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aequitas 13.05.2020 08:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1531746)
So habe ich ihn ja meistens erlebt, und fand es längere Zeit auch positiv. Das ändert allerdings nichts am Eindruck des einen oben zitierten Satzes.
Und wertungsfrei ist er, wenn man es wörtlich nimmt - aber auch ohne eigene Wertung kann man die Stimmung beeinflussen. Und ich bekomme zunehmend den Eindruck, daß er bei einer Spanne von möglichen Szenarien gerne auf die rein virologisch-epidemiologischen Risiken der schlimmsten Möglichkeit eingeht, und damit (vielleicht unbewußt?) doch eine klare Wertung der möglichen Entscheidungen(/Handlungsempfehlungen vermittelt. Auf jeden Fall berufen sich die Medien immer gern auf ihn bei der Rechtfertigung von Beschlüssen, besonders wenn es Kritik an den Beschlüssen gibt. Sein Einfluß ist schon groß, vielleicht auch etwas zu groß für eine einzelne Person.

Da muss ich dir absolut zustimmen. Fand die Passage in der er allen anderen Wissenschaftlern die Perspektive abgesprochen hat sehr heikel. Das konterkariert seine sonstigen Aussagen und setzt seine virologisch-epidemiologische Einschätzung absolut. Er macht damit bewusst auch Politik, um es dann im nächsten Satz wieder zu relativieren, indem er sagt, dass er nur zu virologisch-epidemiologischen Fragen Stellung nehmen kann.

Trillerpfeife 13.05.2020 09:07

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1531801)
Da muss ich dir absolut zustimmen. Fand die Passage in der er allen anderen Wissenschaftlern die Perspektive abgesprochen hat sehr heikel. Das konterkariert seine sonstigen Aussagen und setzt seine virologisch-epidemiologische Einschätzung absolut. Er macht damit bewusst auch Politik, um es dann im nächsten Satz wieder zu relativieren, indem er sagt, dass er nur zu virologisch-epidemiologischen Fragen Stellung nehmen kann.

vielleicht sollten wir auch mal die Umstände betrachten und versuchen, uns mal für ein paar Minuten in die momentane Lebenssituation von Professor Drosten reinzuversetzen.

Vielleicht erwarten wir einfach zuviel von ihm, bzw. was würden wir tun, wenn wir in seiner Situation wären. Wenn wir uns unter anderem, permanent mit Morddrohungen, Anfeindungen alla pschor80 und so weiter, ausseandersetzen müssten. Wenn wir zu Aussagen von Attila Dingenskirchen ernsthaft befragt werden.
Vielleicht können wir nicht beurteilen welche Verantwortung Professor Drosten plötzlich hat, und vielleicht sollten wir auch überlegen, ob diese Verantwortung von ihm überhaupt gewollt ist.

aequitas 13.05.2020 09:17

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1531812)
Vielleicht können wir nicht beurteilen welche Verantwortung Professor Drosten plötzlich hat, und vielleicht sollten wir auch überlegen, ob diese Verantwortung von ihm überhaupt gewollt ist.

Er macht ja einen super Job und der Podcast ist in großen Teilen auch top. Finde diese Aussage jedoch einfach höchst problematisch, da er sich zum alleinigen Experten für die aktuelle Situation bestimmt. Er relativiert das immer wieder, dennoch ist seine Art der Kommunikation in dem Fall nicht gut und dessen muss er sich klar sein.

Schwarzfahrer 13.05.2020 09:26

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1531812)
vielleicht sollten wir auch mal die Umstände betrachten und versuchen, uns mal für ein paar Minuten in die momentane Lebenssituation von Professor Drosten reinzuversetzen.

Vielleicht erwarten wir einfach zuviel von ihm, bzw. was würden wir tun, wenn wir in seiner Situation wären. Wenn wir uns unter anderem, permanent mit Morddrohungen, Anfeindungen alla pschor80 und so weiter, ausseandersetzen müssten. Wenn wir zu Aussagen von Attila Dingenskirchen ernsthaft befragt werden.
Vielleicht können wir nicht beurteilen welche Verantwortung Professor Drosten plötzlich hat, und vielleicht sollten wir auch überlegen, ob diese Verantwortung von ihm überhaupt gewollt ist.

Mir kommen die Tränen. Drosten ist sicher ein hochkarätiger Experte auf seinem Gebiet, der durch die aktuelle mediale und politische Aufmerksamkeit - und durch seine selbst inszenierten öffentlichen Auftritte - in eine einmalige Position gerückt ist. Nicht gezwungen, sondern freiwillig, ungewollt war es sicher nicht - eher vermute ich, daß er die so erreichte höhere öffentliche Würdigung seiner Leistungen nicht ungern sieht. Und es heißt immer, wer sich öffentlich äußert, muß auch Gegenwind bzw. stark konträre Meinungen ertragen - diese sind nicht überwiegend die unsäglichen Morddrohungen, sondern die Meinungen anderer Wissenschaftler, auf die er in de Sache eingehen muß.

Was mich zunehmend stört, ist seine Alleinstellung. Er mag die leitende Gestalt seines Instituts sein - aber Wissenschaft ist heute praktisch nie eine Einzelleistung, es sind immer Teams und Interaktionen, die weiterführen. Mir ist entgangen, ob er sein Team überhaupt erwähnt (sollte aber als faierer Chef so sein). Auf jeden Fall fehlt mir bei ihm der Ansatz, sich mit anderen Wissenschaftlern zusammenzusetzen, um weiterzukommen, um von deren Ansichten selbst zu profitieren. Seine pauschale Verurteilung von "falschen" Meinungen ohne konkrete Differenzierung, was wirklich Unsinn ist, und was nur abweichende, aber eventuell auch mögliche wissenschaftliche Sicht, (und ohne Nennung von Namen) erweckt den Eindruck, daß er tatsächlich alle für Stümper hält, die eine von seiner abweichende Meinung haben, egal ob Laien oder Fachleute (er klingt so, daß nur jemand mit seiner Vertiefung in Corona-Viren sich zum Thema äußern dürfte).

Wer medial so stark und aktiv auftritt, sollte sich der Wirkung seiner Worte bewußt sein. Er ist kein "Opfer der Umstände", der mal in einem ungewohnten Interview ungeschickt spricht - er ist ein Profi, der freiwillig regelmäßig Podcasts sendet.

pschorr80 13.05.2020 09:30

1,8 Milliarden von Altmaier bekommen und jetzt fallen 8000 von 70000 Stellen bei unserem Staatskonzern TUI dauerhaft weg. :liebe053:

Zitat:

Unsere so genannten
Overhead-Kosten wollen wir dauerhaft über den gesamten Konzern um 30 Prozent
reduzieren. Weltweit wird das Auswirkungen auf rund 8.000 Stellen haben, die wir
nicht besetzen oder abbauen.
Dafür gibt es keine Dividende. :Blumen:

Trillerpfeife 13.05.2020 09:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1531816)
Mir kommen die Tränen. Drosten ist sicher ein hochkarätiger Experte auf seinem Gebiet, der durch die aktuelle mediale und politische Aufmerksamkeit - und durch seine selbst inszenierten öffentlichen Auftritte - in eine einmalige Position gerückt ist. Nicht gezwungen, sondern freiwillig, ungewollt war es sicher nicht - eher vermute ich, daß er die so erreichte höhere öffentliche Würdigung seiner Leistungen nicht ungern sieht. Und es heißt immer, wer sich öffentlich äußert, muß auch Gegenwind bzw. stark konträre Meinungen ertragen - diese sind nicht überwiegend die unsäglichen Morddrohungen, sondern die Meinungen anderer Wissenschaftler, auf die er in de Sache eingehen muß.

Was mich zunehmend stört, ist seine Alleinstellung. Er mag die leitende Gestalt seines Instituts sein - aber Wissenschaft ist heute praktisch nie eine Einzelleistung, es sind immer Teams und Interaktionen, die weiterführen. Mir ist entgangen, ob er sein Team überhaupt erwähnt (sollte aber als faierer Chef so sein). Auf jeden Fall fehlt mir bei ihm der Ansatz, sich mit anderen Wissenschaftlern zusammenzusetzen, um weiterzukommen, um von deren Ansichten selbst zu profitieren. Seine pauschale Verurteilung von "falschen" Meinungen ohne konkrete Differenzierung, was wirklich Unsinn ist, und was nur abweichende, aber eventuell auch mögliche wissenschaftliche Sicht, (und ohne Nennung von Namen) erweckt den Eindruck, daß er tatsächlich alle für Stümper hält, die eine von seiner abweichende Meinung haben, egal ob Laien oder Fachleute (er klingt so, daß nur jemand mit seiner Vertiefung in Corona-Viren sich zum Thema äußern dürfte).

Wer medial so stark und aktiv auftritt, sollte sich der Wirkung seiner Worte bewußt sein. Er ist kein "Opfer der Umstände", der mal in einem ungewohnten Interview ungeschickt spricht - er ist ein Profi, der freiwillig regelmäßig Podcasts sendet.


deine Antwort erstaunt mich sehr, aber man sagt ja nicht zu unrecht, Feedback sagt mehr über den aus der es gibt, als über den der es bekommt. (sorry das war im ersten Ärger über "mir kommen die Tränen" geschrieben)

kurz nachgefragt: wie würdest du denn die, von dir gewünschte, Differenzierung vornehmen. Bei einer Bandbreite von "falschen" Meinungen über Xaviar Naidoo bis zu Wolfgang Wodarg oder wirklichen Fachleuten?

Und sich der Wirkung seiner Worte bewust zu sein, das ist in der heutigen Zeit unmöglich.

qbz 13.05.2020 09:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1531816)
.......
Was mich zunehmend stört, ist seine Alleinstellung. Er mag die leitende Gestalt seines Instituts sein - aber Wissenschaft ist heute praktisch nie eine Einzelleistung, es sind immer Teams und Interaktionen, die weiterführen. Mir ist entgangen, ob er sein Team überhaupt erwähnt (sollte aber als faierer Chef so sein). Auf jeden Fall fehlt mir bei ihm der Ansatz, sich mit anderen Wissenschaftlern zusammenzusetzen, um weiterzukommen, um von deren Ansichten selbst zu profitieren. Seine pauschale Verurteilung von "falschen" Meinungen ohne konkrete Differenzierung, was wirklich Unsinn ist, und was nur abweichende, aber eventuell auch mögliche wissenschaftliche Sicht, (und ohne Nennung von Namen) erweckt den Eindruck, daß er tatsächlich alle für Stümper hält, die eine von seiner abweichende Meinung haben, egal ob Laien oder Fachleute (er klingt so, daß nur jemand mit seiner Vertiefung in Corona-Viren sich zum Thema äußern dürfte).
........

Ich halte das für eine vollkommen falschliegende peinliche Abwertung der Arbeit von Prof. Drosten, voller unbelegter Unterstellungen.

1.
Nenne bitte mal einen konkreten Beleg aus seinen 40 Podcats für: "Seine pauschale Verurteilung von "falschen" Meinungen ohne konkrete Differenzierung, was wirklich Unsinn ist, und was nur abweichende, aber eventuell auch mögliche wissenschaftliche Sicht, (und ohne Nennung von Namen) erweckt den Eindruck, dass er tatsächlich alle für Stümper hält ........"

2.
"Was mich zunehmend stört, ist seine Alleinstellung."
Auch hier bitte Belege.

Tatsächlich erhalten andere Virologen und Epidemiologen wie Prof. Streek und Prof. Kekule genauso wenn nicht noch grössere Aufmerksamkeit in den Medien und wie im Falle von Streek Unterstützung durch Laschet.
z.B.
https://www.zeit.de/wissen/2020-05/l...exander-kekule

3.
"Auf jeden Fall fehlt mir bei ihm der Ansatz, sich mit anderen Wissenschaftlern zusammenzusetzen, um weiterzukommen, um von deren Ansichten selbst zu profitieren."
Kannst Du das belegen? Reine Unterstellung.

Schwarzfahrer 13.05.2020 10:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531822)
Ich halte das für eine vollkommen falschliegende peinliche Abwertung der Arbeit von Prof. Drosten, voller unbelegter Unterstellungen.

Ich beurteile nicht seine gesamte Arbeit, ich berichte über meinen Eindruck seiner aktuellen Auftritte, speziell um das Zitat, um das sich die letzten Seiten drehten.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531822)
1.
Nenne bitte mal einen konkreten Beleg aus seinen 40 Podcats für: "Seine pauschale Verurteilung von "falschen" Meinungen ohne konkrete Differenzierung, was wirklich Unsinn ist, und was nur abweichende, aber eventuell auch mögliche wissenschaftliche Sicht, (und ohne Nennung von Namen) erweckt den Eindruck, dass er tatsächlich alle für Stümper hält ........"

Gerne, wie gesagt:
Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1531759)
„Drosten kritisiert Ärzte, "die irgendeinen Quatsch in die Welt setzen"

18.42 Uhr: Der Berliner Virologe Christian Drosten äußert scharfe Kritik an Falschinformationen zur Corona-Pandemie im Internet. In sozialen Medien kursierten etwa millionenfach abgerufene Videos, die "voller Unsinn" und "falscher Behauptungen" seien, sagte der Charité-Wissenschaftler im NDR-Podcast. Zum Teil seien Ärzte und Professoren dabei, "die irgendeinen Quatsch in die Welt setzen", ohne je zu den Themen gearbeitet zu haben. Namen nannte Drosten nicht. Was er höre, zum Teil von "scheinbaren Fachleuten", deren Expertise in anderen Bereichen liege, entbehre oft jeder Grundlage, sagte der Virologe. Dadurch werde auch "wirklich gefährlichen Verschwörungstheoretikern" mit teils politischer Agenda der Rücken gestärkt. Drosten rügte das als "unverantwortlich".

Ohne Namen und Inhalte ist das eine Verurteilung von allen, undifferenziert; es gab auch noch die Aussage, daß er selbst sich nicht mal zu anderen Viren als Corona äußern würde - das drückt das gleiche aus: keiner kann ihm reinreden, da keiner so kompetent ist, wie er.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531822)
2.
"Was mich zunehmend stört, ist seine Alleinstellung."
Auch hier bitte Belege.

Politiker und RKI berufen sich sehr häufig auf Prof. Drosten; selten auf einen wisseschafltichen Konsens von unterschiedlichen Wissenschaftlern. Der Eindruck, daß er als Einzelkämpfer unterwegs ist, ist stark. Hast Du Belege, daß er mit Andersdenkenden ernsthaften Wissenschaftlern anderer Institute zusammensitzt, und ein Konsens ausarbeitet - würde mich freuen, wenn es so wäre.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531822)
Tatsächlich erhalten andere Virologen und Epidemiologen wie Prof. Streek und Prof. Kekule genauso wenn nicht noch grössere Aufmerksamkeit in den Medien und wie im Falle von Streek Unterstützung durch Laschet.

auch nicht besser, wenn jeder einzeln seine Position gegen die anderen verteidigt, statt einen sinnvollen Konsens zu suchen.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1531822)
3.
"Auf jeden Fall fehlt mir bei ihm der Ansatz, sich mit anderen Wissenschaftlern zusammenzusetzen, um weiterzukommen, um von deren Ansichten selbst zu profitieren."
Kannst Du das belegen? Reine Unterstellung.

Nein, keine Unterstellung, Eindruck. Wie oben gesagt, über Gegenbelege von konstruktiver Zusammenarbeit würde ich mich freuen.


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