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svmechow 14.10.2024 09:27

Zitat:

Zitat von Antracis (Beitrag 1760273)
Und für diese steile These, dass es nur eine Minderheit ist, hat sie sicher belastbare Daten.

Da sie Lehrtherapeutin ist und Leiterin entsprechender Selbsterfahrungsgruppen an einem der Berliner Psychotherapeutischen Institute, habe ich auf die Vorlage von Quellenangabe ausnahmsweise verzichtet und ihre Einschätzung zunächst einmal nur interessiert zur Kenntnis genommen. Im Laufe des folgenden Jahrzehnts hat sich die zitierte Dreiteilung zumindest immer wieder bestätigt.
Als grundsätzlich eher positiv denkendes Wesen hoffe ich natürlich, dass es am Ende mehr als nur eine Minderheit ist.

dr_big 14.10.2024 09:58

Zitat:

Zitat von runningElsch (Beitrag 1760375)

Antrag auf Kostenübernahme durch die KK läuft seit Monaten.
Achso und die Anerkennung einer Behinderung durch das Amt wurde nach über 2jahren auf nichtmal 50% bestätigt. Einspruch erst in frühestens 6 Monaten mit Veränderungsantrag möglich (mind 12Monate bearbeitungszeit) weil zu wenig psych personal.

Man kann doch bei jedem Bescheid Einspruch einlegen, das hat nichts mit einem Änderungsantrag zu tun. Ich empfehle eine Mitgliedschaft im VdK und entsprechende Vertretung durch diesen, da geht alles plötzlich schneller und besser.

StefanW. 14.10.2024 10:39

Zitat:

Zitat von runningElsch (Beitrag 1760375)
Einspruch erst in frühestens 6 Monaten mit Veränderungsantrag möglich (mind 12Monate bearbeitungszeit) weil zu wenig psych personal.

Warum sollte ein Widerspruch gegen den Feststellungsbescheid (innerhalb eines Monats nach dessen Bekanntgabe) des Versorgungsamts nicht möglich sein?

Antracis 14.10.2024 11:19

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1760378)
Da sie Lehrtherapeutin ist und Leiterin entsprechender Selbsterfahrungsgruppen an einem der Berliner Psychotherapeutischen Institute, habe ich auf die Vorlage von Quellenangabe ausnahmsweise verzichtet und ihre Einschätzung zunächst einmal nur interessiert zur Kenntnis genommen.

Ich finde das halt wenig plausibel und es widerspricht meinen Erfahrungen und dem, was ich bisher darüber gelesen habe. Das also "die meisten"(!) PsychotherapeutInnen selbst seelisch gestört sind und es zweitens das häufigste Motiv ist, sich selbst unbewusst eine Heilung davon zu erhoffen.

Aber selbst wenn man das mal unterstellen würde als sehr unwahrscheinliche Arbeitshypothese, gehört zu jeder psychotherapeutischen Ausbildung eine umfangreiche Selbsterfahrung. Das ist auch ohne seelische Störung einfach zwingend notwendig, weil immer dort, wo es um Beziehungen geht, diese halt auch selbst reflektiert werden müssen vor dem Hintergrund der eigenen psychischen Struktur. Wie stark defizitär oder auch nicht diese halt ist.

Das man diesen Prozess nun übersteht, ohne sich damit emotional auseinanderzusetzen und ohne dass die Motivation bewusst wird und das auch in Supervisionen in Ausbildung und während laufender Therapien nicht bewusst gemacht werden kann, im Gegenzug die eigene therapeutische Arbeit aber negativ beeinflusst, ist nun aber mindestens genauso unwahrscheinlich. Also selbst wenn da jetzt leichte oder schwerere strukturelle Defizite am Start sind, sollte dieser Prozess doch in den meisten Fällen dafür sorgen, dass am Ende hilfreiches therapeutisches Wirken möglich ist. Insofern ist das für mich erstmal nur eine befremdliche Einzelmeinung.

Das Du das aber als Ärztin, die sich ja hier im Forum regelmäßig hilfreich als gesundheitliche Aufklärerin betätigt, zitierst und damit die Botschaft sendest, dass man leider statistisch mehrheitlich bei TherapeutInnen landen wird, die im besten Falle nicht hilfreich sind, im schlechtesten sogar schaden, finde ich ziemlich unglücklich.

Das macht es Menschen, die von einer Therapie profitieren könnten oder diese sogar zwingend benötigen, um zukünftig schweren gesundheitlichen Schaden abzuwenden, sicher nicht leichter, diesen Schritt zu gehen. Zumal das für viele verständlicherweise immer noch ein angstbesetztes und ambivalentes Thema ist.

Das fand ich noch befremdlicher als das vollkommen unnötige und undifferenzierte Berufsgruppenbashing.

runningElsch 14.10.2024 13:45

Zitat:

Zitat von StefanW. (Beitrag 1760396)
Warum sollte ein Widerspruch gegen den Feststellungsbescheid (innerhalb eines Monats nach dessen Bekanntgabe) des Versorgungsamts nicht möglich sein?

weil gegen einen Widerspruchsbescheid nur Klage eingereicht werden kann die Jahre dauert (Bremen ca 3Jahre Erstinstanzlich) . Der Sozialdienst der sie betreut hat deshalb empfohlen. Die Zeit verstreichen zu lassen um einen Neufeststellungsantrag zu stellen wäre besser. Hat sie jetzt so gemacht.

Und für VdK und Klage steht ausserdem die Erkrankung im Wege. Man muss das dann nämlich auch durchhalten/aushalten können. Abgelehnt zu werden, allen neuen Unbekannten erklären was und warum man das hat ist SEHR schwer bei Depression und Traumata.

svmechow 19.10.2024 20:33

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1760278)
Guten Morgen!
Ich hatte vorhin beim Lesen von svmechows Post was dazu sagen wollen, was in die Richtung von Antracis Erwiderung ging, war dann aber zu faul.
Ich hole das vielleicht nachher noch nach und hoffe, dass meine Erwiderung nicht zu sehr vom dem Widerspruchsgeist einer in der Psychiatrie tätigen beeinflusst ist.🙃

Zitat:

Zitat von bellamartha (Beitrag 1760278)
Guten Morgen!
Ich hatte vorhin beim Lesen von svmechows Post was dazu sagen wollen, was in die Richtung von Antracis Erwiderung ging, war dann aber zu faul.
Ich hole das vielleicht nachher noch nach und hoffe, dass meine Erwiderung nicht zu sehr vom dem Widerspruchsgeist einer in der Psychiatrie tätigen beeinflusst ist.🙃

Nur zu, ich freue mich auf Deine Anschauungen dazu und ich hoffe, dass es Dir wieder zumindest ein wenig besser geht.

Zum Thema: Interessanter Weise teilen sogar etliche Psychotherapeuten (m/w) die von mir zitierte These zu den unterschiedlichen Motiven, Berufe aus diesem Formenkreis zu ergreifen. Letztens in privatem Rahmen einige psychotherapeutisch tätige Kollegahz auf einem Haufen erlebt (einer davon mein Mann) und direkt mal die These zur Diskussion gestellt. Obgleich in der Überzahl, gab es keinerlei Abwehr und Verteidigung, sondern eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. Der darin enthaltene Selektions-Bias ist natürlich erheblich; schließlich sind die Personen, mit denen wir so privat zu tun haben, nicht unbedingt repräsentativ für die Gesamtheit.

svmechow 19.10.2024 20:36

Und schon wieder bin ich zu doof für die Zitierfunktion. Vielleicht sollte ich mich mal selbst für ein paar Tage hier einweisen:Cheese:

Antracis 19.10.2024 21:15

Zitat:

Zitat von svmechow (Beitrag 1760940)

Zum Thema: Interessanter Weise teilen sogar etliche Psychotherapeuten (m/w) die von mir zitierte These zu den unterschiedlichen Motiven, Berufe aus diesem Formenkreis zu ergreifen. Letztens in privatem Rahmen einige psychotherapeutisch tätige Kollegahz auf einem Haufen erlebt (einer davon mein Mann) und direkt mal die These zur Diskussion gestellt. Obgleich in der Überzahl, gab es keinerlei Abwehr und Verteidigung, sondern eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema. Der darin enthaltene Selektions-Bias ist natürlich erheblich; schließlich sind die Personen, mit denen wir so privat zu tun haben, nicht unbedingt repräsentativ für die Gesamtheit.

Vermutlich würden nicht nur mich die ausgetauschten Argumente und Ergebnisse solch einer kritischen Auseinandersetzung etlicher KollegInnen interessieren.:Blumen: Speziell, warum das im Ergebnis dann zu einer Minderheit hilfreicher Therapeuten führt, denn das war ja hier der Kern der Diskussion. Ist aber auch so natürlich ne total interessante Geschichte. :Cheese:


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