Was er das sagt, finde ich sehr gut.
https://www.youtube.com/watch?v=9FKxN6Kcums&t=7s

Warum schaust du dir Videos von solchen narzistischen Selbstdarstellern wie Arvay und Jebsen an, die einfach nur die Aufmerksamkeitswelle im Zusammenhang mit der Pandemie reiten wollen und von solchen Klicks wie deinem leben und warum verlinkst du den Quatsch auch noch?Es ist wirklich nicht schwierig, sich über Qualitätsmedien oder eben offiziellen Quellen wie z.B. RKI über Aspekte der Pandemie zu informieren.

Youtube-Videos und Telegram-Gruppen der oben genannten Trittbrettfahrer sind keine Informationsquellen bei diesem Thema, mit denen man seine Freizeit verschwenden sollte.

Und wenn du das trotzdem weiterhin tust, was dein gutes Recht ist, würde ich dich bitten, wenigstens die Verlinkung in diesem Thread zu unterlassen.:Blumen:

Du kannst gerne einzelne Thesen aus den Videos hier zur Diskussion stellen (noch besser wäre aber die Erstellung eines eigenen Threads namens (z.B.) "alternative Fakten zu Covid-19", aber einfach nur tumb komplette Videos zu verlinken, die du gut findest ohne zu schreiben, was genau du gut findest, ist für diesen Thread nicht nur nicht zielführend sondern geradezu destruktiv.
Ich klicke grundsätzlich nicht auf solche Links, denn jeder der das tut macht sich damit zum Teil des Problems weil jeder Klick die Content-Creatoren solcher Videos bestärkt weiterzumachen, weil deren Geschäftsmodell, das primär auf dem Kreieren von Aufmerksamkeit beruht, damit gestärkt wird.

Cogi Tatum 06.10.2020 09:51

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1556399)
Warum schaust du dir Videos von solchen narzistischen Selbstdarstellern wie Arvay und Jebsen an...

...noch besser wäre aber die Erstellung eines eigenen Threads namens (z.B.) "alternative Fakten zu Covid-19"

Nochmals Danke Hafu für deinen erneut beneidenswert sachlichen Beitrag als Antwort auf einen weniger sachlichen Beitrag.

Mir juckt es ein bißchen in den Fingern. Am liebsten würde ich für die drei bis vier sich dort dann tummelnden usual suspects den Thread "Alternative Fakten zu Covid-19" eröffnen. Dann an einem verregneten Herbstabend vor der Heia kurz in diesen Thread zu schauen... beste Comedy zum Nulltarif in grauen Zeiten.

Schwarzfahrer 06.10.2020 09:59

Zitat:

Zitat von BananeToWin (Beitrag 1556354)
Drei Professoren der Medizin bzw. Epidemiologie (aus Havard, Standford und Oxford) haben sich am Wochenende getroffen und eine ganz kurze "declaration" ausgearbeitet, wo sie zu einem neuem Umgang mit der Pandemie aufrufen. Geht in die Richtung der Forderungen von Prof. Streek bzw. etwas darüber hinaus.

Danke für den Link, klingt nach einer angenehm pragmatischen Stimme der Vernunft - aber wohl mit wenig Gewicht bei den Entscheidern. Ich bin gespannt, wann die Welt diese Krankheit im (für mein Verständnis) richtigen Verhältnis zu anderen Krankheiten einordnet, und die überproportionale Hervorhebung beendet. Artikel wie diese im NewYorkTimes sollten zumindest manche nachdenklich machen.

ThomasG 06.10.2020 13:08

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1556399)
Warum schaust du dir Videos von solchen narzistischen Selbstdarstellern wie Arvay und Jebsen an, die einfach nur die Aufmerksamkeitswelle im Zusammenhang mit der Pandemie reiten wollen und von solchen Klicks wie deinem leben und warum verlinkst du den Quatsch auch noch?Es ist wirklich nicht schwierig, sich über Qualitätsmedien oder eben offiziellen Quellen wie z.B. RKI über Aspekte der Pandemie zu informieren.

Youtube-Videos und Telegram-Gruppen der oben genannten Trittbrettfahrer sind keine Informationsquellen bei diesem Thema, mit denen man seine Freizeit verschwenden sollte.

Und wenn du das trotzdem weiterhin tust, was dein gutes Recht ist, würde ich dich bitten, wenigstens die Verlinkung in diesem Thread zu unterlassen.:Blumen:

Du kannst gerne einzelne Thesen aus den Videos hier zur Diskussion stellen (noch besser wäre aber die Erstellung eines eigenen Threads namens (z.B.) "alternative Fakten zu Covid-19", aber einfach nur tumb komplette Videos zu verlinken, die du gut findest ohne zu schreiben, was genau du gut findest, ist für diesen Thread nicht nur nicht zielführend sondern geradezu destruktiv.
Ich klicke grundsätzlich nicht auf solche Links, denn jeder der das tut macht sich damit zum Teil des Problems weil jeder Klick die Content-Creatoren solcher Videos bestärkt weiterzumachen, weil deren Geschäftsmodell, das primär auf dem Kreieren von Aufmerksamkeit beruht, damit gestärkt wird.

Ich schaue mir diese Videos an, weil ich zwar durchaus ebenfalls glaube, dass beide ein wenig oder vielleicht auch ein wenig mehr von ihrer Eitelkeit geleitet sind (Wer ist das nicht?), aber im Gegensatz zu Dir denke ich eben nicht, dass das ihre hauptsächliche Triebfeder ist.
Außerdem bin ich nicht der Ansicht, dass es beiden in erster Linie um Klicks geht oder um Kohle, die man indirekt damit verdienen kann.
Da ich die Videos gesehen und gehört habe und Du nicht, gehen wir zumindest teilweise von ganz unterschiedlichen Quellen aus.
So kann man durchaus zu unterschiedlichen Beurteilungen kommen.

Danke dafür, dass Du Dich bemüht hast, das alles relativ nett zu formulieren.

dr_big 06.10.2020 13:19

Das ist doch genau das typische Vorgehen der Verschwörungstheoretiker wie auch Populisten. Sie suchen einfach Themen auf die viele Dumme aufspringen, damit damit Kohle gemacht wird. Bei Youtube Videos wird an den Klicks verdient, bei Hildmann, Qannon, AFD und sonstwas durch Verkauf von Fanartikeln bis Busreisen.

Ganz typisch auch, wie du lieber ThomasG hier solche Links verbreitest und versuchst dich selbst aus der Verantwortung zu stehlen, indem du immer so Beisätze im Konjunktiv dazu schreibst wie "ich habe es noch nicht ganz gesehen, aber es könnte ja was dran sein"...

Wenn du eine Meinung hast, dann stehe dazu und formuliere diese klar, anstatt nur mit Konjunktiv versehenen unfundierten Müll zu verlinken. Sorry für meine deutlichen Worte, mir fehlt das Geschick es freundlicher zu verpacken.

Ich bewundere wieder Hafu, wie er das elegant formuliert auf den Punkt gebracht hat.

trithos 06.10.2020 13:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1556423)
Danke für den Link, klingt nach einer angenehm pragmatischen Stimme der Vernunft - aber wohl mit wenig Gewicht bei den Entscheidern. Ich bin gespannt, wann die Welt diese Krankheit im (für mein Verständnis) richtigen Verhältnis zu anderen Krankheiten einordnet, und die überproportionale Hervorhebung beendet. Artikel wie diese im NewYorkTimes sollten zumindest manche nachdenklich machen.

Ich finde den Ansatz nachvollziehbar. Die praktischen Schlussfolgerungen halte ich aber für zynisch. Zusammengefasst läuft das doch darauf hinaus, dass die Nicht-Risikogruppen tun sollen was sie wollen ("allow those who are at minimal risk of death to live their lives normally"), während die Risikogruppen einfach selbst auf sich aufpassen sollen (z.B."they should meet family members outside rather than inside").

Während also junge Erwachsene stockbesoffen und ohne jede Schutzmaßnahmen die Nächte durchfeiern, sollen die Alten gefälligst zu Hause bleiben, sich die Lebensmittel vor die Tür liefern lassen und ihre Familie nur noch im Freien treffen.

Toller Plan: die gesamte Last der Corona-Prävention wird auf den schwächeren Teil der Gesellschaft abgeladen, damit der andere, starke Teil nicht durch Masken traumatisiert wird und weiterfeiern kann.

Das ist mir zu billig. Man kann schon darüber diskutieren, wie weit sich Nicht-Risikogruppen einschränken sollen. Aber dass die jungen und starken gar nichts tun, ist reiner Gruppenegoismus, der offenbar dadurch gerechtfertigt wird, dass die jungen dann die Herdenimmunität vorantreiben. Ja eh. Aber um welchen Preis? Ein bisschen könnte die Gesellschaft in Corona-Zeiten schon zusammenhalten.

ThomasG 06.10.2020 13:24

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1556470)
Das ist doch genau das typische Vorgehen der Verschwörungstheoretiker wie auch Populisten. Sie suchen einfach Themen auf die viele Dumme aufspringen, damit damit Kohle gemacht wird. Bei Youtube Videos wird an den Klicks verdient, bei Hildmann, Qannon, AFD und sonstwas durch Verkauf von Fanartikeln bis Busreisen.

Ganz typisch auch, wie du lieber ThomasG hier solche Links verbreitest und versuchst dich selbst aus der Verantwortung zu stehlen, indem du immer so Beisätze im Konjunktiv dazu schreibst wie "ich habe es noch nicht ganz gesehen, aber es könnte ja was dran sein"...

Wenn du eine Meinung hast, dann stehe dazu und formuliere diese klar, anstatt nur mit Konjunktiv versehenen unfundierten Müll zu verlinken. Sorry für meine deutlichen Worte, mir fehlt das Geschick es freundlicher zu verpacken.

Ich bewundere wieder Hafu, wie er das elegant formuliert auf den Punkt gebracht hat.

Es stimmt zwar, dass ich ziemlich oft versuche mich ein wenig aus der Verantwortung zu nehmen, aber meiner Meinung nach schon überwiegend anders als Du es oben ziemlich unfreundlich beschrieben hast.
Wenn Du meine letzten Beiträge relativ aufmerksam gelesen hast, dann konntest Du ein paar Stellungnahmen von mir erkennen.

Schwarzfahrer 06.10.2020 13:56

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556471)
Ich finde den Ansatz nachvollziehbar. Die praktischen Schlussfolgerungen halte ich aber für zynisch. Zusammengefasst läuft das doch darauf hinaus, dass die Nicht-Risikogruppen tun sollen was sie wollen ("allow those who are at minimal risk of death to live their lives normally"), während die Risikogruppen einfach selbst auf sich aufpassen sollen (z.B."they should meet family members outside rather than inside").

Warum ist dies grundsätzlich zynisch? Das war doch schon immer die Praxis, auch in der winterlichen Influenza-Zeit. Ältere und Anfällige haben ihre Risiken minimiert. Die aktuelle Übersteigerung von sinnvoller Rücksichtnahme zur "Verantwortung für andere" hebelt auf Dauer die Eigenverantwortung aus, die jeder für sich erst mal hat.
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556471)
Während also junge Erwachsene stockbesoffen und ohne jede Schutzmaßnahmen die Nächte durchfeiern, sollen die Alten gefälligst zu Hause bleiben, sich die Lebensmittel vor die Tür liefern lassen und ihre Familie nur noch im Freien treffen.

Das steht so nirgendwo geschrieben (wenn auch nicht explizit dementiert). Die ganz große Mehrheit der Menschen feiern nicht stockbesoffen die Nächte durch; und ich glaube auch nicht, daß es den Autoren um die Party-Szene geht. Es wird auch sehr wohl auf eine grundsätzliche Hygiene zur Vermeidung von großen Übertragungsrisiken verwiesen:
Zitat:

Simple hygiene measures, such as hand washing and staying home when sick should be practiced by everyone
Es geht wohl einfach darum, daß eine Verhältnismäßigkeit wieder hergestellt wird, und man sich auf Maßnahmen mit der größten Wirkung und den kleinsten Nebewirkungen beschränkt, statt flächendeckender Einschränkungen für die gesamte Gesellschaft (mit zum großen Teil nur minimalen Beiträgen zur Risikosenkung für die überschaubare Gruppe von wirklich gefährdeten.)
Eine Einschränkung von Massenveranstaltungen mit Gröhlen, Tanzen, Toben auf engstem Raum ist übrigens sicher möglich, ohne den Alltag von 95 % der Menschen zu tangieren.
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556471)
Toller Plan: die gesamte Last der Corona-Prävention wird auf den schwächeren Teil der Gesellschaft abgeladen, damit der andere, starke Teil nicht durch Masken traumatisiert wird und weiterfeiern kann.

Du weißt genau, daß es viel mehr als die Masken ist. Neben den wirtschaftlichen Schäden gibt es die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, möglciherweise nachhaltig verstärk durch die Einschränkungen des Schulbesuchs, oder die massiv verschlechterte Versorgung von anderen schweren Krankheiten (s. mein Link weiter oben zum NYTimes-Artikel) - ist das wirklich alles gerechtfertigt, um einen niedrigen Prozentsatz aller Todesfälle zu verhindern?
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556471)
...Aber um welchen Preis? Ein bisschen könnte die Gesellschaft in Corona-Zeiten schon zusammenhalten.

Der Preis steht (teilweise) im Absatz oben - das sind deutlich gravierende Kosten, als der "Zusammenhalt", den es m.M.n. in dieser idealiserten Form gar nicht gibt.
Mein Eindruck ist, daß gerade diese Zeiten die Polarisierung und Spaltung vorantreiben: medial wird ständig der nächste Sündenbock präsentiert, der für den Anstieg der Zahlen verantwortlich sein soll; andere heben sich extra hervor, weil sie glauben, sie haben x Leben gerettet durch ihre Verordnungen. Ich sehe keinen wachsenden Zusammenhalt, sondern eine zunehmende schwarz-weiß-färbung: hier die "Guten", die brav die anderen schützen, und dort die "Bösen", die das Leben aller riskieren. Gesellschaftlicher Zusammenhalt wäre nicht das Zusammenhalten von ausschließlich Gleichgesinnten, sondern der Zusammenahlt von Menschen mit verschiedenen Einschätzungen, Haltungen und Umgangsformen in gegenseitiger Akzeptanz.

BananeToWin 06.10.2020 14:44

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556471)
Ich finde den Ansatz nachvollziehbar. Die praktischen Schlussfolgerungen halte ich aber für zynisch.

Was hälst du dann für nachvollziebar, wenn es zynisch ist?

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich deine Sätze auf das von mir verlinkte beziehen, aber ich antowrte dir trotzdem darauf.

Ich habe mir das halbstündige Video der drei Professoren angeschaut und eine ähnliche Frage wurde auch in diesem Interview gestellt. Ihre Antwort:

Die Älteren müssen sich so oder so einschränken. Würde man eine rasche Durchseuchung in der Jungen Bevölkerung zulassen, dann wäre auch sehr bald die extreme Abschirmung der Älteren überflüssig und eine Niveau an Immunität erreicht, sodass Covid-19 gehandhabt werden kann wie einst die Influenza. Nach den Einschätzungen der Experten würde das ca. 3 Monate dauern und am Ende käme auch die ältere Generation schneller zu einem normalen Leben zurück. "If we did so, we would have a pretty normal christmas".

Moralisch kann man das dann auch so sehen: die jungen Generationen nehmen die Gefahren einer Infektion auf sich, während die älteren so gut wie möglich verschont bleiben.

Als eine Annäherung an ihr System wurde Schweden genannt, wo die junge Bevölkerung doppelt so häufig Antikörper aufweißt als die Ältere. In Spanien ist die Antikörperprävalenz in allen Alterschichten in etwa gleich groß. Würde man es schaffen, dieses Verhältnis deutlicher zugunsten der jungen Generation zu kippen, sodass also fast nur die junge Generation die Infektion durchmacht und Antikörper aufweist, würde man die Letalität um ein Vielfaches senken.

Schützt man alle Altergruppen gleichermaßen, so sind am Ende aller Altergruppen gleich häufig betroffen (wie in Spanien) und die Letalität entsprechend hoch.

LidlRacer 06.10.2020 15:05

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1556471)
Ich finde den Ansatz nachvollziehbar. Die praktischen Schlussfolgerungen halte ich aber für zynisch. Zusammengefasst läuft das doch darauf hinaus, dass die Nicht-Risikogruppen tun sollen was sie wollen ("allow those who are at minimal risk of death to live their lives normally"), während die Risikogruppen einfach selbst auf sich aufpassen sollen (z.B."they should meet family members outside rather than inside").

Während also junge Erwachsene stockbesoffen und ohne jede Schutzmaßnahmen die Nächte durchfeiern, sollen die Alten gefälligst zu Hause bleiben, sich die Lebensmittel vor die Tür liefern lassen und ihre Familie nur noch im Freien treffen.

Toller Plan: die gesamte Last der Corona-Prävention wird auf den schwächeren Teil der Gesellschaft abgeladen, damit der andere, starke Teil nicht durch Masken traumatisiert wird und weiterfeiern kann.

Das ist mir zu billig. Man kann schon darüber diskutieren, wie weit sich Nicht-Risikogruppen einschränken sollen. Aber dass die jungen und starken gar nichts tun, ist reiner Gruppenegoismus, der offenbar dadurch gerechtfertigt wird, dass die jungen dann die Herdenimmunität vorantreiben. Ja eh. Aber um welchen Preis? Ein bisschen könnte die Gesellschaft in Corona-Zeiten schon zusammenhalten.

Das sehe ich ganz genauso.

Irritiert war ich aber gestern Abend über diese Sondersendung im Ersten:
ARD extra: Die Corona-Lage
(Interessant im aktuellen Zusammenhang insbesondere ab 11:35 Min.)

Da gab es einen erstaunlichen Gleichklang zwischen Streeck, der meint, auch 20.000 Neuinfektionen am Tag wären kein Problem, einem Klinikchef, der anscheinend seine Intensivbetten stärker auslasten will und weiteren, die meinen, es gäbe doch praktisch kein Problem, weil ja kaum noch einer stirbt - folglich müssten Infektionen auch kaum noch nachverfolgt werden, um Infektionsketten zu unterbrechen, es müssten "nur" Risikogruppen geschützt werden.

Soweit ich Drosten richtig verstanden habe (und er richtig liegt), haben wir derart geringe Todeszahlen nur, weil das Virus momentan nicht so sehr in den oberen Altersklassen und damit den Hochrisikogruppen grassiert.
Das ist m.E. aber nur deshalb der Fall, weil wir insgesamt noch halbwegs niedrige Infektionszahlen haben. Bei 20.000 sehe ich nicht, dass wir das weiterhin weitgehend aus Altenheimen etc. heraushalten können. Und es bliebe ja nicht bei 20.000, wenn wir nicht doch wieder stärkere Beschränkungen einführen - nicht viel später wären wir bei 40.000, 80.000 usw.

Ich verstehe diesen Ansatz absolut nicht, denn der Aufwand, die Infektionszahlen konstant zu halten, scheint mir auf niedrigem Niveau nicht höher zu sein als auf hohem Niveau. Im Gegenteil - auf niedrigem Niveau dürfte es leichter sein, dieses zu halten, weil dann eben Nachverfolgungen noch möglich sind, Testergebnisse nicht x Tage auf sich warten lassen usw.

BananeToWin 06.10.2020 15:15

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1556489)
Das sehe ich ganz genauso.

Irritiert war ich aber gestern Abend über diese Sondersendung im Ersten:
ARD extra: Die Corona-Lage
(Interessant im aktuellen Zusammenhang insbesondere ab 11:35 Min.)

Da gab es einen erstaunlichen Gleichklang zwischen Streeck, der meint, auch 20.000 Neuinfektionen am Tag wären kein Problem, einem Klinikchef, der anscheinend seine Intensivbetten stärker auslasten will und weiteren, die meinen, es gäbe doch praktisch kein Problem, weil ja kaum noch einer stirbt - folglich müssten Infektionen auch kaum noch nachverfolgt werden, um Infektionsketten zu unterbrechen, es müssten "nur" Risikogruppen geschützt werden.

Soweit ich Drosten richtig verstanden habe (und er richtig liegt), haben wir derart geringe Todeszahlen nur, weil das Virus momentan nicht so sehr in den oberen Altersklassen und damit den Hochrisikogruppen grassiert.
Das ist m.E. aber nur deshalb der Fall, weil wir insgesamt noch halbwegs niedrige Infektionszahlen haben. Bei 20.000 sehe ich nicht, dass wir das weiterhin weitgehend aus Altenheimen etc. heraushalten können. Und es bliebe ja nicht bei 20.000, wenn wir nicht doch wieder stärkere Beschränkungen einführen - nicht viel später wären wir bei 40.000, 80.000 usw.

Ich verstehe diesen Ansatz absolut nicht, denn der Aufwand, die Infektionszahlen konstant zu halten, scheint mir auf niedrigem Niveau nicht höher zu sein als auf hohem Niveau. Im Gegenteil - auf niedrigem Niveau dürfte es leichter sein, dieses zu halten, weil dann eben Nachverfolgungen noch möglich sind, Testergebnisse nicht x Tage auf sich warten lassen usw.


Das sind eben verschiedene Ansätze. Die einen halten eine kontrollierte Durchseuchung für das beste, die andere wollen warten bis zum (möglichen) Impfstoff. In allen Fällen habe ich am Schluss eine Art Herdenimmunität. Eine Eliminierung des Virus dürfte unmöglich sein. Mischwege sind sicher auch möglich. Und ich würde Streeck in diesem Bereich der Mischwege einordnen.
Jedenfalls bin ich der Meinung, dass dieser Weg der kontrollierten Durchseuchung, der grundsätzliche sicherlich möglich ist, offener diskutiert werden sollte. Ich halte ihn für den besseren. Und am Ende könnte er der bessere Weg sein, auch wenn Drosten das anders sieht. Dass es Vorschläge in diese Richtung gibt, die auch in den öffentlich-rechtlichen ihren Platz finden, halte ich für wichtig. Es bleibt eine Ungewissheit und letzendlich eine gesellschaftliche Frage. Ich persönlich favorisiere diesen Weg.

aequitas 06.10.2020 15:29

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1556489)
Soweit ich Drosten richtig verstanden habe (und er richtig liegt), haben wir derart geringe Todeszahlen nur, weil das Virus momentan nicht so sehr in den oberen Altersklassen und damit den Hochrisikogruppen grassiert.
Das ist m.E. aber nur deshalb der Fall, weil wir insgesamt noch halbwegs niedrige Infektionszahlen haben. Bei 20.000 sehe ich nicht, dass wir das weiterhin weitgehend aus Altenheimen etc. heraushalten können. Und es bliebe ja nicht bei 20.000, wenn wir nicht doch wieder stärkere Beschränkungen einführen - nicht viel später wären wir bei 40.000, 80.000 usw.

Ich verstehe diesen Ansatz absolut nicht, denn der Aufwand, die Infektionszahlen konstant zu halten, scheint mir auf niedrigem Niveau nicht höher zu sein als auf hohem Niveau. Im Gegenteil - auf niedrigem Niveau dürfte es leichter sein, dieses zu halten, weil dann eben Nachverfolgungen noch möglich sind, Testergebnisse nicht x Tage auf sich warten lassen usw.

Ich finde diese gezeichnete Dualität schrecklich; als wären das zwei Wissenschaftler, die vollkommen gegenstätzliche Ansichten hätten. Das ist mitnichten so, wenn sicherlich einige (evtl. auch deutlichere) Unterschiede vorhanden sind. Dann wird die Gesellschaft geteilt in gut und bose, wobei gut stets Drosten ist und böse alles andere und mittlerweile insbesondere Streeck.

Das Problem ist: es geht nicht nur darum Menschen vor Infektion und Tod zu schützen, sondern es geht auch darum eine Gesellschaft am Leben zu halten. Wenn, wie bspw. Schwesig letzte Woche bei Lanz, alle aktuellen Maßnahmen bis zur wirksamen Impfung aufrecht erhalten werden sollen, dann sehe ich schwarz für unsere Gesellschaft. Es kann nicht sein, dass Schulunterricht und auch Universitäten teilweise nicht richtig aufrechterhalten werden können. Hier werden massive Nachteile für die kommende, junge Generation geschaffen. Gerade auch für sozial schwächere Familien entstehen große Nachteile, da eine gesellschaftliche Teilhabe schwerer möglich ist. Auch der Arbeitsmarkt scheut die Neusteinstellung - auch hier wieder langfrsitige Schäden für die junge Generation, wie Studien zur Auswirkung von Krisen zeigen. Spanien hat aktuell wieder eine Jugendarbeitslosigkeit von über 40%, das ist fatal und in kurzer Zeit schon wieder eine verlorene Generation. Der verlinkte NYT-Artikel hat weitere globale Folgen aufgezeigt, die uns im globalen Norden und Westen wenig tangieren (Malaria, TBC, HIV), aber in einigen Jahren weitere verheerende Folgen offenbaren werden.

Dazu kommt ein gesellschaftliches Klima, das geprägt ist von Angst und Spaltung, vor einem Virus, das für einen Großteil der Bevölkerung fast keine bis keine Folgen hat. Natürlich müssen Todesfälle und ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems vermieden werden, jedoch unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit. Da liegt der Klinik Arzt richtig, wenn er sagt, dass es nicht sein kann, dass seine Station leer ist und andere OPs zurückgestellt werden. Deshalb muss es u.a. eine Ampel geben, die mehrere Faktoren miteinberechnet und unterschiedlich gewichtet. Da können die Neuinfektionen ein größeres Gewicht erhalten, damit man die verspätete Reaktion der Intensiv-/Todesfälle einkalkuliert. Aber Neuinfektionen sind lediglich ein Aspekt und eben oft vernachlässigbar.

Das Argument des exponentiellen Wachstums ist doch langsam auch durchgekaut. Es gibt kein natürlich vorkommendes exponentielles Wachstum, da natürliche Grenzen vorhanden sind. Deshalb ist es wichtig, dass nun nicht alle Maßnahmen über einen Haufen geworfen werden, aber es kann auf eine Herdenimmunität von Nicht-Risikogruppen unter Schutz der Risikogruppe gesetzt werden.

BananeToWin 06.10.2020 15:33

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1556495)
Das Argument des exponentiellen Wachstums ist doch langsam auch durchgekaut. Es gibt kein natürlich vorkommendes exponentielles Wachstum, da natürliche Grenzen vorhanden sind.

Da bin ich auch der Meinung. Ein über mehrere Wochen anhaltendes exponentielles Wachstum habe ich bei Corona bisher nicht beobachten können.

LidlRacer 06.10.2020 15:37

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1556495)
Das Argument des exponentiellen Wachstums ist doch langsam auch durchgekaut. Es gibt kein natürlich vorkommendes exponentielles Wachstum, da natürliche Grenzen vorhanden sind. Deshalb ist es wichtig, dass nun nicht alle Maßnahmen über einen Haufen geworfen werden, aber es kann auf eine Herdenimmunität von Nicht-Risikogruppen unter Schutz der Risikogruppe gesetzt werden.

Von den "natürlichen Grenzen" sind wir seeehr weit entfernt.
Es gibt nach meinem Kenntnisstand kein Land, das mit der Strategie der Herdenimmunität erfolgreich war.

LidlRacer 06.10.2020 15:42

Zitat:

Zitat von BananeToWin (Beitrag 1556496)
Da bin ich auch der Meinung. Ein über mehrere Wochen anhaltendes exponentielles Wachstum habe ich bei Corona bisher nicht beobachten können.

Weil wir fast alle Läden zugemacht haben, kaum noch jemand normal gearbeitet hat und der Reiseverkehr praktisch auf Null gefahren wurde.
Wenn Ihr das wieder so haben wollt, müssen wir die Infektionen nur noch ne Weile weiter eskalieren lassen ...

BananeToWin 06.10.2020 15:45

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1556499)
Von den "natürlichen Grenzen" sind wir seeehr weit entfernt.
Es gibt nach meinem Kenntnisstand kein Land, das mit der Strategie der Herdenimmunität erfolgreich war.

Naja in Schweden in gewisser Weise schon. Dort hat man anfangs die Maßnahmen ergriffen und diese praktisch nicht mehr verändert. Einige Wochen lang stiegen dann noch die Zahlen und die Toten sanken relativ langsam. Dass sie nun praktisch keine Toten mehr haben, zeigt schon, dass sich eine gewisse Immunität entwickelt hat.

Die 60% Immunität sind ja nicht zwangsläufig nötig. Möglicherweise reichen auch deutlich weniger, wenn sich die richtigen Bevölkerungsschichten immunisieren. Und genau darauf beruht ja dieser Ansatz der kontrollierten Immunisierung. Auch Drosten hat vor ca. 2 Monaten das mal thematisiert, dass eine Immunisierung in der entscheidenden Bevölkerungschichten schon einen großen Teil abdecken könnte (Stichwort Superspreading). Damit bräuchten man bei weitem keine 60% Immunität durch die ganze Bevölkrung hindurch, sondern weit weniger.


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