triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Ernährung und Gesundheit (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=5)
-   -   Das offizielle triathlon-szene-Lazarett (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=2296)

Antracis 18.12.2023 09:21

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1732505)
Wenn hier Ärzte trotz Infektion trainieren gehen, geben sie ein sehr schlechtes Vorbild für alle anderen ab.
Ich für das nicht unbedingt publizieren sondern still für mich machen.

Mit ist das halt alles ein bisschen zu dogmatisch und ich betrachte die Dinge gerade als Arzt differenziert und so versuche ich auch Empfehlungen für meine PatientiInnen zu gestalten. Ansonsten ist man schnell auf dem Niveau, man solle bloss keine Kopfschmerztabletten nehmen, weil sonst Leber und Niere kaputt gehen und das ja so schädlich ist.

Ja, es gibt einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität, Infektionen und Myokarditis. Das hat man bei Mäusen gezeigt, die man mit kardiotropen Viren vollgepumpt hat , also solche die auch gerne das Herz befallen und dann hat man sie entweder ruhig auf dem Mäusesofa kuscheln oder eben im Laufrad Amok laufen lassen. Die Amokfraktion hatte einen signifikant höheren Virenbefall des Herzmuskels.

Das war nun aber, wie meist in Experimenten, wenn man eine Hypothese belegen will, ein extremes Setting. Wenn man sich nun in der sportwissenschaftlichen Presse beliest, gehen aber auch die Empfehlungen in die entsprechende Richtung. Es wird halt empfohlen, bei einem Infekt, insbesondere mit Fieber, körperliche Anstrengungen zu vermeiden. Die Kernaussage bleibt aber in diesen Artikeln, das ekzessive körperliche Belastung das Risiko erhöht. Das Risiko wird wahrscheinlich umso höher sein, je schwerer der Infekt ist und desto intensiver/länger die Belastung. Es geht ja letztlich um die Beanspruchung und Überforderung des Immunsystems durch Regeneration und Infekt.
Die Thematik ist durchaus komplex. Es gibt durchaus einerseits beunruhigende Zahlen aus den letztem Jahren bezüglich plötzlichem Herztod bei jungen Sportlern (ohne das man allerdings genau eine Kausalität mit Myokarditis oder Sport bei Infekt nachgewiesen hätte), andererseits gerade auch relativ frische Zahlen, die wirklich mal genauer nach Mykarditis geschaut haben, dass das Problem überschätzt wird.

Für mich folgt daraus, dass es ein graduelles und differenziert zu betrachtendes Thema ist und so halte ich es für mich. Mein Körpergefühl gibt mir da in der Regel eine gute Rückmeldung. Bei Fieber bleibe ich in der Regel im Bett und auf der Couch und da treibt es mich weder locker auf die Rolle noch hin zu Intervallen oder langen Radausfahrten. Eine Runde spazieren an der frischen Luft lasse ich mir hingegen selbst dann nicht nehmen, obwohl wir hier ja auch von körperlicher Aktivität reden.

Alles weitere regelt sich dann entsprechend. Intensive Belastungen oder gar Wettkämpfe würde ich auch mit leichten Erkältungen nicht machen. Erstens fühle ich mich dann furchtbar und zweitens kommt eh nix brauchbares raus.

Mir tut aber jegliche Form von Bewegung gut und Mangel daran zieht mir die Laune in den Keller. Deshalb, wenn der Kadaver es zulässt, kurbel ich halt meine 45 Minuten auf der Rolle. Das hat auf das Ironmanergebnis in 6 Monaten ziemlich sicher null Einfluss, aber mir geht es so besser. Und wenn ich mich schlecht dabei fühle, höre ich auf. Gestern bin ich auch gar nicht erst rauf, sondern hab nur 45 Minuten Yoga gemacht. Ist auch Aktivität. Letztlich erachte ich das Risiko aber als überschaubar.

Abschließend zu meiner Vorbildfunktion: Wenn ich hier mal einen Malt Whisky gelobt habe, hab ich das bisher auch ohne Gefahrendisclaimer gemacht, obwohl gesellschaftlich gesehen die gesundheitliche Gefahr durchaus um einige Potenzen höher liegt. Solange ich nicht mit Fieber Intervalle kloppe, lasse ich den also erstmal auch weg. :Blumen:

Antracis 18.12.2023 09:36

Zitat:

Zitat von Bleierpel (Beitrag 1732513)
Dein Ernst???:Nee:

Klar, mein voller Ernst. Du präsentierst hier den Fall eines plötzlichen Herztodes mutmaßlich aufgrund einer Herzmuskelentzündung bei einem Profisportler. Weder ist die Todesursache klar, noch was dazu geführt hat. Ausgegangen war die Diskussion mal von leichter Belastung bei Erkältung. Nur zur Erinnerung, deshalb schrieb ich was von differenzierter Betrachtung.


Zitat:

Der AK‘ler macht weiter, weil er hart ist gegen sich :Huhu:
Es ist schön, wenn Du Deine Vorurteile bedienst. Wenn Du Dir aber die Mühe machen würdest, nochmal genau zu lesen, was ich oder svmechow geschrieben haben und was offenbar auch welfe so sieht, dann waren Härte gegen sich selbst und übertriebener Ehrgeiz eigentlich nicht die zentralen Punkte.



Zitat:

Auch ok. Trittst Du halt was eher ab, bleibt statistisch mehr Rente für die Anderen…

Schade, das Du gleich persönlich werden musst, wenn Dir die Argumente oder die Meinung von jemand anderem nicht gefallen. :Blumen:

svmechow 18.12.2023 09:41

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1732505)
Wenn hier Ärzte trotz Infektion trainieren gehen, geben sie ein sehr schlechtes Vorbild für alle anderen ab.
Ich für das nicht unbedingt publizieren sondern still für mich machen.

Ich bin gerne ein extrem schlechtes Vorbild :Lachanfall:

Siebenschwein 18.12.2023 10:02

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1732516)
Ich bin gerne ein extrem schlechtes Vorbild :Lachanfall:

Überschätz mal Deinen Einfluss auf den Rest der Welt nicht ;)

Ich halte die die ganze Diskussion für etwas an den Haaren herbeigezogen und der postulierte Vorbildeffekt irgendwelcher mir persönlich unbekannter Forenärzte ist nicht halb so hoch, wie hier beschworen.
Wer sich als harten Hund sieht, der braucht keine Referenzen a la "macht der Doc genauso". Wer sowieso Vernunft walten lässt, entscheidet unabhängig von anderen basierend auf dem Gefühl und seiner Erfahrung.

TriVet 18.12.2023 10:04

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1732516)
Ich bin gerne ein extrem schlechtes Vorbild :Lachanfall:

Damit wiederum bist Du ja ein gutes Vorbild.:Lachen2: :cool:

Ontopic:
Zunächst sind auch Aerzte nur Menschen und genauso vernünftig oder unvernünftig wie der Rest der Meschpoke.
Weiter traue ich nun gerade diesen beiden Berliner Prachtexemplaren zu, dass sie das Problem halbwegs gut handhaben, wenn nicht, s.o.
Bei mir ist es ja eher so, dass ich bereits leichte Symptome als willkommene Ausrede nutze, keinen Sport zu machen.:Cheese:

Ich glaube wir sind uns einig, dass, wer sich krank fühlt, keine starke Belastung auf sich nehmen soll.:Huhu:
Und wer richtig krank ist, macht das schon von ganz alleine.

svmechow 18.12.2023 10:07

Überhaupt: lasst uns doch einfach einander in unserer Andersartigkeit akzeptieren. Ich habe meine ganz spezifischen Stefanie-Gründe, warum ich auch mit CoVid 19 oder einer gebrochenen Rippe auf dem Rad sitze. Wer mich näher kennt, weiß um einen Teil dieser Gründe.
Dass das trainingsphysiologisch sinnlos ist, ist mir natürlich geläufig. Dennoch profitiere ich auf einer ganz anderen Ebene regelhaft von diesen leichten Bewegungseinheiten, weswegen ich mich auch immer wieder für dieses Vorgehen entscheide. Über eventuelle- potentielle - Gefahren weiß ich bescheid. In meiner persönliche Nutzen-Risiko-Abwägung überwiegt der Benefit, den ich hieraus ziehe. Mit diesem Vorgehen bin ich immerhin Fuffzig geworden.
Ich habe hierin keinerlei Sendungsbewusstsein und würde auch niemandem aktiv hierzu raten.

Ich betrachte mich und meine Person so nicht als leuchtendes Beispiel für andere und bin auch nicht der moralische Leuchtturm, der immer.alles.richtig.macht und dessen Strahlkraft sich auf andere erstreckt.
Dadurch, dass ich eben selbst nicht unfehlbar, fällt es mir evtl ein bisschen leichter, auch diejenigen zu wertschätzen, die eben auch Fehler machen, scheitern und daran beinah verzweifeln und ihnen so gut es geht meine sündige Hand reichen, um wieder aufzustehen.

In diesem Sinne: unfuck yourselves and become who you are.

Bleierpel 18.12.2023 10:12

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1732515)
Klar, mein voller Ernst. Du präsentierst hier den Fall eines plötzlichen Herztodes mutmaßlich aufgrund einer Herzmuskelentzündung bei einem Profisportler. Weder ist die Todesursache klar, noch was dazu geführt hat. Ausgegangen war die Diskussion mal von leichter Belastung bei Erkältung. Nur zur Erinnerung, deshalb schrieb ich was von differenzierter Betrachtung. …

Schade, das Du gleich persönlich werden musst, wenn Dir die Argumente oder die Meinung von jemand anderem nicht gefallen. :Blumen:

Todesursache wurde ein paar Tage später publik, war auch hier irgendwo Thema. Kam in dem Link nicht deutlich raus, stimmt.

Ich werde nicht persönlich gegen dich, obgleich das „Du“ es so aussehen läßt.
Es ist meine generelle Meinung: jeder macht das, womit er happy ist. Mit allen Konsequenzen. :Blumen:

Meik 18.12.2023 10:32

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1732519)
Dennoch profitiere ich auf einer ganz anderen Ebene regelhaft von diesen leichten Bewegungseinheiten,.

Das Problem ist denke ich dass die wenigsten Trias wissen was das Wort bedeutet. ;)

Mich hat's auch gerade gut erwischt, Wochenende war schon Murks, heute beim Arzt, Diagnose draußen vor der Tür: "Männergrippe". Bloß nicht in die Praxis, ein Schwerkranker reicht, nicht noch mehr Leute anstecken. Volles Programm mit Fieber, Schüttelfrost und allem was dazugehört. Corona-Test bisher alle negativ obwohl gefühlt das halbe Umfeld in den letzten Wochen positiv war. Erstmal bis Weihnachten krank geschrieben. x-(

Bisschen Bewegung brauche ich auch immer, damit es wirklich bei leicht bleibt belasse ich es krank aber grundsätzlich beim Spaziergang an der frischen Luft. Ein schlechtes Vorbild hier reicht :Cheese: :Blumen:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:19 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.