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-   -   Aktion Türen zu! (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=50974)

svmechow 24.06.2022 18:54

Aktion Türen zu!
 
Da ich offensichtlich nicht vollends ausgelastet bin, habe ich hier in Berlin vor einer Woche in zunächst noch ganz kleinem Rahmen die Aktion „Türen zu!“ gestartet. Mein Wunsch wäre es, dass sich möglichst viele Menschen in vielen Bezirken und noch mehr Städten daran beteiligen mögen. Nie konnte mit geringerem Aufwand so viel Energie eingespart werden!

Zum Hintergrund der ganzen Aktion. Vorige Woche war ich zum ersten Mal seit vielen Monaten mal wieder an einer der grossen Einkaufsmeilen in Berlin unterwegs. Draussen herrschten Temperaturen von 36 Grad und selbst in völliger Ruhe bei minima vita blieb einem nichts anders übrig, als hemmungslos zu transpirieren.

Ich nun bewegte mich wie immer im Stechschritt zielgerichtet die Strasse hinab, um alsbald den ortsansässigen Nike Store zu betreten. Bereits vor Erreichen des Ladens umwaberte mich ein angenehm kühles Lüftchen und ich mochte meinen Augen nicht trauen, dass die Pforten des Store sperrangelweit auf standen bei offensichtlich auf Hochtouren laufender Klimaanlage.

Den Inhalt meiner Diskussion mit dem Pinguin von der Security möchte ich hier lieber nicht wiedergeben. Mein Mann wundert sich nur immer wieder, dass ich nicht ab und zu auf die Fresse bekomme.
Sei‘s drum. Ich hatte meinem Anliegen, dass zu Zeiten von Klimawandel und Energieknappheit das Betreiben von Klimaanlagen bei geöffneten Toren kompletten Schwachsinn darstellen effektiv Ausdruck verliehen. Da ich keine Anstalten machte, das Lokal zu verlassen, leitete man mich weiter an den Store Manager, welcher mit einer Vielzahl unterschiedlich dummer Argumente darauf bestand, dass die Türen offen zu bleiben haben. Sein letztes Argument, die Türen seien zu schwer zu öffnen, war eine Beleidigung erstens meiner Intelligenz und zweitens jedes Kunden. Ich habe das demonstriert, als ich beim Verlassen des Geschäfts hinter mir zugemacht habe.

Weiter die Strasse runter ein Bild elendiger Dummheit und Ignoranz: ALLE Läden hatten die Pforten weit geöffnet bei laufender Klimaanlage. Was da an Energie verschwendet an nur einem Hitzetag, mag man sich gar nicht vorstellen.

Allein die segensreich ausgleichende Anwesenheit meines Mannes hielt mich von einem Klimaaktivistenamoklauf am Tauentzien ab. Ich raste aber immer noch aus, wenn ich nur daran denke.

Da nichtstun meine Sache aber nicht ist, habe ich mich an die amtierende Bezirksbürgermeisterin gewandt und ihr seither alle zwei Tage eine Mail zukommen lassen, deren Form zwar höflich, der Inhalt aber geharnischt ist. Und, man glaubt es kaum, ihr Büro hat tatsächlich geantwortet. Zwar wurde die Angelegenheit nur abgeturft an das zuständige Fachressort und ich gehe davon aus, dass die davon ausgehen, dass ich jetzt Ruhe gebe.

Das werde ich aber nicht. Ich werde solange rumnerven, bis die Händler endlich damit aufhören, im Sommer die Strasse zu kühlen und sie im Winter zu heizen.

Wer das auch so sieht: macht mit. Aktion Tür zu. Es ist.doch.nicht.so.schwer.
Einfach rumnerven. Oder selber zumachen. Die Leute drauf aufmerksam machen. Ich weiss, das alleine wird nicht der gamechanger, das ist mir klar. Aber es ist eine so simple Methode, mit der in der Summer mindestens ebensoviel eingespart werden kann, wie mit kaltduschen. Türen zu! ist aber viel einfacher.

DocTom 24.06.2022 19:02

Coole Aktion, schreib das doch mal dem Habeck bzw dem Özdemir Büro...

TriVet 24.06.2022 19:04

Aloha nach Berlin, Google mal torluftschleier oder Portal-Luftschirme.

Thorsten 24.06.2022 19:10

Offene Türen haben vermutlich eine einladende Wirkung. Daher steht für die Betreiber an erster Stelle die Abwägung zwischen den direkten, unmittelbar auf sie entfallenden Kosten, die sie das zur Tür hinaus kühlen oder heizen kostet gegenüber dem Verdienst, den sie mit den mehr Kunden vermeintlich erzielen werden.

:o

svmechow 24.06.2022 19:12

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1667464)
Aloha nach Berlin, Google mal torluftschleier oder Portal-Luftschirme.

Interessante Sache, wusste ich nicht. Allein - ich bezweifle, dass sowas dort regelhaft eingebaut ist. Wenn dem so wäre, dann wäre nicht die Temperatur vor den Geschäften auf der Straße so angenehm lau Sommers wie Winters. Ich denke ausserdem dennoch, dass ein einfaches Schließen der Türe oder der Einbau einer Drehtüre einen geringeren Energieverbrauch darstellen dürfte.

In keinem tropischen Land, wo ja heiße Temperaturen nicht erst seit letztem Jahr vorherrschen, habe ich derartiges erlebt. Da macht man natürlich Fenster und Türen zu.

Trimichi 24.06.2022 19:12

Finde ich gut. Gruss an INTERPOL. Und nein, ich habe mich NICHT für einen 3-Jahres-Vertrag in Vienna beworben.

Also, lieber Tür zu. Denn: mach' nie die Tür auf, lass' keinen 'rein, mach' nie die Tür auf, sei nie daheim. Ist erst die Tür auf...

https://youtu.be/KSxTxynXiBs (Copyright bei EAV).

Benni1983 24.06.2022 19:16

Also unsere Haustür ist immer zu, aber ein Schlüssel steckt meist von außen :Cheese:

Ja, guter Gedanke.
Da wird einiges an Energie rausgeballert.

Das wird sich aber denke ich in den nächsten Monaten ändern, wenn Putin so richtig (wenig) Gas gibt und der SAUTEUERPREIS an den Verbraucher durchgereicht wird.

su.pa 24.06.2022 19:44

Find ich gut ��
Unglaublich wie ignorant der Mensch sein kann.

Ich hab mich Anfang Mai bei erst bei mir in der Firma beschwert, weil wir es zulassen, dass eine Gartenbaufirma Sträucher und Hecken während der Brutzeit schneidet...

Manchmal muss man lästig sein!

Stefan 24.06.2022 20:12

Im Winter ist es dann das selbe Spiel in die andere Richtung.
Gefühlt ist es in vielen Läden im Winter wärmer als im Sommer.

Trimichi 24.06.2022 21:09

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1667479)
Im Winter ist es dann das selbe Spiel in die andere Richtung.
Gefühlt ist es in vielen Läden im Winter wärmer als im Sommer.

Hm. Respekt.

Allerdings schliesse ich Cocktailbars aus, weil die dort in aller Regel Eiswürfel vorrätig haben oder auch Ice-Crusher nutzen (handbetriebene selbstverständlich) und somit durchaus eisige Rauminnentemperaturen in den Innenräumen erzeugen können, zumal wenn Frost herrscht draussen. Es sei denn, "der Laden" ist z.B. eine Bar im Keller. Hier würden sich Eisbloecke gut machen, weil man so das Bier auch im nächsten Sommer kühlen könnte ohne aufwendige, dass heißt stromverbrauchende Kühlaggregate.

welfe 24.06.2022 22:05

Ich diskutiere das seit langem ziemlich erfolglos in meinem Fitti. Trotz Schilder an jedem Fenster mit der Bitte, diese geschossen zu lassen wegen Klimaanlage, reißt immer irgendein Depp sie auf. Wenn ich sie dann schließe (mit Verweis auf den Hinweis) muss ich auch ab und zu um mein Leben fürchten. Zum Glück kann ich berufsbedingt böse gucken.:Lachen2:

svmechow 24.06.2022 22:06

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1667475)
Find ich gut ��
Unglaublich wie ignorant der Mensch sein kann.

Ich hab mich Anfang Mai bei erst bei mir in der Firma beschwert, weil wir es zulassen, dass eine Gartenbaufirma Sträucher und Hecken während der Brutzeit schneidet...

Manchmal muss man lästig sein!

Ich habe auch vorgestern nach der Frühbesprechung nachgefragt, warum wir selbst in unserem ambulanten Gyn Op-Saal pro Eingriff die stolze Anzahl von sechs Moltex-Unterlagen verschwenden (Moltex sind diese geflockten Krankenunterlagen mit Plastikfolie drunter). Zwei untern Po der Patientin, jeweils eins seitlich unter die Flanken gestopft und ebenso eines unter jedes Bein in den Beinhaltern.
Man könne dafür ebenso Zellstoff nehmen oder die aktuelle BILD und zumindest die Anzahl auf eine untern Po reduzieren.

Darauf mein leitender Oberarzt: find ich super. Machen wir so. Sag ich gleich der Op-Leitung bescheid.
Ich war an diesem Tag die Operateuse in diesem Saal und wir haben das genau so gemacht. Neun Eingriffe, über 40 Moltex gespart. Manchmal ist es so einfach.

Trimichi 25.06.2022 00:11

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1667499)
Ich habe auch vorgestern nach der Frühbesprechung nachgefragt, warum wir selbst in unserem ambulanten Gyn Op-Saal pro Eingriff die stolze Anzahl von sechs Moltex-Unterlagen verschwenden (Moltex sind diese geflockten Krankenunterlagen mit Plastikfolie drunter). Zwei untern Po der Patientin, jeweils eins seitlich unter die Flanken gestopft und ebenso eines unter jedes Bein in den Beinhaltern.
Man könne dafür ebenso Zellstoff nehmen oder die aktuelle BILD und zumindest die Anzahl auf eine untern Po reduzieren.

Darauf mein leitender Oberarzt: find ich super. Machen wir so. Sag ich gleich der Op-Leitung bescheid.
Ich war an diesem Tag die Operateuse in diesem Saal und wir haben das genau so gemacht. Neun Eingriffe, über 40 Moltex gespart. Manchmal ist es so einfach.

Sehr lobenswerter Beitrag.:Blumen:

Politisch korrekt wohl nicht, da off topic, weil kein Bezug zum Threadtitel erkennbar? Ich selbst glaube das nicht, da dir deine Sache wichtig ist. Letztendlich läuft dies das ja auch auf Dasselbe hinaus. Sparen. Ich möchte nicht wissen wie viel Kunststoff die Herstellung von Moltex (40 Stück) braucht. Keinen, vermutlich. Aber sind das die luftgepufferten Folien darunter? So oder so, sind Kunststoffe vermutlich mit hohem Plastikanteil? Die Herstellung von Plastik benoetigt fossile Energieträger. Deswegen brennt ja auch Plastik so gut. Und was machen wir? Verursachen Mikroplastiktzunamis in den Weltmeeren.

Na-ja, gibt Schlimmeres. Vulkanausbrüche z.B. ;) .

Wie dem auch sei, ich mache auch die Türe zu und sperre ab. Von innen. Tagtäglich laufen irgendwelche Irre 'rum, und das am helllichten Tag. Manche uebrigens auch des nachts, zumal wenn kein Alkohol im Spiel ist. Und man kann ja nie wissen...:)

Hafu 25.06.2022 08:22

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1667459)
... Mein Wunsch wäre es, dass sich möglichst viele Menschen in vielen Bezirken und noch mehr Städten daran beteiligen mögen. Nie konnte mit geringerem Aufwand so viel Energie eingespart werden!
...

:Blumen:

Absolut lobenswerte Aktion.

Wir (und zwar Unternehmen wie Privatleute) brauchen dringend ein grundsätzlich anderes Verhältnis zum Wert von Energie, egal ob es Wärme (inder Heizperiode), Kälte (im Sommer), Elektrizität oder fossile Energieformen betrifft.

Da ich vermute, dass Handelsketten (und in der Innenstadt gibt es ja praktisch nur noch Filialen von großen Unternehmen und kaum noch eigenständig agierende Geschäfte, wo ein Manager noch wirklich Entscheidungsbefugnis hat) was offene Türen angeht irgendwelchen Unternehmensrichtlinien unterliegen, ist(bzw. wäre) hier wohl v.a. mal wieder die Politik gefordert, die entsprechende verbindliche Regelungen aufstellen muss.

Rein aus praktischer Vernunft heraus wird sich kaum was zum besseren ändern. Die bevorstehende Gasrationierung in diesem Winter könnte ein großer Hébel sein, um derartige Regelungen umzusetzen, sofern das nötige Problembewusstsein entsteht. Allerdings ist mein Optimismus hier begrenzt, weshalb ich im Konjunktiv bleibe, wenn ich nur das Geeier mit dem Tempolimit ansehe: jeder weiß, welch großes Energiesparpotenzial in einem Tempolimit schlummern würde. Notfalls könnte jeder Fahrer auch für sich selbst das Tempolimit "einführen", aber selbst bei Treibstoffpreisen über 2,-€ passiert einfach nichts.
Weder lässt sich ein statistischer Effekt zu langsameren Fahren auf der Autobahn, insgesamt weniger PKW-Fahrten noch ernsthafte Bemühungen der Politik in diese Richtung erkennen.

qbz 25.06.2022 08:42

Alles eine Frage der Erziehung. ;) .

(Meine Hunde drücken / ziehen die Garten-Terassentür im Winter selbst auf und zu, wenn sie reinkommen wollen.)

keko# 25.06.2022 10:09

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1667516)
....

Wir (und zwar Unternehmen wie Privatleute) brauchen dringend ein grundsätzlich anderes Verhältnis zum Wert von Energie, egal ob es Wärme (inder Heizperiode), Kälte (im Sommer), Elektrizität oder fossile Energieformen betrifft.

....

Rein aus praktischer Vernunft heraus wird sich kaum was zum besseren ändern. Die bevorstehende Gasrationierung in diesem Winter könnte ein großer Hébel sein, um derartige Regelungen umzusetzen, sofern das nötige Problembewusstsein entsteht. ....

In einem Triathlonforum sich über unnötigen Engergieverbrauch zu äussern, ist durchaus legitim, allerdings ist man da auf dünnem Eis. Wir nutzen beheizte Schwimmbäder, fahren zu Trainingsstätten, gar fliegen dahin, kaufen Material, das irgendwo produziert und von anderswo geliefert wird usw usf. Das alles für die eigene Freizeitbeschäftigung. Dein angesbrochener Hebel dürfte uns recht früh treffen. Wären wir bereit dafür?

Flow 25.06.2022 11:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1667528)
Wir nutzen beheizte Schwimmbäder, fahren zu Trainingsstätten, gar fliegen dahin, kaufen Material, das irgendwo produziert und von anderswo geliefert wird usw usf.

Whataboutism !

Man wird sich ja wohl noch aufregen dürfen ! Noch besser, wenn man gleich öffentlichkeitswirksam aktiv wird ...
Sonst ändert sich ja nie was ... :Nee:

Jimmi 25.06.2022 11:32

In Sachen Schwimmbäder sollte jeder Betreiber verpflichtet sein, für eine möglichst hohe Auslastung zu sorgen. Wenn ich mir hier in Eisenach ansehe, wie viele Interessengruppen gerne geregelte und häufigere Schwimmzeiten hätten und wie viel nichtorganisierte dort baden (nämlich sehr oft fast keiner), verstehe ich die Welt nicht mehr.

Hafu 25.06.2022 13:26

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1667528)
In einem Triathlonforum sich über unnötigen Engergieverbrauch zu äussern, ist durchaus legitim, allerdings ist man da auf dünnem Eis. Wir nutzen beheizte Schwimmbäder, fahren zu Trainingsstätten, gar fliegen dahin, kaufen Material, das irgendwo produziert und von anderswo geliefert wird usw usf. Das alles für die eigene Freizeitbeschäftigung. Dein angesbrochener Hebel dürfte uns recht früh treffen. Wären wir bereit dafür?

Ich erkenne den Widerspruch nicht: zu Trainingsstätten kann man als Triathlet problemlos mit dem Fahrrad fahren und wird dafür sogar noch mit Extra-Training belohnt. Es gibt keinen vernünftigen Grund, zum Trainieren irgendwohin zu fliegen, man kann das Training vernünftig in den Alltag integrieren und damit so gut wie alle PKW-Fahrten (sowohl in die Arbeit, als auch zum Einkaufen) eliminieren und es gibt keinen Grund ständig alles neu zu kaufen, da es kaum Verschleiß an irgendwas gibt, man irgendwann nach drei bis vier Jahren Sport alles (doppelt und dreifach) hat und es darüberhinaus einen riesigen Gebrauchtmarkt gibt.

Nichtsdestoweniger machst du dir hier mit dem Hinweis auf den privaten CO2-Fußabdruck wie so viele die BP-Argumentation zu eigen. Du bist also nichts anderes, als das (mutmaßlich unbewusste) Sprachrohr einer weltweiten Täuschungskampagne der fossilen Energiewirtschaft, die seit 2004 systematisch und mit Milliardenaufwand von der Verantwortung der Industrie und Politik für Co2-Aussstoß und Energieverschwendung abzulenken.


Mit Änderung privater Konsumgewohnheiten lassen sich allenfalls 20% des weltweiten CO2-Ausstoßes beeinflussen (und dafür müssten dann auch noch alle Menschen mitmachen, was komplett unrealistisch ist). Rund 80% der globalen CO2-Emissionen gehen auf das Konto von Industrie, Landwirtschaft, Güterverkeht und Bauwirtschaft und ist damit weitgehend abgekoppelt vom Konzept der Co2-Reduktion dürch Änderung von Konsumgewohnheiten, sondern lässt sich nur über regulatorische Maßnahmen beeinflussen.

mamoarmin 25.06.2022 13:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1667528)
In einem Triathlonforum sich über unnötigen Energieverbrauch zu äußern, ist durchaus legitim, allerdings ist man da auf dünnem Eis. Wir nutzen beheizte Schwimmbäder, fahren zu Trainingsstätten, gar fliegen dahin, kaufen Material, das irgendwo produziert und von anderswo geliefert wird usw usf. Das alles für die eigene Freizeitbeschäftigung. Dein angesprochener Hebel dürfte uns recht früh treffen. Wären wir bereit dafür?

Man kann aber immer, während man all das tut, auch aufs Klima achten...Fahrgemeinschaften zu Ligawettkämpfen zum Beispiel, dann halt auch nicht ballern im Auto...sondern nur aufm Rad.....
Schwimmbäder sind meiner Meinung nach fehl in der Aufstellung, diese sollten doch auch zum Anlernen unserer Kleinen dienen.
Grundsätzlich ist mit der Geburt dem Klima kein Dienst getan. Ich versuche einfach selbst bei dem was ich tue, einfach den besten Weg zu wählen um Ressourcen zu schonen.
Alleine schon deswegen steht für nicht eine Hawaiiteilnahme gar nicht im Plan :-) LOL

keko# 25.06.2022 15:28

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1667543)
Ich erkenne den Widerspruch nicht: zu Trainingsstätten kann man als Triathlet problemlos mit dem Fahrrad fahren und wird dafür sogar noch mit Extra-Training belohnt. Es gibt keinen vernünftigen Grund, zum Trainieren irgendwohin zu fliegen, man kann das Training vernünftig in den Alltag integrieren und damit so gut wie alle PKW-Fahrten (sowohl in die Arbeit, als auch zum Einkaufen) eliminieren und es gibt keinen Grund ständig alles neu zu kaufen, da es kaum Verschleiß an irgendwas gibt, man irgendwann nach drei bis vier Jahren Sport alles (doppelt und dreifach) hat und es darüberhinaus einen riesigen Gebrauchtmarkt gibt.

Nichtsdestoweniger machst du dir hier mit dem Hinweis auf den privaten CO2-Fußabdruck wie so viele die BP-Argumentation zu eigen. Du bist also nichts anderes, als das (mutmaßlich unbewusste) Sprachrohr einer weltweiten Täuschungskampagne der fossilen Energiewirtschaft, die seit 2004 systematisch und mit Milliardenaufwand von der Verantwortung der Industrie und Politik für Co2-Aussstoß und Energieverschwendung abzulenken.


Mit Änderung privater Konsumgewohnheiten lassen sich allenfalls 20% des weltweiten CO2-Ausstoßes beeinflussen (und dafür müssten dann auch noch alle Menschen mitmachen, was komplett unrealistisch ist). Rund 80% der globalen CO2-Emissionen gehen auf das Konto von Industrie, Landwirtschaft, Güterverkeht und Bauwirtschaft und ist damit weitgehend abgekoppelt vom Konzept der Co2-Reduktion dürch Änderung von Konsumgewohnheiten, sondern lässt sich nur über regulatorische Maßnahmen beeinflussen.

Aber private Konsumgewohnheiten und industrieller Verbrauch sind doch oft und längst eng verknüpft. Freizeitsport, Tourismus... das sind ganze Industriezweige. Länder kommen ins Straucheln, wenn Touristen wegbleiben. Das wissen wir seit Corona. Die Region Roth würde sich sicher freuen, wenn der Triathlon aus Engergiespargründen abgesagt würde. Da hängen doch etliche Geschäfte dran, das weißt du doch. Oder soll der Triathlon in Roth bestehen bleiben, da man ihn zu privaten Konsumgewohnheiten zuordnet und klassiche Industriezweige ihren Energieverbrauch stark reduzieren müssen, vielleicht sogar Mitarbeiter einsparen?

Ich möchte keinesfalls einzelne Maßnahmen in Zweifel ziehen, wie neue Duschköpfe, Heizungsventile oder hier die Aktion Türen zu! Eine Priorisierung halte ich aber für schwierig. Unserer Gesellschaft ist über Jahrzehnte zu dem gewachsen, was sie ist. Wo greift man da ein?
Anderes Beispiel: jemand fährt nächste Woche nach Roth, um sich den Triathlon anzuschauen. Auf der Autobahn regt er sich über die Raser auf, die mit 180 auf der Autobahn unterwegs sind. Mit 100 könnte man viel Energie sparen, denkt er sich, während er nach Roth fährt. Wäre es nicht besser, er würde selbst überhaupt nicht nach Roth fahren?

Wer bestimmt also in einer eng verknüpften Welt wo und was reguliert wird? Wer ist die übergeordnete Instanz? Das Geld, dass Hinz und Kunz gar nicht mehr nach Roth fahren können?

Mo77 25.06.2022 15:37

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1667543)
]

Mit Änderung privater Konsumgewohnheiten lassen sich allenfalls 20% des weltweiten CO2-Ausstoßes beeinflussen (und dafür müssten dann auch noch alle Menschen mitmachen, was komplett unrealistisch ist). Rund 80% der globalen CO2-Emissionen gehen auf das Konto von Industrie, Landwirtschaft, Güterverkeht und Bauwirtschaft und ist damit weitgehend abgekoppelt vom Konzept der Co2-Reduktion dürch Änderung von Konsumgewohnheiten, sondern lässt sich nur über regulatorische Maßnahmen beeinflussen.

Wo nimmst du diese Zahlen her?
Gerade die Landwirtschaft ist doch über den Konsum lenkbar.
Wenn keiner mehr Fleisch nachfrägt wird auch nicht mehr produziert.
Ähnlich teile der Bauwirtschaft, wenn jeder ein Holzhaus oder aus Lehm baut wird kein Zement produziert dafür.
Die Industrie stellt überwiegend Güter zum kaufen her. Werden diese nicht nachgefragt......
Alles hängt mit dem Konsum und seinen Gewohnheiten zusammen.
Es mag sein, dass private Haushalte nur 20% ausmachen, über Konsum und vor allem dessen Vermeidung ist vieles erreichbar.
Gut ist wenn jeder auch bei sich anfängt und ähnliches moralisches Messwerkzeug hat.
Wir haben alle blinde co2 Flecken und Bereiche wo man sich was gönnt.
Selbstverständlich ist auch die Politik in der Pflicht.
Es gibt da kein entweder oder.
Jemanden in die Nähe der Täuschung zu bringen der lediglich die persönliche Situation anspricht empfinde ich als unschön.

Wenn man alle Schaltjahr mal fliegt wirkt es absurd wenn jemand der 70km in die Arbeit mit dem suv pendelt einem das missbilligt.
Co2 technisch ist Amazon oft dem Einzelhandel ne Nasenspitze vorne.
Die Aktion Türe zu finde ich sehr gut. Oft sind es Kleinigkeiten.
Hier kann auch die Politik tätig werden. Türe darf nur offen bleiben wenn so ein weiter oben verlinktes Luftdingens vorhanden ist.

svmechow 25.06.2022 17:07

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1667528)
In einem Triathlonforum sich über unnötigen Engergieverbrauch zu äussern, ist durchaus legitim, allerdings ist man da auf dünnem Eis. Wir nutzen beheizte Schwimmbäder, fahren zu Trainingsstätten, gar fliegen dahin, kaufen Material, das irgendwo produziert und von anderswo geliefert wird usw usf. Das alles für die eigene Freizeitbeschäftigung. Dein angesbrochener Hebel dürfte uns recht früh treffen. Wären wir bereit dafür?

Was, Keko, meinst Du genau mit Deiner Aussage? Ich habe das jetzt so verstanden, dass man Deiner Auffassung nach, solange man sich als Triathlet „auf dünnem Eis“ bewegt, keine Verpflichtung respektive Berechtigung hat, an anderer Stelle auch Klimaschutz zu betreiben bzw. zu propagieren?
Warum das denn?
Wenn der lokale Einzelhandel (meist sind das ja grosse Ketten) weniger Energie verbraucht hier vor Ort, dann kommt das doch letztenendes allen zu Gute.

Ich hatte an anderer Stelle schon einmal erwähnt, dass unser Sport ist nicht gerade klimaneutral ist und ich gehe davon aus, dass es sehr sehr schwer ist, zum Beispiel einen Carbon-Laufschuh zu bekommen, der CO2- freundlich und vor allem unter menschenwürdigen Bedingungen produziert wird. Auch meine Canyon Bikes wurden zwar in Koblenz erdacht, der Rahmen und alle anderen Komponenten aber natürlich nicht dort gefertigt. Da für Ersatz zu sorgen, dürfte ein verdammt schweres Unterfangen sein.
Die Strasse nicht zu heizen im Winter und zu kühlen im Sommer, ist dagegen eine einfach Sache.

Dass ich selbst nicht nur nicht perfekt bin, grundsätzlich nicht und auch nicht, was meinen carbon footprint betrifft, bedeutet noch lange nicht, dass mein Anliegen nicht berechtigt ist.
Ich versuche selbst so gut ich es kann, meinen Energiebedarf rationell zu gestalten, bin aber weit davon entfernt, mir selbst in dieser Hinsicht irgendeine Vorbildfunktion zuzuschustern. Sollte das so Greta Tunbergmässig rübergekommen sein, war das nicht meine Absicht.

Die Aktion Türen zu! ist ein so einfacher kleiner move, mit dem meines Erachtens so günstig so viel gewonnen werden könnte.
Ich sagte ja auch, dass das nicht der gamechanger allein ist. Ebensowenig wie kalt duschen alleine die Klimakatastrophe abzuwenden in der Lage ist.

Auch die Ersparnis von 40 Moltex-Unterlagen plus 9 Wegwerfunterhosen in meinem Op-Saal werden es nicht rausreissen.
Aber irgendwo müssen wir ja anfangen. Und in der Summe können wir möglicherweise doch etwas bewegen.

Man wird die Menschen nicht ohne Not dazu bewegen können, auf Dinge zu verzichten, die ihnen WIRKLICH am Herzen liegen. Das ist für den einen sein Auto und für den anderen seine Flugreise, wieder andere möchten auf günstige Fleisch- und Milchprodukte nicht verzichten. Auch ich habe Dinge, die, wenn ich sie nicht mehr hätte, einen schweren Verzicht darstellen würden - Triathlon zum Beispiel, mit schnellen Bikes und schnellen Schuhen.

Das bedeutet aber nicht, dass meine Bemühungen, an anderer Stelle Energie zu sparen weniger berechtigt sind oder weniger wert und ich stänkere ja nicht nur gegen andere, sondern setze das auch selbst um, so gut ich kann (wobei ich gelegentlich auch gern mal rumstänker:cool: ).

Insofern: so ganz verstanden habe ich Deine Aussage leider nicht.

svmechow 25.06.2022 17:16

Zitat:

Zitat von mamoarmin (Beitrag 1667548)
Man kann aber immer, während man all das tut, auch aufs Klima achten...Fahrgemeinschaften zu Ligawettkämpfen zum Beispiel, dann halt auch nicht ballern im Auto...sondern nur aufm Rad.....
Schwimmbäder sind meiner Meinung nach fehl in der Aufstellung, diese sollten doch auch zum Anlernen unserer Kleinen dienen.
Grundsätzlich ist mit der Geburt dem Klima kein Dienst getan. Ich versuche einfach selbst bei dem was ich tue, einfach den besten Weg zu wählen um Ressourcen zu schonen.
Alleine schon deswegen steht für nicht eine Hawaiiteilnahme gar nicht im Plan :-) LOL

Hahahaha mit der Geburt ist dem Klima kein Dienst getan. Ich bin lustigerweise Ärztin in einer großen Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Da liesse sich doch hocheffektiv ansetzen :Lachanfall: :Lachanfall:

P.S.: das war ein Scherz. Man weiss nie, ob man nicht versehentlich mal ernst genommen wird….

LidlRacer 25.06.2022 17:42

@Stefanie

Warst Du mal in New York und hast die dortige Aktion kopiert?

"Tür zu!" - Energie sparen mit Klimaanlagen
New Yorks Geschäfte müssen Türen schließen


Da scheint es wirklich in Deinem Sinne eine entsprechende Vorschrift zu geben - sofern sie nicht irgendwer wieder abgeschafft hat.

Hier noch'n Artikel über deutsche Verhältnisse inkl. Luftschleieranlagen, die aber wahrscheinlich nur einige Großgeschäfte haben:

Debatte um Klimaanlagen: Warum städtische Geschäfte mit offenen Türen ihre Räume kühlen

svmechow 25.06.2022 18:05

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1667570)
@Stefanie

Warst Du mal in New York und hast die dortige Aktion kopiert?

"Tür zu!" - Energie sparen mit Klimaanlagen
New Yorks Geschäfte müssen Türen schließen


Da scheint es wirklich in Deinem Sinne eine entsprechende Vorschrift zu geben - sofern sie nicht irgendwer wieder abgeschafft hat.

Hier noch'n Artikel über deutsche Verhältnisse inkl. Luftschleieranlagen, die aber wahrscheinlich nur einige Großgeschäfte haben:

Debatte um Klimaanlagen: Warum städtische Geschäfte mit offenen Türen ihre Räume kühlen

Neh ich war einmal in New York in den achtziger Jahren.
Ich war einfach nur letzte Woche am Tauentzien unterwegs und wollte meinen Sinnen nicht trauen.

Ich freue mich voll zu sehen, dass andere gescheite Menschen sich ähnliche Gedanken machen wie ich. Das kann ich in meinem nächsten Schreiben an den Kollegen vom Bezirksamt als weiteres gutes Argument anführen.

Ich nerve nämlich alle zwei Tage die Bezirksbürgermeisterin und seit gestern auch den das für das Ressort Umwelt, Strasse und Grünanlagen zuständige Bezirksamtmitglied. Nur auf politischer Ebene kann man da weiterkommen.

Mit den Menschen im Laden zu reden, hat sich als vollkommen sinnlos erwiesen. Bei Nike, wie schon erwähnt, gab es eine unübersichtliche Anzahl unterschiedlich dummer Erklärungen, im Vodafone-Laden war indessen eine Mitarbeiterin, die Feuereifer hatte für mein Ansinnen. Sie bat mich, dass ich doch ein Anschreiben richten möge an die Vodafone-Zentrale.
Ein weiteres Problem mit den geöffneten Pforten ist nach Angabe der Vodafone-Angestellten auch die Lärm- und Abgasbelastung in den Geschäften. Gerade am Samstag Nachmittag ist am Kudamm und der Tauentzienstrasse Bambule. Ausser dem normalen Samstagsstrassenverkehr finden da auch regelmäßig Autokorsos von Frischvermählten statt, die unter Dauerhupen den schönsten Tag ihres Lebens zelebrieren, während ebenfalls nicht selten Männer mit Mikropenissen ihre Ferraris oder andere Autos ausfahren.

Insofern - ich bleib dran. Und vielleicht will ja noch jemand mit dran bleiben. Ein kleiner Tropfen auf einen verdammt heissen Stein, ich weiss. Aber, um mal den einzigen je von Olaf Scholz getanen zitierfähigen Satz zu zitieren: es ist mehr, als wenn es weniger wäre.

LidlRacer 25.06.2022 18:44

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1667571)
Aber, um mal den einzigen je von Olaf Scholz getanen zitierfähigen Satz zu zitieren: es ist mehr, als wenn es weniger wäre.

Wow, das ist ja fast vielosofisch!

tandem65 25.06.2022 19:29

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1667459)
Wer das auch so sieht: macht mit. Aktion Tür zu. Es ist.doch.nicht.so.schwer.
Einfach rumnerven. Oder selber zumachen. Die Leute drauf aufmerksam machen. Ich weiss, das alleine wird nicht der gamechanger, das ist mir klar. Aber es ist eine so simple Methode, mit der in der Summer mindestens ebensoviel eingespart werden kann, wie mit kaltduschen. Türen zu! ist aber viel einfacher.

Da läufst Du bei mir offen Türen ein. :Lachanfall:
Bei mir im Laden steht seit 10 Jahren das ganze Jahr über die Türe offen.
Im Winter unbeheizt und im Sommer ohne Klimanlage.
Einzig meine Toilette im Keller wird beheizt und die Küche in der meine Radklamotten trocknen werden Tagsüber beheizt.

keko# 26.06.2022 08:35

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1667565)
Was, Keko, meinst Du genau mit Deiner Aussage? Ich habe das jetzt so verstanden, dass man Deiner Auffassung nach, solange man sich als Triathlet „auf dünnem Eis“ bewegt, keine Verpflichtung respektive Berechtigung hat, an anderer Stelle auch Klimaschutz zu betreiben bzw. zu propagieren?
Warum das denn? ...

Nein, da habe ich mich vielleicht nicht klar ausgedrückt. Auch Kleinigkeiten können helfen und es sollte nicht so sein, dass man diese aus irgendwelchen Gründen nicht anpackt. Ich habe da die gleiche Meinung wie du :Blumen:

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1667565)
Man wird die Menschen nicht ohne Not dazu bewegen können, auf Dinge zu verzichten, die ihnen WIRKLICH am Herzen liegen. Das ist für den einen sein Auto und für den anderen seine Flugreise, wieder andere möchten auf günstige Fleisch- und Milchprodukte nicht verzichten. Auch ich habe Dinge, die, wenn ich sie nicht mehr hätte, einen schweren Verzicht darstellen würden - Triathlon zum Beispiel, mit schnellen Bikes und schnellen Schuhen.

Hier wird es halt interessant: Heizung bisschen runterdrehen, neue Duschköpfe und Thermostate tun nicht weh. Alles schon gemacht bzw. geschenkt.
Aber auf neues und schickes Triathlonmaterial verzichen? Oder die Flugreise, das Moped? Also Dinge, die zu einem gehören und wehtun.
Wer entscheidet das? Wer regelt das? Momentan scheint es hauptsächlich über den Preis zu gehen.

MattF 26.06.2022 10:22

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1667617)

Hier wird es halt interessant: Heizung bisschen runterdrehen, neue Duschköpfe und Thermostate tun nicht weh. Alles schon gemacht bzw. geschenkt.
Aber auf neues und schickes Triathlonmaterial verzichen? Oder die Flugreise, das Moped? Also Dinge, die zu einem gehören und wehtun.
Wer entscheidet das? Wer regelt das? Momentan scheint es hauptsächlich über den Preis zu gehen.



Niemand kommt auf die Idee zu fordern, dass er sein dreckiges Abwasser einfach so in die Umwelt entsorgen darf.

Wenn man CO2 emitiert ist man aber der Meinung: Das darf man einfach in die Atmosphäre verklappen.
(Weil man es schon immer gemacht hat und Spass macht und das einfach zu meinem Leben gehört und so ist.......)

Letztlich muss alles CO2 (zumindest was ab jetzt emitiert wird) aus der Atmosphäre wieder raus und das kostet. Also geht es in der Tat nur über den Preis.

keko# 26.06.2022 21:54

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1667632)
....

Letztlich muss alles CO2 (zumindest was ab jetzt emitiert wird) aus der Atmosphäre wieder raus und das kostet. Also geht es in der Tat nur über den Preis.

Ja, wir wissen alles längst und das seit vielen, vielen Jahren. Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob wir als Gesellschaft für die nötigen Änderungen bereit sind.
:Blumen:

dasgehtschneller 27.06.2022 10:50

Es mag Ausnahmen geben aber die meisten Läden die ich keine, welche konstant offene Türen habe, arbeiten mit Luftschleieranlagen.

Schon alleine wegen der Heiz- und Kühlkosten ist so eine Anlage vermutlich recht schnell amortisiert.

Trotzdem finde ich das Anliegen sehr sinnvoll :liebe053:

MattF 27.06.2022 12:13

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1667712)
Ja, wir wissen alles längst und das seit vielen, vielen Jahren. Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob wir als Gesellschaft für die nötigen Änderungen bereit sind.
:Blumen:

Offensichtlich nicht. :Huhu:

Hafu 27.06.2022 12:53

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1667712)
...Die Frage, die ich mir stelle, ist, ob wir als Gesellschaft für die nötigen Änderungen bereit sind.
...

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1667806)
Offensichtlich nicht. :Huhu:

"Wir als Gesellschaft" sind "auf freiwilliger Basis" sicher nicht bereit, gegen den Klimawandel anzukämpfen, sobald es unseren eigenen Lebensstil beeinflusst.

Wir würden auch auf freiwilliger Basis keine Mehrwertsteuer bezahlen, keine Einkommensteuer womit Schulen, Beamtenapparat, Hartz4, Militär und vieles mehr finanziert werden muss.

Die wenigsten würden in die Rentenversicherung oder in eine Krankenversicherung einzahlen, wenn es dafür nicht entsprechende Vorschriften gäbe, die aus freiwilligen Beiträgen Pflichtbeiträge machen würden.

Kaum jemand würde auf freiwillier Basis sich eine kostpielige Kläranlage in den Garten stellen, die verhindert, dass sich die in der eigenen Familie produzierten Fäkalien in den nächstgelegenen Bach oder Fluss ergießen. (vgl. das Beispiel von Mattf)

Das sind alles typische Beispiele, in denen es sich als sinnvoll erwiesen hat, wenn eine Politik mit ein wenig Weitsicht, dem einzelnen Verantwortung abnimmt und Regeln aufstellt, die zwar für den einzelnen unbequem sind, für die Gesellschaft als Ganzes nichtsdestoweniger sich als sinnvoll erwiesen haben.

Genauso ist es mit Verbrennungsmotoren und der privaten Co2-Produktion: auch da ist es höchste Zeit, dass die Politik genaue Regeln aufstellt, die verhindern, dass Klimaschutz nur noch das Privatvergnügen von ein paar grünen Spinnern, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe wird.

Steppison 27.06.2022 13:01

Es herrscht an vielen Orten die Mentalität: ist nicht mein Geld, geht mich nichts an.

Ich mache auch im Supermarkt offene Kühlregale zu, oder die Türen nur so kurz auf wie notwendig. Das mache ich schon immer so und bringe es meinen Kindern bei. Andere Menschen ansprechen erzeugt immer negative Kommentare. Und dann machen sie es erst recht nicht. Da ist Trotz weit verbreitet.

Bei uns ist im Winter meist die ganze Wohnung um 20 C° beheizt, um auch dem Schimmel wenig Chancen zu geben, der schon mal da war und an verschiedenen Stellen im unsanierten Altbau der 60er Jahre auftritt. T-Shirt im Winter kenne ich nicht. Einige Eigentümer im Haus sind jetzt unruhig, weil sie befürchten, von ihren Pensionen nicht mehr die Gasrechnungen bezahlen zu können. :Gruebeln:

Um dem vorzubeugen und Energie im Schwimmbad im Winter einzusparen, haben wir uns ein Rudergerät am Wochenende zugelegt. Wem dann im Winter zu kalt ist, der kann sich warm rudern. :Lachanfall: Und der Raum wird dann auch noch aufgeheizt. :Huhu:

---

Die Türen stehen an den Geschäften immer offen, damit der gemeine Schlender-Einkäufer auch den Weg in das Geschäft findet. Quasi: oh guck da ist offen, da geh ich jetzt mein Geld ausgeben. :Blumen: Eindeutiges Indiz dafür, dass die Leute zu viel Zeit und Langeweile haben. Weniger shoppen und mehr Sport wird der Umwelt gutes tun. Müssen wir halt nur den Reifenabrieb reduzieren und unsere Räder 10 Jahre fahren, damit es noch klimapositiv bleibt. :Maso:

sybenwurz 27.06.2022 13:10

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1667811)
...auch da ist es höchste Zeit, dass die Politik genaue Regeln aufstellt, die verhindern, dass Klimaschutz nur noch das Privatvergnügen von ein paar grünen Spinnern, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe wird.

Naja, ich korrigiere mal:
Da wäre es vor 25Jahren allerhöchste Zeit gewesen...
Mittlerweile bin ich überzeugt, können wir noch ein wenig am Ergebnis feilen, gross was dran ändern, dass sich die Reise sehr zu Ungunsten der Menschheit entwickeln wird, werden wir nicht mehr.

Der Fred hier zeigt ja wie einige andere hervorragend die Ironie der Situation auf, wie selbst einfachste Massnahmen, die keinem wirklich wehtäten abgelehnt werden.
Obs darum geht, die Töle zum Kacken mitm Auto hinzukarren, dass der Opi den Motor (und damit halt auch die Klimaanlage) abstellte, während Mutti beim Einkaufen ist (überhaupt erst mitm Auto hinzufahren, wo die gleiche Visage mit überlegener Miene am Wochenende das Ebike hervorholt für irgendn Ausritt über die Waldautobahn), oder halt die Tür zuzumachen um nicht im Sommer die Atmosphäre zu kühlen und im Winter aufzuheizen.
Ja, klar isses vielleicht einladender, wenn die Türe offen steht falls jemand daherkommt und unentschlossen ist.
Wenn aber halt gar keiner mehr da ist zum Kommen, isses nu mal eben auch kagge.

sybenwurz 27.06.2022 13:13

Zitat:

Zitat von Steppison (Beitrag 1667813)
Quasi: oh guck da ist offen, da geh ich jetzt mein Geld ausgeben.

Ironischerweise hat der Gasladen gar keine Türe, sondern schickt die Rechnung per Post.

Und ein hier vielen bekannter Herr hat unsern Bayern-Söder jüngst offensiv drauf hingewiesen, dass Atomkraftwerke kein Gas produzieren.
:Lachanfall:

Hafu 27.06.2022 13:21

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1667818)
Naja, ich korrigiere mal:
Da wäre es vor 25Jahren allerhöchste Zeit gewesen...
Mittlerweile bin ich überzeugt, können wir noch ein wenig am Ergebnis feilen, gross was dran ändern, dass sich die Reise sehr zu Ungunsten der Menschheit entwickeln wird, werden wir nicht mehr.
...

Ich vertraue bei so einem komplexen Thema eher auf die Wissenschaft als mir eine eigene exklusive Meinung zu erlauben.
Natürlich wäre es viel besser gewesen mit der ernsthaften Decarbonisierung unseres Lebensstils schon vor 25 Jahren anzufangen, aber da es für die Menschheit einen großen Unterschied macht, ob die Temperatur in den nächten Jahrzehnten nur um 1,5° oder sogar um drei oder vier Grad Celsius ansteigt ist es auch jetzt keineswegs zu spät zu agieren bzw. die richtigen Politiker und Parteien zu wählen, die die als notwendig erachteten und großteils unpopulären Maßnahmen in praktische ordnungspolitik umsetzen.

Die aktuell abartig hohen Gas- und Ölpreise sind für die anstehende Decarbonisierung eher hilfreich, reichen aber alleine natürlich nicht aus.

keko# 27.06.2022 13:26

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1667811)
"Wir als Gesellschaft" sind "auf freiwilliger Basis" sicher nicht bereit, gegen den Klimawandel anzukämpfen, sobald es unseren eigenen Lebensstil beeinflusst.

...

Genauso ist es mit Verbrennungsmotoren und der privaten Co2-Produktion: auch da ist es höchste Zeit, dass die Politik genaue Regeln aufstellt, die verhindern, dass Klimaschutz nur noch das Privatvergnügen von ein paar grünen Spinnern, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe wird.

Jeder halbwegs gerade aus denkende Menschen versteht, dass es nicht ohne Regeln und Vorschriften geht und der Kampf gegen den Klimawandel nicht ohne diese gehen wird. Zur Not muss man eben dem einen oder anderen nachhelfen.

Aus meiner Sicht wird es letztendlich aber gesellschaftlich nur funktionieren, wenn diese sozialverträglich sind.

MattF 27.06.2022 13:46

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1667823)

Aus meiner Sicht wird es letztendlich aber gesellschaftlich nur funktionieren, wenn diese sozialverträglich sind.


Das Problem ist, dass Sozialversträglichkeit bei uns immer nur über Arbeit definiert wird, bzw. Arbeit und Verdienst aus Arbeit, die Stellschrauben sind, um Menschen von der Armut fern zu halten oder dort raus zu holen.

Das große Dilemma insbesondere der SPD.

Wir brauchen viel Arbeit damit die Armen weniger arm sind, das bedeutet aber wir müssen viel produzieren, das bedeutet aber es entsteht viel Umweltverschmutzung ....


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