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NiklasD 24.09.2021 12:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625103)
Dahinter kann man noch eine andere Idee sehen: Durch den Zertifikatehandel können z.B. in anderen Ländern mit dem gleichen finanziellen Aufwand Maßnahmen mit deutlich höherer Wirkung erreicht werden. Wenn Klimawandel ein globales Problem ist, kommt es nicht darauf an, z.B. in Deutschland die modernsten Kohlekraftwerke abzuschalten. Es wäre effizienter und mit geringeren Kosten und Risiko verbunden, miserable Kraftwerke in anderen Teilen der Welt umzurüsten oder zu ersetzen. Die enormen Subventionssummen für Elektroautos in einem Land, wo bereits die meisten Autos relativ niedrige Verbrauchs- und Schadstoffwerte haben bringen weniger, als wenn für das gleiche Geld in Ländern mit veraltetem Fuhrpark eine Modernisierung finanziert wird. Es geht also um die Möglichkeit für den effektivsten Einsatz vorhandener Finanzmittel. Ob das tatsächlich so passiert, ist dann eine andere Frage, um die es sich zu kümmern lohnt.

https://www.handelsblatt.com/technik...ewia41jEbJ-ap2

Oder obiges Beispiel zeigt, dass der Zertifikatehandel als einziges Steuerungsinstrument wenig bringen wird, wenn sich die großen Co2-Schleudern bis 2030 mit Zertifikaten eingedeckt haben und es denen bis dahin erstmal egal ist.

Schwarzfahrer 24.09.2021 15:24

Zitat:

Zitat von NiklasD (Beitrag 1625145)
https://www.handelsblatt.com/technik...ewia41jEbJ-ap2

Oder obiges Beispiel zeigt, dass der Zertifikatehandel als einziges Steuerungsinstrument wenig bringen wird, wenn sich die großen Co2-Schleudern bis 2030 mit Zertifikaten eingedeckt haben und es denen bis dahin erstmal egal ist.

Natürlich kann man jedes System zum eigenen Vorteil mißbrauchen, da ist der Mensch erfinderisch genug. An meiner Grundaussage ändert es nichts: es ist sinnvoller, das Geld dort zu investieren, wo schneller große Effekte zu erzielen sind, als dort, wo die Effekte klein aber die Nebenwirkung hoch ist, nur weil dort die Symbolwirkung oder die erhoffte "erzieherische" oder ideologische Wirkung höher ist. Gilt bei Klima, Corona, Steuern - überall gleich.

noam 24.09.2021 15:43

Aber es geht ja darum hier Innovation und damit auch Wirtschaftskraft zu schaffen dadurch dass man neue Wege findet, emsissionsfrei klimaneutral Energie bereitstellen zu können.

Wir haben sowohl die wirtschaftlichen Voraussetzungen vorzudenken, voranzugehen, Vorbild zu sein. Und wenn große Länder dann erkennen, dass es so auch geht, dann ist doch allen geholfen.


Es macht wenig Sinn unser Know How (to stoß unglaublich viel CO2 aus) in die weite Welt zu exportieren. Wer will weiten Teilen der Schwellenländer und anderen Verbieten unseren Wohlstand zu Lasten des Klimas zu erreichen? Das wird nicht funktionieren. Wir müssen zeigen, dass man unseren Wohlstand zum gleichen Preis auch Klimaneutral erreichen und halten kann und dann dieses Know How in die Welt bringen.

Letztendlich ist es doch allen egal woher die benötigte Energie kommt, wenn ich sie zu vergleichbaren Konditionen erhalten kann. Dann bauen Schwellenländer eben keine Atom oder Kohlekraftwerke sondern irgendwas regeneratives. Aber wenn da erst einmal die A oder K Infrastruktur steht, dann wird sie auch betrieben werden.

Schwarzfahrer 24.09.2021 15:53

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1625191)
Aber es geht ja darum hier Innovation und damit auch Wirtschaftskraft zu schaffen dadurch dass man neue Wege findet, emsissionsfrei klimaneutral Energie bereitstellen zu können.

Das eine muß das andere nicht ausschließen. Innovation in diese Richtung ist wichtig und kann etwas bringen - nur halte ich die Idee, "Verbote würden Innovation fördern", oder daß Innovation planbar wäre, für völlig falsch. Von dem, was jetzt umsetzbar ist, kann man auch schon wesentliche Effekte erzielen - wenn man denn nicht allein mit der "totalen Lösung" zufrieden ist. Je höher die Ziele, desto tiefer kann man stürzen - ich bin für kleinere, realistischer Schritte.

keko# 24.09.2021 16:04

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1625191)
Aber es geht ja darum hier Innovation und damit auch Wirtschaftskraft zu schaffen dadurch dass man neue Wege findet, emsissionsfrei klimaneutral Energie bereitstellen zu können.

Wir haben sowohl die wirtschaftlichen Voraussetzungen vorzudenken, voranzugehen, Vorbild zu sein. Und wenn große Länder dann erkennen, dass es so auch geht, dann ist doch allen geholfen. ...

Dieser Weg wird sowieso gegangen. Möglicherweise könnte es eine absolute Mehrheit der AfD etwas hinauszögern.
Wenn man sich die internationalen (westlichen) Nachrichten anschaut, dann läuft das ähnlich. Themen sind Migration, Klima, 4IR/Digitalisierung und halt eben Corona. In Frankreich kann man das gleiche lesen, dass Frankreich führend sein kann usw usf. Letztendlich werden diese Probleme längst multilateral angegangen (z.B. über die EU) und lediglich national an den Mann gebracht. Ich halte das auch für den absolut richtigen Weg (vorausgesetzt ich interpretiere die Politik nicht falsch). Die Zeit der nationalen Alleingänge ist [hoffentlich] vorbei.

:Blumen:

noam 24.09.2021 16:04

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625194)
Das eine muß das andere nicht ausschließen. Innovation in diese Richtung ist wichtig und kann etwas bringen - nur halte ich die Idee, "Verbote würden Innovation fördern", oder daß Innovation planbar wäre, für völlig falsch. Von dem, was jetzt umsetzbar ist, kann man auch schon wesentliche Effekte erzielen - wenn man denn nicht allein mit der "totalen Lösung" zufrieden ist. Je höher die Ziele, desto tiefer kann man stürzen - ich bin für kleinere, realistischer Schritte.

Dazu einfach mal das letzte Rezo Video schauen. Ich denke wir wären schon ein ganzen Stück weiter, wenn nicht weite Teile der Regierenden durch große kohleabhängige Energieunternehmen wie RWE geschmiert äh bestochen äh für Beratung adäquat entlohnt werden würden.

Ich glaube in diesem konkreten Fall führt tatsächlich nichts an gesetzlichen Vorgaben vorbei. Ebenfalls würde ich es begrüßen, wenn es diese externen Einflüsse in Zukunft nicht mehr geben wird.

noam 24.09.2021 16:08

Dazu kommt natürlich wieder der derzeit maßgebliche wissenschaftliche Konsens, der eben klar davon ausgeht, dass wir nur noch eine Summe X an C02 Ausstoß auf der Welt zur Verfügung haben, bis es zu gefährlichen Kipppunkten kommt.

Darauf zu Wetten, dass die große Mehrheit der Wissenschaftler sich irrt, halte ich für gefährlich und unverantwortlich nachfolgenden Generationen gegenüber.

Ergo ist schneller besser

Nepumuk 24.09.2021 16:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1625194)
- nur halte ich die Idee, "Verbote würden Innovation fördern",

In kurzer Blick in die Geschichte widerlegt deine Behauptung schnell. Sämtlich Umweltschutzvorgabe (aka Verbote) der letzten Jahrzehnte wie z.B. Abgasreinigung für PKWs, Filter für Kraftwerke und Industrieanlange, FCKW-Verbot, Verbot von Glühbirnen usw. haben in ihren jeweiligen Gebieten einen Innovationsschub ausgelöst und die entsprechenden Lösungen gebracht, die ohne die Vorgaben nicht gekommen wären.

"Der Markt" regelt hier jedenfalls einen Scheiß.

Ohne diese ach so bösen "Verbote", wäre unsere Luft immer noch dreckig, die Flüsse würden immer noch stinken, das Ozonloch wäre riesig und Led-Lampen hätten wir auch keine. :Huhu:


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