Zitat:
Zitat von Nogi87
(Beitrag 1701812)
... Verständnis für die Situation derer, die auf das Verbrenner Auto angewiesen sind habe ich hier noch nie gelesen.
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Doch Verständnis habe ich schon, aber nur bedingt. Vor allem die Formulierung "auf das Verbrenner-Auto angewiesen" oder auch "aufs Auto angewiesen" nervt mich zunehmend. Damit ist nämlich oft gemeint, dass man keine Lust hat, alternative Verkehrsmittel in Erwägung zu ziehen.
Du schreibst weiter oben vom Leben auf dem Dorf mit 30 Kilometer Pendel-Weg. Ohne Deine Situation genau zu kennen, schildere ich kurz meine: Ich lebe auch außerhalb der Stadt und muss auf meinem Arbeitsweg nicht nur IN die Stadt sondern de facto quer durch. 24 km One-Way, davon die Hälfte tatsächlich im Stadtverkehr. Dazu noch das besondere Schmankerl, dass meine Arbeitsstätte auf einem Hügel liegt und meine Wohnung auch, dass also sowohl hin als auch zurück eine kleine Bergwertung (nach Hause 150 Höhenmeter) liegt. Würdest Du anerkennen, dass ich aufs Auto angewiesen bin?
Ich nicht! Als mein Arbeitsplatz dorthin gewandert ist, wo er jetzt ist, hab ich mir ein E-Bike gekauft, mit dem ich täglich mehr als zwei Stunden pendle. Ist manchmal mühsam, wenn es regnet und finster ist. Und vor allem, wenn ich dann auf Kolleg*innen treffe, die behaupten, für ihre läppischen 5 km Arbeitsweg innerstädtisch aufs Auto angewiesen zu sein.
Und weil Du ja auch die Kosten angesprochen hast: gerade die sprechen gegen das Auto, das sowohl in Anschaffung als in Betrieb das teuerste Verkehrsmittel ist. "Aufs Auto angewiesen zu sein" ist also ein relativer Begriff, der meiner Meinung nach zu oft unreflektiert und unwidersprochen in die Diskussion geworfen wird.
Ich leugne sicher nicht die Vorteile, die das Auto bieten kann - auch ich fahre regelmäßig. Aber das ist eben nicht Schicksal, sondern eine bewusste Entscheidung. Und ein Triathlet hat mit der Verwendung eines Fahrrads doch wirklich eine gute Möglichkeit, die Umwelt zu schützen und gleichzeitig Geld zu sparen.
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