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BananeToWin 20.04.2020 15:02

Zitat:

Zitat von derpuma (Beitrag 1526329)
Das R am 23.3. nicht auf einem Wert unter 1 liegen konnte sieht man zudem an der Anzahl und dem Anstieg der gemeldeten Fälle auf "Worldometers" recht deutlich.

Das musst du mir eklären. Wert um 1 bedeutet für mich, dass es in der Folgezeit (Tage) ein linearer Anstieg der Gesamtfälle geben sollte bzw. in etwa gleich viele Neuinfektionen pro Tag. Und genau das zeigt sich in deinem Link. Sehe ich das falsch?

Vicky 20.04.2020 15:14

Zitat:

Zitat von pschorr80 (Beitrag 1526336)
Weil die Leute was geleistet haben, das den Kunden auch was wert ist. Alle hacken auf Amazon rum, aber gleichzeitig die Einsparungen gegenüber früher nehmen sie gerne mit. Gleiches gilt für Aldi&Lidl und danach DM&Rossmann. Hat neben Arbeitsplätzen auch für Wohlstand bei den Kunden gesorgt.

Das ist Kapitalismus. Angebot und Nachfrage - das regelt der Markt.

Anbieter können nur Gewinne einfahren, wenn sich ihre Zielgruppe die Angebote auch leisten können. Aldi = billiger Supermarkt = sehr breite Zielgruppe (die Masse machts).

Der Kunde profitiert immer dann, wenn es gute Konkurrenz auf dem Markt gibt.

Schwarzfahrer 20.04.2020 15:16

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526326)
Damit legst du halt die Verantwortung dafür, wo investiert wird bzw was es wert ist unterstützt zu werden in die Hände einzelner "Gönner" und weg von einer demokratischen Kontrolle.
Bestes Beispiel ist Bill Gates, der zweifellos viel Gutes mit seinem Geld tut - aber sollten das nicht eigentlich Aufgaben des Staates sein bzw demokratische Entscheidungen, wo es investiert wird?

Meine Bemerkung bezog sich erst mal nur auf die psychologische Seite: wie ich vermute, daß Reiche mit ihrem Geld umgehen möchten - wohl weil ich es auch gerne so täte, wenn ich es hätte...
Ansonsten stimmt es schon, daß ich den Staat an dieser Stelle nicht in der Verantwortung sehe, die Verwendung des Geldes vorzugeben. Der Staat ist noch lange keine demokratische Kontrolle, und der Staat hat als primäre Aufgabe für mich eine bestimmte Infrastruktur sicherzustellen, eine gewisse Sicherheit für die Bürger zu garantieren (primär nicht Finanziell, sondern im Sinne des Innenministeriums) und eine gewisse soziale Absicherung für die Hilflosen in der Gesellschaft bereitzustellen, die nicht für sich selbst sorgen können. Für alles andere stellt der Staat gesetzliche Regeln und Rahmenbedingungen auf, soll aber ansonsten auf die Verantwortung des einzelnen bauen und diese Fördern.

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526332)
... warum muss es solche Riesenvermögen geben?

Warum soll es diese nicht geben? Wem geht es konkret (nicht psychologisch) besser, wenn es diese nicht gibt? Die Welt ist vielfältig, es gibt, schöne und häßliche, talentierte und unbegabte, reiche und ärmere, gelassene und neidische Menschen schon immer. Ungleichheit ist die negative Sichtweise von Vielfalt. Übrigens weiß ich von keinem Land bisher, wo eine Enteignung der Reichen oder Verstaatlichung zu dauerhaftem allgemeinem Wohlstand geführt hätte, meist war das Gegenteil der Fall. Und ja, nicht jeder Reiche hat sein Geld selbst erarbeitet, aber viele haben schon einiges dazu beigetragen, und einige bemühen sich, ihr Reichtum auch für andere einzusetzen. Freuen wir uns über diese.

Schwarzfahrer 20.04.2020 15:23

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1526320)
Falls es hier noch nicht aufgetaucht ist. Bayern, Sachsen und MeckPomm haben ab nächster Woche Maskenpflicht in ÖPNV und Supermärkten. Ich bin sehr gespannt wie sich die Zahlen bis Mitte Mai entwickeln. Es graut mir ein wenig vor einem zweiten Lockdown, sollten die Zahlen wieder ansteigen

Im ÖPNV kann ich die Maskenpflicht verstehen. Warum aber, nachdem ohne Maskenpflicht und viel Supermarktverkehr (es gab ja sonst nichts, wo man hingehen konnte, es war meist voller als sonst) die Fallzahlen sinken, jetzt plötzlich im Supermarkt eine Maskenpflicht nötig sein soll, entzieht sich meinem Verständnis. Klingt für mich eher nach symbolischen "Zeichen setzen", statt rationalen Gründen.
Ansonsten fände ich es persönlich besser einen eventuelen zweiten Lockdown zu riskieren, und erst mal das Leben soweit möglich freizugeben, als einen eventuell unnötig langen Stillstand einzuhalten. Lieber zweimal kürzer als einmal ewig lang eingeschränkt zu sein. Aber das sieht sicher jeder unterschiedlich.

pschorr80 20.04.2020 15:25

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1526339)
Das ist Kapitalismus. Angebot und Nachfrage - das regelt der Markt.

Anbieter können nur Gewinne einfahren, wenn sich ihre Zielgruppe die Angebote auch leisten können. Aldi = billiger Supermarkt = sehr breite Zielgruppe (die Masse machts).

Der Kunde profitiert immer dann, wenn es gute Konkurrenz auf dem Markt gibt.

Aldi hat erst günstige Supermärkte möglich gemacht, da sie weniger Marge als andere wollen. Dazu hatten sie innovative Konzepte. DM profitierte von der Aufgabe des Mindest-Verkaufspreises. Also wieder weniger Marge und gleichzeitig bessere Einkaufsbedingungen als Kette. Amazon profitierte davon, dass man keine teuren Innenstadt-Flächen und Verkäufer braucht. Das sind alles Innovationen, die eben zu Reichtum geführt haben, aber auch dem Kunden Wohlstand brachten. Letzteres sieht keiner. ;)

dr_big 20.04.2020 15:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1526342)
Im ÖPNV kann ich die Maskenpflicht verstehen. Warum aber, nachdem ohne Maskenpflicht und viel Supermarktverkehr (es gab ja sonst nichts, wo man hingehen konnte, es war meist voller als sonst) die Fallzahlen sinken, jetzt plötzlich im Supermarkt eine Maskenpflicht nötig sein soll, entzieht sich meinem Verständnis. Klingt für mich eher nach symbolischen "Zeichen setzen", statt rationalen Gründen.
Ansonsten fände ich es persönlich besser einen eventuelen zweiten Lockdown zu riskieren, und erst mal das Leben soweit möglich freizugeben, als einen eventuell unnötig langen Stillstand einzuhalten. Lieber zweimal kürzer als einmal ewig lang eingeschränkt zu sein. Aber das sieht sicher jeder unterschiedlich.

Sehe ich ähnlich, vor allem weil es viel zu wenig Masken gibt und sich deshalb jeder irgendeinen Stofffetzen vor das Gesicht hängen kann.

Triasven 20.04.2020 15:31

@ der Puma:

Das Helmholtz Institut gibt für den 23.03. einen R Faktor von 2,2 an, während das RKI 0,8 schätzt. Unter dem Aspekt, dass eine Schätzung Werte sowohl nach oben, als auch nach unten implizieren könnte (also <0,8) ist das schon starker Tobak.

Hast du mal das RKI angeschrieben und sie darauf hingewiesen, dass sie unfähig sind, vernünftige Schätzungen abzugeben, und dass sie bitte aufhören sollen, dass Volk so zu verunsichern?

Estebban 20.04.2020 15:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1526340)
Meine Bemerkung bezog sich erst mal nur auf die psychologische Seite: wie ich vermute, daß Reiche mit ihrem Geld umgehen möchten - wohl weil ich es auch gerne so täte, wenn ich es hätte...
Ansonsten stimmt es schon, daß ich den Staat an dieser Stelle nicht in der Verantwortung sehe, die Verwendung des Geldes vorzugeben. Der Staat ist noch lange keine demokratische Kontrolle, und der Staat hat als primäre Aufgabe für mich eine bestimmte Infrastruktur sicherzustellen, eine gewisse Sicherheit für die Bürger zu garantieren (primär nicht Finanziell, sondern im Sinne des Innenministeriums) und eine gewisse soziale Absicherung für die Hilflosen in der Gesellschaft bereitzustellen, die nicht für sich selbst sorgen können. Für alles andere stellt der Staat gesetzliche Regeln und Rahmenbedingungen auf, soll aber ansonsten auf die Verantwortung des einzelnen bauen und diese Fördern.


Warum soll es diese nicht geben? Wem geht es konkret (nicht psychologisch) besser, wenn es diese nicht gibt? Die Welt ist vielfältig, es gibt, schöne und häßliche, talentierte und unbegabte, reiche und ärmere, gelassene und neidische Menschen schon immer. Ungleichheit ist die negative Sichtweise von Vielfalt. Übrigens weiß ich von keinem Land bisher, wo eine Enteignung der Reichen oder Verstaatlichung zu dauerhaftem allgemeinem Wohlstand geführt hätte, meist war das Gegenteil der Fall. Und ja, nicht jeder Reiche hat sein Geld selbst erarbeitet, aber viele haben schon einiges dazu beigetragen, und einige bemühen sich, ihr Reichtum auch für andere einzusetzen. Freuen wir uns über diese.


Zu Absatz eins, an einem Beispiel festgemacht: Malaria-Forschung; hier wird die bill und Melinda Gates Stiftung (vollkommen zurecht) dafür gelobt sich extrem zu engagieren. Ich finde es toll, dass sie es tun, würde mir aber wünschen, dass der Staat bspw durch die höhere Besteuerung von „Superreichen“ mehr Geld zur Hand hat um in demokratischen Prozessen zu entscheiden was Finanziert wird.

Zu Absatz zwei. Ich gönne jedem einzelnen seinen Reichtum und bin der letzte der sich wünscht, dass alles gleich gemacht wird, enteignet wird oder ähnliches. Allerdings lässt sich ganz gut nachvollziehen, dass seit Mitte des 20. Jahrhunderts die scheere zwischen arm und reich immer weiter auseinander geht. Das ist auch recht leicht erklärbar, vor Ende des zweiten WK gab es gar nicht die Möglichkeit, Vermögen über 80 Jahre ungestört über Generationen hinweg sicher weiter zu geben. Durch Zins und Zinseszins werden eben jene vermögen größer und größer, die Schichten die keine Kapitalgewinne haben sonder Lohnarbeit, können da nicht mithalten. Daher ist meine Meinung, dass man Milliardären sicher nicht weg tut mit Vermögenssteuer, Kapitalertragssteuer nach persönlichem Steuersatz und Erbschaftsteuer, mit dem daraus gewonnenen Geld aber Chancengleichheit weiter herstellen könnte, durch Investitionen in Bildung, Bafög und co.

Spannende buchempfehlung, trocken und viel aber doch spannend: Thomas Piketty, das Kapital im 21. Jahrhundert.


Bei aller emotionalität, man darf nicht vergessen, dass wir hier über Nuancen in der Politik sprechen, die alle auf der FDGO basieren. Ich will sicher keine Revolution oder Diktatur des Proletariats, wenn man in die andere Richtung argumentiert will man noch lange keine Oligarchie ;)


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