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LidlRacer 07.03.2020 00:08

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1514652)
Mal ganz allgemein zur Abschätzung der Letalität ...

Sicherlich kann man, wie du schon wiederholt bemerktest, von einer gewissen Dunkelziffer Infizierter ausgehen, welche eine pauschale Berechnung "gemeldete Todesfälle / gemeldete Infizierte" erstmal zu hoch erscheinen läßt.

Andererseits wird der Exitus der Infektion zeitlich wohl um einige Wochen hinterherhinken.
Sprich, man müßte wohl die Zahl der Toten in Relation zur Zahl der Infizierten vor zwei Wochen setzen. Solange wir es mit explosiv steigenden Zahlen zu tun haben, kriegt man eventuell auch schnell eine Verzerrung in die andere Richtung, sprich die tatsächliche Todesrate könnte höher sein als so pauschal berechnet.

Hast Du einen Anlass an der Kompetenz und Einschätzung von Prof. Drosten (ca. 0,5 %) zu zweifeln?

Wobei das natürlich auch keine fixe Zahl ist. Wenn schwere Fälle nicht intensiv behandelt werden, sterben natürlich mehr. Wenn irgendwo mehr Alte mit Vorerkrankungen infiziert werden und anderswo mehr junge Gesunde, unterscheiden sich die Zahlen auch usw.

Flow 07.03.2020 00:36

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1514664)
Hast Du einen Anlass an der Kompetenz und Einschätzung von Prof. Drosten (ca. 0,5 %) zu zweifeln?

Kompetenz und Professor hin oder her ... ich habe Zweifel, daß man zum jetzigen Zeitpunkt ausreichend belastbare Daten für eine vernünftige Aussage hat !
Gründe siehe u.a. oben.

Flow 07.03.2020 00:40

Spekulieren und orakeln kann man viel ... vielleicht sind es 0,5% ... vielleicht auch 3% ... vielleicht kommt nach 10 Wochen noch mal ein überraschendes Rezidiv, das 50% ins Grab bringt ...
Das wird man sehen, wenn man vernünftige Daten hat, und diese ausgewertet hat.

Flow 07.03.2020 00:45

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1514664)
Hast Du einen Anlass an der Kompetenz und Einschätzung von Prof. Drosten (ca. 0,5 %) zu zweifeln?

Von Prof Drosten persönlich habe ich bisher noch nichts gelesen oder gehört. Alles nur aus zweiter oder dritter Hand.
Zum jetzigen Zeitpunkt allerdings Zahlen anzugeben, ohne diese mit einem großen "möglicherweise" bzw. Unsicherheitsintervall anzugeben, halte ich für unseriös.

Trimichi 07.03.2020 00:56

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1514548)
Heute in der ZEIT:



Im Penny-Markt in meiner Straße ist Toiletten-Papier restlos ausverkauft. Offenbar nehmen die Leute an, man könne sich irgendwann nicht mehr aus dem Haus trauen (oder es wäre verboten, das Haus zu verlassen).

Ich verstehe nicht, warum jemand annimmt, Lebensmittel und Toilettenpapier würden nicht mehr zur Verfügung stehen.

Keine Sorgen! Alles wird schon gut werden, da hat Donald T. Recht. Auch ohne Toilettenpapier!

(https://m.youtube.com/watch?v=vqZ3it6X9u8 (in A. Huxleys Saint Angeles gehts es ohne,

Dank der drei Muscheln. ;) )

ThomasG 07.03.2020 07:22

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1514670)
Von Prof Drosten persönlich habe ich bisher noch nichts gelesen oder gehört. Alles nur aus zweiter oder dritter Hand.
Zum jetzigen Zeitpunkt allerdings Zahlen anzugeben, ohne diese mit einem großen "möglicherweise" bzw. Unsicherheitsintervall anzugeben, halte ich für unseriös.

Er erwähnt oft, dass aktuell er und auch andere häufig Zahlen schätzen, weil es eben ungenügend Daten gibt bzw. die Dunkelziffer (aufgrund von z.B. infizierten Leuten mit ganz sanften oder fast gar keinen Symptomen, die deshalb gar nicht erfasst werden bzw. auffallen) vermutlich von Region zu Region sehr unterschiedlich ist.
Ich finde man muss das Risiko abschätzen, wenn es sich um etwas sehr bedrohliches handelt.
Wenn die Leute ihn oder andere danach fragen, dann antwortet er auch nicht zuletzt deshalb, um damit etwas gegen Gerüchte zu tun, die dazu beitragen, dass manche Menschen die Sache völlig düster und schwarz sehen.

Nachtrag: Ich empfehle diesen Podcast mit Prof. Drosten: https://youtu.be/zZq_tklsL-s

Stefan 07.03.2020 07:30

Veranstaltungen in Rhein Main : Wegen Coronavirus abgesagt
Die Angst vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus hat die Absage zahlreicher Veranstaltungen zur Folge. So behalten Sie den Überblick.


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Spahn rät von „nicht notwendigen Reisen“ nach Nordrhein-Westfalen ab


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Aber für Halbmarathonläufer und Fussballfans ist die Krankheit natürlich kein Problem.
Wenn ich mich nicht irre, dann wurde die Zahl der Toten in Italien vorgestern mit 80 angegeben - aktuelle Zahl ist 197.

Hafu 07.03.2020 07:41

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1514670)
Von Prof Drosten persönlich habe ich bisher noch nichts gelesen oder gehört. Alles nur aus zweiter oder dritter Hand.
Zum jetzigen Zeitpunkt allerdings Zahlen anzugeben, ohne diese mit einem großen "möglicherweise" bzw. Unsicherheitsintervall anzugeben, halte ich für unseriös.

Ich habe Prof. Drosten jetzt schon in zwei oder drei Diskussionsrunden erlebt (z.B. Maischberger), ferner auch gestern im von runningmaus verlinkten NDR-Podcast und jedesmal, wenn er Zahlen liefert, kommt eigentlich auch der Hinweis, dass diese mit einer entsprechenden Unsicherheitsquote behaftet sind, weil derzeit niemand den pandemischen Verlauf der Infektion vorhersagen kann.

Das gilt auch für seine 66%-Durchseuchung, genauso wie für die zeitliche Dynamik, da die Daten, wie sich der Virus bei wärmeren Wetter verhält ebenfalls komplette Spekulation sind.

Also in der Hinsicht ist Drosten meiner Einschätzung nach komplett seriös.

Was bei ihm und seinen Handlungsempfehlungen auffällt, wenn man einen direkten Vergleich zum zweiten Virusexperten Prof Kekulé ziehen will, der jeweils in den Diskussionsrunden sitzt, für die Drosten offensichtlich keine Zeit hat (oder umgekehrt), ist dass Drosten zur Eindämmung des Virus nur den Verzicht auf wirtschaftlich weniger wichtige Gemeinschaftsveranstaltungen fordert, wie z.B. Absage von Sportveranstaltungen inklusive Bundesliga und Schulen/ Universitäten erstmal nicht schließen will.

Kekulé hat ja zur Verzögerung des exponentiellen Anstieges der Fälle den bekannten Vorschlag der "Corona-Ferien" formuliert, den er auch auf Twitter direkt an Spahn gerichtet formuliert. Die sich anschließende Diskussion mit bislang 800 Kommentaren vermittelt auch ein gutes Meinungsbild der deutschen Twitter-User.

Angesichts der rapiden Ausbreitungsgeschwindigkeit in Deutschland, die derzeit weit höher ist als in den Ländern, die Massenveranstaltungen generell untersagt und z.T. Schulen vorübergehend geschlossen haben (z.B. Japan) (Deutschland macht ja weniger das eine -Absage aller nicht zwingend notwendigen Großveranstaltungen- noch das andere), muss man sagen, dass sowohl Drosten als auch Kekulé höchstwahrscheinlich recht haben.

Völlig zu Recht kritisiert Kekulé auch die deutsche Taktik, dass lokale Behörden und Gesundheitsämter vor Ort entscheiden dürfen, ob ein Massenevent stattfinden darf oder nicht. Als Folge darf im einen Ort ein 20 000-Teilnehmer-Volkslauf stattfinden und ein paar Kilometer daneben wird ein Volkslauf mit 400 Teilnehmern abgesagt. Das Massenbesäufnis beim Starkbierfest in Rosenheim darf stattfinden, der Starkbieranstich in 60km entfernten München wird abgesagt.



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