Schwarzfahrer |
16.04.2021 16:15 |
Zitat:
Zitat von Hafu
(Beitrag 1596818)
Du reduzierst in deiner gesamten Argumentation dieses Beitrages das Problem Covid auf Überleben (was natürlich die Mehrheit ist) und Sterben (je nach betroffenem Land aktuell mal mehr mal weniger).
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Ich orientiere mich natürlich an den Pro-Lockdown Argumenten, bei denen es ja auch immer heißt "Du nimmst xx Tote in Kauf".
Zitat:
Zitat von Hafu
(Beitrag 1596818)
Genaue Zahlen kennen wir aber noch nicht ansatzweise, ...Kein Mensch weiß derzeit, wo der Gipfel der zweiten Welle liegen wird und wieviel weitere Wellen mit welchen Mutanten zukünftig noch auf uns warten.
Alleine deshalb solltest du auf Prozentangaben zur Sterblichkeit derzeit besser verzichten
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Die Sterblichkeit bezogen auf die Inzidenz hat keine Aussagekraft, da sie ohne eine Kenntnis der Dunkelziffer nur die Qualität der Erfassung der Ausbreitung misst. Nur wenige klar definierte, begrenzte und im Detail erfasste Szenarien (Beispiel Diamond Princess) erlauben eine tatsächliche Sterblichkeitsbestimmung. Ob die neuen Mutationen eine höhere Sterblichkeit haben, wird man abwarten müssen. Nach einem Artikel von vor ein paar Tagen wurde in England gerade festgestellt, daß die B... Variante zwar Ansteckender ist, aber keine höhere Sterblichkeit bewirkt. Es gibt aber sicher auch gegenteilige Arbeiten :Cheese:. Es bleibt aber noch immer mindestens eine Größenordnung unter dem, was ich als eine bedrohliche Seuche verstehe (Sterblichkeit in zweistelligen Prozentbereichen).
Zitat:
Zitat von Hafu
(Beitrag 1596818)
Was du komplett außer Acht lässt, aber was ich explizit im obigen Beitrag miterwähnt habe, sind die Überlebenden von Covid-19.
Kaum jemand, der Covid-19 überlebt hat und zwischenzeitlich auf einer Intensivstation lag und dort beatmet wurde, leidet später nicht an physischen und psychischen Folgeschäden.
Die LongCovid-Fälle, die LidlRacer immer mal wieder erwähnt sind da noch eine zusätzliche Kategorie, da diese nicht zwingend mit einem vorherigen schweren Covid-19-Verlauf verbunden worden sind.
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Ist mir auch bekannt - wie auch die Tatsache daß solche Folgeschäden es schon immer bei verschiedenen Infektionskrankheiten gab. Und ich finde es heuchlerisch, daß das jetzt plötzlich eine große Rolle spielt, während es seit Jahrzehnten z.B. bei chronisch Borreliosekranken geleugnet und heruntergespielt wird, obwohl jährlich einige Tausend solche chronische Patienten dazukommen, wenn nur 1 % der Borreliosen chronisch wird (und ja, reichlich frühverrentete dabei). Natürlich muß man sich darum kümmern, aber es ist eins unter vielen Krankheiten mit Folgeproblemen. All das verhindern zu wollen ist ein hehres Ziel, aber zu dem aktuell angepeilten gesellschaftlichen Preis erscheint es mir übertrieben.
Zitat:
Zitat von Hafu
(Beitrag 1596818)
Wenn man bejammert, wie sehr uns die fehlende gegenseitige körperliche Nähe, das fehlende Umarmen belastet oder geschlossen Biergärten beeinträchtigen, sollte man neben den Toten durch Covid-19 nicht die unbekannte Zahl an Überlebenden mit Folgeschäden vergessen.
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Wenn wir noch länger so weitermachen, wird aber kein leistungsfähiges Gesundheitssystem mehr da sein, um diese Menschen (plus alle, deren Gesundheit jetzt zu kurz kommt) richtig zu versorgen, wenn immer mehr Menschen sich die staatlich alimentierte Abhängigkeit begeben müssen, statt Steuergelder erwirtschaften zu können.
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