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noam 20.12.2022 15:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1693996)
Ich weiß nicht, was "massivste Maßnahmen" konkret bedeutet. Ich habe während der Pandemie eine eher restriktive Strategie befürwortet. "Lieber jetzt ein kleines Feuer löschen als später ein großes".

In den letzten Monaten hat das Thema für mich an Relevanz verloren und ich habe nicht weiter verfolgt, wer jetzt am Ende recht hatte. Hinterher ist man immer schlauer und es ist sicher gut, aus den verschiedenen Strategien der Länder seine Lehren zu ziehen.
:Blumen:

Zumal man durchaus davon ausgehen kann, dass man nicht alle notwendigen Informationen in dieser Sache bekommt, um sich ein abschließendes umfassendes Bild zu machen.

In meiner Bubble wird halt darauf abgestellt, dass Zero Covid schon auch in China funktioniert hätte, wenn diese denn da einen "besseren" Impfstoff gehabt hätten. Auf meine Frage wie denn unser supidupi Impfstoff so bei Omicron funktioniert, wird zumeist das Thema zügig gewechselt :)




Unterm Strich würde ich sagen, dass "wir" für eine doch teilweise sehr ernste Pandemie zwar mit bedauerlichen Schicksalen aber im Gesamten doch noch mit nem blauen Auge davon gekommen sind.


Ich bezweifel aber, dass der "Schock" ausreichend war, um zB in Anbetracht der Pflege sowohl Altenpflege als auch in medizinischen Einrichtungen genügend zu verändern, um in Zukunft (noch) besser aufgestellt zu sein.

waden 20.12.2022 15:43

Dass nicht einmal diese Ausnahmesituation genutzt wurde, dem seit Jahrzehnten bestehenden Pflegekräftemangel wirksam zu begegnen, ist ein Trauerspiel. Jetzt schlagen die Kinderkliniken Alarm wegen Überlastung, und das ist nur eine Tagesmeldung wert.

Fast genauso betrüblich ist, dass auch die offensichtlichen Mängel im Bereich der Digitalisierung (Ämter, Gesundheitsämter, Schulen, Universitäten) bereits wieder thematisch verschwinden hinter Gas Gas Gas.

Deutschland wendete eher "massive" Maßnahmen an, und eine Aufarbeitung des Wirkungs/Nebenwirkungsverhältnisses wäre sehr sinnvoll - wird aber nach meinem Empfinden verdrängt von dem Narrativ "es ist ja alles nochmal gut gegangen" und von dem Umstand, dass unsere Medien inzwischen sehr clickbait-orientiert sind - das habe ich massiv wahrgenommen bei der Süddeutschen und dem Bayerischen Rundfunk, welche ich früher für Qualitätsmedien hielt - und da gibt es jetzt eben Krieg, Gasmangel und Klimakatastrophe. Da fehlt dann (wieder) der Blick auf Verhältnismässigkeiten.

Die Arbeitsverhältnisse in den Krankenhäusern, der Fachkräftemangel, der dazu führt, dass Rettungswägen und Intensivstationen teilweise unbesetzt bleiben, sind, nachdem Corona an medialer Dominanz verloren hat, nur noch Randnotizen

Nepumuk 20.12.2022 18:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1693996)
Ich weiß nicht, was "massivste Maßnahmen" konkret bedeutet. Ich habe während der Pandemie eine eher restriktive Strategie befürwortet. "Lieber jetzt ein kleines Feuer löschen als später ein großes".

Es gab durchaus Leute, du gehörtest aber nicht dazu, die z.B. viel härtere Lockdowns gefordert haben, als die eher moderaten Lockdowns die wir tatsächlich hatten. Oder auf einer scharfen Durchsetzung von Isolationspflichten (hatten wir nicht), Grenzschließungen oder Ähnliches abzielten. Ganz harte Maßnahmen wurden ja nicht angewendet. Oder in deinem Bild zu bleiben: "Wir haben ein kleines Feuer brennen lassen".

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1693996)
In den letzten Monaten hat das Thema für mich an Relevanz verloren und ich habe nicht weiter verfolgt, wer jetzt am Ende recht hatte. Hinterher ist man immer schlauer und es ist sicher gut, aus den verschiedenen Strategien der Länder seine Lehren zu ziehen.
:Blumen:

Das geht mir auch so. Trotzdem bin ich froh, dass repressive Maßnahmen in dieser Pandemie offensichtlich nicht die beste Lösungen waren, wie das Beispiel China zeigt.

Mo77 20.12.2022 19:01

Ausgangssperre, wochenlanges Einsperren in den Heimen finde ich in keinster Weise moderate Maßnahmen.

welfe 20.12.2022 20:49

Wir hatten keine Grenzschließungen? Wir hatten welche und wie. Ich musste meine Radrunden völlig neu planen (Luxusproblem, ist mir schon klar),wusste gar nicht, wo alles die Grenze verläuft. Kollegen kamen nur mit 40km Umweg zur Arbeit, viele fehlten gleich, da jenseits der Grenze wohnend.

LidlRacer 20.12.2022 21:10

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1693913)
Also war die deutsche „FlattenTheCurve“ Strategie besser als die „ZeroCovid“ Strategie und die europäisch/amerikanischen Impfstoffe erfolgreicher als die Asiatischen?

Vor allem scheinen die chinesischen Impfstoffe und die dortige Impfquote mangelhaft zu sein.
Und dann die Strategieänderung zu sprunghaft.

waden 21.12.2022 07:18

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1694053)
Vor allem scheinen die chinesischen Impfstoffe und die dortige Impfquote mangelhaft zu sein.
Und dann die Strategieänderung zu sprunghaft.

Das erscheint mir auch so. Zusätzlich war es möglicherweise auch ein Fehler, mit der Durchseuchung auf eine Variante zu warten, bei der auch die westlichen Impfstoffe weniger Schutz bieten.

Zu dem Wort „moderate“ Maßnahmen
In Bayern war das Lesen eines Buchs alleine auf der Bank eine Ordnungswidrigkeit; wir hatten eine Ausgangssperre von 15km um den Wohnort; Kinder und Jugendliche durften nicht in die Schule; Politiker arbeiteten mit der Angst („Kinder sind dann dafür verantwortlich, dass Oma und Opa sterben“) der Kinder; alte Menschen durften ihren (mitunter jahrzehntelangen) Lebenspartner nur 1x in der Woche im Heim besuchen,
… die von diesen Maßnahmen betroffenen Menschen haben das nicht als „moderat“ erlebt. Die sprunghaft angestiegene Zahl von Jugendlichen, die psych. Hilfe benötigen, wurde ja schon oben erwähnt. Diskriminierung Impfunwilliger. Geschlossene Grenzen in einem Land, von dem Merkel noch 2015 sagte, die Grenzen seien in eine globalen Welt nicht wirklich zu schützen/schließen.

)

keko# 21.12.2022 08:06

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1694066)
.....

Zu dem Wort „moderate“ Maßnahmen
In Bayern war das Lesen eines Buchs alleine auf der Bank eine Ordnungswidrigkeit; wir hatten eine Ausgangssperre von 15km um den Wohnort; Kinder und Jugendliche durften nicht in die Schule; Politiker arbeiteten mit der Angst („Kinder sind dann dafür verantwortlich, dass Oma und Opa sterben“) der Kinder; alte Menschen durften ihren (mitunter jahrzehntelangen) Lebenspartner nur 1x in der Woche im Heim besuchen,
… die von diesen Maßnahmen betroffenen Menschen haben das nicht als „moderat“ erlebt. ...

Dem stimme ich vollkommmen zu. Ich bin grundsätzlich ein Fan von Medizin und (purer) Chemie. Ohne letzters würde ich kaum mehr hier sitzen und kluge Worte schreiben können ;-) Aber da schoß der eine oder andere schon über das Ziel hinaus:
Hängen geblieben bei mir ist auch, wie mit Sprache manipuliert wurde. Z.b. die kluge Frau Merkel, die mit "Öffnungsdiskussionsorgie" Öffnungskiskussionen negativ besetzte. An nett klingende Begriffe wie "2G-Regel", die eine Ausgrenzung implizierte. An "sozial", wenn man sich impfen ließ (asozial, wenn nicht?!). An ranghohe Politiker, die öffentlich sinnierten, wie man mit hartnäckigen "Impfverweigerern" (auch so ein Begriff...) umgeht. Dass es ein Problem darstellt, dass man diese Personen ja nicht gleich erkennt usw. An "bunte Armbändchen" (klingt doch so nett), die man an Weihnachtsmärkten tragen musste.

Diese verschiedenen Mechanismen konnte man während Corona sehr gut erkennen, da dies alles zeitlich geballt und offen-sichtlich ablief. Insofern sehe ich das positiv und für mich gewinnbringend (bin also weder "Wutbürger" noch "Schwurbler"), da ich viel daraus lernen konnte: es war hier und da ein echter Augenöffner.
:Blumen:


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