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Bleierpel 16.04.2021 22:26

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1596884)
Mich nervt die ganze Wissenschaftsdiskussion, Politikdiskussion etc mittlerweile voll an. Es ist mit Blick in die Realität einfache nicht mal mehr nötig für den Moment.

Ich höre von meiner Frau, dass ihre Intensivstation voll ist. Zwei sind Ü80, der Rest ist U60. Es gibt Anfang 40 jährige ohne Vorerkrankungen oder Risikofaktoren die da liegen. Und: Es ist absurd paradox, denn die blockieren die Intensivstation, weil sie so lange durchhalten und nicht sterben. Im TV sehe ich ständig Intensivärzte, die seit wenigstens 2 Wochen die weiße Fahne hissen. Ich lese von Pflegekräften, die den Bettel hinschmeissen weil sie nicht mehr können. Ihr wisst was ich meine.

Und wenn ich dann halt nicht genau weiß was ich machen soll oder nicht auf Experten hören will oder wenn ich es schlicht und einfach nicht kann oder komplett dysfunctional bin (ich meine unsere Regierung) , dann mach ich es halt in Gottes Namen so wie die anderen. Ich schau ab. Da brauch ich nicht rumdeuteln. Was soll das bringen? Ich schau nach Portugal und mach das so wie die und schau was passiert. Immer noch besser als nur reden oder nix machen.

Ich (und alle Unternehmer im KMU Umfeld) muss täglich für das Unternehmen, die Mitarbeiter und deren Familien Entscheidungen treffen, die die Zukunft betreffen. Ich habe praktisch nie vollständige Infos, Studien oder sonstwas. Meine Glaskugel funktioniert halt nicht. Ich muss einfach machen. Risikomanagement betreiben. Ich mach das oft so, das ich schaue, wie machen es die Erfolgreichen in meiner Branche? Ich hab ja die Weißheit nicht mit Löffeln gefressen, entscheiden muss ich aber trotzdem. Ich habe schon oft im Gespräch meinen Stuhl einem Mitarbeiter angeboten. Keiner wollte ihn haben. Wenn ich so zögern würde und soviel reden würde, dann hätten einige Menschen schon keinen Job mehr. Zumindest nicht in unserem Unternehmen.

Also: Mehr Action und Pragmatismus und weniger reden. Das wäre mein Wunsch. :Blumen:

P.S. Und ich muss mir Gedanken machen, wie ich am Besten das Motivationsschreiben verfasse, dass sich die Mitarbeiter 2x wöchentlich bitte, bitte, bitte kostenlos testen lassen. Weil man muss sich ja nicht testen lassen, wenn man keine Symptome hat. :Kotz:

Lieber Helmut,

vielen Dank für deine Worte!! Geht mir jeden Tag genau so!
Wenn ich dieses Rum-Ge-eier dieser „die-eigenen-Taschen-Füller“ in Berlin so sehe, wünsche ich mir unabhängige Manager, die wie in einem Unternehmen entscheiden...
Allein... Das wird es nicht geben....

PS wenn die Biergärten wieder auf haben, gehen wir zwischen Schwabach und Roth mal einen trinken ;-)

TriVet 16.04.2021 22:31

Ich möchte hier ganz sicher nicht vollen oder gar überfüllten Intensivstationen das Wort reden, auch habe ich nicht die superdupervorschläge zu bieten und meine Philosophiekenntnisse sind leider viel zu rudimentär, den Autor hier zu ersetzen, aber ich möchte mich für alles Interessieren können.
ohne meine confirmation bias, frei nach Lichtenberg, der gesagt haben soll, „wer nichts als die Chemie versteht, versteht auch die nicht recht.“

LidlRacer 16.04.2021 22:31

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1596895)
Wenn Du nur liest was Dir in den Kram passt, ist der missionarische und belehrende Ton deiner Einfassungen kein Wunder. Die Wahrheit liegt halt oft in der Mitte, statt schwarz oder weiß ist sie eventuell grau?

Ich lese hier gern mit, finde es aber teilweise unerträglich wenn so von oben herab gepostet wird. Erinnert mich an 2015, da gab es auch nur gut und böse.

Dann ließ doch auch, was Attila Hildmann und der Wendler schreiben!

TriVet 16.04.2021 22:34

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1596893)
Das lese ich nicht.

Erklär mir bitte, was die gegenwärtigen und baldigen Zustände auf den Intensivstationen mit Menschenwürde zu tun haben!

Absurder geht's nimmer.

Was hat denn das mit Freiheit zu tun, wenn wir die nächsten Monate immer mehr Angst vor dem Scheißvirus haben müssen, weil es nicht angemessen bekämpft wird?

Dieser Pseudophilosoph scheint in einem viren- und realitätsdichten Elfenbeinturm zu wohnen.
[Ich hatte vorher geschrieben: "Diese Philosophen", ]aber ich will niemanden mit diesem Subjekt in einen Topf werfen.]

Schwierig, auf dich einzugehen, wenn du nur liest, was dich bestätigt, aber trotzdem etwas kommentierst, was du nicht kennst?

TriVet 16.04.2021 22:53

Nochmal, ich will weder lockdown noch Masken noch sonstwas verhindern oder schlechtreden oder whatever, auch stimme ich dem Autor bei weitem nicht in allem zu (im Gegenteil), trotzdem finde ich einiges interessant und ein paar Gedanken erinnern mich zb an Orwell.

Abgesehen vom Copyright ist es ziemlich mühsam, hIer auf dem kleinen iPhone Absatz für Absatz zu kopieren, aber ein paar habe ich mal zu bieten.

Zitat:

Popper gemäss sind die intellektuellen Feinde der offenen Gesellschaft diejenigen, die für sich reklamieren, das Wissen um ein gemeinschaftliches Gut zu haben; aufgrund dieses Wissens nehmen sie in Anspruch, die Gesellschaft im Hinblick auf das Gute steuern zu können. Das Wissen berechtigt sie dazu, sich über Grundrechte hinwegzusetzen; denn es geht um das Ziel des menschlichen Daseins. Diese Feinde der offenen Gesellschaft sind durch die Massenmorde entlarvt worden, die sich im 20. Jahrhundert auf dem Weg zur Verwirklichung des angeblich Guten als unumgänglich erwiesen. Solche Ideen und ihre politischen Folgen gehören in der Tat der Geschichte an.

Die Freiheit und das Gute

Dennoch stehen wir wieder vor einer Weichenstellung zwischen offener Gesellschaft und Totalitarismus. Die Wortwahl ist keine Verbalhuberei, sondern präzise: Mit Totalitarismus ist in der Politikwissenschaft eine Herrschaftsform gemeint, in der der Staat im Namen einer höheren Ideologie in alle sozialen Verhältnisse hineinregiert, ohne Grenzen und Schranken.
...
Die heutigen Feinde der offenen Gesellschaft tun dies genauso wie diejenigen, die Popper kritisiert: Man setzt bestimmte Werte absolut, wie Gesundheitsschutz oder Klimaschutz. Eine Allianz aus Experten und Politikern nimmt für sich in Anspruch, das Wissen zu haben, wie man das gesellschaftliche bis hin zum familiären und individuellen Leben steuern muss, um diese Werte zu sichern. Wiederum geht es um ein höheres gesellschaftliches Gut – Gesundheitsschutz, Lebensbedingungen zukünftiger Generationen –, hinter dem individuelle Menschenwürde und Grundrechte ihre Gültigkeit verlieren.

Der Mechanismus besteht darin, aktuelle Herausforderungen zum Anlass zu nehmen, existenzielle Krisen herbeizureden – ein Killervirus, das umgeht, eine Klimakrise, welche die Existenzgrundlagen der Menschheit bedroht. Die Angst, die man auf diese Weise schürt, ermöglicht es dann, Akzeptanz dafür zu erhalten, die Grundwerte unseres Zusammenlebens beiseitezuschaffen – genau wie in den Totalitarismen, die Popper kritisiert. Es sind ja nicht Böse, die Böses tun, sondern stets Gute – aus Überzeugung um einen bedrohten, aber existenziell wichtigen Wert –, die Dinge tun, welche letztlich verheerende Folgen haben können.

Dieser Mechanismus trifft die offene Gesellschaft ins Mark, weil man ein bekanntes Problem ausspielt, das der Externalitäten. Was ist damit gemeint? Die Freiheit des einen endet dort, wo sie die Freiheit anderer bedroht. Handlungen des einen einschliesslich der Verträge, die er eingeht, haben Auswirkungen auf Dritte, die ausserhalb dieser Beziehungen stehen, deren Freiheit zur Gestaltung ihres Lebens aber durch diese Handlungen beeinträchtigt wird. Das Problem ist, dass man die Externalitäten beliebig weit fassen kann.
...
Die neuen Feinde der offenen Gesellschaft schüren die Angst vor der Ausbreitung einer angeblichen Jahrhundertseuche – aber natürlich kann jede Form physischen Kontaktes zur Ausbreitung des Coronavirus beitragen. Sie schüren die Angst vor einer angeblich drohenden Klimakatastrophe – aber natürlich hat jede Handlung Auswirkungen auf die nichtmenschliche Umwelt und kann dadurch zur Veränderung des Klimas beitragen. Mithin soll jeder nachweisen, dass er mit seinem Handeln nicht unabsichtlich zur Ausbreitung eines Virus oder zur Schädigung des Klimas beiträgt usw. – die Liste könnte man beliebig erweitern. So stellt man alle Menschen unter den Generalverdacht, letztlich mit allem, was sie tun, andere schädigen zu können. Von diesem Generalverdacht können sich die Menschen dann nur dadurch befreien, dass sie ein Zertifikat erwerben, durch das sie sich reinwaschen – wie einen Impfpass oder generell einen sozialen Pass.
Zitatende.

Weißer Hirsch 16.04.2021 22:53

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1596901)
Dann ließ doch auch, was Attila Hildmann und der Wendler schreiben!

Wenn alles was von Drosten abweicht ein Querdenker ist, wird es halt schwierig ins Gespräch zu kommen...

LidlRacer 16.04.2021 23:28

Zitat:

Zitat von Weißer Hirsch (Beitrag 1596905)
Wenn alles was von Drosten abweicht ein Querdenker ist, wird es halt schwierig ins Gespräch zu kommen...

Ich bitte Dich:
Corona-Ausschuss!
Das sind Hardcore-Querdenker. Schlimmer geht's nimmer.

Trimichi 16.04.2021 23:53

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1596904)
Nochmal, ich will weder lockdown noch Masken noch sonstwas verhindern oder schlechtreden oder whatever, auch stimme ich dem Autor bei weitem nicht in allem zu (im Gegenteil), trotzdem finde ich einiges interessant und ein paar Gedanken erinnern mich zb an Orwell.

Abgesehen vom Copyright ist es ziemlich mühsam, hIer auf dem kleinen iPhone Absatz für Absatz zu kopieren, aber ein paar habe ich mal zu bieten.

Zitat:

Popper gemäss sind die intellektuellen Feinde der offenen Gesellschaft diejenigen, die für sich reklamieren, das Wissen um ein gemeinschaftliches Gut zu haben; aufgrund dieses Wissens nehmen sie in Anspruch, die Gesellschaft im Hinblick auf das Gute steuern zu können. Das Wissen berechtigt sie dazu, sich über Grundrechte hinwegzusetzen; denn es geht um das Ziel des menschlichen Daseins. Diese Feinde der offenen Gesellschaft sind durch die Massenmorde entlarvt worden, die sich im 20. Jahrhundert auf dem Weg zur Verwirklichung des angeblich Guten als unumgänglich erwiesen. Solche Ideen und ihre politischen Folgen gehören in der Tat der Geschichte an.

Die Freiheit und das Gute

Dennoch stehen wir wieder vor einer Weichenstellung zwischen offener Gesellschaft und Totalitarismus. Die Wortwahl ist keine Verbalhuberei, sondern präzise: Mit Totalitarismus ist in der Politikwissenschaft eine Herrschaftsform gemeint, in der der Staat im Namen einer höheren Ideologie in alle sozialen Verhältnisse hineinregiert, ohne Grenzen und Schranken.
...
Die heutigen Feinde der offenen Gesellschaft tun dies genauso wie diejenigen, die Popper kritisiert: Man setzt bestimmte Werte absolut, wie Gesundheitsschutz oder Klimaschutz. Eine Allianz aus Experten und Politikern nimmt für sich in Anspruch, das Wissen zu haben, wie man das gesellschaftliche bis hin zum familiären und individuellen Leben steuern muss, um diese Werte zu sichern. Wiederum geht es um ein höheres gesellschaftliches Gut – Gesundheitsschutz, Lebensbedingungen zukünftiger Generationen –, hinter dem individuelle Menschenwürde und Grundrechte ihre Gültigkeit verlieren.

Der Mechanismus besteht darin, aktuelle Herausforderungen zum Anlass zu nehmen, existenzielle Krisen herbeizureden – ein Killervirus, das umgeht, eine Klimakrise, welche die Existenzgrundlagen der Menschheit bedroht. Die Angst, die man auf diese Weise schürt, ermöglicht es dann, Akzeptanz dafür zu erhalten, die Grundwerte unseres Zusammenlebens beiseitezuschaffen – genau wie in den Totalitarismen, die Popper kritisiert. Es sind ja nicht Böse, die Böses tun, sondern stets Gute – aus Überzeugung um einen bedrohten, aber existenziell wichtigen Wert –, die Dinge tun, welche letztlich verheerende Folgen haben können.

Dieser Mechanismus trifft die offene Gesellschaft ins Mark, weil man ein bekanntes Problem ausspielt, das der Externalitäten. Was ist damit gemeint? Die Freiheit des einen endet dort, wo sie die Freiheit anderer bedroht. Handlungen des einen einschliesslich der Verträge, die er eingeht, haben Auswirkungen auf Dritte, die ausserhalb dieser Beziehungen stehen, deren Freiheit zur Gestaltung ihres Lebens aber durch diese Handlungen beeinträchtigt wird. Das Problem ist, dass man die Externalitäten beliebig weit fassen kann.
...
Die neuen Feinde der offenen Gesellschaft schüren die Angst vor der Ausbreitung einer angeblichen Jahrhundertseuche – aber natürlich kann jede Form physischen Kontaktes zur Ausbreitung des Coronavirus beitragen. Sie schüren die Angst vor einer angeblich drohenden Klimakatastrophe – aber natürlich hat jede Handlung Auswirkungen auf die nichtmenschliche Umwelt und kann dadurch zur Veränderung des Klimas beitragen. Mithin soll jeder nachweisen, dass er mit seinem Handeln nicht unabsichtlich zur Ausbreitung eines Virus oder zur Schädigung des Klimas beiträgt usw. – die Liste könnte man beliebig erweitern. So stellt man alle Menschen unter den Generalverdacht, letztlich mit allem, was sie tun, andere schädigen zu können. Von diesem Generalverdacht können sich die Menschen dann nur dadurch befreien, dass sie ein Zertifikat erwerben, durch das sie sich reinwaschen – wie einen Impfpass oder generell einen sozialen Pass.
Zitatende.

Klasse! :) Vielen Dank.:Blumen: Das meinte ich: wegen eines höheren Ziels, der Vernichtung des Virus, wird alles andere über Bord geworfen, die Freiheit und das Gute auch, wenn man so möchte.

Übrigens: das RKI liest hier mit und hat heute NBers Schätzwert, von wegen, dass 70% der Bevölkerung geimpft sein müssen "um das Virus einzudämmen", 1:1 übernommen, ja mehr noch, in der ARD Tagesschau in den 20.00 Uhr Nachrichten aller Welt verkündet.

Ist auch kein Wunder, da LidlRacer in Wirklichkeit Drosten ist. Also, wenn wir unser Wissen nicht mehr hier teilen blickt LidlRacer a ka Drosten nicht mehr durch. Informationsquellen, Einschätzungen und Schwarmintelligenz versagen. So könnten wir Drosten, also LidlRacer, auch loswerden. ;)


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