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Klugschnacker 12.04.2022 10:43

Wir haben aus meiner Sicht in Deutschland definitiv keinen Mangel an kompetenten Frauen, die ein Ministerium führen können.

Schwierig wird die Besetzung dieses Amts nur durch die Verengung auf Personen, die sich in der Partei hochgedient haben. Das müsste aber nicht zwingend eine Voraussetzung sein, um das Amt auszuüben.

Das Problem ist aus meiner Sicht daher nicht die Frauenquote oder ein allgemeiner Mangel an kompetenten Bewerbern, sondern das Postengerangel in den Parteien.

Nepumuk 12.04.2022 11:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1655291)
Íst für dich das das wesentliche Ziel von Politik und von Wahlen? Warum nicht auchGleichgewicht der Berufe, des Familienstandes, u.v.a.m.? Warum nicht gleich den Bundestag auslosen aus allen repräsentativen Gruppen (wer definiert diese)? Etwas in der Richtung gab es schon mal in der Geschichte - hieß Ständevertretung.

Ja, das ist absolut ein wesentliches Ziel zumindest bei den Grünen alle gesellschaftlichen Schichten am politischen Prozess zu beteiligen. Dies ist aktuell nicht der Fall. Bei den Berufsgruppen sind z.B. Beamte, Freiberufler, Selbstständige deutlich überrepräsentiert, Arbeiter unterrepräsentiert. Das hat auch negative Auswirkungen auf die aktuelle Politik.

Dahinter steckt die Idee, dass ein Demokratie nur dann funktioniert, wenn auch alle Gesellschaftsschichten daran beteiligt sind. Davon entfernen wir uns immer mehr, ganze Gesellschaftsschichten nehmen nicht mehr am politischen Wirken teil. Und das halten wir Grünen für demokratie-gefährdend.

Und was die angebliche "beste Qualifikation" angeht, wie willst du das denn messen bewerten? Was ist denn die "beste Qualifikation"? Sowas wird immer unbestimmt bleiben, da man politisches Wirken auf sehr unterschiedlichen Arten und Weisen tun kann. Wenn du mal in eine politische Partei rein geguckt hättest, wüsstest du, wie hoch der Selektionsdruck dort ist, um in ein höheres politisches Amt zu kommen. Das geht nicht mal eben so. Du kannst getrost davon ausgehen, dass es für jede*n Minister*in nochmal 3-4 ähnlich qualifizierte Parteimitglieder gibt, die den Posten auch bekleiden könnten.

Die angebliche "beste Qualifikation" ist eine gerade aus rechts-konservativen Kreisen genannte Fiktion, die es in der Realität überhaupt nicht gibt.

TriVet 12.04.2022 11:59

Der deutsche Bundestag ist mal voller und mal leerer, aber immer voller Lehrer.

Otto Graf Lambsdorff (FDP), 1988-93 Parteivors., Bundeswirtschaftsmin. a.D.

Schwarzfahrer 12.04.2022 12:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1655297)
Wir haben aus meiner Sicht in Deutschland definitiv keinen Mangel an kompetenten Frauen, die ein Ministerium führen können.

Schwierig wird die Besetzung dieses Amts nur durch die Verengung auf Personen, die sich in der Partei hochgedient haben. Das müsste aber nicht zwingend eine Voraussetzung sein, um das Amt auszuüben.

Das Problem ist aus meiner Sicht daher nicht die Frauenquote oder ein allgemeiner Mangel an kompetenten Bewerbern, sondern das Postengerangel in den Parteien.

Diese Sicht teile ich; innerhalb des Parteiensystems ist das Prinzip der Fähigkeit und Eignung zu sehr der internen Rangordnung, Beziehungen, Listenplatz u.ä. Kriterien untergeordnet, das Problem behebt eine Quote nicht.

Hafu 12.04.2022 13:00

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1655233)
Nachdem ja Fr Spiegel alles richtig gemacht...
Ganz schönes gehAMPEL
:Huhu:

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1655012)
Über 90% der Wahlberechtigen haben es versemmelt und nicht grün gewählt.
Da über potenzielle Kanzlerinnenqualitäten zu spekulieren zaubert mir ein Lächeln auf die Lippen.
...

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1655125)
Ernsthaft?

Kann man sowas nicht anderen Vereinen oder nicht ganz so betuchten trainingsgruppen zur Verfügung stellen?

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1655260)
QUOTE=Hafu;1655241]
...
:Lachanfall:

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1655278)
Gibt es einen Grund warum Fr Gallina (Die mit dem Hummer) nicht auf der Liste geführt wird?
In der Korruptionsliste von Wikipedia wird sie erwähnt??

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1655272)
Wie oft hast du Leuten hier schon geschrieben, dass sie Whataboutismus betreiben?

Lieber Moritz!

Kann es sein, dass es dich ziemlich triggert, wenn du in der Thread-Liste irgendwo den Namen "Hafu" auftauchen siehst?
Mir ist das früher schon ein paar mal im Corona-Thread aufgefallen, wo ich mich kaum noch zu Wort melde, weil ich nichts sinnvolles dort mehr beizutragen habe.
In den letzten drei Tagen gab es 6 Beiträge von dir in drei thematisch relativ verschiedenen Threads und jeder davon bezog sich direkt oder indirekt auf Gedanken, die ich versucht habe im jeweiligen Thread zu formulieren.
Das hat für mich im ungesunden Sinne einige Stalking-Merkmale...

Da du mir ja so rein grundsätzlich nie beipflichtest, womit ich eigentlich gut leben kann, wirst du das natürlich auch jetzt klar von dir weisen, aber denke doch eventuell trotzdem mal darüber nach.

(Allen ungewollt Mitlesenden: Sorry für OT)

Schwarzfahrer 12.04.2022 13:01

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1655303)
Ja, das ist absolut ein wesentliches Ziel zumindest bei den Grünen alle gesellschaftlichen Schichten am politischen Prozess zu beteiligen. Dies ist aktuell nicht der Fall. Bei den Berufsgruppen sind z.B. Beamte, Freiberufler, Selbstständige deutlich überrepräsentiert, Arbeiter unterrepräsentiert.
Dahinter steckt die Idee, dass ein Demokratie nur dann funktioniert, wenn auch alle Gesellschaftsschichten daran beteiligt sind.

Das ist m.M.n. ein Mißverständnis des Prinzips der repräsentativen Demokratie. Durch die freien Wahlen, bei denen alle Berufsgruppen, Geschlechter, Abstammungen, etc. gleichberechtigt wählen können, sind alle gleich beteiligt. Ihre Interessen sollten dann von kompetenten Personen im politischen Prozeß vertreten werden. Dabei kommt politische Kompetenz nicht daher, daß man selber Frau, Bäcker, Professor oder Migrant ist, sondern von Fähigkeit, Interesse für die Betroffenen, Beschäftigung mit politischen Prozessen, Erfahrung, u.ä.m.

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1655303)
Davon entfernen wir uns immer mehr, ganze Gesellschaftsschichten nehmen nicht mehr am politischen Wirken teil.
Und das halten wir Grünen für demokratie-gefährdend.

Nur die, die nicht wählen gehen, nehmen nicht mehr aktiv teil. Daß viele Parteien die "Erdung" verloren haben, ist davon unabhängig leider die Wahrheit, so daß tatsächlich die Interessen von zu vielen Gruppen unverhältnismäßig wenig beachtet werden, wenn Parteien es wichtiger wird, ihre "Lieblingsthemen" den Menschen aufzuprägen, statt die Themen der Menschen aufzugreifen. Letzteres halte ich für demokratie-gefährdend, weil die Menschen ihr Vertrauen ins System verlieren, und sich populistischen oder autoritären Optionen zuwenden (s. gerade Frankreich).
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1655303)
Und was die angebliche "beste Qualifikation" angeht, wie willst du das denn messen bewerten? Was ist denn die "beste Qualifikation"? Sowas wird immer unbestimmt bleiben, da man politisches Wirken auf sehr unterschiedlichen Arten und Weisen tun kann.

Idealerweise wie in jedem anderen Beruf auch: durch Rückblick auf das bisher geleistete und Bewertung durch erfahrene Kollegen bzw. Vorgesetzte. Ist in meinem Beruf (Ingenieur, Projektleiter) nicht anders. Es gibt keine harten, objektiven Kriterien für "den Besten", aber eindeutige Zeichen für "im Vergleich zu anderen weniger geeignet". Bei uns wird keiner Projektleiter, weil er mit dem Chef gut kann, oder weil sie Frau ist - man wird Projektleiter, weil man auf dem Gebiet (technisch wie organisatorisch) passende Erfahrungen mitbringt.
Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1655303)
Wenn du mal in eine politische Partei rein geguckt hättest, wüsstest du, wie hoch der Selektionsdruck dort ist, um in ein höheres politisches Amt zu kommen.

Eben, Womit wir beim von Arne angesprochenen Problem sind - es geht zu selten um die Sache, und zu oft un die Person und dessen Beziehungsgeflecht.

Nepumuk 12.04.2022 13:05

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1655340)
Diese Sicht teile ich; innerhalb des Parteiensystems ist das Prinzip der Fähigkeit und Eignung zu sehr der internen Rangordnung, Beziehungen, Listenplatz u.ä. Kriterien untergeordnet, das Problem behebt eine Quote nicht.

Das stimmt schon. Ähnliche Probleme sehe ich aber auch in Unternehmen, Behörden etc. das ist nicht Partei-spezifisch.

Schwarzfahrer 12.04.2022 13:17

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1655345)
Das stimmt schon. Ähnliche Probleme sehe ich aber auch in Unternehmen, Behörden etc. das ist nicht Partei-spezifisch.

Sicher nicht. Aber in Unternehmen sehe ich es zumindest auf meiner Ebene nicht, und es hat, wenn es passiert (meinst auf höheren Ebenen), keine Auswirkung auf so viele Menschen, wie wenn es in der Politik passiert. Wenn ein Unternehmen durch unfähige Manager gegen die Wand fährt, trägt auch der Manager Konsequenzen. Das sehe ich in der Politik nicht. Ich kann als Angestellter mein Unternehmen verlassen, wenn ich der Führung nichts zutraue. In ein anderes Land umziehen, weil die Politiker unfähig sind, ist ein ganz anderer Schritt. Darum sind meine Ansprüche an die Politik höher, als an andere Bereiche.


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