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-   -   "Conn-Syndrom" (Leistungssport trotz Bluthochdruck?) (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=47689)

Kachelzaehler 04.02.2020 19:57

"Conn-Syndrom" (Leistungssport trotz Bluthochdruck?)
 
Hallo zusammen,

bei mir wurde im Rahmen einer Leistungsdiagnostik Hyperthonie 3ten Grades festgestellt. Ich bin 31 Jahre jung, ernähre mich penibel gesund, rauche nicht, trinke keinen Alkohol und trainiere seit ca. 6 Monaten 9-12h/Woche Triathlon.

Zudem habe ich eine Leistungssportvergangenheit, die ich aufgrund eines Bandscheibenvorfalls in der HWS vor 4 Jahren beenden musste.

Vor der LD wurden bei mir Ruhezustandswerte von 210/130 gemessen, was sich in einer 24h Blutdruckmessung bestätigte (185/125). Nach 2 Wochen unzähliger Tests hat man festgestellt das die Nebenniere auffällig viel Aldosteron produziert. Das Ganze soll in 2 Wochen in einem weiteren Test bestätigt werden. Falls es das wird, ist es wohl das sogenannte "Conn-Syndrom". Der Kalium-/Natrium-/Wasserhaushalt wird gestört und sorgt für einen enorm hohen Blutdruck...

Man kann die Krankheit wohl mit Tabletten behandeln oder die betroffene Nebenniere operativ entfernen.

Meine Frage ans Forum -> Gibt es hier zufällig Sportler die dieses Syndrom haben oder andere betroffene Sportler kennen und auch nach der Diagnose weiterhin (Leistungs-)Ausdauersport betreiben? Das Internet gibt diesbezüglich sehr wenig Infos her, wenn dann auch nur schwammig.

Die Ärzte halten sich diesbezüglich eher bedeckt. 50% sagen ja, 50% sagen "ja", aber keine hochintensiven Einheiten mehr.

Für mich steht die Gesundheit an erster Stelle, allerdings hatte ich sehr großes vor und würde stark damit zu kämpfen haben, wenn mir ein zweites mal das Betreiben von Leistungssport verwehrt wird :/

qbz 04.02.2020 20:20

Zitat:

Zitat von Kachelzaehler (Beitrag 1509232)
Hallo zusammen,

bei mir wurde im Rahmen einer Leistungsdiagnostik Hyperthonie 3ten Grades festgestellt. Ich bin 31 Jahre jung, ernähre mich penibel gesund, rauche nicht, trinke keinen Alkohol und trainiere seit ca. 6 Monaten 9-12h/Woche Triathlon.

Zudem habe ich eine Leistungssportvergangenheit, die ich aufgrund eines Bandscheibenvorfalls in der HWS vor 4 Jahren beenden musste.

Vor der LD wurden bei mir Ruhezustandswerte von 210/130 gemessen, was sich in einer 24h Blutdruckmessung bestätigte (185/125). Nach 2 Wochen unzähliger Tests hat man festgestellt das die Nebenniere auffällig viel Aldosteron produziert. Das Ganze soll in 2 Wochen in einem weiteren Test bestätigt werden. Falls es das wird, ist es wohl das sogenannte "Conn-Syndrom". Der Kalium-/Natrium-/Wasserhaushalt wird gestört und sorgt für einen enorm hohen Blutdruck...

Man kann die Krankheit wohl mit Tabletten behandeln oder die betroffene Nebenniere operativ entfernen.

Meine Frage ans Forum -> Gibt es hier zufällig Sportler die dieses Syndrom haben oder andere betroffene Sportler kennen und auch nach der Diagnose weiterhin (Leistungs-)Ausdauersport betreiben? Das Internet gibt diesbezüglich sehr wenig Infos her, wenn dann auch nur schwammig.

Die Ärzte halten sich diesbezüglich eher bedeckt. 50% sagen ja, 50% sagen "ja", aber keine hochintensiven Einheiten mehr.

Für mich steht die Gesundheit an erster Stelle, allerdings hatte ich sehr großes vor und würde stark damit zu kämpfen haben, wenn mir ein zweites mal das Betreiben von Leistungssport verwehrt wird :/

Ich machte mit altersbedingtem Bluthochdruck und einer Herzproblematik Triathlon, auch LD. Der Blutdruck war medikamentös auf Normwerte reguliert. Durch den intensiven Sport konnte ich zwei der drei Medikamente mit der Zeit weglassen und eine Herzschwäche bildete sich wieder zurück.
Bei Dir handelt es sich aber um eine andere Ursache. Ich würde auf jeden Fall, wie Du es auch schreibst, zu allerst alles tun, damit sich der Blutdruck dauerhaft (!) normalisiert. Bis dahin würde ich höchstens mässig Sport im Grundlagenausdauerbereich betreiben, kein Intervalltraining, Krafttraining oder HIT.

Hast Du schon den Kochsalzbelastungstest gemacht? (eine Bekannte hat auch dieses Syndrom)?

Wünsche Dir alles Gute ....

Ps: Hast Du vorher Schwimmen als Leistungssport betrieben? Wegen des Nicknamen.

Kachelzaehler 04.02.2020 20:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1509237)

Hast Du schon den Kochsalzbelastungstest gemacht? (eine Bekannte hat auch dieses Syndrom)?

Wünsche Dir alles Gute ....

Ps: Hast Du vorher Schwimmen als Leistungssport betrieben? Wegen des Nicknamen.


Der Kochsalztest ist dann der Test in 2 Wochen, wo die auffälligen Testwerte der Nebenniere bestätigt werden sollen :)

Komme nicht vom Schwimmen, arbeitete aber bis zur Diagnose von vor 2 Wochen sehr viel an der Schwimmtechnik und bin in all den Youtube-Videos ständig übers Kachelzählen gestoßen...:Cheese: Habe damals Kampfsport gemacht...:dresche

qbz 04.02.2020 20:52

Zitat:

Zitat von Kachelzaehler (Beitrag 1509242)
Der Kochsalztest ist dann der Test in 2 Wochen, wo die auffälligen Testwerte der Nebenniere bestätigt werden sollen :)

Komme nicht vom Schwimmen, arbeitete aber bis zur Diagnose von vor 2 Wochen sehr viel an der Schwimmtechnik und bin in all den Youtube-Videos ständig übers Kachelzählen gestoßen...:Cheese: Habe damals Kampfsport gemacht...:dresche

Da brauchtest Du ja auch die schnelle Maximalkraft. Das würde ich sportlich wegen des Blutdruckes bis zur Normalisierung vermeiden, stattdessen Ausdauer im Grundlagenbereich.

Sky70.3 04.02.2020 21:14

Ich kann dir von einem Fall berichten, Er ist zwar kein Triathlet, aber er macht Schibergsteigen und Berglaufen auf sehr hohem Amateurniveau und er ist Höhenbergsteiger.

Bei ihm wurde vor ca. 8 Jahren ein Conn Syndrom diagnostiziert. Er hatte auf einer Seite einen gutartigen aldosteronproduzierenden Tumor der Nebenniere. Der wurde operativ (minimal-invasiv) entfernt.

Nach der OP hat es noch ca. 6 Monate gedauert bis sich sein Blutdruck und der Kaliumspiegel wieder normalisiert haben. In dieser Zeit musste er noch Blutdrucksenker in niedriger Dosierung nehmen. Sein Arzt hat ihm Ausdauersport empfohlen, aber in niedriger Intensität.

Danach hat er sein Trainingspensum wieder auf das für ihn übliche Niveau hochgefahren (und das ist sehr hoch!). Er macht wieder Wettkämpfe und war auf ein paar Achttausendern.

Meiner Erfahrung nach sind Ärzte mit Aussagen zum Trainingspensum meinst eher zurückhaltend, vor allem wenn sie selbst unsportlich sind ;)

Ich denke du musst deine großen sportlichen Pläne nicht gleich begraben, im besten Fall musst du sie nur um ein paar Monate nach hinten schieben :)

Wünsch dir alles Gute, LG Sky

Kachelzaehler 04.02.2020 21:44

Zitat:

Zitat von Sky70.3 (Beitrag 1509245)
Ich denke du musst deine großen sportlichen Pläne nicht gleich begraben, im besten Fall musst du sie nur um ein paar Monate nach hinten schieben :)

Wünsch dir alles Gute, LG Sky


Danke für die Info Sky :) Das gibt mir Hoffnung. So komisch es klingt, aber mittlerweile hoffe ich das sich die Diagnose bestätigt und es ein gutartiger Tumor an der Nebenniere ist. Dann könnte man den Blutdruck durch die Heilung der Krankheit normalisieren und müsste nicht -lebenslang- über Tabletten gehen...

Aber jetzt muss sich das Conn-Syndrom erstmal bestätigen...Bis dahin kann ich ja gem. den Ärzten auch sehr lockeres GA1 fahren/laufen/schwimmen...

Sky70.3 05.02.2020 22:00

Das kann ich gut verstehen, ich würde in deiner Situation wohl auch so denken. Sicher, eine OP ist auch nicht lustig, aber immer noch besser als lebenslang Medis.

Hoffe du berichtest mal wie die Sache ausgegangen ist.

Lg Sky

Kachelzaehler 07.03.2020 20:19

Hallo zusammen,

es gibt endlich News zu meinem Fall. Nach einem Kochsalzbelastungstest und einem Captopriltest hat sich bei mir das Connsyndrom bestätigt.

Nun muss (in 4 Wochen) geprüft werden ob beide Nebennieren das Aldosteron überproduzieren oder nur eine. Falls es nur eine ist, kann die rausoperiert werden. Falls beide überproduzieren muss ich Tabletten nehmen. Die sind aber bei weitem nicht so "schlimm" wie Blutdrucksenker, da die ausschließlich die Rezeptoren der Aldosterondrüsen besetzen...

Sollte also in beiden Fällen wieder völlig gesund werden :liebe053:


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