Zitat:
Zitat von keko#
(Beitrag 1639364)
Wenn ich so etwas lese oder auch in privaten Gespräche höre, frage ich mich meist, ob die Person weiß, was sie da sagt (bzw. frage sie "in echt" auch mal ganz freundlich). Denn z.B. Telegram zu sperren ist technischer Pippifax. ...
|
Telegram sperren ist kein Pippifax, sondern technisch nahezu unmöglich. Russland, wo die Dissidenten Telegram zur Kommunikation nutzen, hat sich daran über Jahre hinweg die Zähne ausgebissen und letztlich aufgegeben.
Man kann getrost davon ausgehen, dass wenn es Putins Fast-Dikatur nicht schafft Telegram mit IP-Blockaden und sonstigen staatlichen Zensurmaßnahmen auszusperren, dass dies für einen Rechtsstaat wie Deutschland erst recht (auf alleine technischem Weg durch z.B. Server-IP-Blockaden) nicht funktionieren wird.
Allerdings gäbe es durchaus die Möglichkeit auf die Appstore-Betreiber Google und Apple den staatlichen Druck so weit zu erhöhen, dass diese Telegram aus ihren Appstores schmeißen (zumindest für den Fall, dass Telegram sich weiterhin weigert aktiv die dort verbreiteten Inhalte zu kontrollieren, wie es das EU-Netzdurchleitungsgesetz nunmal für Plattformbetreibe wie Twitter, Facebook etc. vorschreibt), so wie sie es ja auch z.B. mit pornografischen oder anderen Apps, die gegen ihre selbst gesetzten Nutzungsbedingungen verstoßen, regelmäßig machen.
Und alleine das Verschwinden von Telegram aus den App-Stores würde Telegram erheblich schwächen und es den Betreibern demokratiefeindlicher Chatgruppen weitaus schwerer machen, ihre Nutzer auf breiter Basis zu erreichen, weil der Zielgruppe oftmals das technische Verständnis für das Sideload von Apps, Umgang mit VPNs oder auch die Nutzung des Darknets fehlt.
|