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Hafu 11.08.2021 13:05

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1616475)
Du meinst die Armin Baerbock?
Ich finde die Position von Frau Baerbock eigentlich recht komfortabel.
Ich bin gespannt ob das Team von Armin noch ausreichend Munition für die Wochen vor der Wahl hat.

Ich vermute, dass die Springer-Medien jetzt zügig auf von reinen "Anti-Baerbock"-Schlagzeilen auf eine Art neue "Rote-Socken-Kampagne" umsatteln, weil im Windschatten der vielen angeblichen Grünen-Skandale, die vor zwei Monate noch Bedrohung Nummer 1 für den nächsten schwarzen Kanzler waren, der eigentlich sehr leicht angreifbare Scholz eine echte Renaissance erlebt.

Und Laschet (bzw. seine Berater) müssen sich sehr ernsthaft überlegen, ob sie ihre Strategie, jeglichem echten Wahlkampf aus dem Weg zu gehen, alle Duell-Situationen mit den Mitbewerbern abzusagen, um nur ja keine Fehler zu machen, weiterhin aufrecht erhalten.

Hafu 11.08.2021 17:19

Laschet im Interview mit Claus Kleber im heute-Journal (Sendung vom 10.8.)


Baerbock im Interview mit Claus Kleber im heute-Journal (Sendung vom 9.8.)


Ein paar Ausschnitte von beiden Interviews kursieren in der Erregungsmaschinerie auf Twitter, aber ich finde, man sollte sich, sofern man ein paar Minuten übrig hat, am besten beide Interviews nacheinander ansehen, um sich ein vernünftiges Bild von unseren Kanzlerkandidaten zu machen, deshalb verlinke ich mal lieber auf ZDf.de und nicht auf Twitter.

merz 11.08.2021 22:18

Lass mich raten, die eine Seite von Twitter schlachtet die Sprachstolperer (wieder) aus?

Ja, das ist nicht fair, Inhalt zählt - aber auch: ja, das kann man wegtrainieren, Sprachschulung gehört (seit ungefähr vor Cicero) dazu - eine Flanke weniger.

m.

Den anderen Bewerber lass ich mal unkommentiert.... dat is was rheinisches, das versteht ihr nicht. :j

LidlRacer 11.08.2021 22:58

Laschet: "3G-Regel" gilt nicht für Gottesdienste
https://www.nw.de/nachrichten/zwisch...esdienste.html

Natürlich nicht. Depp.

qbz 12.08.2021 01:36

Maischberger befragte Christian Lindner und Janine Wissler zu einigen Punkten ihres politischen Programmes (Mieten und Steuern). Wer konträre und inhaltliche Positionen im Wahlkampf vermisst, hier werden sie kurz und knapp vorgetragen, vor allem von Janine Wissler.

Lindner und Wissler bei Maischberger

qbz 13.08.2021 17:03

Angesichts der Tatsache, dass in Afghanistan die von der Bundeswehr und der NATO bekämpften Taliban in einer Stadt nach der anderen die militärische Macht übernehmen, in zahlreichen ländlichen Regionen besassen sie diese schon, und die USA ihre fast komplette Evakuierung in Kabul vorbereiten, ist es an der Zeit, sich mal zu erinnern, mit welchen Worten Angela Merkel programmatisch zu Beginn ihrer Kanzlerschaft auf der Müchener Sicherheitskonferenz 2006 den Kriegseinsatz der Bundeswehr beschönigte:

Zitat:

"Ich möchte die Vielzahl von Krisenherden, mit denen wir es zu tun haben, noch einmal anhand von vier Beispielen deutlich machen. Im ersten Fall möchte ich über Afghanistan sprechen. Ich denke, Afghanistan ist ein hochinteressantes Beispiel dafür, wie wir es aus der zentralen Bedrohung des 21. Jahrhunderts heraus, nämlich den Gefahren des Terrorismus, und aus der Situation eines quasi nicht aktionsfähigen Staates heraus schaffen können, Schritt für Schritt stabile politische Strukturen aufzubauen. Für mich hat Vorbildcharakter das Zusammenwirken von Operationen wie Enduring Freedom, die einen klar militärischen Charakter haben, mit Operationen wie ISAF, die stabilitätsbildend sind und von militärischen Aufgaben über polizeiliche Aufgaben bis hin zu politische Strukturen aufbauenden Aufgaben reichen, und die auch Tätigkeiten von Nicht-Regierungsorganisationen, von Entwicklungshilfe und Wiederaufbauarbeit mit einbeziehen. Sie umfassen das gesamte Spektrum, wie man quasi von einer völlig instabilen Struktur zu einem politisch stabilen Land hinkommen könnte. Das muss das Ziel sein.
Noch weiter das Ziel verfehlen (zusammen mit der NATO und der USA) kann man eigentlich nicht. Dass die Situation in Afghanistan eine etwas andere war, erfuhren die Soldaten aber schon damals vor Ort ziemlich rasch (was auch die Geheimdienste wussten), was aber während der gesamten Bundeswehr-Interventionszeit die Regierung und zustimmenden Parteien nie davon abhielt, die Bevölkerung über die wirkliche Lage zu täuschen.

Angelika Merkel formulierte damals den Bundeswehr- und Natokrieg in Afghanistan als Modell für die Nato und Bundeswehr für andere Kriegsgebiete und Konfliktherde auf der Welt. Neben den Regierungsparteien CDU/CSU und SPD unterstützten die FPD wie die Grünen die Kriegsbeteiligung der Bundeswehr in Afghanistan bis zum leisen Abzug im Juli. Auch die Grünen und speziell Annalena Baerbock wollen die Bundeswehr weiter, obwohl sie nach dem Grundgesetz eine Verteidigungsarmee ist, an der Seite der NATO weltweit einsetzen und das Heer darauf ausrichten. Allein die Linke stimmte immer konsequent gegen die Beteiligung am Afghanistankrieg. Mich, der sich schon aktiv gegen den Vietnamkrieg engagierte und den die Evakuierung aus Kabul auch wieder an die aus Saigon erinnert, wundert es schon, weshalb diese fehlgeschlagene interventionistische Aussenpolitik von CDU/CSU, SPD, FPD, Grüne nicht mehr Kritik im Bundestagswahlkampf hervorruft und offensichtich die Wahlentscheidung entweder nicht oder sogar zustimmend beeinflusst, wie man an der Abstimmung auch hier im Forum sehen kann.

Profitiert vom langjährigen Afghanistankrieg hat in erster Linie die Rüstungsindustrie.

merz 13.08.2021 17:34

Der Einsatz ist ja von Rot-Grün beschlossen worden, danach hing das gesamte politische Spektrum ausser der Linke da drin, deswegen ist es offensichtlich kein nutzbares Thema.
Die Linke scheint mir dann auch die Tendenz zu haben, Deutschland in der
Nato in Frage zu stellen, womit man einfach keine Punkte macht, eher im Gegenteil.

Wann war absehbar, dass das nation building in Afghanistan nicht klappt- vor 5 Jahren, vor 10, vor 15?

m.

qbz 13.08.2021 18:04

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1616908)
Der Einsatz ist ja von Rot-Grün beschlossen worden, danach hing das gesamte politische Spektrum ausser der Linke da drin, deswegen ist es offensichtlich kein nutzbares Thema.
Die Linke scheint mir dann auch die Tendenz zu haben, Deutschland in der
Nato in Frage zu stellen, womit man einfach keine Punkte macht, eher im Gegenteil.

Wann war absehbar, dass das nation building in Afghanistan nicht klappt- vor 5 Jahren, vor 10, vor 15?

m.

Man könnte aber auch die Bewertung aus der Zeit der Rot-Grünen Regierung über den Bundeswehreinsatz in Afghanistan im Laufe von 15 Jahren ändern. Die Grünen haben das ja inbezug auf Hartz IV zumindest im Wahlprogramm getan.

Die USA und die NATO haben sich damals beim interventionistischen Sturz der Talibanherrschaft mit den sog. Warlords der Nordallianz verbündet, d.h. mit Kriegsherren kleinerer Bevölkerungsrandgruppen, und ein System der Korruption geduldet, unterstützt, so dass man die Paschtunen, zu denen die Talibans gehören, auf dem Land nur schwer als Anhänger der neuen Regierung gewinnen konnte. Und der lange Krieg wiederum verstärkte den Einfluss der Talibans unter den Paschtunen.
Die Afghanisierung des Krieges führte in den letzten 6 Jahren zu hohen Verlusten bei der afghanischen Armee ( mehr als 45 000 Tote) und vor allem der Zivilbevölkerung.


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