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qbz 24.04.2020 14:35

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1527513)
.......
Aber es ist meine Verantwortung, wie ich mich mit oder ohne staatliche Vorgaben verhalte, und ich bin allein dafür verantwortlich, wenn ich jemanden anstecke oder jemand mich ansteckt auf Grund von einer bestimmten Verhaltensweise von mir.
......

Der Staat steht aber auch in der gesetzlichen Pflicht, die Menschen zu schützen, z.b. vor jemanden, der mit einer infektuösen Lungentuberkulose rumläuft und andere ansteckt, wozu die Gesundheitsämter zuständig sind. Auch nach der Heilung muss z.B. jemand mit einer TBC verpflichtend zu regelmässigen jährlichen Kontrollröntgenuntersuchungen.

LidlRacer 24.04.2020 15:03

Interessanter Fall eines Videos, das u.a. auch von Faris geteilt wird.

An dieser Stelle geht es um die in New York ggü. letztem Jahr verdoppelten täglichen Todeszahlen:
Interview des BVMW - Bundesverband mittelständische Wirtschaft mit den Experten Prof. Dr. Püschel und Prof. Dr. Bhakdi vom 16.04.

Bhakdi zeigt sich nach zuvor verharmlosenden Aussagen ahnungslos und kann nichts dazu sagen.
Püschel - der von Merkelhassern etc. gern als Kronzeuge angeführt wird - erklärt, dass wir aufgrund der lobenswerten Maßnahmen der Bundesregierung nicht in der Situation von New York sind.

(Ich hab's aber noch nicht bis zum Ende geschaut.)

Triasven 24.04.2020 15:06

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1527518)
Der Staat steht aber auch in der gesetzlichen Pflicht, die Menschen zu schützen, z.b. vor jemanden, der mit einer infektuösen Lungentuberkulose rumläuft und andere ansteckt, wozu die Gesundheitsämter zuständig sind. Auch nach der Heilung muss z.B. jemand mit einer TBC verpflichtend zu regelmässigen jährlichen Kontrollröntgenuntersuchungen.

Das nehme ich anders wahr, kann mich aber auch irren. Den Schutz vor Ansteckung kann nur jeder selbst wahrnehmen. Sprich nicht ich bin verantwortlich, Schwarzfahrer nicht anzustecken, sondern nur er sich selber. Hier kann auch nicht der Staat eingreifen.

Der Staat ist nur verantwortlich, jedem der sich angesteckt hat, die gleiche medizinische Versorgung zukommen zu lassen.

Und das ist bei der Corona Krise eben nicht mehr gewährleistet. Darum überträgt er die Verantwortung des „Angesteckten“ auch auf den „Anstecker“.

Ich bin dazu zu wenig juristischer Laie, aber ich denke nicht, dass es bisher strafbar war, mit ner Erkältung oder Grippe mit der s-Bahn zu fahren.

Corona ist hier der Sonderfall, aber grundsätzlich bin ich nicht verantwortlich, wenn sich jemand anderes an mir mit Grippe o.ä. ansteckt.

Mir ist bewusst dass es auch hier Ausnahmen gibt, (HIV) Aber auch dass ist wieder was anderes (m.E.) da HIV per se tödlich ist und von einem HIV Infizierten immer eine grundsätzliche Gefahr ausgeht, während eine Grippe nicht per se Schaden anrichtet.

Sei es drum, der Staat schützt nicht vor der Ansteckung, sondern davor, medizinisch nicht versorgt zu werden.

Stefan 24.04.2020 15:14

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1527522)
Das nehme ich anders wahr, kann mich aber auch irren. Den Schutz vor Ansteckung kann nur jeder selbst wahrnehmen. Sprich nicht ich bin verantwortlich, Schwarzfahrer nicht anzustecken, sondern nur er sich selber. Hier kann auch nicht der Staat eingreifen.

Der Staat ist nur verantwortlich, jedem der sich angesteckt hat, die gleiche medizinische Versorgung zukommen zu lassen.

Du spekulierst auf dünnem Eis. Schau dir doch mal das Infektionsschutzgesetz - IfSG an.

Schwarzfahrer 24.04.2020 15:41

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1527517)
Nur einerseits ist der Umkehrschluss nicht zulässig, dass jeder in der Krise so Handeln kann wie er es aus seiner eigenen, subjektiven Verantwortung heraus entscheidet. Vor allem dann nicht, wenn es Rechtsgüter anderer verletzt.

Nein, aber es ist trotzdem in meiner Verantwortung, und meine Entscheidung, wie ich mich im Detail verhalte, ob ich "nur" den Vorgaben folge, mehr oder weniger tue (im letzten Fall muß ich ggf. Konsequenzen der Regelverletzung nagtürlich tragen).
Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1527517)
Andererseits versuchst du mit der Argumentation aus der Ich-Perspektive und auf die Ich-Situation deine Kritik an den Handlungen des Staates in der Corona-Krise zu rechtfertigen.

Mißverständnis. Ich bezog mich auf qbz-s Beispiel einer Person in Schweden, die sich entschieden hat, nicht zu reisen. und ich meinte, solche persönlichen Entscheidungen können z.T. die Entwicklung stärker beeinflussen, als die staatlichen Maßnahmen. Kann ich natürlich nicht belegen, ist nur ein Gedanke.
Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1527517)
Wir sehen allerspätestens (aber wirklich allerspätestens) seit dem Amtsantritt von D. Trump, dass Demokratien in diesen Zeiten immer mehr in das Dilemma zwischen "Schutz (i.W.S.) des Bürgers" vs. "Freiheit des Bürgers" kommt. Das beginnt beim Datenschutz und zeigt sich jetzt auch in der Corona-Krise beim Gesundheitsschutz. :liebe053:

Dieses Dilemma hat für mich wenig mit Trump zu tun, sondern ist eine grundsätzliche Frage der Priorität, wieviel Verantwortung man an den Staat delegieren möchte, und wieviel man selbst behalten möchte, da letzteres automatisch mit einem mehr an Freiheit einhergeht (was gern vergessen wird) - dazu gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen.

runningmaus 24.04.2020 16:49

Nun, das Leben an sich ist tötlich.
Auch das macht es sehr faszinierend.


Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1527522)
....
Mir ist bewusst dass es auch hier Ausnahmen gibt, (HIV) Aber auch dass ist wieder was anderes (m.E.) da HIV per se tödlich ist und von einem HIV Infizierten immer eine grundsätzliche Gefahr ausgeht, während eine Grippe nicht per se Schaden anrichtet.
....

Das ist nicht mehr der aktuelle Stand, bezüglich HIV, sondern eher gut 20 Jahre zurück.

Inzwischen ist HIV hier in D so behandelbar, daß die Menschen damit deutlich länger leben können und (behandelt) auch Sex haben können, ohne ihre Partner zu infizieren - wurde auf dem Benefizlauf LAUF FÜR MEHR ZEIT zu Gunsten der AIDS-Hilfe in Frankfurt vermittelt.

ThomasG 24.04.2020 16:50

Lockerungen? Welchen Experten können wir trauen? | Bessere Zeiten – Wagenknechts Wochenschau #10:

https://www.youtube.com/?gl=DE&hl=de (vom 17.04.2020)

ThomasG 24.04.2020 16:57

Coronavirus-Update #35: "Vielversprechende Impfstudie aus China" | NDR Podcast:

https://www.youtube.com/watch?v=0qsxDbSYz0c

(Auch Drosten geht mit der effektiven Reproduktionszahl zumindest gleich am Anfang des Podcastes so um, als wäre es ein Leichtes diese Zahl zu bestimmen.
Ich habe erst den Anfang gehört.)

Nachtrag: Ab ca. 7:30 Minuten erwähnt Drosten, dass etwa ab Anfang März die Anzahl der Testungen pro Zeiteinheit sehr stark gestiegen ist.
Nachfolgend beschreibt er, was das für einen Einfluß hat.
(Für meinen Geschmack macht er in diesem Part schon ganz schöne Klimmzüge (verbal).)

Noch ein Nachtrag: Nach ca. 19:30 Minuten geht es um die Entwicklung eines Totimpfstoffes.
Einen solchen einzusetzen, birgt prinzipiell relativ große Gefahren.
Es ist aber so, dass man einen solchen weltweit wesentlich schneller zur Verfügung stellen könnte als andere Impfstoffe.
War mir klar, dass es schneller geht oder gehen könnte, wenn man bestimmte herkömmliche Wege bereit ist zu verlassen und ich wette das war vielen klar, die bisher nie oder kaum davon sprachen oder schrieben.

Und noch ein Nachtrag: So etwa ab Minute 33 geht es um das Thema Hintergrundimmunität.
Möglicherweise verfügen einige Menschen über T-Zellen, die in der Lage sind sich rasch und gut gegen das neue Coronavirus zu wehren.
Hoffentlich ist da was dran oder besser noch hoffentlich ist da sehr viel dran und es gibt viele Leute, die davon profitieren können.

Ein letzter Nachtrag: Ab nächste Woche wird es wöchentlich "nur" noch zwei Podcasts geben mit Christian Drosten.
Herr Drosten möchte mehr Zeit und Muße haben sich vorbereiten zu können.
Das finde ich sehr gut.


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