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qbz 18.03.2023 21:35

Zitat:

Zitat von MatthiasR (Beitrag 1702282)
....
Und die Linke? Eigentlich sehe ich links von der SPD schon Platz für eine 'Partei der kleinen Leute'. Aber halt nicht für Altmarxisten und Putin-Speichellecker...
......

Die 5 % Prozent Klausel mit dem gewollten Auschluss von bestimmten Parteien zu begründen, die einem persönlich nicht gefallen, ist in höchstem Maße undemokratisch.

Mit der 5 Prozent Klausel wird leider die Repräsentanz von Wählern im Bundestag verhindert, die eben Kleinparteien wählen, weil die sich teilweise bestimmten im Unterschied zu den Volksparteien begrenzten Politikfeldern widmen wie die Grauen Panther; die Tierschutzpartei, Freie Wähler, die Partei, Volt usf. . Ein guter Teil dieser Parteien würden deutlich mehr Stimmen erhalten, gäbe es die 5 % Prozent Klausel nicht. Wer nach dem Verhältniswahlrecht die Berechtigung für ein Mandat im Bundestag oder ein Direktmandat von den Wählern erhält, sollte dieses auch wahrnehmen können.

sabine-g 19.03.2023 13:01

Zitat:

Zitat von MatthiasR (Beitrag 1702282)
Und die Linke? Eigentlich sehe ich links von der SPD schon Platz für eine 'Partei der kleinen Leute'. Aber halt nicht für Altmarxisten und Putin-Speichellecker...

Die Altmarxisten und Putin-Speichellecker Partei wird ja demnächst von Frau Wagenknecht gegründet. Schatzmeister wird Oskar. Ehrenvorsitzende Frau Schwarzer.

TriVet 19.03.2023 13:39

Andrerseits verhindert die 5%-Klausel eben auch, dass populisten (jeglicher Couleur) völlig ungeniert und ungehindert ihre leimruten auslegen.

qbz 19.03.2023 13:49

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1702313)
Die Altmarxisten und Putin-Speichellecker Partei wird ja demnächst von Frau Wagenknecht gegründet. Schatzmeister wird Oskar. Ehrenvorsitzende Frau Schwarzer.

Sahra Wagenknecht zu Putin:
"Selbstverständlich ist der Konflikt durch einen zu verurteilenden & völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands ausgelöst worden, so wie ich es mehrfach gesagt habe. Aber: Es ist irre & gefährlich zu glauben, dass dieser durch Waffenlieferungen & Wirtschaftskrieg beizulegen wäre."

qbz 19.03.2023 14:13

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1702314)
Andrerseits verhindert die 5%-Klausel eben auch, dass populisten (jeglicher Couleur) völlig ungeniert und ungehindert ihre leimruten auslegen.

Wikipedia zur Europawahl und zum Europawahlgesetz: "Seit der Europawahl 2014 gibt es keine Sperrklauselregelung mehr.[3]

Bis zur Wahl 2009 galt bei Europawahlen eine reine Fünf-Prozent-Hürde gemäß § 2 Abs. 7 Europawahlgesetz (Wahlsystem, Sitzverteilung) in der Fassung vom 17. März 2008.

Die Vorschrift ist aber nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 9. November 2011 nicht mit dem Grundgesetz vereinbar und damit nichtig. Sie verstößt nach Ansicht des Gerichts gegen die Wahlrechtsgleichheit und Chancengleichheit der Parteien.[4][5]"

Aufgrund dessen erhielten z.B. "die Partei" oder die "Tierschutzpartei" genug Stimmen, um mehrere Vertreter ins Europaparlament zu entsenden.

Vor 4 Jahren leisteten auch die Grünen noch deutlichen Widerstand gegen die Einführung einer Sperrklausel beim Europaparlament. Wie bei sovielem plädieren sie heute für das Gegenteil trotz des Bundesverfassungsgerichtsurteils.

qbz 28.03.2023 23:36

Kindergrundsicherung
 
Was die Ampel beschlossen hat. Von Sonntagabend bis Dienstagabend haben die Ampelparteien im Koalitionsausschuss beraten, nun steht ein Maßnahmenpaket. Was wurde vereinbart? Der Überblick – von Schienennetz über Heizungen bis hin zu Klimaschutz.

Wann kommt endlich die im Koalitionsvertrag verabredete Kindergrundsicherung? Kein einziges Wort steht dazu im Ergebnis der Gespräche. Was bedeutet das für dieses Vorhaben und das im Koalitionsvertrag geplante Gesetz?

qbz 02.04.2023 09:53

Kein Geld für Kindergrundsicherung
 
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1703700)
Was die Ampel beschlossen hat. Von Sonntagabend bis Dienstagabend haben die Ampelparteien im Koalitionsausschuss beraten, nun steht ein Maßnahmenpaket. Was wurde vereinbart? Der Überblick – von Schienennetz über Heizungen bis hin zu Klimaschutz.

Wann kommt endlich die im Koalitionsvertrag verabredete Kindergrundsicherung? Kein einziges Wort steht dazu im Ergebnis der Gespräche. Was bedeutet das für dieses Vorhaben und das im Koalitionsvertrag geplante Gesetz?

Der Koalitionsvertrag, in dem die Kindergrundsicherung verabredet worden ist, scheint wertlos. Nun wird im Bild-Interview des Finanzministers verständlich, weshalb nach den mehrtägigen Verhandlungen der Regierung kein einziges Wort über die Kindergrundsicherung gefallen ist. Dafür finanziert die Ampel bei der Gas- / Strompreisbremse und nota bene der Rüstung die Gewinne der entsprechenden Konzerne. Sehr traurige Politik für die von weiter steigender Armut betroffenen Kinder und Eltern.

Haushaltsverhandlungen Lindner sieht kaum Spielraum für Kindergrundsicherung

Und was phantasierte die Außenministerin Baerbock auf dem grünen Parteitag im Herbst 2022 nochmal, um die Zustimmung der Delegierten für die Waffenexporte nach Saudi-Arabien trotz des Jemenkrieges zu erhalten und das Wahlversprechen der Grünen, keine Waffenexporte in Kriegsgebiete, zu brechen.

Zitat:

"Stiege Deutschland aus dem (Rüstungs-)Gemeinschaftsprojekt aus, würden auch die Kosten für die Ausrüstung der Bundeswehr steigen – Geld, das dem Sozialstaat fehle. „Ich will nicht, dass wir noch mehr im sozialen Bereich sparen und Lisa dann keine Mittel mehr hat für die Kinder, die sie dringend brauchen“, sagt Baerbock über Familienministerin Lisa Paus, die die Debatte aus der ersten Reihe verfolgt. Ihre Basis setzt Baerbock damit moralisch unter Druck. Keine Waffenlieferungen, keine Kindergrundsicherung. Eine verwegene Argumentation, doch die meisten Delegierten applaudieren."
https://www.tagesspiegel.de/politik/...e-8758231.html

Offenbar verhält es sich genau umgekehrt als wie Frau Baerbock es demagogisch auf dem Parteitag dargestellt hat: Wegen der prioritären Rüstungsausgabensteigerungen gibt es für die Familienministerin nicht die benötigten und von Lisa Paus geforderten nur 12 Milliarden zur Verringerung der Kinderarmut.

qbz 28.08.2023 18:14

Das habe ich April 2023 geschrieben und bestätigt sich leider heute:
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1704092)
Der Koalitionsvertrag, in dem die Kindergrundsicherung verabredet worden ist, scheint wertlos. Nun wird im Bild-Interview des Finanzministers verständlich, weshalb nach den mehrtägigen Verhandlungen der Regierung kein einziges Wort über die Kindergrundsicherung gefallen ist. Dafür finanziert die Ampel bei der Gas- / Strompreisbremse und nota bene der Rüstung die Gewinne der entsprechenden Konzerne. Sehr traurige Politik für die von weiter steigender Armut betroffenen Kinder und Eltern.

Haushaltsverhandlungen Lindner sieht kaum Spielraum für Kindergrundsicherung

Und was phantasierte die Außenministerin Baerbock auf dem grünen Parteitag im Herbst 2022 nochmal, um die Zustimmung der Delegierten für die Waffenexporte nach Saudi-Arabien trotz des Jemenkrieges zu erhalten und das Wahlversprechen der Grünen, keine Waffenexporte in Kriegsgebiete, zu brechen.
Zitat:

„Ich will nicht, dass wir noch mehr im sozialen Bereich sparen und Lisa dann keine Mittel mehr hat für die Kinder, die sie dringend brauchen“, sagt Baerbock über Familienministerin Lisa Paus, die die Debatte aus der ersten Reihe verfolgt. Ihre Basis setzt Baerbock damit moralisch unter Druck. Keine Waffenlieferungen, keine Kindergrundsicherung.
https://www.tagesspiegel.de/politik/...e-8758231.html

Offenbar verhält es sich genau umgekehrt als wie Frau Baerbock es demagogisch auf dem Parteitag dargestellt hat: Wegen der prioritären Rüstungsausgabensteigerungen gibt es für die Familienministerin nicht die benötigten und von Lisa Paus geforderten nur 12 Milliarden zur Verringerung der Kinderarmut.

Da ich hier regelmässig die Kindergrundsicherung als ein Prüfstein für die vor der Wahl versprochene Sozialpolitik der Ampel thematisiert habe, greife ich das Thema hier aus aktuellem Anlass wieder auf.

Die Regierung begräbt heute die im Koalitionsvertrag versprochene Verbesserung der Kinderarmut in Deutschland endgültig. Wie von mir seit Bewilligung des 100 Milliarden Sondervermögens für die Bundeswehr, seit den Milliarden Geschenken an Waffen für den Ukrainekrieg, seit der Budgeterhöhung des Bundeswehretats, seit dem Wirtschaftskrieg gegen Russland vorausgesagt, bleibt für soziale Verbesserungen kein Platz mehr. Im Gegenteil, aufgrund der Inflation verschlechtert sich objektiv der Lebensstandard der einkommensschwachen Schichten. Verantwortlich: Die Politik der Ampelregierung.

Kindergrundsicherung: Aufrüstung statt "Sozialklimbim". 2,4 Milliarden statt zwölf Milliarden: FDP setzt sich bei Kindergrundsicherung weitgehend durch. Wie sich die "Zeitenwende" auf Spielräume für Soziales auswirkt.

DocTom 28.08.2023 21:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1720047)
...
Die Regierung begräbt heute die im Koalitionsvertrag versprochene Verbesserung der Kinderarmut in Deutschland endgültig. ... Im Gegenteil, aufgrund der Inflation verschlechtert sich objektiv der Lebensstandard der einkommensschwachen Schichten. Verantwortlich: Die Politik der Ampelregierung.
...

Am besten wäre mMn das Geld so und so in kostenfreiem Frühstück und Mittagessen an jeder Kita und Schule, Renovierung aller Schulen, und mehr gut ausgebildeten und besser bezahlten Lehrern und Erziehern investiert, statt in Eltern, die es eh idR nicht für ihre Kinder ausgeben. Denn das glaubt doch nicht wirklich irgendein vernunftbegabter Mensch, dass sozial schwache Eltern die Kindergrundsicherung nur und zu hundert Prozent in das Kind stecken, dem es zusteht.
LÄCHERLICH.

Aber gleichzeitig wollen unsere Politiker ganz offensichtlich keine gut gebildeten Kinder, Bürger und zukünftige Wähler. Natürlich nur meine Meinung, wenn ich mir die Prioritäten in der Ver(sch)wendung von Steuergeldern durch unsere Politiker so anschaue.
BMBF Milliardenförderung der BMGF aus Steuergeldern ohne Evaluation der Verwendung:
https://www.transparenztest.de/post/...illiarden-euro
BMGF und woher das Geld kommt:
https://www.deutschlandfunknova.de/b...-wohin-es-geht

qbz 28.08.2023 23:06

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1720067)
Am besten wäre mMn das Geld so und so in kostenfreiem Frühstück und Mittagessen an jeder Kita und Schule, Renovierung aller Schulen, und mehr gut ausgebildeten und besser bezahlten Lehrern und Erziehern investiert, statt in Eltern, die es eh idR nicht für ihre Kinder ausgeben. Denn das glaubt doch nicht wirklich irgendein vernunftbegabter Mensch, dass sozial schwache Eltern die Kindergrundsicherung nur und zu hundert Prozent in das Kind stecken, dem es zusteht.
LÄCHERLICH.
..........

Deutschland hat ein demografisches Problem. Bei einer Bekämpfung der Kinderarmut würde sich dieses verringern. So bleibt sie bestehen bzw. wächst.

Individuelle Existenssicherung sowie Bildungs- und Gesundheitswesen würde ich jetzt nicht gegeneinander aufrechnen. Beides ist halt notwendig, damit alle Kinder, unabhängig vom Einkommen der Eltern, gleiche Chancen erhalten.

Einzelfälle, wo ein Teil des Kindergeldes die Sucht der Eltern mitfinanziert, gibt es natürlich immer, aber nicht nur bei den Armen. Warum es grundsätzlich bei der sog. Kindergrundsicherung geht, nämlich Chancengleichheit, erklärt hier der paritätische Wohlfahrtsverband:

Zitat:

"Aktuell werden Kinder je nach Erwerbssituation ihrer Eltern höchst ungleich finanziell gefördert: Kinder von Erwerbslosen bzw. Geringverdienern/innen beziehen je nach ihrem Alter Sozialgeld in Höhe von 237 bis 311 Euro pro Monat. Kinder von Erwerbstätigen mit unteren und mittleren Einkommen erhalten monatlich 192 Euro (für das erste und zweite Kind), 198 Euro (für das dritte Kind) und 223 Euro (für das vierte und alle weiteren Kinder) Kindergeld. Die Kinder von Gut- und Spitzenverdiener/innen hingegen profitieren mit steigendem Einkommen von den steuerlichen Kinderfreibeträgen. Diese wirken sich aufgrund des progressiven Steuersystems bei den höchsten Einkommen am stärksten aus. Aktuell beträgt die maximale Entlastung aufgrund der Freibeträge gut 290 Euro monatlich. Zusätzlich können Bezieher/innen hoher Einkommen ihre Ausgaben für häusliche Kinderbetreuung und/oder für Privatschulen steuersparend absetzen.

Diese gegenwärtige Ungleichbehandlung von Kindern ist höchst ungerecht. Unserer Gesellschaft sollte jedes Kind gleich viel wert sein - der Staat muss jedem Kind gleiche Chancen gewähren. Dies muss sich in Form einer besseren sozialen Infrastruktur und in materieller Teilhabe der Kinder auswirken. Auf keinen Fall darf ein Scheingefecht zwischen Geld und Bildung geführt werden, da für beides Geld nötig ist.

Ausgehend von verschiedenen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts hat das kindliche Existenzminimum eine hohe Bedeutung, die über seine steuerliche Freistellung hinausgeht. Aktuell beträgt die Höhe des verfassungsrechtlich notwendigen Existenzminimums 573 Euro monatlich. Es setzt sich aus der Höhe des sächlichen Existenzminimums (393 Euro) und dem Freibetrag für die Betreuung und Erziehung bzw. Ausbildung (BEA) (180 Euro, vor der Anhebung durch das Konjunkturpaket 2012) zusammen. Dieses Existenzminimum muss für alle Kinder als garantiertes Kinderrecht gelten, nicht nur für diejenigen Kinder, deren Eltern Steuern zahlen können."

Im Ergebnis der jetzigen Beschlüsse bleibt die geplante Grundsicherung mehr als 1/3 unter dem hier genannten Existenzminimum wie bisher auch, die Kinderarmut bleibt so bestehen. Es wird zu Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht führen.


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